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Tipp des Monats ...
Oktober 2025 | Emma Swift - The Resurrection Game

Die australische Singer/Songwriterin Emma Swift lebt in Nashville/Tennessee. Sie soll zusammenleben mit dem Musiker Robyn Hitchcock. Mit dem Album "The Resurrection Game" stellt sie ihre neue Produktion vor. Die zehn Songs wurden in den Chale Abbey Studios auf der Isle Of Wight aufgenommen, außer zwei Tracks (3 & 9), die in Nashville entstanden. Im separaten Booklet sind alle Texte abgedruckt, so dass man sich gern mit den Inhalten der Songs beschäftigen kann.
Ja, und sanft gleitet sie dahin, die Musik, auf den „britischen“ Songs unterstützt von Streichern, die das ganz besondere Element einbringen, die beiden Titel aus Nashville sind einen Tick rauer, doch runden sie letztlich lediglich das Gesamtergebnis ab. „Nothing And Forever“ verzaubert auf Anhieb, ...
Wiederentdeckt im Monat ...
Oktober 2025 |DUTCH TREAT - ´tranquility´

1977: Mitten in der Ära der Punkgruppen, der Uptempo-Musik, des energiegeladenen Rock und eines kleinen Rock’n’Roll-Revivals kommt eine Platte mit dem frechen Titel Tranquility der Gruppe Dutch Treat auf den Markt. Eine Platte – wie der Titel schon sagt – die Ruhe ausstrahlt. Die Platte ist ein seriöses Produkt von fünf der bekanntesten und talentiertesten Studiomusiker Hollands: Jan Huydts, Wim Essed, Hans Hollestelle, Louis de Lussanet und Steve Boston.
Jan Huydts: „
Wir wollen Musik machen, die den Menschen Frieden und Ruhe bringt. Wir sind eine Aufnahmegruppe. Wir mögen uns. Wir sind einfach enge Freunde. Die Idee war, nicht-aggressive Musik mit aggressiven Instrumenten wie Synthesizern und E-Gitarren zu machen.“ Man könnte es sogar Hintergrundmusik nennen, vielleicht mit doppelter Bedeutung.‘
Der Sound der 70er! 50 Jahre ...
Steeleye Span - Commoners Crown | 1975

„Commoners Crown“ ist das siebte Studioalbum der britischen Folk-Rock-Band und wurde im Januar 1975 von Chrysalis Records veröffentlicht. Es war ihr zweites Album mit der kommerziell erfolgreichsten Besetzung der Band. Das Album erreichte Platz 21 in den britischen Albumcharts.
Der Titel des Albums bezieht sich auf eine Skulptur des Shirtsleeves Studio, die auf dem Cover des Albums zu sehen ist. Die Skulptur besteht aus Hunderten von winzigen menschlichen Figuren, die zu einer Krone zusammengesetzt sind. Die winzigen Figuren zieren auch das Booklet.
1975 hatten Steeleye Span ihren Sound von anfänglich zarten Folktönen zu einem vollwertigen Folk-Rock entwickelt, vergleichbar mit Jethro Tull während ihrer Folk-Rock-Phase. Ian Anderson hatte ihr vorheriges Album „Now We Are Six“ produziert, und die Zusammenarbeit mit Steeleye Span hatte einen großen Einfluss auf Andersons Songwriting.
10cc - The Original Soundtrack | 1975

Was für ein irres und gleichsam irreführendes Artwork! Ganz präsent der Monitor des ---> Schneidetisches Marke "Moviola ccMiola", in dem ein nach hinten blickender Cowboy zu sehen ist. Der Cutter scheint gerade seine Arbeit beendet zu haben, hängen doch unten noch die feinen Textilhandschuhe am Gerät, welche für das Anfassen des Filmstreifens unerlässlich sind. Alles an diesem Albumcover deutet auf einen tollen Soundtrack zu einem alten Western hin.
Aber - da haben sich 10cc wohl einen Scherz erlaubt, diese Spaßvögel. Nach einem Film, zu dem dieser Soundtrack entstanden sein könnte, wird man vergeblich suchen - selbst wenn das Album "The Original Soundtrack" betitelt ist. Der Film zu diesem Album entsteht im Kopf, sofern sich der Hörer auf Sound und Text einlässt.
JETHRO TULL - WAR CHILD | 1974

Seit langem schon steht diese CD ungehört im Regal und nach dem heute erfolgten ersten Hördurchgang hätte ich sie fast wieder im Regal versenkt. Zu gemischt waren die Gefühle diesem Album gegenüber.
Im Gegensatz zu den beiden genialen Vorgängern THICK AS A BRICK und A PASSION PLAY wurden hier wieder kürzere Songs geboten. Geplant war, das WAR CHILD als Soundtrack für einen Film dienen sollte. Das Drehbuch zu dieser schwarzen Komödie, an dem unter anderem John Cleese mitarbeiten sollte, hatte Anderson wohl bereits geschrieben. Das Projekt wurde jedoch nie realisiert, da keine Produzenten für den Film gewonnen werden konnten.
Ein Song
Sandy Denny - Full Moon

Fairport Convention, Fotheringay, das waren wichtige Stationen für die in London geborene Sandy Denny (6. Januar 1947 – 21. April 1978). Dort war sie mir bereits durch ihre mich besonders berührende Stimme aufgefallen, diese Art von nach außen getragenen tiefen Emotionen, das war sehr besonders. Dabei waren zumeist Gefühle von Melancholie und auch oft Traurigkeit zu spüren, und das mit sehr großer Klarheit im Vortrag.
Erstmals fiel mir das ganz besonders auf bei ihrem ersten sehr bekannten Song "Who Knows Where The Time Goes?", der 1969 auf dem Album von Fairport Convention erschien. ("Unhalfbricking") Doch heute geht es um den Song "Full Moon", den Sandy 1975 komponierte und als Demo aufnahm, nur mit Piano-Begleitung.
Bots – Nichtsnutz
So banal, so wahr.
Ja warum stelle ich das Stück der Band Bots hier vor?
Das Stück hat mich in meiner Sturm und Drangzeit fast täglich begleitet. Als halbwegs junger Mann gefiel mit der Text und im Mittelteil das tolle, wenn auch inzwischen leicht angestaubte Gitarrensolo.
Ich erinnere an einen Abend, an dem wir aus der Musikkneipe Mausefalle vor meinem Elternhaus, in dem ich einen Keller als Wohnraum gestallten durfte, anhielten und das Stück lief im Auto an. Meine Partnerin stieg aus, um in das Haus zu gehen, ich wollte das Stück unbedingt zu Ende hören...
Natalie Merchant - Carnival

Ich frage mich, warum dieser Song allgemein nicht mehr Beachtung fand. Große Beachtung fand er bei der zum Tode verurteilten Serienmörderin Aileen Wuornos. Diese hatte das Album "Tigerlily" während ihrer Zeit in der Todeszelle in Dauerschleife gehört. 2002 wurde Wuornos in Florida mit einer Giftspritze hingerichtet. Auf ihrer Beerdigung wurde auf ihren Wunsch hin der Song Carnival gespielt. Charlize Theron schlüpfte 2003 in dem Film "Monster" in die Rolle der Aileen Wuornos. Eine fantastische Darstellung, die ihr u.a. den Oscar einbrachte und mich seinerzeit nach der Kinovorstellung erschüttert zurückließ.
Neu im Portal
Chris St John - Never Where I Am

Mit Chris St John stelle ich heute einen renommierten Musiker aus den USA vor. Vier Alben und eine EP, inklusive dieses neuen Albums, "Never Where I Am", zeichnen ein Bild seines abwechslungsreichen Sounds, der Elemente aus Folk, Rock, dem Singer/Songwriter-Genre vereint zum Sammelbegriff Americana. (...)Will ich nun ganz spontan einen Vergleich ziehen wollen zu anderen Musikern, so fiele mir spontan Jeff Larson ein, und damit auch eine Spur hin zur Band America, und vielleicht hin und wieder ein Hauch von den Eagles.
KP Hawthorn - Til The Glitter End

"Til The Glitter End" ist das Debütalbum von KP Hawthorn. Wer sich erinnert, wird festgestellt haben, dass die Sängerin bereits einige Erfolge mit den Bands The HawtThorns und CALICO the band (zu erwähnen sei das Debüt aus 2014, "Rancho California") hat feiern können(...) Im Vordergrund, und das ist klar, steht diese angenehme Stimme, die stark emotional ausgeprägt ist.(...)Schließlich treffe ich auf einen ganz wunderschönen Dream-Pop mit Rockeinschlag und Country-Beilagen, Einflüsse, die allesamt gemeinsam eine ganz ansprechende und teils zu Herzen gehende Atmosphäre haben schaffen können. (sofern man natürlich Zugang dazu findet)
Roland Kirk Quartet - Domino

Ronald Theodore Kirk, dann Roland Kirk und schließlich Rahsaan Roland Kirk, lebte von 1935 bis 1977. Er galt als ein bedeutender Jazz-Saxofonist. Obwohl er seit seinem zweiten Lebensjahr blind war, scheute er sich nicht, gleich mehrere Instrumente gleichzeitig zu spielen. Neben dem Saxofon waren das zwei Varianten des Blasinstruments, das Manzello, eine Variante des Altsaxophons, jedoch mit einer leicht modifizierten Bauweise und Klangcharakteristik und ein Stritch, ein Buescher-Es-Altsaxophon in gerader Bauform, ausgestattet mit Extraklappen für sein Einhandspiel und vergrößertem Schalltrichter. Diese drei Instrumente spielte er oft gleichzeitig. Außerdem spielte er auch Querflöte, elektrische Kalimba, Mundharmonika, Englischhorn, Kazoo, Nasenflöte, Melodica.
Element Of Crime - Philharmonie Köln

Die Songliste auf der Tour ist ein Mix aus neuen Stücken (obwohl die letzte Platte schon 2023 erschien) und auch einem Griff tief in die 40-jährige Bandgeschichte. Zum Beispiel eine Reise in die Zeit, in der Element of Crime noch auf Englisch gesungen haben. „Don't You Smile“ vom Album „Try To Be Mensch“ wird gespielt. "Es ist toll zu sehen, wie man das heute, 35 oder 40 Jahre später, noch spielt", findet Regener. "Und es funktioniert noch, das mag ich!" Ich bevorzuge aber eindeutig die deutschen Stücke, Regeners Englisch ist sehr gewöhnungsbedürftig. Mehr als nur musikalische Farbtupfer steuert Saxophonist Rainer Theobald bei.
Zum Stück "Liebe ist nur ein Wort" verweist er mit einem Augenzwinkern darauf, dass nach seiner Kenntnis in keinem anderen Song einer deutschen Band der "Schriftsteller" Simmel vorkomme. Wer außer Regener hat schon den Mut zu solchen Textzeilen wie „Liebe ist, wie schon Johannes Mario Simmel sagst du völlig richtig eines seiner besten Bücher nannte, nur ein Wort“.
OEHL - 20.03.2025, Gebäude 9 Köln

Oehl wurde 2016 von Ariel Oehl und Hjörtur Hjörleifsson gegründet. Mit dem Ausstieg des isländischen Multiinstrumentalisten 2022 ist Oehl keine feste Band mehr, sondern Ariel Oehl (37, geboren in Salzburg) holt sich jeweils für Album und Tour Begleitmusiker mit an Bord. Zum aktuellen Line-up zählen mit Romi Rabic und Gloria Handler auch zwei sehr talentierte junge Musikerinnen.
Zwei weitere Alben sind danach erschienen, „Keine Blumen“ 2022 und Mitte März „Lieben wir“. Natürlich haben auch diese beiden Scheiben Einzug in meine Sammlung gehalten. Gemeinhin wird die Musik mit Indie-Electro-Pop umschrieben, auf der Bühne wird allerdings sehr organisch musiziert, da erklingen auch Geige und Kontrabass und der erste Zugabenblock wird unplugged gespielt. Oehl versteht die Kunst, innerhalb eines Songs alle Räume zu nutzen, ohne das Ganze zu überfrachten: Hier spielt der Bass einen kleinen Fill, dort wird das Kinderlied „Auf der Mauer, auf der Lauer“ zitiert, dazwischen tritt jemand aufs Fuzz-Pedal.
Anna Kalk - Different Times

Heute stelle ich eine Musikerin aus Tartu, Estland, vor. Es handelt sich um Anna Kalk, die sich seit dem Alter von Zwölf mit der Gitarre beschäftigt. So soll sie sich zunächst mit dem Spielen von Songs der Band Nirvana befasst haben, bis sie zu einer Jazz-Gitarre griff. (....)Frische, weil bereits der erste Song, "Only Answers", den Jazz auf recht eigenwillige Weise interpretiert. Für "Nicht-Jazzer" dürfte das bereits recht nervenaufreibend und schräg sein, wenn sich einfach kein Rhythmus etablieren will, und viele freie Passagen die Musik im Raum schweben lassen. Dazu diese spezielle Art der Protagonistin, mit ihrem Instrument umzugehen, diese recht perkussiv wirkende Umsetzung des Gitarrenspiels, mit diesem besonders wirkenden Anschlag, ja, eine recht individuell gefärbte Spielweise, da scheint so Einiges hängen geblieben zu sein angesichts des gemeinsamen Studiums mit Musikern wie Ronny Graupe und Kalle Kalima.
Bram De Looze / Joey Baron / Hank Roberts / Thomas Morgan - Live At Brussels Jazz Festival

Mein persönlicher Höhepunkt ist der mit 18:16 Minuten längste Song, "Aneez", hier trifft genau das zu, worauf ich mich oben einließ hinsichtlich des Vortrags. Dieses Gespür für Einander kommt bei diesem Song vollends zur Geltung, das ist mitunter die reinste Magie, voll mit Frische und Professionalität ausgefüllt, und dabei stets die Emotionen in den Vordergrund gerückt, so herrlich unkompliziert und spielerisch musizieren die Vier gemeinsam! Ach, und bei "100 Years" erklingt noch Gesang, dieser wurde im Line-up unterschlagen. Insgesamt strahlen die Musiker gemeinsam als auch durch ihre individuellen Solo-Beiträge! Dass dieses packende Konzert mitgeschnitten wurde, war ein wahrer Glücksgriff!
Mozes & Kaltenecker - Sub Rosa

Öfter mal was Neues, es klingt wie Vertrautes und Bekanntes, aber es ist nicht, wie es ist. Nun gut, die in Ungarn geborene Tamara Mozes singt und spielt Piano, doch welche Instrumente sind denn weiter involviert? Tatsächlich nur eines, und das wird von dem ebenfalls aus Ungarn stammenden Zsolt Kaltenecker bedient: ein Seaboard. Hierbei handelt es sich um ein innovatives Tasteninstrument, mit dem man das das Gleiten und Modulieren von Tönen sowie eine breite Palette an Klangfarben erzeugen kann.(...)Letztlich stellt sich mir die Frage, ob all' diese unterschiedlichen Soundbearbeitungen nicht auch durch einen herkömmlichen Synthesizer hätten erzeugt werden können, also inwiefern dieses Seaboard mehr an Ausdrucksmöglichkeiten bereit hält und ob man das nur durch dieses Instrument so hat erzeugen können. Egal, das Ergebnis ist schließlich, was zählt. Und hier haben die beiden Akteure auf jeden Fall etwas ganz Besonderes geschaffen,
IQ – Dominion

Knapp fünfeinhalb Jahre ist es her, dass die Band die Herren Nicholls, Holmes & Co ihr letztes Album ,, Resistance“ an den Start gebracht hat. Und nun folgt ,,Dominien“. Die Besetzung blieb unverändert, was schon einmal auf hochkarätige Kompositionen und deren Interpretation hoffen lässt. Es ist hier ähnlich wie bei dem Doppelalbum „The Road of bones“, es bedurfte zwei, drei Anläufe bis ihre Musik im Ohr und Herz ihren Platz fanden.
Der Opener „The unknown door“ beginnt tragend, fast gemächlich und ohne die oftmals Brettharten Gitarren Riffs. Das ist aber in Anbetracht des musikalischen Aufbaus sehr gut. Gegen Mitte der 23 Minuten kommen Synth und Gitarrenparts hinzu, was der Dramaturgie durchaus förderlich ist. Der Gesang von Nicholls führt das Thema und ist nicht wie oftmals zu dominant.
Little Feat – Sam`s Place

Also was soll ich sagen; das meine Lieblingsfüße noch einmal ein Album einspielen, war für mich sehr überraschend. Die Herren sind allesamt im gesetzten Alter und dachte, dass sie sich auf ein Leben als Rentner eingestellt hätten.
Herrlich wenn es noch solche musikalischen Überraschungen gibt, auch wenn das Genre Blues gelegentlich ausgeschöpft scheint. Zumal es auch Cover sind, die allerdings von Größen wie Willie Dixon und Muddy Waters geschrieben wurden. Ich bin fast geneigt zu sagen, das ich hier alles nicht einmal nahe am Original erhöre, sondern das LF einige ihrer musikalischen Stärken beigefügt haben.
Andrew Moreno - Axiom

Mit dem Auftaktsong "Oppa", dass sich leicht swingend in Richtung Fusion bewegt, und eine recht verwinkelte Melodienführung aufweist, erinnert mich die Spielweise der Gitarren in einigen Passagen an jene des Kollegen John Scofield. "Faust" hingegen, das sehr luftig wirkt, da schweife ich gedanklich in Richtung der Musik des Labels ECM. "Machine Girl", nun wird es heftig und für manche Hörer*innen möglicherweise "unbequem", denn des Protagonisten Gitarre spricht eine sehr verzerrte Sprache. Sehr interessant ist die Eröffnung mit den Drums, Tristan Renfrow spielt hier ein wenig in Richtung Tony Williams (Lifetime) , ich denke spontan an den Song "To Whom It May Concern" von der Platte "Turn It Over". "Machine Girl" ist erfüllt von frei gestalteten Räumen, der Rhythmus stolpert und die Gitarre erklingt stark verzerrt.
Buford Pope - Kvinnor & Män

Das Album wurde live in den Ladaland Studios mit Jokke Svenningrud als Toningenieur aufgenommen. Gleich von Beginn an verströmt die Musik eine sehr warmherzige Stimmung, vor Allem ist es der Einsatz der Pedal Steel, die wesentlich dazu beiträgt. Dazu fliesst es äußerst entspannt, die leicht verhallte Gitarre, die präzisen Bassläufe, die federnden Drums erzeugen einen großartigen Southern Groove, wie man es aus den Studios von Muscle Shoals, Alabama kennt. Dabei fällt gar nicht unbedingt auf, dass auf Schwedisch gesungen wird. Denn auch der Gesang schmiegt sich wunderbar in den Gesamtsound ein, er kommt sehr engagiert und man bemerkt rasch, wie aus der Verwendung der Muttersprache eine Art Sicherheit ausstrahlt, herrlich harmonisch ist das, gerade auch durch die Background Vocals von Anna B. Liljeborg.
Eishan Ensemble - Northern Rhapsody

Das Eishan Ensemble wird von Hamed Sadeghi geleitet. Er spielt die Tar, eine gezupfte Langhalslaute, populär im Iran und in Afghanistan. Mit "Northern Rhapsody" wird das vierte Album vorgelegt.
Sadheghi's Absicht ist es, mit seinem Ensemble persische Musik und westliche Musik miteinander zu verknüpfen. Neben der Folklore steht insofern die Jazz-Harmonik, Beide verbinden sich zu einem offenen Sound, der im Wesentlichen davon lebt, Sanftheit und Ruhe auszustrahlen, auch wenn der eine oder andere Song ein wenig flotter abgeht. Breitflächig bauen sich Stimmungen auf, die von Improvisation und Zusammenhalt gleichermaßen leben und großartig strahlen.
Ali N. Askin - Livesoundfabrik

Die kreative Energie der fünf Musiker ist positiv auffällig, und stark ist es, wenn sich plötzlich Christoph Titz mit seiner Trompete erhebt und mich gedanklich sofort in Richtung Miles Davis wandern lässt, mit dieser gedämpften Trompete bin ich bald bei "Bitches Brew" und nachfolgenden Platten des Meisters. Dabei wird er atmosphärisch clever unterstützt von der dicht aufspielenden Band. Eine wichtige Rolle wird Askin als Bandleader natürlich auch zuteil, denn die Stimmung, die er mit den Keyboards in der Einleitung "Spaciges Intro" verbreitet, findet sich ansatzweise oder großflächiger stets wieder im Laufe der sieben Songs. Dieses, in Verbindung mit dem erdigen Funk der Musik, sorgt für eine moderne Variante dieser Fusion mit der oben beschriebenen Basis vergangener Tage.
David Massey - Man In The Mirror

Dobro, Akkordeon, Mandoline, Bouzouki und auch mal eine Pedal Steel zeugen von der Vielfältigkeit der acht Songs, überwiegend Eigenkompositionen, nur für "Dawn" nahm er die Hilfe von Mark Gillman in Anspruch und das abschließende "Tecumseh Valley" stammt von Townes Van Zandt. Hier begleitet sich der Protagonist allein auf der Gitarre plus backing vocals von Jay Byrd und Jim Robeson. Dieser folkige Charakter zieht sich jedoch durch so manchen auch mehr instrumentierten Song, wunderschöne Balladen wie "Too Soon Gone" oder "Marianne", das im Übrigen der verstorbenen Ehefrau von Jim Robeson gewidmet wurde.
Abacaxi - Live au Périscope

Zitat Pressetext: "Das französische Trio Abacaxi hat sich als eine der aufregendsten Formationen der experimentellen Musikszene etabliert." Und weiter: "Ihr Sound ist explosiv, vielschichtig und kaum kategorisierbar." So wird hervorgehoben, dass es sich bei den drei Musikern um Klangarchitekten handelt, die mit Mustern und Strukturen spielen, um eine Musik zu erschaffen, die gleichzeitig experimentell, tanzbar und zugänglich ist. (...)Rock mag die Basis sein, aber das Wort Experiment steht klar im Vordergrund. Und besonders Gitarrist Desprez ist es, der sehr umfangreich das Spektrum seines Instruments ausnutzt. So meine ich zum Beispiel bei "Licasso" ein Saxofon zu hören, und entsprechend weitere Sounds erzeugt er durch Effektpedale.
Trilok Gurtu - Mirror

Zuletzt stellte ich vom Perkussionisten aus Bombay, Trilok Gurtu, seine 2023er-Veröffentlichung "One Thought Away" vor. Hier wies ich auf seine Absicht, indische Musik und westliche Klänge miteinander zu kombinieren und seine eigene musikalische Herkunft mit einzubringen, hin.
Mit seinem aktuellen Album, "Mirror", spiegelt er sozusagen erneut klassische indische Musik gemeinsam mit Elementen aus Jazz, Funk sowie weiteren internationalen Einflüssen aus Afrika, dem Balkan und Brasilien. Hierbei wird er unterstützt vom Arkè String Quartet, dass sich jedoch nicht im Rahmen üblicher typischer String-Quartets präsentiert, denn Stefano Dall'Ora bedient neben dem akustischen Bass auch das elektrische Instrument. Die reinen Streicherelemente verbleiben somit meist den anderen drei Mitstreitern, aber auch anderweitig, als Soloinstrumente werden diese vereinzelt eingesetzt.
Jan Hammer Group - Live In New York

Den Keyboarder Jan Hammer brachte ich stets mit dem Mahavishnu Orchestra in Verbindung, war es doch sein Mitwirken bei jener Formation um John McLaughlin, durch das ich ihn als Musiker wahrnahm. Der tschechisch-amerikanische Musiker war jedoch bereits vorher aktiv. So verfasste er 1968 die Musik für einen tschechoslowakischen Märchenfilm und 1970 wurde ein Konzert seines Trios aus 1968 im Münchner 'Domicile'-Club veröffentlicht. Zusammenarbeiten mit den Gitarristen John Abercrombie und Jeff Beck und anderen folgten nach dem Ende des Mahavishnu Orchestras (1971-1973). Ebenfalls gründete der Protagonist seine eigene Band, die Jan Hammer Group.
Colosseum, Hamburg Markthalle - 09.05.25

Die Band war guter Laune und zeigte große Spielfreude. Auch ohne Hiseman und Thompson sind sie gut aufeinander eingespielt und man spürt, dass sie sich bestens verstehen. Hauptsächlich präsentierten sie Songs ihres neuen Albums, aber natürlich durften auch die Klassiker nicht fehlen.
Chris Farlowe war gut drauf und stimmlich erstaunlich fit. Man merkt schon, dass seine Kräfte ein wenig nachgelassen haben. Dass er seine Texte abliest und sich zwischen seinen Gesangparts hinsetzt, ist völlig OK. Sein Humor ist geblieben und so sorgt er immer wieder für Lacher.
Fantastisch waren die Soli der Musiker, wobei Clem Clempson besonders hervorragte. Wenn er sich dann noch einen "Schlagabtausch" mit Mark Clarke liefert, geht einem das Herz auf. Er, bzw. sie, bekamen mehrfach Standing Ovations. Der Keyboarder Nick Steed ist sehr flink an den Tasten, ...
Samhita - Unexpected Encounters

"Unerwartete Begegnungen", also "Unexpected Encounters", erwarten uns mit dieser Veröffentlichung der Formation Samhita. In der altindischen Sprache Sanskrit bedeutet dieses Wort in etwa "zusammengefügt, verbunden, Vereinigung". Rasch bemerkt man bereits beim Auftaktsong "Coffee With Lydia", was hier vereinigt werden soll, nämlich die musikalische Tradition der westlichen Welt und der indischen Welt, verbunden durch Jazz. In diesem Sinne swingend als auch mit indischen Skalen/Rhythmen versehen, findet eine Fusion statt. Auch hinsichtlich der Besetzung der Band wird fusioniert. Einerseits ist es eine typische Rhythmusgruppe des Jazz, dann wiederum tritt ein Streichquartett aus europäischer Tradition auf, und hinzu gesellt sich die Sitar.
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