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Tipp des Monats ...
Januar 2025 | Opeth - The Last Will and Testament
All diejenigen, die diese außergewöhnliche Band rund um Mikael Åkerfeldt kennen und verfolgen (das sind hier einige!!) wissen, dass man immer mit Überraschungen rechnen muss. Denn kein Album ist wie das andere, so macht „The Last will and Testament“ keine Ausnahme. Fünf Jahre nach „In Cauda Venenum“ steht dieser Longplayer mit über 50 Minuten Spielzeit zur Verfügung.
Was will uns Opeth hiermit sagen, hoffentlich nicht deren letzten Willen um das Testament, das in 7 Paragraphen unterteilt ist.
Die ersten Töne von „§1“ lassen es erahnen, es wird geheimnisvoll, hart, wild und Mikael beglückt uns wieder mit seinen 2 Egos, dem „Growler“ und dem feinen Sänger. Ruhige, kurze, klassische Momente wechseln sich ab mit kräftig-heftigen Soundkaskaden, die einem knallhart entgegen kommen und einer tragenden, klassischen Orchestersequenz - zum Ende hin ist man dann schon voll dabei.
Wiederentdeckt im Monat ...
Januar 2025 | ARABS IN ASPIC - Syndenes Magi + The Magic of Sin
Vor wenigen Jahren, 2021 war es
---> an dieser Stelle, hatte ich hier die norwegische Band ARABS IN ASPIC vorgestellt. Kurz nach dieser Vorstellung ist zu Hause recht schnell ein weiteres Album der Nordmänner eingetroffen. Hier handelte es sich um deren Album "Syndenes Magi" aus 2017. Darauf enthalten sind lediglich drei Tracks, jedoch beträgt die Gesamtspielzeit "CD-üblich" ca. 43 Minuten, was auf recht lange Tracks hindeutet. Dieses Werk hat die Band in ihrer Heimatsprache veröffentlicht.
Drei Jahre später, 2020, erschien das bislang letzte Album unter dem Titel "Madness & Magic". Wie ich lesen konnte, handelt es sich hier um eine Neuveröffentlichung von "Syndenes Magi", diesmal jedoch in englischer Sprache gesungen. Neugierig darauf, diese beiden Alben zu vergleichen, landete also auch "Syndenes Magi" im heimischen Briefkasten. Dies zwar erst vor wenigen Tagen - aber bestens geeignet, um mit diesem Hörvergleich die Version in der Muttersprache der Band wiederzuentdecken.
Der Sound der 70er! 50 Jahre ...
JETHRO TULL - WAR CHILD | 1974
Seit langem schon steht diese CD ungehört im Regal und nach dem heute erfolgten ersten Hördurchgang hätte ich sie fast wieder im Regal versenkt. Zu gemischt waren die Gefühle diesem Album gegenüber.
Im Gegensatz zu den beiden genialen Vorgängern THICK AS A BRICK und A PASSION PLAY wurden hier wieder kürzere Songs geboten. Geplant war, das WAR CHILD als Soundtrack für einen Film dienen sollte. Das Drehbuch zu dieser schwarzen Komödie, an dem unter anderem John Cleese mitarbeiten sollte, hatte Anderson wohl bereits geschrieben. Das Projekt wurde jedoch nie realisiert, da keine Produzenten für den Film gewonnen werden konnten.
Marshall Tucker Band - A New Life | 1974
Irgendwann 1973 fand sich Im Melody Maker das Bild einer 6-köpfigen Band auf der Bühne und mit der Aussage:
Marshall Tucker Band: 'Allmans Like Us'
Kein großes Werbegeschrei also, keine lauten Superlative, sondern sechs nach ländlichen Hippies aussehende Jungs, die alleine von diesem s/w Bild her signalisierten, daß sie keine Hau-Ruck-Mucke spielten, sondern eher eine Art Südstaaten-Grateful Dead waren. Zwei Gitarristen, aber auch ein Flötenspieler und Congas waren im Bild... Überhaupt strahlte das Foto eine bescheidene Zuversicht aus..., irgendwie verbindend, irgendwie rückversichernd! Und wenn DAS den Allmans gefiel, dann, ohne einen Ton gehört zu haben, mußte es mir geradezu auch gefallen. Ganz sicher!
TRAFFIC - When The Eagle Flies | 1974
Man kann nicht behaupten, dass das letzte Album der TRAFFICs in der Fachpresse durchgehend verrissen wurde - manche haben es auch positiv beurteilt. So teilen sich hier die Meinungen, jedoch wird es durchweg hinter deren älteren Werke (beispielsweise "Last Exit", "John Barleycorn Must Die", "The Low Spark of High Heeled Boys") angesiedelt. In den Eclipsed Rockbüchern wird das Werk erst nach den Kategorien "Kaufrausch" und "Pflichtkauf" unter "Qualitätskauf" eingereiht. Aber - wen interessiert das? Für mich zählt dieser Longplayer mit zu den besten der TRAFFIC.
Nach diesem Album löste sich TRAFFIC 1974 vorübergehend auf. Zwar wurde unter diesem Bandnamen 1994 ein weiteres Album unter dem Titel "Far From Home" veröffentlicht, TRAFFIC tourten wieder, der große Erfolg blieb jedoch aus. Winwood, Capaldi und Mason konnten Soloerfolge verbuchen, den großen Durchbruch als Solokünstler erreichte allerdings lediglich Steve Winwood.
Ein Song
The Mayan Factor - Warflower
Zwei Jugendliche im Alter von 17 bzw. 18 Jahre erschossen im April 1999 innerhalb kurzer Zeit zwölf Schüler, einen Lehrer und sich selbst. 24 Menschen wurden verletzt. Dies war nicht der erste Amoklauf an einer Schule, aber die Zahl der Amokläufe stieg nach diesem rasant an. In zahlreichen Fernseh- und Radiosendungen und Berichten wurde das Geschehen an der Columbine aufgearbeitet. "Bowling for Columbine", die polarisierende Dokumentation von Michael Moore, habe ich mir damals im Kino angeschaut.
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Gene Clark - Some Misunderstanding
Dieser Song hat sich in meine Seele eingeschlichen, dort haftet er und wird wohl immer bleiben. Warum? Was hat dieser Song so Besonderes an sich? Nun, zuerst ist es natürlich meine besondere "Beziehung" zu Gene Clark, daher ist wohl diese "Vorgeschichte" nötig:
Ich hatte Clark kennen gelernt durch The Byrds, klar, bevor später das Eine oder Andere veröffentlicht wurde, was vor der Formation der Band geschah, war das natürlich zunächst die LP "Mr. Tambourine Man" aus dem Jahre 1965. "Aufhänger" war mit Sicherheit der Titelsong, den hatte auch ich als Single im Bestand. Die B-Seite war "I Knew I'd Want You".
VNV Nation & Philharmonie Leipzig - Nova
VNV Nation ist ein Musikprojekt, welches von dem irischen Musiker Ronan Harris in London gegründet wurde. Die Band kombiniert Elemente aus EBM (Electronic Body Music), Synthpop und Industrial, um einen einzigartigen Sound zu kreieren. Mit ihren kraftvollen Melodien und nachdenklichen Texte hat sich VNV Nation eine treue Fangemeinde aufgebaut und ist auf internationalen Bühnen präsent. Ronan Harris hat eine Ausstrahlung, der man sich einfach nicht entziehen kann, zudem eine wunderschöne, sehr gefühlvolle Stimme. Dazu das Orchester der Philharmonie Leipzig, welches perfekt auf den Sänger abgestimmt ist.
Neu im Portal
Michael Menager - Not The Express
Los geht's, "Unfamiliar Place" im leicht schunkelnden Rhythmus, rasch purzeln bei mir Assoziationen, J.J. Cale, Ry Cooder, das ist ein sehr warmherzig strahlender Song voller entspannter Atmosphäre, diese Musik kann man schnell ins Herz schließen. Und diese Stimmung schreitet fort, und dazu diese ruhige und harmonische Stimme des Protagonisten. Etwas flotter wird es dann mit "Pieces" mit der rhythmischen Verschiebung im Shuffle-Modus, das bringt dem Song auch einen leicht bluesigen Touch, dazu ein kurzes Gitarrensolo vom Produzenten Heath Cullen.
Etienne Manchon Trio - Weird Life
Der französische Komponist und Pianist Etienne Manchon veröffentlichte sein Debütalbum mit "Originals" im Jahre 2017. Er gilt als einer Derjenigen, die versuchen, dem Jazz eine zeitgenössische Note zu verpassen, und dabei grenzüberschreitend zu wirken. Mit "Weird Life" wird nun das dritte Studioalbum vorgelegt, im Trioformat.
Und man ist sich bereits vom ersten Song an gewiss, dass hier nicht die übliche, meist bekannte Ausrichtung eines Jazz-Trios vorliegt. So ist der starke Einsatz von Keyboards/Synthesizern sehr auffällig und man erhält im Laufe der Spielzeit den Eindruck, dass recht viele Elemente des Jazz Rock und auch gewisse Einflüsse der Rockmusik Fuß fassten, und eben aus der elektronischen Musik gleichermaßen.
The Rock’n’Roll Wrestling Bash | Support - Molutov
Als ich die Einladung von der Band Molutov aus Eichstätt bekam, bei diesem Event zu fotografieren, habe ich mich sehr gefreut. Da ich dann noch recherchiert hatte, was "The Rock’n’Roll Wrestling Bash" überhaupt ist, dachte ich Okay, da lass ich mich mal überraschen. Beim Werbeclip zu diesem Event, sagte der Promoter Carlos Martinez schon wörtlich:
"Es wird das Gehirn am Eingang abgegeben und bei Verlassen wieder abgeholt"! Na das kann ja lustig werden, also auf in die bayerische Hauptstadt.
Schon beim Einlass in die Halle, thront inmitten der Arena der Wrestling Ring, außergewöhnlich für ein Rockkonzert. Ich war froh, dass ich mein Gehirn vorerst noch behalten hatte, da die Band Molutov ziemlich pünktlich anfing und mit ihrem kräftigen "Parasite" loslegte. ...
Julien Daïan - Suppose It Is Butter
Ein Musiker aus Frankreich, Julien Daïan, stellt sich mit der Vermutung "Suppose It Is Butter" vor. Vielleicht ist es ja auch Margarine? Wie auch immer, welche Absicht, welche Weisheit dahinter stecken mag, wir hören jedenfalls Jazz in einem modernen Fusion-Gewand.
2005 gründete der Saxofonist sein Quintett und es erschienen nachfolgend zwei Alben. Bereits hier wurde diese moderne Herangehensweise schon umgesetzt, mit Zutaten aus elektronischen Beats, mit Elementen des Hip-Hop.
"Bartz Is A Kid Again", so der Eröffnungssong, soll das ggf. eine Anspielung auf den Saxofonisten Gary Bartz sein, in irgendeiner Form? Nun, ein Teil dessen musikalischen Werdegangs bewegte sich halt im Bereich der Fusion und Bartz war auch Teil der Black Power-Bewegung der Siebziger mit entsprechend vorpreschender Musik. Jedenfalls passt dieser Funk zur Musik des möglicherweise Geehrten.
Daniel Cavanagh - Monochrome
Man könnte vielleicht sagen: "Anathema auf Sparflamme". Hieraus ergibt sich für mich vielleicht auch schon der einzige Kritikpunkt. Ein wenig Abwechslung hätte dem Album sicher gut getan. Überwiegend sanfte Melodien werden nur hin und wieder durch kraftvollere Töne durchbrochen. Allerdings hat dieses Album ja den Titel "Monochrome"; und unter eben diesem Gesichtspunkt, eine einzige Klangfarbe zu verwenden, ist es perfekt gelungen. Dieser einheitliche musikalische Stil - und damit auch die erzeugte Stimmung und Atmosphäre - zieht sich konsequent durch die sieben Stücke. Das Klavier und Cavanaghs eindringlich berührender Gesang sind dabei die zentralen Elemente des Albums.
Sigurd Hole Ensemble - Extinction Sounds
Und so mag man sich, je näher man der Musik kommt, vielleicht auch ein wenig selbst entdecken darin und dann den Zugang auch rasch finden. Einerseits mag das Gehörte sehr avantgardistisch wirken, aber ohne deren oft vorherrschende Künstlichkeit, hat Sigurd Hole sozusagen ein Spiegelbild der Seele erschaffen, im Einklang mit der Natur? Selbst führt er aus im Innenteil der Verpackung zu seinen Eindrücken: "The first thing I notice when I wake up is the smell of flowers. Next, I hear the tinkling of sheep bells and a continuum of buzzing insects, varying in pitch and intensity." Später erklärt er zum Titel der Platte: "The title also reflects the extinction crisis and loss of biodiversity world-wide." Also, die Krise des Aussterbens der Natur und der Verlust der Artenvielfalt weltweit, und das kann sicherlich auf viele Situationen des Lebens angewandt werden...
FISH live in Dortmund
Bye, bye Fish. Das letzte Konzert, welches er in Deutschland spielte, und ich war dabei. Bereits vor einiger Zeit hatte Derek William Dick angekündigt, dass er 2024 letztmalig auf große Tour gehen würde. Diese „Road to the isles“ genannte Tour führte ihn im Herbst noch einmal für zehn Auftritte nach Good Old Germany. Ein Land für das er durchaus Sympathien hegt, wie er in Dortmund verriet. Schließlich ist seine Frau Deutsche und er berichtete (in seiner sympathisch eigenwilligen Sprachmelange aus Schottisch und Deutsch), dass bei der Wahl des Altersruhesitzes Schottland und Deutschland in der engeren Wahl waren. Letztlich entschieden die beiden sich aber für das schottische Landleben mit insgesamt 13 Schafen.
Florian Paul & die Kapelle der letzten Hoffnung - Alles wird besser
Florian Paul wurde 1995 in Schwelm geboren. Er arbeitete zunächst als Schauspieler und engagierte sich bei einem Theaterprojekt in Bochum. Ferner schuf er Film- und Theatermusik und gründete dann 2018 eine eigene Band, Florian Paul und die Kapelle der letzten Hoffnung, mit der er ein Jahr später das Debütalbum veröffentlichte. Mit "Alles wird besser" liegt nun das dritte Album vor.(...)Eingekleidet sind die dreizehn Songs in hochwertige kleine Arrangements, es entstanden Melodien, die hängen bleiben, und die sanft klingen, schön, melancholisch, mitunter auch mit einem Hauch Schwermut behaftet, aber letztlich mit dem Hoffnungsschimmer verbunden,
Noah Zacharin - Points Of Light
Einige Titel verfügen über einen eleganten Swing, "Bed Of Nails" oder ""Lester Brown" zum Beispiel, wobei das beim letztgenannten noch durch den Einsatz der Trompete verstärkt wird. Eine wunderbare Ballade wird mit "Red Red Bird" vorgestellt, auch hier wieder ist es die Pedal Steel, die eindringlich mit ihrem Sound dazu beiträgt, dass dieser Song sehr zu Herzen geht und in die Seele zu kriechen scheint. Bluesfreunde werden mit "What Have I Got Show For It" bedient, ein dezenter Shuffle-Rhythmus wird durch die Mundharmonika gut unterstützt.
Daniel Sommer / Arve Henriksen / Johannes Lundberg - Sounds & Sequences
Gleich vorweg, wenn ich den ersten Klängen dieser CD lausche, fühle ich mich sogleich versetzt in einen gewissen "ECM-Kosmos". Das heißt, die Musik, die man von diesem Label gewöhnt ist mit den zahlreichen Veröffentlichungen, scheint durch den Raum zu schweben. Und wenn dann noch eine Trompete erklingt, dann bin ich gedanklich sofort bei Nils Petter Molvær, dem norwegischen Trompeter, der mit seinen Beiträgen für das Label auch das gewisse nordische Element mit eingebracht hat. Doch ersten geht es nicht um ECM, sondern um April Records. Aber mit dem nordischen Element liege ich gar nicht so falsch, auch nicht, was den Trompeter angeht. Denn die Trompete spielt hier Arve Henriksen, auch ein Norweger.
Surensemble and Friends - Stay Together
Mithin kann ich nicht umhin, der Musik dieses Albums zu bescheinigen, dass sie mitten aus der Seele des Komponisten heraus in die Arrangements geflossen zu sein scheint und mittels Umsetzung in die ausführenden Musiker. So ist dann auch wohl die Absicht umgesetzt worden, die der Komponist im Sinn hatte, schreibt er in den Liner Notes doch etwa wie folgt: "Die Musik soll das Publikum dazu ermutigen, trotz unserer Unterschiede unsere gemeinsame Verbindung zu diesem kleinen Planeten bewusst anzuerkennen. Unsere Gemeinschaft ist wie ein Universum, in dem sich Galaxien und Quantenwelten trotz großer Entfernungen gegenseitig beeinflussen.
Diego Piñera - Odd Wisdom, Underground Roller Coaster
Diese betörende Rhythmik der Musik erschließt sich sogleich mit dem Eröffnungstitel "13 Days" und setzt sich durchgehend fort. Und das Ganze wirkt dermaßen lebendig, als sei Alles in einem Take entstanden, wie bei einer Liveaufnahme. Dabei swingt es auch immer wieder zwischendurch vehement und sorgt für ständige Durchbrüche und ständige Neuerungen im Hörerlebnis, das ist alles andere als langweilig, man kann herrlich viel "erleben" beim Hören, Spannung garantiert, auf dem Boden von energiereichem Einfallsreichtum.
Jim Patton & Sherry Brokus - Harbortowne
Mit der "Collection 2008-2018" "liefen mir die Beiden, Jim Patton & Sherry Brokus erstmals über den Weg", weitere Veröffentlichungen folgten. Nun liegt eine neue Platte vor, man hat sich in der "Harbortowne" umgeschaut.(...)Hatte ich bezüglich der Musik der letzten Veröffentlichungen durchweg positive Worte gefunden, so, dass die Musik eine sehr warmherzige Stimmung ausstrahlt,(...)Im Gegensatz zu den Vorgängern ist die Musik nun akustischer geworden und man stellt eine große Prise Folk in den Fokus und rundet dieses mit dem einen oder anderen Hauch von Country und Bluegrass ab, auf der Ebene des großartigen Singer/Songwriter-Genres.
Filippo Dall' Asta - The Hot Club Of Tenerife
Der Gitarrist Filippo Dall’Asta stammt aus Italien, stilistisch bewegt er sich in einer Mischung aus Gypsy Jazz, Bebop und klassischer Musik, und hat daraus einen eigenen Stil, Gitarre zu spielen, entwickelt. Bereits seit seinem fünften Lebensjahr spielt er das Instrument, studiert hat er sowohl in Italien als auch in Deutschland, Frankreich, den Niederlanden und Indien.(...)Schon gleich schwebt die Stimmung der Musik von Django Reinhardt durch den Raum, wenn "After You've Gone" ertönt, mit der swingenden Klarinette von Kepa Martinez, bis dann Dall' Asta übernimmt mit einem bestechenden Solobeitrag. Gypsy Jazz vom Feinsten also, das 'Quintette du Hot Club de France' scheint wiederbelebt worden zu sein!
Sorrel Nation - Lost En Route
Sorrel Nation, ja, die Musikerin weist darauf hin, dass das ihr wirklicher Name sei, stammt aus Kent, Großbritannien. Selbst bezeichnet sie ihre Musik als eine Mischung von Einflüssen solcher Bands und Musikern*innen wie Fleetwood Mac, Portishead, Gillian Welch, Dave Swarbrick, Martin Carthy und anderen. Beim ersten Hören fällt auf, dass eine offensichtlich starke Inspiration durch Musik der Siebziger Einzug gehalten hat in diese Mischung aus Rock, Folk Rock und Pop, und ein wenig Country vielleicht.
Bislang hat die Sängerin und Gitarristin einige EPs veröffentlicht, und nun stellt sie mit "Lost En Route" den ersten Longplayer vor. Die Musik soll eine Sammlung von Liedern darstellen, die eine emotionale Reise umfasst und über verlorene und wiedergefundene Freundschaften und Beziehungen berichtet, von Höhen und Tiefen persönlicher Momente und Veränderungen in ihrem Leben.
The Amber Light - Stranger & Strangers
Wer The Amber Light bereits kennt, wird auf "Stranger Strangers" anfangs sicherlich überrascht werden. Bieten die beiden kurzen Lieder "Softly, There Everywhere" und "Still Going Nowhere" doch lupenreinen Rock, der prinzipiell auch im Radio laufen könnte, aber das Thema ist mittlerweile so ärgerlich, daß man besser nicht darüber nachdenkt. Wie auch immer: den Weltschmerz, die Melancholie und die Vertracktheit von "Goodbye To Dusk, Farewell To Dawn" wird man auf diesen Liedern zwar vergeblich suchen, dafür bekommt man allerdings zwei sehr eingängige und durchweg schöne Songs geboten, die auch beim wiederholten Hören gefallen.
Digitalis - Season of the reason
Digitalis ist als Bandname gut gewählt. Für das Album "Season of the Reason" haben sich die Musiker nicht wirklich zusammengefunden. Während Sänger Ric Bonnell in den USA lebt, ist der Rest des Trios, Rüdiger Deuster und Torsten Gager, in Deutschland ansässig. Und so hat man die Musikdaten digital über den großen Teich hinweg bei der Entstehung des Albums ausgetauscht.
Das Album klingt trotzdem recht harmonisch und genaugenommen ist es heutzutage auch nichts ungewöhnliches mehr, wenn Musik-CDs an mehreren Orten entstehen.
Die Musik von Digitalis bewegt sich im gepflegten Rock/Progrock-Bereich. Es fällt der Gesang von Ric Bonnell auf, der wie eine Mischung aus Jon Anderson von Yes und Geddy Lee von Rush klingt. Da ich beide Sänger mag, finde ich Bonnells Stimme auf dem Album recht angenehm.
Druid - Toward The Sun
Druid gewannen 1974 einen Nachwuchsbandwettbewerb des englischen Musikmagazins Melody Maker, der neben einem kleinen Preisgeld vor allem einen Plattenvertrag mit dem großen EMI-Label beinhaltete. Und so kam ein Jahr nach dem Wettbewerb Toward The Sun auf den Markt.
Die Inspirationsquelle von Druid ist sehr leicht auszumachen - Yes.
Nicht nur die Songstrukturen erinnern an Yes, auch der Gitarrist und Sänger Dane klingt stark nach Jon Anderson. Allerdings erreichen Druid weder die Komplexität noch die Virtuosität von Yes, gerade Dane erscheint mir hier als eine kleine Schwachstelle, da er zwar phasenweise wirklich sehr angenehm (wie Jon Anderson) klingen kann, aber an anderen Stellen dafür zu hoch und eine Spur zu schrill singt, also nicht an die Qualität von Anderson herankommt und mich dabei einige Male doch ein wenig nervt. Auch seine Gitarrenarbeit ist nicht sonderlich interessant.
Fabian M. Mueller Berg - Schimmer
Und schon wieder nimmt die Musik eine andere Wendung, die Sängerin Corin Curschellas übernimmt die Regie bei "Ova Da Muntagna", es wird wahrscheinlich rätoromanisch gesungen. Ja, es ist in der Tat erstaunlich, welche Vielfalt sich bereits nach drei Songs offenbart. "Tal" zum Beispiel wirkt bedrohlich und düster, so als würde im Tal sogleich ein Unwetter heranziehen, und nun erscheint wohl noch ein alteingesessener Bergbewohner mit Noldi Alder mit jodelähnlichen Tönen, auf 2 Songs hört man den sogenannten Erneuerer der Volksmusik. Die Musik ist dann wohl mittlerweile in der Schweiz angekommen.
Scott McClatchy & The Mercy Hand - One Time One Night In America
Die Musik ist sehr harmonisch, des Protagonisten recht raue und druckvolle Stimme wird oft von einem dichten Sound von Gitarren umrahmt oder vom Piano, und wenn "One Time, One Night" ertönt, dann geht es so richtig locker ab, der Song stammt im Übrigen von Los Lobos und bringt einen Hauch Country Rock-Feeling ein. So wechseln sich verschiedene Stimmungen ab, mal rockt es mehr ("Gunslinger"), dann wird es wieder ein wenig ruhiger, und von akustischer Gitarre begleitet, erinnert mich McClatchy's Stimme bei "Ian's Question" ein wenig an Barry McGuire. Der Song wird angenehm von den Streichern der Mercy Hang Strings begleitet und atmet den Geist keltischer Folklore.
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