Zu den vollständigen Übersichten
Tipp des Monats ...
Juni 2025 | Michael Henchman - If The Sky Fell

Ich erinnere mich daran, wie einst viele Singer/Songwriter ganz entscheidend dazu beitrugen, dass es eine Fülle letztlich erfolgreicher Songs gab, wenn nicht im Original, dann in Coverversionen. Spontan fallen mir unter vielen anderen Namen wie Gordon Lightfoot, James Taylor, Eric Andersen, Tim Buckley, John Gorka, Steve Goodman, Don McLean, Mickey Newbury, Tom Rush ein, die für mich stets eine wichtige Bedeutung hatten.
Auch heute, doch relativ unbemerkt, tauchen sie immer wieder auf, zum Beispiel Michael Menager, Jim Stanard , C. Daniel Boling , Michael Johnathon oder Michael Tomlinson. Sie alle stehen für die seit den sechziger Jahren bestehende besondere Art von Musik, und hierzu kann ich nun auch Michael Henchman einreihen, der mit If The Sky Fell eine hervorragende Veröffentlichung vorgelegt hat!
Wiederentdeckt im Monat ...
Juni 2025 | JETHRO TULL – Thick as a Brick

Mit dem Album erweiterte ich meinen musikalischen Background in großem Maße. Bisher hörte ich Black Sabbath und Deep Purple, somit die härtere Gangart; diese Art Progmusik war mir unbekannt.
Hier wurde auf dem 5. Album von JT deutlich mehr auf kompositorische Dramaturgie geachtet. Was anfangs schwer zugänglich zu sein scheint, stellt sich schnell als abwechslungsreicher Rock Scheibe heraus. Das Tempo wechselt sehr oft und trotzdem konnte man den roten Faden wunderbar erhören. Auch oder gerade wegen des subtilen Humors musste das so sein.
Mal balladesk, dann rockige Gitarrensoli, Querflöte und viele Aufs und Abs. Der Gesang gefiel mir damals, was sich bis zum heutigen Tage nicht geändert hat.
Der Sound der 70er! 50 Jahre ...
10cc - The Original Soundtrack | 1975

Was für ein irres und gleichsam irreführendes Artwork! Ganz präsent der Monitor des ---> Schneidetisches Marke "Moviola ccMiola", in dem ein nach hinten blickender Cowboy zu sehen ist. Der Cutter scheint gerade seine Arbeit beendet zu haben, hängen doch unten noch die feinen Textilhandschuhe am Gerät, welche für das Anfassen des Filmstreifens unerlässlich sind. Alles an diesem Albumcover deutet auf einen tollen Soundtrack zu einem alten Western hin.
Aber - da haben sich 10cc wohl einen Scherz erlaubt, diese Spaßvögel. Nach einem Film, zu dem dieser Soundtrack entstanden sein könnte, wird man vergeblich suchen - selbst wenn das Album "The Original Soundtrack" betitelt ist. Der Film zu diesem Album entsteht im Kopf, sofern sich der Hörer auf Sound und Text einlässt.
JETHRO TULL - WAR CHILD | 1974

Seit langem schon steht diese CD ungehört im Regal und nach dem heute erfolgten ersten Hördurchgang hätte ich sie fast wieder im Regal versenkt. Zu gemischt waren die Gefühle diesem Album gegenüber.
Im Gegensatz zu den beiden genialen Vorgängern THICK AS A BRICK und A PASSION PLAY wurden hier wieder kürzere Songs geboten. Geplant war, das WAR CHILD als Soundtrack für einen Film dienen sollte. Das Drehbuch zu dieser schwarzen Komödie, an dem unter anderem John Cleese mitarbeiten sollte, hatte Anderson wohl bereits geschrieben. Das Projekt wurde jedoch nie realisiert, da keine Produzenten für den Film gewonnen werden konnten.
Marshall Tucker Band - A New Life | 1974

Irgendwann 1973 fand sich Im Melody Maker das Bild einer 6-köpfigen Band auf der Bühne und mit der Aussage:
Marshall Tucker Band: 'Allmans Like Us'
Kein großes Werbegeschrei also, keine lauten Superlative, sondern sechs nach ländlichen Hippies aussehende Jungs, die alleine von diesem s/w Bild her signalisierten, daß sie keine Hau-Ruck-Mucke spielten, sondern eher eine Art Südstaaten-Grateful Dead waren. Zwei Gitarristen, aber auch ein Flötenspieler und Congas waren im Bild... Überhaupt strahlte das Foto eine bescheidene Zuversicht aus..., irgendwie verbindend, irgendwie rückversichernd! Und wenn DAS den Allmans gefiel, dann, ohne einen Ton gehört zu haben, mußte es mir geradezu auch gefallen. Ganz sicher!
Ein Song
Sandy Denny - Full Moon

Fairport Convention, Fotheringay, das waren wichtige Stationen für die in London geborene Sandy Denny (6. Januar 1947 – 21. April 1978). Dort war sie mir bereits durch ihre mich besonders berührende Stimme aufgefallen, diese Art von nach außen getragenen tiefen Emotionen, das war sehr besonders. Dabei waren zumeist Gefühle von Melancholie und auch oft Traurigkeit zu spüren, und das mit sehr großer Klarheit im Vortrag.
Erstmals fiel mir das ganz besonders auf bei ihrem ersten sehr bekannten Song "Who Knows Where The Time Goes?", der 1969 auf dem Album von Fairport Convention erschien. ("Unhalfbricking") Doch heute geht es um den Song "Full Moon", den Sandy 1975 komponierte und als Demo aufnahm, nur mit Piano-Begleitung.
Bots – Nichtsnutz
So banal, so wahr.
Ja warum stelle ich das Stück der Band Bots hier vor?
Das Stück hat mich in meiner Sturm und Drangzeit fast täglich begleitet. Als halbwegs junger Mann gefiel mit der Text und im Mittelteil das tolle, wenn auch inzwischen leicht angestaubte Gitarrensolo.
Ich erinnere an einen Abend, an dem wir aus der Musikkneipe Mausefalle vor meinem Elternhaus, in dem ich einen Keller als Wohnraum gestallten durfte, anhielten und das Stück lief im Auto an. Meine Partnerin stieg aus, um in das Haus zu gehen, ich wollte das Stück unbedingt zu Ende hören...
Natalie Merchant - Carnival

Ich frage mich, warum dieser Song allgemein nicht mehr Beachtung fand. Große Beachtung fand er bei der zum Tode verurteilten Serienmörderin Aileen Wuornos. Diese hatte das Album "Tigerlily" während ihrer Zeit in der Todeszelle in Dauerschleife gehört. 2002 wurde Wuornos in Florida mit einer Giftspritze hingerichtet. Auf ihrer Beerdigung wurde auf ihren Wunsch hin der Song Carnival gespielt. Charlize Theron schlüpfte 2003 in dem Film "Monster" in die Rolle der Aileen Wuornos. Eine fantastische Darstellung, die ihr u.a. den Oscar einbrachte und mich seinerzeit nach der Kinovorstellung erschüttert zurückließ.
Neu im Portal
IQ – Dominion

Knapp fünfeinhalb Jahre ist es her, dass die Band die Herren Nicholls, Holmes & Co ihr letztes Album ,, Resistance“ an den Start gebracht hat. Und nun folgt ,,Dominien“. Die Besetzung blieb unverändert, was schon einmal auf hochkarätige Kompositionen und deren Interpretation hoffen lässt. Es ist hier ähnlich wie bei dem Doppelalbum „The Road of bones“, es bedurfte zwei, drei Anläufe bis ihre Musik im Ohr und Herz ihren Platz fanden.
Der Opener „The unknown door“ beginnt tragend, fast gemächlich und ohne die oftmals Brettharten Gitarren Riffs. Das ist aber in Anbetracht des musikalischen Aufbaus sehr gut. Gegen Mitte der 23 Minuten kommen Synth und Gitarrenparts hinzu, was der Dramaturgie durchaus förderlich ist. Der Gesang von Nicholls führt das Thema und ist nicht wie oftmals zu dominant.
Little Feat – Sam`s Place

Also was soll ich sagen; das meine Lieblingsfüße noch einmal ein Album einspielen, war für mich sehr überraschend. Die Herren sind allesamt im gesetzten Alter und dachte, dass sie sich auf ein Leben als Rentner eingestellt hätten.
Herrlich wenn es noch solche musikalischen Überraschungen gibt, auch wenn das Genre Blues gelegentlich ausgeschöpft scheint. Zumal es auch Cover sind, die allerdings von Größen wie Willie Dixon und Muddy Waters geschrieben wurden. Ich bin fast geneigt zu sagen, das ich hier alles nicht einmal nahe am Original erhöre, sondern das LF einige ihrer musikalischen Stärken beigefügt haben.
Andrew Moreno - Axiom

Mit dem Auftaktsong "Oppa", dass sich leicht swingend in Richtung Fusion bewegt, und eine recht verwinkelte Melodienführung aufweist, erinnert mich die Spielweise der Gitarren in einigen Passagen an jene des Kollegen John Scofield. "Faust" hingegen, das sehr luftig wirkt, da schweife ich gedanklich in Richtung der Musik des Labels ECM. "Machine Girl", nun wird es heftig und für manche Hörer*innen möglicherweise "unbequem", denn des Protagonisten Gitarre spricht eine sehr verzerrte Sprache. Sehr interessant ist die Eröffnung mit den Drums, Tristan Renfrow spielt hier ein wenig in Richtung Tony Williams (Lifetime) , ich denke spontan an den Song "To Whom It May Concern" von der Platte "Turn It Over". "Machine Girl" ist erfüllt von frei gestalteten Räumen, der Rhythmus stolpert und die Gitarre erklingt stark verzerrt.
Buford Pope - Kvinnor & Män

Das Album wurde live in den Ladaland Studios mit Jokke Svenningrud als Toningenieur aufgenommen. Gleich von Beginn an verströmt die Musik eine sehr warmherzige Stimmung, vor Allem ist es der Einsatz der Pedal Steel, die wesentlich dazu beiträgt. Dazu fliesst es äußerst entspannt, die leicht verhallte Gitarre, die präzisen Bassläufe, die federnden Drums erzeugen einen großartigen Southern Groove, wie man es aus den Studios von Muscle Shoals, Alabama kennt. Dabei fällt gar nicht unbedingt auf, dass auf Schwedisch gesungen wird. Denn auch der Gesang schmiegt sich wunderbar in den Gesamtsound ein, er kommt sehr engagiert und man bemerkt rasch, wie aus der Verwendung der Muttersprache eine Art Sicherheit ausstrahlt, herrlich harmonisch ist das, gerade auch durch die Background Vocals von Anna B. Liljeborg.
Eishan Ensemble - Northern Rhapsody

Das Eishan Ensemble wird von Hamed Sadeghi geleitet. Er spielt die Tar, eine gezupfte Langhalslaute, populär im Iran und in Afghanistan. Mit "Northern Rhapsody" wird das vierte Album vorgelegt.
Sadheghi's Absicht ist es, mit seinem Ensemble persische Musik und westliche Musik miteinander zu verknüpfen. Neben der Folklore steht insofern die Jazz-Harmonik, Beide verbinden sich zu einem offenen Sound, der im Wesentlichen davon lebt, Sanftheit und Ruhe auszustrahlen, auch wenn der eine oder andere Song ein wenig flotter abgeht. Breitflächig bauen sich Stimmungen auf, die von Improvisation und Zusammenhalt gleichermaßen leben und großartig strahlen.
Ali N. Askin - Livesoundfabrik

Die kreative Energie der fünf Musiker ist positiv auffällig, und stark ist es, wenn sich plötzlich Christoph Titz mit seiner Trompete erhebt und mich gedanklich sofort in Richtung Miles Davis wandern lässt, mit dieser gedämpften Trompete bin ich bald bei "Bitches Brew" und nachfolgenden Platten des Meisters. Dabei wird er atmosphärisch clever unterstützt von der dicht aufspielenden Band. Eine wichtige Rolle wird Askin als Bandleader natürlich auch zuteil, denn die Stimmung, die er mit den Keyboards in der Einleitung "Spaciges Intro" verbreitet, findet sich ansatzweise oder großflächiger stets wieder im Laufe der sieben Songs. Dieses, in Verbindung mit dem erdigen Funk der Musik, sorgt für eine moderne Variante dieser Fusion mit der oben beschriebenen Basis vergangener Tage.
David Massey - Man In The Mirror

Dobro, Akkordeon, Mandoline, Bouzouki und auch mal eine Pedal Steel zeugen von der Vielfältigkeit der acht Songs, überwiegend Eigenkompositionen, nur für "Dawn" nahm er die Hilfe von Mark Gillman in Anspruch und das abschließende "Tecumseh Valley" stammt von Townes Van Zandt. Hier begleitet sich der Protagonist allein auf der Gitarre plus backing vocals von Jay Byrd und Jim Robeson. Dieser folkige Charakter zieht sich jedoch durch so manchen auch mehr instrumentierten Song, wunderschöne Balladen wie "Too Soon Gone" oder "Marianne", das im Übrigen der verstorbenen Ehefrau von Jim Robeson gewidmet wurde.
Abacaxi - Live au Périscope

Zitat Pressetext: "Das französische Trio Abacaxi hat sich als eine der aufregendsten Formationen der experimentellen Musikszene etabliert." Und weiter: "Ihr Sound ist explosiv, vielschichtig und kaum kategorisierbar." So wird hervorgehoben, dass es sich bei den drei Musikern um Klangarchitekten handelt, die mit Mustern und Strukturen spielen, um eine Musik zu erschaffen, die gleichzeitig experimentell, tanzbar und zugänglich ist. (...)Rock mag die Basis sein, aber das Wort Experiment steht klar im Vordergrund. Und besonders Gitarrist Desprez ist es, der sehr umfangreich das Spektrum seines Instruments ausnutzt. So meine ich zum Beispiel bei "Licasso" ein Saxofon zu hören, und entsprechend weitere Sounds erzeugt er durch Effektpedale.
Trilok Gurtu - Mirror

Zuletzt stellte ich vom Perkussionisten aus Bombay, Trilok Gurtu, seine 2023er-Veröffentlichung "One Thought Away" vor. Hier wies ich auf seine Absicht, indische Musik und westliche Klänge miteinander zu kombinieren und seine eigene musikalische Herkunft mit einzubringen, hin.
Mit seinem aktuellen Album, "Mirror", spiegelt er sozusagen erneut klassische indische Musik gemeinsam mit Elementen aus Jazz, Funk sowie weiteren internationalen Einflüssen aus Afrika, dem Balkan und Brasilien. Hierbei wird er unterstützt vom Arkè String Quartet, dass sich jedoch nicht im Rahmen üblicher typischer String-Quartets präsentiert, denn Stefano Dall'Ora bedient neben dem akustischen Bass auch das elektrische Instrument. Die reinen Streicherelemente verbleiben somit meist den anderen drei Mitstreitern, aber auch anderweitig, als Soloinstrumente werden diese vereinzelt eingesetzt.
Jan Hammer Group - Live In New York

Den Keyboarder Jan Hammer brachte ich stets mit dem Mahavishnu Orchestra in Verbindung, war es doch sein Mitwirken bei jener Formation um John McLaughlin, durch das ich ihn als Musiker wahrnahm. Der tschechisch-amerikanische Musiker war jedoch bereits vorher aktiv. So verfasste er 1968 die Musik für einen tschechoslowakischen Märchenfilm und 1970 wurde ein Konzert seines Trios aus 1968 im Münchner 'Domicile'-Club veröffentlicht. Zusammenarbeiten mit den Gitarristen John Abercrombie und Jeff Beck und anderen folgten nach dem Ende des Mahavishnu Orchestras (1971-1973). Ebenfalls gründete der Protagonist seine eigene Band, die Jan Hammer Group.
Colosseum, Hamburg Markthalle - 09.05.25

Die Band war guter Laune und zeigte große Spielfreude. Auch ohne Hiseman und Thompson sind sie gut aufeinander eingespielt und man spürt, dass sie sich bestens verstehen. Hauptsächlich präsentierten sie Songs ihres neuen Albums, aber natürlich durften auch die Klassiker nicht fehlen.
Chris Farlowe war gut drauf und stimmlich erstaunlich fit. Man merkt schon, dass seine Kräfte ein wenig nachgelassen haben. Dass er seine Texte abliest und sich zwischen seinen Gesangparts hinsetzt, ist völlig OK. Sein Humor ist geblieben und so sorgt er immer wieder für Lacher.
Fantastisch waren die Soli der Musiker, wobei Clem Clempson besonders hervorragte. Wenn er sich dann noch einen "Schlagabtausch" mit Mark Clarke liefert, geht einem das Herz auf. Er, bzw. sie, bekamen mehrfach Standing Ovations. Der Keyboarder Nick Steed ist sehr flink an den Tasten, ...
Samhita - Unexpected Encounters

"Unerwartete Begegnungen", also "Unexpected Encounters", erwarten uns mit dieser Veröffentlichung der Formation Samhita. In der altindischen Sprache Sanskrit bedeutet dieses Wort in etwa "zusammengefügt, verbunden, Vereinigung". Rasch bemerkt man bereits beim Auftaktsong "Coffee With Lydia", was hier vereinigt werden soll, nämlich die musikalische Tradition der westlichen Welt und der indischen Welt, verbunden durch Jazz. In diesem Sinne swingend als auch mit indischen Skalen/Rhythmen versehen, findet eine Fusion statt. Auch hinsichtlich der Besetzung der Band wird fusioniert. Einerseits ist es eine typische Rhythmusgruppe des Jazz, dann wiederum tritt ein Streichquartett aus europäischer Tradition auf, und hinzu gesellt sich die Sitar.
Christy Doran / Izumi Kimura - Glacial Voyage

Das ist ungewöhnlich wie die Musik, ein in der Schweiz lebender Ire und eine in Irland lebende Japanerin vereinen sich zu diesem avantgardistischen Mix von "Glacial Voyage". Doran fiel bereits in den Siebzigern mit der Band Om mit außergewöhnlichem Sound auf und setzte wichtige Akzente im Bereich Fusion-Jazz. Damals bereits war sein Gitarrensound besonders, besonders anders. Nicht nur im Jazz Rock oder der Fusion, sondern im Bereich von Avantgarde und Funk war der Gitarrist immer wieder tätig in den letzten Jahren.
Seine musikalische Partnerin Izumi Kimura studierte in Tokio und und absolvierte anschließend eine Ausbildung an der Royal Irish Academy of Music. Ihre Interessen konzentrierten sich auf zeitgenössische Musik und die Improvisation, was sich widerspiegelte in ihrer Zusammenarbeit mit vielen Jazzmusikern.
Sykofant - Red Sun

Eine EP ist immer schwierig zu besprechen, zu wenig Gesamtspielzeit und zu wenige Tracks. Es gibt die verschiedensten Gründe, wieso eine Band ein 'Mini Album' auf dem Markt schmeißt: entweder als Appetizer auf den nächsten Longplayer, es ist nicht genügend Material und/oder notorisch zu wenig Geld vorhanden...
Der Opener jedenfalls groovt sich erstmal über zwei Minuten langsamen ein, bis ein proggiges und interessantes Gitarrenlick uns zum Hauptteil führt. 70er Charme wird hier mächtig versprüht, sehr psychedelisch, man spürt förmlich die Blumentapete und das mit Räucherstäbchen getränkte Jugendzimmer. "Ashes" hat das gewissen Flair, nichts wirkt eingestaubt. Ein sanftes Solo, das direkt reingleitet in den treibenden Rhythmus und der Gitarrist spielt sich in einen leichten, in Dunst gehüllten Rausch der Töne – wunderschön zum Lauschen und zum sich fallen lassen.
IQ – Dominion

Der Opener „The unknown door“ beginnt tragend, fast gemächlich und ohne die oftmals Brettharten Gitarren Riffs. Das ist aber in Anbetracht des musikalischen Aufbaus sehr gut.
Gegen Mitte der 23 Minuten kommen Synth und Gitarrenparts hinzu, was der Dramaturgie durchaus förderlich ist. Der Gesang von Nicholls führt das Thema und ist nicht wie oftmals zu dominant. Die Solis der Gitarren sind sehr melodisch, um gelegentlich durch tolle Tempi und Themenwechsel unterbrochen oder begleitet zu werden.
Ja, es bietet durchaus auch Ecken und Kanten, die im Prog ja bekanntlich nicht fehlen sollten. Instrumente und Vocals gehen hier eine perfekte Symbiose ein – wunderbar!
Amamere - Man Shall Be Free

Musikalisch begeben wir uns nach Afrika, es erklingt Musik, die sich in die Kategorie Highlife einordnet. Das ist eine spezielle Tanz- und Musikrichtung aus Ghana und Sierra Leone. Ursprünge dieses Stils sind bis in die zwanziger Jahre zurück zu verfolgen, zumeist in Ghana ansässig. Und auch aus Ghana stammt die Band Amamere, 2022 in Cape Coast gegründet.(...)Herausgekommen ist sehr tanzbare und rhythmische Musik, die sich mit dem aktuellen Longplayer "Man Shall Be Free" widerspiegelt. Highlife auf einen aktuellen Stand gebracht, Afro Beat, Funk und anderes, das frischen Wind in die Szene bläst mit pulsierender Rhythmik und Verwendung von Blasinstrumenten.
Goleine - Roelofs, Willems, Haesen, Breidenbach

Goleine ist ein musikalisches Kollektiv, im Einzelnen sind das Charlotte Haesen, eine niederländisch-französisch-burundische Sängerin, der deutsche Gitarrist Philip Breidenbach, Mike Roelofs, ein niederländischer Jazz- und Improvisationsmusiker an Keyboards sowie der niederländische Bassist Peter Willem....Nur wie soll ich diese gemeinsame Musik einordnen? Ich höre Jazz, ich vernehme Klänge aus dem Singer/Songwriter-Bereich, hier und da scheint ein wenig von Crosby, Stills & Nash durch. Das mag daran liegen, dass alle Beteiligten auch in verschiedenen Musikrichtungen unterwegs sind und diese hier versuchen, zu vereinen.
SBB - Pamiec

Nachdem ich in in letzter Zeit vermehrt auf polnische Progbands wie Quidam, Abraxas und Collage aufmerksam geworden bin, habe ich mit SBB nun eine Progband aus den Zeiten des Ostblocks entdeckt. "Pamiec" wurde 1976 aufgenommen und präsentiert sich nicht symphonisch, sondern meist meditativ, pschedelisch und rhythmisch und erinnert mich dabei manchmal ein wenig an frühe Pink Floyd.
Das Trio aus Polen konstruiert seine Lieder weniger um schöne Melodien, als um Stimmungen. So fließen die Lieder oft dahin. Untermalt von vertrackter und variabler Rhythmik (Schlagzeuger Jerzy Piotrowski ist wirklich ein Meister), Keyboardphrasen und ganz gelegentlich nur einzelnen Gitarreneinlagen. Eine Melodie entwickelt sich dabei so gut wie nicht, es wirkt eher wie eine gemeinsame Improvisation um ein Gefühl oder eine Grundidee herum.
Don Airey - Pushed To The Edge

"Business As Usual"? Nun, wer auf Hard Rock der alten Gangart steht, etwa seit Deep Purple "In Rock" veröffentlichten, sollte mit dieser aktuellen Platte des Keyboarders Don Airey recht zufrieden sein! Und da schließt sich auch der Kreis, ist Airey als Nachfolger für Jon Lord seit 2002 eben für jene Deep Purple aktiv. Und gleich der Auftaktsong "Tell Me" führt mich gedanklich in die Anfangstage des Genres zurück, klingt es doch richtig "altmodisch". Allein der Gesang, der an Ian Gillan erinnert, und das kraftvoll strotzende Orgelsolo unterstützen mich dabei.
Also, braucht man das wirklich? Aber ja!!! Denn trotz der Reminiszenzen erstrahlt mit dieser Musik eine großartige Frische und die Spielfreude der Beteiligten ist mitreißend!
Peter Sinfield - Stillusion

Peter Sinfield ist wahrscheinlich aber kein Zauberer, hat ihn nur die Vielfalt dieses Planeten, mit all den Farben und guten wie auch schlechten Seiten des Lebens, zu einem Räuber gemacht, der mit tausend Augen ausgerüstet alles Farbe in sich aufsaugt, um es anschließend in Musik umzuwandeln. Seine Art von Musikverständnis hatten der Band King Crimson Anfang der siebziger Jahre schließlich mit zu weltweitem Ruhm verholfen,....
Leidenschaft war es auch, die den Engländer dazu verleitete einmal selbst ins Studio zu gehen, so um `73, um gar von King Crimson abschweifend eine ganz spezielle Lobhymne an die Musik und an das Leben an sich zu richten.
Wer ist online?
Momentan sind 25 Benutzer online: 0 registrierte, 0 versteckte, 25 Gäste. Der Besucherrekord liegt bei 2865 Besuchern zeitgleich online am 31.07.2021 um 19:11 Uhr.
Statistik
Dieses Forum startete am 28.04.2006 und hatte seitdem 92473634 Besucher. Es gibt insgesamt 68 Benutzer und es wurden seit Beginn 474246 Beiträge in 19072 Topics geschrieben.
Der neueste Benutzer ist Proggy.