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Tipp des Monats ...

April 2024 | BIG BIG TRAIN - The Likes Of Us

"Was, neben den vollzogenen Besetzungswechseln auffällt ist, dass die Band wieder gut als Kollektiv auftritt, bei dem jeder sich auch mal etwas in den Vordergrund spielen darf. So sind neben Alberto Bravin nicht nur vier weitere Stimmen zu hören, auch wird Drummer Nick D’Virgilio und Rikard Sjöblom gebührend Platz eingeräumt. Die beiden hatten auch schon beim Auftritt in Köln einen Gänsehaut erzeugenden Auftritt als Duo und präsentierten eine intime Akustik-Version des David Longdon-Songs „Telling the bees“ als Hommage. "

Wiederentdeckt im Monat ...

April 2024 | Tomas Dolby - The flat earth

Zufällig stieß ich dann, vermutlich über MTV auf einen Herrn namens Thomas Morgan Robertson, der von seinen Freunden rasch den Spitznamen Thomas Dolby verpasst bekam und diesen auch beibehielt. „Dolby“ natürlich wegen seiner Vorliebe für Soundspielereien und elektronische Gimmicks. Der im Londo0ner Stadtteil Hammersmith 1958 geborene Musiker hatte nämlich dank Kraftwerk, Brian Eno oder auch Van Der Graaf Generator sein Faible für elektronische Klänge entdeckt und sich, auch dank einer Vorliebe für erinnerungswürdige Videos, als „Funky Mad Scientist“ des Elektropop inszeniert.(...)Da ich damals noch Musikmagazine las, oder jedenfalls Magazine, die sich auch mit Musik und Kultur beschäftigten (bevorzugt: Musik Express, Tip Magazin, später Visions) stieß ich dort auf ziemlich wohlwollende bis begeisterte Kritiken des 1984er Albums „The Flat Earth“ von Dolby.

Der Sound der 70er! 50 Jahre ...

ARGENT - Nexus | 1974

"Jedem Ende wohnt ein Anfang inne", so lautet ein recht abgedroschenes Sprichwort. Ob man nun will oder nicht - manchmal passt es. So ermöglichte es Rod Argent, dem Keyboarder der ZOMBIES, nach deren Ende ein neues Projekt auf die Beine zu stellen. Unter dem Namen ARGENT erschien 1969 somit eine neue Band auf der musikalischen Landkarte, welche in verschiedenen Musikcharts einige Achtungserfolge zu verzeichnen hatte. Mit Hits wie "Hold Your Head Up" und "God Gave Rock and Roll to You" erreichte ARGENT zwar einen gewissen Bekanntheitsgrad, diese konnten allerdings nicht für den großen Durchbruch in der Musikszene sorgen.

Rory Gallagher - Irish Tour '74 | 1974

Dem Melody Maker war es eine Titelseite wert: 'Rory To Play Ulster Hall, Belfast'. Neben Cork und Dublin sollte der damals vom MM als 'Weltbester Gitarrist' Deklarierte auch noch im von Unruhen erschütterten Belfast auftreten und schließlich würde man das Gesamtergebnis als Doppel-LP zu Gehör bekommen.
Nun, diese Titelseite hing viele Jahre an meiner Wand, weil ein großes Foto von Rory dabei war (Zeitungspapierqualität!). Dass er nun auch in Belfast Stücke für eine Live-LP aufnehmen würde, fand ich weniger sensationell als der MM, der vielleicht eine tolle Story erwartete. Aber schließlich trat Our Rory seit 1966 immer mal wieder bei den Proddies auf, ohne je Ärger dabei zu haben. Im Gegenteil, der Junge aus Ballyshannon/Donegal war sehr beliebt in Belfast, obwohl er kein bisschen des nördlichen Akzents hatte.

Dickey Betts - Highway Call | 1974

Mit Vassar Clements heuerte einer der legendärsten Nashville-Musiker an; Allman-Kollege Chuck Leavell war dabei und die Capricorn-Studio-Asse Tommy Talton und Johnny Sandlin (die mit 'Cowboy' noch ihre eigene Southern Rock-Truppe hatten) standen ebenfalls bereit.
Trotz der eingesetzten Musiker: was dabei herauskam, war weder Country oder Country-Rock und auch unter Southern Rock läßt es sich nicht einordnen. 'Ländlich' heißt hier, daß uns eine entschleunigte und hochemotionale Szenerie geboten wird: das einfache und nach allen Himmelsrichtungen offene Leben fern aller Rock'n'Roll-Klischees. Und das ist umso bemerkenswerter, als Dickey (wie übrigens auch fast alle seiner Allmans-Kollegen) ein sehr zerrissenes und problembehaftetes Leben führte: Drogen, Alkohol, Prügeleien, gleich mehrere Verfahren wegen häuslicher Gewalt; u.a. auch mit abzugsbereiter Magnum 44 an der Schläfe seiner Frau..., ein Mensch, dem man angeraten hätte, sich von sich selbst fernzuhalten. Und das wußte er auch!

Bad Company - Bad Co. | 1974

"...Genau so klang das Debüt; eine Mischung aus satten, fetten Rockern und emotionalen Balladen. Musikalisch kein völlig neuer Stil, aber gleichsam einer, der zu diesem Zeitpunkt noch lange nicht millionenfach totgeorgelt war. Praktisch alle Stücke hatten einen hohen Wiedererkennungswert; gleichzeitig waren aber die Strukturen komplex genug, um den Hörer nicht rasch zu langweilen. Die Kompositionen sind einfach nur 'rund'! Mit der Produktion wars genauso: den bestmöglichen Klang geliefert, ohne dabei steril und überfrachtet zu klingen. "

Little Feat - Feats Don't Fail Me Now | 1974

Es war das bis dahin härtest rockende Album; 'Frittierter Südstaaten-Funk' hieß eine sehr passende Beschreibung. Drums und Percussion legten einen sehr, sehr satten und vertrackten Rhythmus hin, den man immer mal wieder durchsacken ließ um die Tanzenden zu einem kleinen Zwischenschritt anzuhalten. Und man glaube mir; bei LF-Auftritten tanzten ALLE mit, vor und hinter der Bühne, selbst Manager und Promoter konnten nicht an sich halten.
Natürlich kam dann Lowell George's Slide-Gitarre wieder nach vorne; Gelegenheit, seine 'geringen' Fähigkeiten beim Rauf- und Runterrutschen auf dem Fretboard zu bewundern. Bill Payne hatte es eilig, seine raumfüllenden Keyboardklänge obendrauf zu spielen. Kein schwaches Stück zu hören, aber sogar 5 Volltreffer für die Little-Feat-Bestenliste dabei...

Tasavallan Presidentti - Milky Way Moses | 1974

Die 'Presidenten Der Republik' lernte ich mit ihrem schon dritten Album 'Lambert Land' kennen und zwar auf eine so fulminante Art und Weise, daß ich mir die dritten Zähne einbetonieren mußte, um sie nicht vor Begeisterung runterzuschlucken (Scherz). (..) Der Nachfolger mußte her, kam aber nicht.
Zwei lange Jahre tickte die Uhr vor sich hin; das Warten wurde zur Nervenzerreißprobe und dann.... endlich... teilte der Melody Maker die Veröffentlichung von Milky Way Moses mit. Sechs Stücke gab es wieder, dreimal länger, dreimal kürzer, keines davon ein Lambert-Land-Abklatsch, denn man hatte sich umbesetzt und wieder etwas weiterentwickelt.

Neu im Portal

Moisés P. Sánchez - Dedication II

Will ich einmal versuchen, ganz spontan zu beurteilen, woran mich diese Musik auf den neun Songs des Albums erinnert, fällt mir zunächst Chick Corea ein, ebenfalls Keyboarder wie Sánchez. Genauso luftig und mit vielen spanischen und lateinamerikanischen Elementen ist diese Musik angehäuft, und ebenso virtuos ausladend sind seine Soli, gleich bei "Staying at Penns" sollte man das genießen. Ein weiterer Einfall purzelt mir aus dem Hirn, wenn ich den Auftaktsong "Dodecatónico" höre. Denn das klingt nach einigen orchestralen Passagen, wie ich sie von Frank Zappa zu Zeiten seiner Alben "Waka/Jawaka" und "The Grand Wazoo" kenne, und besonders sticht mir dann plötzlich ein wildes Solo auf dem Sopransaxofon ins Ohr. Ein grandioser Auftakt, fürwahr!

Civic - Taken By Force

"Taken By Force" ist das zweite Album der australischen Band aus Melbourne nach ihrem zwei Jahre zurückliegenden Debüt. Damals bezeichnete man den Sound als eine Mischung aus Old School-Punk, Garagenrock und Hardcore. Nun, kaum habe ich den ersten Song von Civic eingeatmet, kann ich dieses nachvollziehen und auch eine Brücke bauen zu den oben genannten Bands, besonders The Stooges passen wohl am besten.
From "Dawn" bis "Dusk", von Morgen- bis zur Abenddämmerung, werden die übrigen neun Songs "gestützt". Songs wie "Fly Song" atmen den dreckigen Sound britischen Punks der Siebziger, and die Sex Pistols muss ich hier denken...

Katastrophen-Kommando - Nettikettenschwindel

2014 war es, als das deutschsprachige Punk-Rock-Trio aus Dortmund gegründet wurde. "Nettikettenschwindel" ist das dritte Album und bringt erneut diesen wilden Punk, den man einfach erwartet. Vollgas wird gegeben, die Gitarren volle Breitseite, donnernd-treibendes Schlagzeug, ein das verbindender Bass, und rotzfrecher Gesang, rau und mit voller Kraft voraus.
"Der Mut ist fest im Sattel, Zuversicht scheint aus dem Arsch", ja, wir befinden uns beim "Master of Spass" und Spass kann diese Musik wirklich machen, wenn man sie nicht zu ernst nimmt. Darum zum Schluss das Zitat: "Los leb' dein Leben weiter bunt, locker, frisch und frei"...

La Nefera - C’est ça!

a Nefera - unter anderem angeführt von der 1988 in der Dominikanischen Republik geborenen Jennifer Perez, formierte sich 2016. (...)Mit "C’est ça!" wird nun das zweite Album vorgelegt, und es zeichnet sich durch eine stilistisch hohe Bandbreite aus. Hip Hop trifft auf Rhythm & Blues, Bossa Nova, Salsa, Latin Jazz, Rock und Pop! Der Eröffnungssong wird gesanglich von Anissa Damali unterstützt, mit dem Latin-Touch entführt mich der Song nun ganz sanft nach Brasilien und Umgebung, hier hätte durchaus auch Flora Purim mitsingen können. Dieses laszive Jazzfeeling wird noch unterstützt durch den Gast an der Trompete, Bastien Rieser.

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Skyjack - Light Cycle

Das ist eine sehr gute Konstellation hinsichtlich des Ergebnisses! Ein Jazztrio aus Südafrika, Piano, Bass, Schlagzeug, trifft auf zwei Schweizer Musiker, Saxofon/Posaune und gemeinsam nimmt man in Südafrika, in Stellenbosch und Johannesburg, dreizehn Songs auf für eine Platte mit dem Titel "Light Cycle". Diese Formation nennt sich Skyjack und besticht durch innovative und beeindruckende Musik, dabei jeweilige europäische als auch afrikanische Einflüsse vereinend. Und diese Platte ist bereits die dritte dieser Formation.

Ted Russell Kamp - California Son

Wie Ted selbst zu diesem Album bemerkt haben soll, handelt es sich um die bisher weitestgehende autobiografische Darstellung seiner Musik, und dieses kalifornische Gefühl durchzieht dann auch die ganzen zwölf Songs. Geholfen haben ihm dabei etliche Spitzenmusiker der Szene, im Line-up kann man so manch einen Bekannten entdecken., man höre nur einmal diesen tollen Slidepart von John Schreffler auf "Miracle Mile". Sie alle haben dazu beigetragen, dass Musik entstanden ist, die man sofort ins Herz schliesst, weil sie doch sehr direkt ins Blut geht und tief in die Seele trifft.

Cuareim Quartet - A Jazz Story

Ja, das ist einmal wieder etwas ganz Anderes, etwas Erfrischendes, aufbauend allerdings auf diversen Traditionen. Es stellt sich vor das Cuareim Quartet aus Uruguay. Die Besetzung lässt auf Musik aus dem Bereich Klassik schließen, zwei Violinisten, ein Bratschist und ein Cellist. Die Gründung des Quartetts erfolgte 2013, nachdem sich zwei der Musiker bereits seit 2002 aus Uruguay kennen und zusammenarbeiteten. Das Quartett wurde dann um zwei französische Musiker erweitert. (....)m Laufe der Spielzeit wird man recht oft hin- und her geworfen hinsichtlich der Beurteilung dessen, was aus den Boxen tönt. Wie bemerkt, atmet "Swing 21" tatsächlich eine gewaltige Portion von Django Reinhardt, die vier Streicher swingen wirklich "wie der Teufel"... Doch bereits mit "Love Is Not A Broadway" wähne ich mich dann doch eher im Bereich klassischer Musik, oder, dem Titel gemäss, in einem Soundtrack eines Musicals.


Vanessa Peters - Flying On Instruments

2021 hatte ich die texanische Musikerin Vanessa Peters zuletzt vorgestellt. Jenes Album, "Modern Age", strahlte unter Verwendung verschiedener Genres letztlich das aus, was man heutzutage unter dem Begriff Americana verortet. Stimmlich stellte ich Ähnlichkeiten zu Suzanne Vega und Sheryl Crow fest.(...)Erklingt der erste Song der aktuellen Platte, "Flying On Instruments", passt das einfach wieder genauso. In die schwungvolle Stimmung hat man geschickt ein Streicherarrangement eingearbeitet, und dazu eine verzerrte E-Gitarre, beides bereichert die Stimmung doch sehr gut, und wenn dann noch Kastagnetten dazu klappern, dann hat man das Gefühl, dass hier sehr sorgfältig und überlegt vorgegangen wurde beim Erstellen dieses Arrangements.


Demian & Bubble Puppy - A Gathering Of Promises (Digipak)

Die Band wurde 1966 in San Antonio gegründet. Erste Besetzung waren Rod Prince und Roy Cox. Um ihren Grundgedanken zu verwirklichen, der da lautet eine Gitarren orientiere Rockband zu werden, holten sie zwei Musiker ins Team. Todd Potter – Leadgitarre, Gesang und David Fore – Schlagzeug, Gesang komplettierten die Band. Zusätzlich engagierten sie einen mir nicht bekannten Saxophonisten.
Es gab in der Zwischenzeit einige Umbesetzungen, aber das o. g. Team sollte sich am Ende festsetzen.


Merlin Hydes - In Plain Sight

Über diesen jungen Musiker, Merlin Hydes, findet man nicht viel, lediglich solche Aussagen, er sei auf dem Land aufgewachsen, spiele seit seinem zwölften Lebensjahr Gitarre und dass er vom englischen Blues- und Soul-Musiker Jon Kenzie entdeckt wurde. Dieser nahm auch dieses Debüt-Album des Protagonisten, "In Plain Sight" in seinem Heimstudio innerhalb von drei Tagen auf.
Ja, und da ist in der Tat etwas Ungewöhnliches entstanden. "Dark Riders", der Eröffnungssong, läßt hinsichtlich der Stimme nicht unbedingt auf einen jungen Musiker schließen, der Bursche versucht nicht, "schön" zu klingen, die Stimme wirkt emotional frech und ungekünstelt, der Gesang ist relativ dumpf, und Hydes lässt irgendwie "den Blues raus", begleitet sich auf der Gitarre, wie es einst die Blueser aus dem Mississippi Delta verstanden.

Srdjan Ivanović - Modular

Eigentlich könnte ich meine Rezension ganz rasch, auf den Punkt gebracht, bereits beenden. Denn die Musik des gebürtigen Bosniers und in Griechenland aufgewachsenen Schlagzeugers, jetzt in Paris lebenden Srdjan Ivanović ist sehr erfrischend und äußerst unterhaltsam.(...)ehr auffällig und sofort ansprechend ist es dieser leichte Flow der Musik, klar im Umfeld von Jazz und Fusion angesiedelt, und wenn dann beim Eröffnungstrack "Fee Fee" die Flöte des Gastmusikers Magic Malik ertönt, dann entführt es mich in eine ganz besondere Stimmung, wie aus einer anderen Zeit, als es in diesem musikalischen Genre noch Einiges zu entdecken galt.


POOR GENETIC MATERIAL - Possibilities

Nach den beiden Sidekicks 2023 mit einer klein formierten Dreierband sowie dem instrumentalen Album „Anywhere“ und der darauffolgenden CD „Elswhere“ mit Phil am Gesang erscheint jetzt mit der kompletten siebenköpfigen Band das angekündigte neue Album „Possibilities“.
Wo Poor Genetic Material draufsteht, ist auch Poor Genetic Material drin - und das in vollen Zügen. Musik zum Genießen, zum Mitwippen, zum Glücklichsein und zum Eintauchen...

Miles Davis Quintet - In Concert At The Olympia Paris 1957

Genauer gesagt: "Recorded live at the Olympia, Paris, November 30, 1957".
Miles Davis traf 1957 in Paris ein. Das Konzert im Olympia wurde mit lokalen Jazzmusikern eingespielt sowie dem dort lebenden amerikanischen Schlagzeuger Kenny Clarke. Die originalen Aufnahmen wurden seinerzeit vom Jazz-Promoter Marcel Romano produziert, die Originalbänder waren in seinem Besitz. Erst nach sechzig Jahren wurden sie von seinem Neffen, Laurent Guenoun, entdeckt, er verkaufte diese an Fresh Sound Records

Syndone - Dirty Thirdy 1992 - 2022

Herz und Seele ist Sänger und Keyboarder Nic Comoglio, der schon 1988 die ersten Demo-Aufnahmen unter diesem Namen veröffentlicht hat. Er wollte die progressive Musik von Italien aus in die europäische Szene verfrachten. Zuerst als Soloprojekt gedacht, nahm er ´92/´93 zwei Alben auf. Als er danach in London seine musikalische Fähigkeiten in verschiedenen Projekten weitergab, auch seine große Liebe am Musical entdeckte, dort nicht nur mitspielte sondern auch kleinere Szenen komponierte, sammelte er in dieser Zeit sehr viel Erfahrung.

Stefan Karl Schmid / Lars Duppler / Hilmar Jensson - Blídur (Blíður)

Die dreizehn Kompositionen, von Schmid stammen die Tracks 2, 3, 5, 7, 8, 10, 12, und von Duppler die Tracks 4, 6, 9, 11, 13, und Track 1 (von Bergþóra Árnadóttir) wurde arrangiert von ihm, sollen die einzigartige Atmosphäre des isländischen Winters widerspiegeln. Und wenn dann der erste Song läuft, dann spiegelt er sich bereits, der mir unbekannte isländische Winter, und dennoch kann ich in diese Atmosphäre eintauchen und mir die ganze Szenerie sehr gut vorstellen. Gitarrist Hilmar Jensson ist es zunächst vorrangig, der mit elektronischen Effekten der Gitarre diese klirrende Kälte gut darzustellen weiss, und Schmid spielt Klarinette und setzt sehr lyrische und märchenhaft klingende Akzente in diese Winterlandschaft, unterstützt vom ebenso klingenden Spiel des Pianos. Ja, das ist wahrhaft zauberhafte Musik, die über den engen Begriff von Jazz hinausgeht, Anklänge an New Age inbegriffen.

Ferris & Sylvester - Otherness

Ferris & Sylvester ist ein musikalisches Duo aus London. 2022 gab es ein Debüt-Album und nun hat man nachgelegt mit dem Nachfolger "Otherness". Der Musiker Archie Sylvester war einst im Blues unterwegs mit einem Blues Rock-Trio, als er 2016 mit der Songwriterin Issy Ferris zusammentraf. Fortan war der Blues passé und ein eigener Stil war im Begriff, sich zu formieren.
Und dieser Stil hat sich offensichtlich nun etabliert. So klingt die Gitarre auf dem Opener des Albums, "Dark Side", durchaus noch bluesig, und der dann einsetzende Rockmodus nimmt diese Stimmung auf, ohne dass sich jedoch eine Art stilistischer Eigenart zeigt.

Evelyn Kryger - III

Zur Rezension liegt mir ein ganz besonderes Exemplar der Platte "III" vor, eine limitierte CD im Hangpak, um diese an die Wand zu hängen, als Pentagon. Beschränkte sich die Besetzung auf der angegebenen Platte auf fünf feste Mitglieder, so sind es nun vier verbliebene, die Violinistin Rebecca Czech ist nicht mehr dabei. Dafür gibt es nun Gastbeiträge von sieben Musikern*innen, die sich bei den Aufnahmen der zehn neuen Songs im Oktober 2022 in Bad Iburg einfanden.
Ja, und diese Gastbeiträge sind es nun, die eine Menge Pfeffer in die Suppe bringen. So sind das im Einzelnen Gitarrist Ómar Guðjónsson von der isländischen Postrock-Band ADHD, die brasilianische Rapperin Laíz, Trompeter Tom Trabandt...

Gibrish - Mykorrhiza

Wie ich las, wird die Band zwischenzeitlich auch wohl international geschätzt, tourte man doch bereits in den USA, England, Dänemark und Finnland. Doch hinsichtlich dieser neuen Veröffentlichung, die wieder in schwedischer Sprache erscheint, könnte es fraglich sein, ob man sich so tatsächlich international einbringen kann? Was ich zum Vorgänger bemerkte, trifft auch für "Mykorrhiza" vollumfänglich zu, das Überschreiten musikalischer Grenzen, ein Wechselspiel der Stimmungen und die Unmöglichkeit einer musikalischen Einordnung. Genau das muss ich loben!

Napoleon Murphy Brock & Ensemble Musikfabrik - Bad Doberan & Elsewhere

Wir erleben hauptsächlich viel Musik im Bereich der Phase Zappa's, als dieser viele Jazz/Jazz-Rock/Fusion-Elemente in seiner Musik verarbeitete. Einerseits können wir nun Musik hören, die sich eben an den Originalen orientiert, und diese auch entsprechend wiedergegeben werden, ohne dass jedoch der Eindruck einer Zappa-Coverband entstand.
Vielmehr präsentiert sich das 1990 gegründete Ensemble Musikfabrik als eigenständiger und kreativer Klangkörper, mit sehr wohl individuell eingeworfenen Bearbeitungen der Original-Songs...

Filip Dinev, Tilman Oberbeck, Jan Zeimetz - Romann

Verschiedene Genre-Richtungen sind hierbei verarbeitet worden, klare Jazz-Bezüge stehen neben weiterhin bestehenden Einflüssen des Balkans, auch Rock-Anteile sind stärker einbezogen worden. Insofern wirkt die Musik auf Romann intensiver und kraft- und ausdrucksvoller, und letztlich strotzt die Musik voller dynamischer Energie, und hierbei setzt die Band als Einheit die Akzente gemeinsam. Entstanden ist eine eigenwillige Fusion Jazz und Rock, abseits ausgetretener Pfade und mit starkem Improvisations- und Gestaltungsdrang ausgestattet. Und dabei hat sich der einzige Fremdtitel mit "Blackbird" nahtlos in das Gesamtbild eingefügt.

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