Zu den vollständigen Übersichten
Tipp des Monats ...
April 2025 | My Morning Jacket - Is

Independent Rock, dieses Etikett passt noch immer hinsichtlich der Bezeichnung ihrer Musik. "Out In The Open" , das ist ein sehr melodischer, in den Harmonien sehr breitflächiger Song, der mit seiner Art sehr entgegenkommend ist. "Half A Lifetime" hingegen besticht durch einen etwas vertrackten Aufbau mit entsprechendem Rhythmus, mit zwischenzeitlichen Auflockerungen. Mit "Everyday Magic" geht es mir so, als würde ich entsprechende frühere Vorlagen aus Rock und Pop erleben, Versatzstücke, die mit Sicherheit in der langen Geschichte populärer Musik bereits einmal benutzt wurden, und wenn man sich näher damit befasst und sich intensiver dieser Beschäftigung widmet, kann man durchaus Erinnerungen wachrufen, die auch mit Bands wie den Rolling Stones, den Beatles oder anderen Wegbereitern von Pop und Rock in Verbindung stehen.
Wiederentdeckt im Monat ...
April 2025 | Queen - News Of The World

News Of The World ist das sechste Album der britischen Band und erschien im Jahr 1977, genauer gesagt am 28. Oktober. Mit den von mir oben genannten Alben hatten Queen den Durchbruch (auch kommerziell) geschafft. Es war daher für die Band nicht ganz einfach, einen adäquaten Nachfolger zu präsentieren. Stilistisch schlugen Queen einen etwas anderen Weg als zuvor ein. Die Songs klangen kompakter und rockiger, die großen symphonischen Momente fehlten fast gänzlich. Vielleicht war das die Antwort auf die allgemeine Kritik, Queen klängen zu überzogen und künstlich. Den Vorwurf konnte Queen mit dem Album widerlegen.
Der Sound der 70er! 50 Jahre ...
JETHRO TULL - WAR CHILD | 1974

Seit langem schon steht diese CD ungehört im Regal und nach dem heute erfolgten ersten Hördurchgang hätte ich sie fast wieder im Regal versenkt. Zu gemischt waren die Gefühle diesem Album gegenüber.
Im Gegensatz zu den beiden genialen Vorgängern THICK AS A BRICK und A PASSION PLAY wurden hier wieder kürzere Songs geboten. Geplant war, das WAR CHILD als Soundtrack für einen Film dienen sollte. Das Drehbuch zu dieser schwarzen Komödie, an dem unter anderem John Cleese mitarbeiten sollte, hatte Anderson wohl bereits geschrieben. Das Projekt wurde jedoch nie realisiert, da keine Produzenten für den Film gewonnen werden konnten.
Marshall Tucker Band - A New Life | 1974

Irgendwann 1973 fand sich Im Melody Maker das Bild einer 6-köpfigen Band auf der Bühne und mit der Aussage:
Marshall Tucker Band: 'Allmans Like Us'
Kein großes Werbegeschrei also, keine lauten Superlative, sondern sechs nach ländlichen Hippies aussehende Jungs, die alleine von diesem s/w Bild her signalisierten, daß sie keine Hau-Ruck-Mucke spielten, sondern eher eine Art Südstaaten-Grateful Dead waren. Zwei Gitarristen, aber auch ein Flötenspieler und Congas waren im Bild... Überhaupt strahlte das Foto eine bescheidene Zuversicht aus..., irgendwie verbindend, irgendwie rückversichernd! Und wenn DAS den Allmans gefiel, dann, ohne einen Ton gehört zu haben, mußte es mir geradezu auch gefallen. Ganz sicher!
TRAFFIC - When The Eagle Flies | 1974

Man kann nicht behaupten, dass das letzte Album der TRAFFICs in der Fachpresse durchgehend verrissen wurde - manche haben es auch positiv beurteilt. So teilen sich hier die Meinungen, jedoch wird es durchweg hinter deren älteren Werke (beispielsweise "Last Exit", "John Barleycorn Must Die", "The Low Spark of High Heeled Boys") angesiedelt. In den Eclipsed Rockbüchern wird das Werk erst nach den Kategorien "Kaufrausch" und "Pflichtkauf" unter "Qualitätskauf" eingereiht. Aber - wen interessiert das? Für mich zählt dieser Longplayer mit zu den besten der TRAFFIC.
Nach diesem Album löste sich TRAFFIC 1974 vorübergehend auf. Zwar wurde unter diesem Bandnamen 1994 ein weiteres Album unter dem Titel "Far From Home" veröffentlicht, TRAFFIC tourten wieder, der große Erfolg blieb jedoch aus. Winwood, Capaldi und Mason konnten Soloerfolge verbuchen, den großen Durchbruch als Solokünstler erreichte allerdings lediglich Steve Winwood.
Ein Song
Bots – Nichtsnutz
So banal, so wahr.
Ja warum stelle ich das Stück der Band Bots hier vor?
Das Stück hat mich in meiner Sturm und Drangzeit fast täglich begleitet. Als halbwegs junger Mann gefiel mit der Text und im Mittelteil das tolle, wenn auch inzwischen leicht angestaubte Gitarrensolo.
Ich erinnere an einen Abend, an dem wir aus der Musikkneipe Mausefalle vor meinem Elternhaus, in dem ich einen Keller als Wohnraum gestallten durfte, anhielten und das Stück lief im Auto an. Meine Partnerin stieg aus, um in das Haus zu gehen, ich wollte das Stück unbedingt zu Ende hören...
Natalie Merchant - Carnival

Ich frage mich, warum dieser Song allgemein nicht mehr Beachtung fand. Große Beachtung fand er bei der zum Tode verurteilten Serienmörderin Aileen Wuornos. Diese hatte das Album "Tigerlily" während ihrer Zeit in der Todeszelle in Dauerschleife gehört. 2002 wurde Wuornos in Florida mit einer Giftspritze hingerichtet. Auf ihrer Beerdigung wurde auf ihren Wunsch hin der Song Carnival gespielt. Charlize Theron schlüpfte 2003 in dem Film "Monster" in die Rolle der Aileen Wuornos. Eine fantastische Darstellung, die ihr u.a. den Oscar einbrachte und mich seinerzeit nach der Kinovorstellung erschüttert zurückließ.
Giuseppe Verdi | Va Pensiero (aus der Oper Nabucco)

Nabucco (Abkürzung von Nabucodonosor, der italienischen Namensform von Nebukadnezar) ist der Titel einer Oper von Giuseppe Verdi, welche 1841 komponiert und am 9. März 1842 im Teatro alla Scala in Mailand uraufgeführt wurde.
Das Libretto stammt von Temistocle Solera (1815–1878). Die Oper hat einerseits das Streben des jüdischen Volkes nach Freiheit aus der babylonischen Gefangenschaft zum Thema. Andererseits steht die extreme Selbstüberschätzung des Titelhelden Nabucco, des biblischen Nebukadnezar II., im Zentrum. Nabucco will sich der Handlung der Oper nach selbst zu Gott machen. Er wird daraufhin mit Wahnsinn geschlagen und erst durch die Bekehrung zum Gott der Hebräer geheilt.
Neu im Portal
Sykofant - Red Sun

Eine EP ist immer schwierig zu besprechen, zu wenig Gesamtspielzeit und zu wenige Tracks. Es gibt die verschiedensten Gründe, wieso eine Band ein 'Mini Album' auf dem Markt schmeißt: entweder als Appetizer auf den nächsten Longplayer, es ist nicht genügend Material und/oder notorisch zu wenig Geld vorhanden...
Der Opener jedenfalls groovt sich erstmal über zwei Minuten langsamen ein, bis ein proggiges und interessantes Gitarrenlick uns zum Hauptteil führt. 70er Charme wird hier mächtig versprüht, sehr psychedelisch, man spürt förmlich die Blumentapete und das mit Räucherstäbchen getränkte Jugendzimmer. "Ashes" hat das gewissen Flair, nichts wirkt eingestaubt. Ein sanftes Solo, das direkt reingleitet in den treibenden Rhythmus und der Gitarrist spielt sich in einen leichten, in Dunst gehüllten Rausch der Töne – wunderschön zum Lauschen und zum sich fallen lassen.
IQ – Dominion

Der Opener „The unknown door“ beginnt tragend, fast gemächlich und ohne die oftmals Brettharten Gitarren Riffs. Das ist aber in Anbetracht des musikalischen Aufbaus sehr gut.
Gegen Mitte der 23 Minuten kommen Synth und Gitarrenparts hinzu, was der Dramaturgie durchaus förderlich ist. Der Gesang von Nicholls führt das Thema und ist nicht wie oftmals zu dominant. Die Solis der Gitarren sind sehr melodisch, um gelegentlich durch tolle Tempi und Themenwechsel unterbrochen oder begleitet zu werden.
Ja, es bietet durchaus auch Ecken und Kanten, die im Prog ja bekanntlich nicht fehlen sollten. Instrumente und Vocals gehen hier eine perfekte Symbiose ein – wunderbar!
Amamere - Man Shall Be Free

Musikalisch begeben wir uns nach Afrika, es erklingt Musik, die sich in die Kategorie Highlife einordnet. Das ist eine spezielle Tanz- und Musikrichtung aus Ghana und Sierra Leone. Ursprünge dieses Stils sind bis in die zwanziger Jahre zurück zu verfolgen, zumeist in Ghana ansässig. Und auch aus Ghana stammt die Band Amamere, 2022 in Cape Coast gegründet.(...)Herausgekommen ist sehr tanzbare und rhythmische Musik, die sich mit dem aktuellen Longplayer "Man Shall Be Free" widerspiegelt. Highlife auf einen aktuellen Stand gebracht, Afro Beat, Funk und anderes, das frischen Wind in die Szene bläst mit pulsierender Rhythmik und Verwendung von Blasinstrumenten.
Goleine - Roelofs, Willems, Haesen, Breidenbach

Goleine ist ein musikalisches Kollektiv, im Einzelnen sind das Charlotte Haesen, eine niederländisch-französisch-burundische Sängerin, der deutsche Gitarrist Philip Breidenbach, Mike Roelofs, ein niederländischer Jazz- und Improvisationsmusiker an Keyboards sowie der niederländische Bassist Peter Willem....Nur wie soll ich diese gemeinsame Musik einordnen? Ich höre Jazz, ich vernehme Klänge aus dem Singer/Songwriter-Bereich, hier und da scheint ein wenig von Crosby, Stills & Nash durch. Das mag daran liegen, dass alle Beteiligten auch in verschiedenen Musikrichtungen unterwegs sind und diese hier versuchen, zu vereinen.
SBB - Pamiec

Nachdem ich in in letzter Zeit vermehrt auf polnische Progbands wie Quidam, Abraxas und Collage aufmerksam geworden bin, habe ich mit SBB nun eine Progband aus den Zeiten des Ostblocks entdeckt. "Pamiec" wurde 1976 aufgenommen und präsentiert sich nicht symphonisch, sondern meist meditativ, pschedelisch und rhythmisch und erinnert mich dabei manchmal ein wenig an frühe Pink Floyd.
Das Trio aus Polen konstruiert seine Lieder weniger um schöne Melodien, als um Stimmungen. So fließen die Lieder oft dahin. Untermalt von vertrackter und variabler Rhythmik (Schlagzeuger Jerzy Piotrowski ist wirklich ein Meister), Keyboardphrasen und ganz gelegentlich nur einzelnen Gitarreneinlagen. Eine Melodie entwickelt sich dabei so gut wie nicht, es wirkt eher wie eine gemeinsame Improvisation um ein Gefühl oder eine Grundidee herum.
Don Airey - Pushed To The Edge

"Business As Usual"? Nun, wer auf Hard Rock der alten Gangart steht, etwa seit Deep Purple "In Rock" veröffentlichten, sollte mit dieser aktuellen Platte des Keyboarders Don Airey recht zufrieden sein! Und da schließt sich auch der Kreis, ist Airey als Nachfolger für Jon Lord seit 2002 eben für jene Deep Purple aktiv. Und gleich der Auftaktsong "Tell Me" führt mich gedanklich in die Anfangstage des Genres zurück, klingt es doch richtig "altmodisch". Allein der Gesang, der an Ian Gillan erinnert, und das kraftvoll strotzende Orgelsolo unterstützen mich dabei.
Also, braucht man das wirklich? Aber ja!!! Denn trotz der Reminiszenzen erstrahlt mit dieser Musik eine großartige Frische und die Spielfreude der Beteiligten ist mitreißend!
Peter Sinfield - Stillusion

Peter Sinfield ist wahrscheinlich aber kein Zauberer, hat ihn nur die Vielfalt dieses Planeten, mit all den Farben und guten wie auch schlechten Seiten des Lebens, zu einem Räuber gemacht, der mit tausend Augen ausgerüstet alles Farbe in sich aufsaugt, um es anschließend in Musik umzuwandeln. Seine Art von Musikverständnis hatten der Band King Crimson Anfang der siebziger Jahre schließlich mit zu weltweitem Ruhm verholfen,....
Leidenschaft war es auch, die den Engländer dazu verleitete einmal selbst ins Studio zu gehen, so um `73, um gar von King Crimson abschweifend eine ganz spezielle Lobhymne an die Musik und an das Leben an sich zu richten.
Derek Sherinians - Mythology

Mit Derek Sherinians drittem Soloalbum "Mythology" liefert im Herbst 2004 ein weiterer ehemaliger Tastenmann der amerikanischen Progmetaller Dream Theater seine aktuelle Arbeit ab. (...) "Mythology" bietet keine Keyboardorgien in Endlosschleife, sondern wirkt wie eine abgerundete Gruppenarbeit. (..)Die durchgängig instrumentale Musik auf "Mythology" ist am ehesten dem Progressive Metal und Hardrock zuzuordnen. Stücke wie "Day Of The Dead" dürften auch Anhänger von Dream Theater begeistern,....
Presto Ballet - Peace Among The Ruins

Hurra, die 70er Jahre sind wieder da! Schon nach wenigen Augenblicken ist klar, wo bei Presto Ballet der Hammer hängt, nämlich im analogen Hard Rock Schrank der glorreichen 70er.
Es vermögen sich bei einem Album wie "Peace Among The Ruins" nur zwei Reaktionen einstellen: entweder man reibt sich verwundert die Augen und fragt sich, ob Uriah Heep nicht bereits vor dreißig Jahren peinlich genug waren, oder aber man mochte schon immer den üppig-schwülstigen Stil Uriah Heeps aus den glorreichen 70ern, läßt sich einfach auf die Zeitreise ein und hat seinen Mordsspaß mit den Stücken.
QUIDAM - Quidam

Quidam spielen sehr melodischen Progrock unter Einsatz von Flöte, Gitarre, Keyboards und Cello. Die Band verfügt mit Emila Derkowska über eine ausgezeichnete Sängerin, die allein mit ihrer Stimme schon sehr viel Stimmung in den Liedern erzeugen kann. Mal singt sie zerbrechlich schön, mal verträumt aber dann gibt es auch Passagen, in denen sie wie dereinst Clare Tory auf "The Great Gig In The Sky" von Pink Floyd sich die Seele aus dem Leib singt.
Schon das erste Stück "Sanktuarium" macht die Qualitäten von Quidam deutlich. Geschmackvolles Keyboardspiel von Zbysek Florek, der sich harmonisch in das Gesamtkonzept einfügt, ...
Nicola Randone - Morte Di Un Amore

Randones manchmal tendentiell opernhafte Stimme weist gewisse Ähnlichkeiten mit der eines Eros Ramazotti auf. Musikalisch hingegen gibt es keinerlei Gemeinsamkeiten. Randones Musik ist dabei nicht progressiv im herkömmlichen Sinne, genaugenommen fällt "Morte di un amore" für mich in den Bereich anspruchsvoller Popmusik, hier und da gibt es sogar ein paar Reggaerhythmen, aber auch klassische Anleihen fehlen nicht. Nicola Randones angenehmer Gesang und die sehr gefälligen Melodien schmeicheln die Lieder ins Ohr - was auch daran liegen kann, daß die italienische Sprache am sich schon sehr melodiös ist.
Sleepytime Gorilla Museum - Of Natural History

Manche CDs bräuchten einen Beipackzettel oder eine Warnung auf der Hülle. Sollte es arglose Käufer geben, die sich ohne Probehören ein Album von einer Band kaufen, die den Name Sleepytime Gorilla Museum trägt, sollte man entweder den großen Mut bewundern, oder aber schnell das Weite suchen und sich in Sicherheit bringen.
Keine Frage: "Of Natural History" ist ein seltsames, ein krankes, ein kaputtes Album voll merkwürdiger Töne, Geräusche und Melodien, die dem verwirrten Kopf eines Wahnsinnigen entsprungen zu sein scheinen.
Tindersticks | Konzerthaus Dortmund, 09.03.2025

Die Tindersticks machten Anfang der 1990er Jahre mit ihrem Verschmelzen von Gitarren-Pop und Kammermusik auf sich aufmerksam. Die Band um Sänger Stuart A. Staples entstand 1992 als Nachfolger der Band Asphalt Ribbons in Nottingham. Bereits in ihrer ersten Phase von 1992 bis zur Auflösung der Band im Jahr 2003 war der Einsatz von klassischen Instrumenten wie Streichern, Perkussions- und Blasinstrumenten charakteristisch für ihren Stil. So ergänzte am Sonntag auch ein kleines Streicherensemble den Sound, in dem auch Saxophone, Trompete und Klarinette ihren Platz finden und nicht nur schmückendes Beiwerk sind.
Mogg & The Sign Of 4 - Dancing With St. Peter

ogg- klar, da "läutet" doch etwas! Spontan dürfte hier jedem Rockfan der Sänger von UFO einfallen, Phil Mogg. Ja, und er ist auch hier dabei als Sänger. "Dancing With St. Peter" wurde ursprünglich bereits 2002 unter dem Bandnamen $ign Of 4 veröffentlicht, kurz nach der Veröffentlichung des Albums "Sharks" von UFO. 2009 wurde es dann neu aufgelegt als Mogg & The Sign Of 4. (...)chnörkelloser Rock, der stets zur Sache kommt, stets voller Druck und unter Volldampf, und dazu die bekannte Rockröhre von Phil Mogg. Das atmet die Stimmung diverser Jahrzehnte der Rockhistorie, so vernehme ich die Siebziger als auch den Sound der nachfolgenden Jahrzehnte zu einer klassischen Klangbild des Rocks zusammengefügt.
Natalie Merchant - Ophelia

Unzählige Male wurde der Ophelia auf Theaterbühnen, im Kino oder auf Leinwand ein Denkmal gesetzt. Schon häufig wurde sie besungen, so auch auf diesem Album. Gleich zu Beginn hören wir den Titelsong, definitiv kein Gute-Laune-Song, sondern ein sentimentaler, nachdenklich stimmender. In Anlehnung an die naive, gehorsame, verzweifelte und doch starke Ophelia aus Hamlet werden verschiedene weibliche Charaktere zum Leben erweckt. CD-Cover und Booklet zeigen Merchant in diesen verschiedenen Rollen, als Braut Gottes, Rebellenmädchen, Geliebte, Halbgöttin, Zirkuskönigin oder als Mutter. Wunderbar ruhig, fast hypnotisch, entwickelt sich der Song, um dann ganz langsam, ausgeblendet zu werden, Zum Ende hört man zu düsteren Tönen ganz leise weibliche Stimmen in fremden Sprachen.
Sacred Vagabonds - All That Matters

Die Sacred Vagabonds spielen Popmusik mit sanften Rockrhythmen und folkigem Einfluss, zuerst fällt natürlich die Ähnlichkeit zu America auf, aber verglichen wurde der Sound der Band auch schon mit dem von China Crisis, doch schließlich treffen sich auf "All That Matters" Stimmungen aus den goldenen Sechzigern, als Bands wie The Association und andere diesen besonderen Harmoniegesang pflegten, sowie solche Musik, wie sie auch seit den siebziger Jahren produziert wurde.
.
.
.
Bonbon Flamme - Calaveras Y Boom Boom Chupitos

Eine "Flamme der Süssigkeit", die als Bandname herhält? Nun, gleich vorab, das, was ich mir unter Süssigkeit vorstelle, wird auf dem zweiten Werk der Band, "Calaveras Y Boom Boom Chupitos", eher nicht geboten. In diesem spanischen Albumtitel stecken jedenfalls die Wörter Schädel und Schüsse, "Boom Boom" passt ja insofern. Und - scharf geschossen erscheint mir das, was mir förmlich entgegenspringt, durchaus. Basierend auf den Kompositionen von Valentin Ceccaldi, dem Cellisten, entwickeln die vier Musiker etwas absolut Ungewöhnliches und Gewöhnungsbedürftiges.
The New York Second - Room For Other People

Im Laufe der Platte vertieft sich Etwas in mir, nämlich das, was mich bereits bei "Music At Night (And Other Stories)" so faszinierte, nämlich eine große Ruhe, die von der Musik ausgeht. Es entwickelt sich eine prickelnde Schönheit in entspannendem Umfeld, etwas, dass in die Seele kriecht, ich habe mich regelrecht verliebt in diese Nuancen, einerseits bin ich ein Jazz-Freund, der sich stets mit wilden Improvisationen, wie ich sie einst von John Coltrane und anderen kennengelernt hatte, bis hin zu bestimmten Ausprägungen des Free Jazz, beschäftigt hatte, und Stimmungen, die mich abheben ließen, doch diese wunderschöne Einheit der zehn Kompositionen ist absolut fesselnd. Improvisation ist dennoch kein Fremdwort, so genieße ich soeben das mitreissende und ausdrucksstarke Flötensolo von Mark Alban Lotz auf "Safety Service Comfort".
Arbenz Vs Arbenz Meets Ron Carter - The Alpine Session

Angefangen von seiner Zeit bei Miles Davis zwischen 1963 und 1968, war er nachfolgend mit vielen berühmten Musikern*innen aktiv, seien es Eric Dolphy, Wes Montgomery, Lena Horne, Cannonball Adderley und vielen vielen anderen, unter anderem prägte er eine Zeitland mit seinem Spiel die Musik des Labels CTI, bei über 2000 Sessions soll er wohl beteiligt gewesen sein. Und wie wird er nun Einfluss genommen haben auf die Zwillinge Arbenz? Oder wird er sich im Rahmen eines üblichen Jazz-Piano-Trios unterordnen? Hier war es einst in der Regel Usus, dass dem Pianisten die Rolle einer Führungsperson vorbehalten war und die Begleiter manchmal nur als Statisten wirkten, die den jeweiligen Chef mehr oder weniger unterstützten. Das hatte die Formation Vein eigentlich bereits erfolgreich ausgehebelt.
Andorra III

021 war es, als sich fünf Freunde, die sich auf dem Musikkonservatorium Fünen in Dänemark kennenlernten, zu einem Debütalbum entschlossen, ihre Band nannten sie Andorra. Beabsichtigt war eine breite musikalische Mischung verschiedener Genres, sei es Filmmusik, kammermusikalischer Jazz und Arbeiten in orchestralem Stil. Seinerzeit bezeichneten die Fünf ihren Sound selbst als "Modern Vintage".So muss ich denken an das United Jazz + Rock Ensemble, aber auch nun doch an typische Musik aus Skandinavien, wie von Jukka Tolonen oder Janne Schaffer vorgetragen, aber auch assoziiere ich hin zur Musik von Weather Report/Josef Zawinul, hier und da ein Hauch Herbie Hancock. J(....)und wenn sich dann zum Schluss des Songs der Trompeter Mads la Cour in eine Art wattiges Klangumfeld begibt, ohne Rhythmusbegleitung, dann muss ich doch an "typisch skandinavisch" denken, an Musik von Nils Petter Molvær zum Beispiel.
Wer ist online?
Momentan sind 16 Benutzer online: 0 registrierte, 0 versteckte, 16 Gäste. Der Besucherrekord liegt bei 2865 Besuchern zeitgleich online am 31.07.2021 um 19:11 Uhr.
Statistik
Dieses Forum startete am 28.04.2006 und hatte seitdem 91198151 Besucher. Es gibt insgesamt 68 Benutzer und es wurden seit Beginn 471279 Beiträge in 18884 Topics geschrieben.
Der neueste Benutzer ist Proggy.