daoud - Good Boy
Mit daoud stelle ich einen französisch-marokkanischen Trompeter, Produzenten, Songwriter und Komponisten aus Toulouse vor. Er war vor Beginn seiner Karriere viel unterwegs, lebte unter anderem als Obdachloser in Schottland und spielte auf Beerdigungen und in kleinen Clubs, und nach und nach begab er sich in Gesellschaft bekannter Musiker der Szene, wie Ibrahim Maalouf, Erik Truffaz, Pokey Lafarge und anderen.
Nach und nach etablierte er seine eigene Band und 2022 gewann er gar einen Preis für seine Musik, eine Mischung aus Jazz, Hip-Hop, Rhythm & Blues, Soul und Blues. Mit "Good Boy" stellt der Trompeter nun sein Debütalbum vor, mit neun eigenen Songs, lediglich Track Sechs ist eine Komposition von Laurent Marimbert.
Im Pressetext wird der Trompeter mit Kollegen wie Keyon Harrold und Theo Croker verglichen hinsichtlich seines Stils. Beim Hören fallen mir jedoch weitere Assoziationen ein, ich muss an Enrico Rava, Michael Brecker oder auch an Hannibal Marvin Peterson denken, aber auch Chuck Mangione kann ich nicht ausschließen.
Der Sound dieses Albums ist recht vielseitig, es ist modern produziert worden, der Jazz schwebt eher in Richtung Rock Jazz oder Soul Jazz, man hört Funk, und allein durch die Besetzung, die Streicher, Vibrafon und Synthesizer beinhaltet, hat man sich die Tür weit offen gehalten. Dennoch ist ein gesamteinheitlicher Sound entstanden, der von einer großen Portion Groove bestimmt wird, manches Mal wünschte ich mir, dass es zum einen oder anderen Ausbruch käme, dann, wenn sich einige Songs doch zu sehr in eine Art Korsett zwängen und ein wenig mehr Freiheit dem Sound gut bekäme.
Ein wenig heftig wird es mit "Chloé", quietscht hier doch der Synthie mächtig und die Trompete "rotzt" so richtig dreckig, hier läßt man ein wenig lange Leine, gut so. Ansonsten gibt es viel in die Songs verarbeitete Eleganz, ab und an ziert ein unverhofftes Solo die Ausführung, wie zum Beispiel das Bass-Solo auf "Rugby à 7", und hier ist es dann erneut der Synthie, der eine soundbestimmende Rolle spielt und fast schon ein wenig unbequem wirkt.
Jazziger wird es dann mit "Ficky Stingers", akustisches Piano und Trompete bestimmen das Klangbild, bis sich dann später ganz romantisch die Streicher einschleichen, und diese Ruhe mitgenommen wird zu "Partir Un Jour". "Terreau Universal 30 L" ist dann wieder etwas freiheitlicher und lockerer gestaltet, hier Vibes und Trompete im Einklang, und daoud spielt auch hier wieder richtig schön "dreckig", dieser Song zählt dann auch zu den mehr am Jazz orientierten Songs, bis sich dann blubbernde Fusion-Sounds den Weg ebnen mit "Who’s A Good Boy (Charlie’s A Good Boy)", könnte durchaus auch in eine gute Discothek passen.
"Non Peut-être", ein cool schleppender Song und "Quick (Le Restaurant)" mit coolem Funk beschliessen die abwechslungsreiche Musik dieser Platte. Dieser Sound ist sehr perfekt gestaltet, mitunter zu perfekt, Ecken und Kanten, wie sie ja teilweise vorhanden sind, würde ihr noch mehr Lebendigkeit verleihen, es sei denn, es ist beabsichtigt, genau diese Richtung weiterzuverfolgen.
daoud (trumpet)
Etienne Manchon (piano, Rhodes, synths, Hammond B3)
Guillaume Prévost (drums)
Félix Robin (vibraphone)
Louis Navarro (bass)
Alexandre Galinié (saxophone)
Jeanne Le Goff (violin)
Estelle Besingrand (cello)
Timosha (guitar)
1 Ford Focus 1999
2 Oui
3 Chloé
4 Rugby
5 Ficky Stingers
6 Partir Un Jour
7 Terreau Universel 30 L
8 Who’s A Good Boy (Charlie’s A Good Boy)
9 Non Peut-être
10 Quick (Le Restaurant)
https://www.daoudmusic.com/home
Mit daoud stelle ich einen französisch-marokkanischen Trompeter, Produzenten, Songwriter und Komponisten aus Toulouse vor. Er war vor Beginn seiner Karriere viel unterwegs, lebte unter anderem als Obdachloser in Schottland und spielte auf Beerdigungen und in kleinen Clubs, und nach und nach begab er sich in Gesellschaft bekannter Musiker der Szene, wie Ibrahim Maalouf, Erik Truffaz, Pokey Lafarge und anderen.
Nach und nach etablierte er seine eigene Band und 2022 gewann er gar einen Preis für seine Musik, eine Mischung aus Jazz, Hip-Hop, Rhythm & Blues, Soul und Blues. Mit "Good Boy" stellt der Trompeter nun sein Debütalbum vor, mit neun eigenen Songs, lediglich Track Sechs ist eine Komposition von Laurent Marimbert.
Im Pressetext wird der Trompeter mit Kollegen wie Keyon Harrold und Theo Croker verglichen hinsichtlich seines Stils. Beim Hören fallen mir jedoch weitere Assoziationen ein, ich muss an Enrico Rava, Michael Brecker oder auch an Hannibal Marvin Peterson denken, aber auch Chuck Mangione kann ich nicht ausschließen.
Der Sound dieses Albums ist recht vielseitig, es ist modern produziert worden, der Jazz schwebt eher in Richtung Rock Jazz oder Soul Jazz, man hört Funk, und allein durch die Besetzung, die Streicher, Vibrafon und Synthesizer beinhaltet, hat man sich die Tür weit offen gehalten. Dennoch ist ein gesamteinheitlicher Sound entstanden, der von einer großen Portion Groove bestimmt wird, manches Mal wünschte ich mir, dass es zum einen oder anderen Ausbruch käme, dann, wenn sich einige Songs doch zu sehr in eine Art Korsett zwängen und ein wenig mehr Freiheit dem Sound gut bekäme.
Ein wenig heftig wird es mit "Chloé", quietscht hier doch der Synthie mächtig und die Trompete "rotzt" so richtig dreckig, hier läßt man ein wenig lange Leine, gut so. Ansonsten gibt es viel in die Songs verarbeitete Eleganz, ab und an ziert ein unverhofftes Solo die Ausführung, wie zum Beispiel das Bass-Solo auf "Rugby à 7", und hier ist es dann erneut der Synthie, der eine soundbestimmende Rolle spielt und fast schon ein wenig unbequem wirkt.
Jazziger wird es dann mit "Ficky Stingers", akustisches Piano und Trompete bestimmen das Klangbild, bis sich dann später ganz romantisch die Streicher einschleichen, und diese Ruhe mitgenommen wird zu "Partir Un Jour". "Terreau Universal 30 L" ist dann wieder etwas freiheitlicher und lockerer gestaltet, hier Vibes und Trompete im Einklang, und daoud spielt auch hier wieder richtig schön "dreckig", dieser Song zählt dann auch zu den mehr am Jazz orientierten Songs, bis sich dann blubbernde Fusion-Sounds den Weg ebnen mit "Who’s A Good Boy (Charlie’s A Good Boy)", könnte durchaus auch in eine gute Discothek passen.
"Non Peut-être", ein cool schleppender Song und "Quick (Le Restaurant)" mit coolem Funk beschliessen die abwechslungsreiche Musik dieser Platte. Dieser Sound ist sehr perfekt gestaltet, mitunter zu perfekt, Ecken und Kanten, wie sie ja teilweise vorhanden sind, würde ihr noch mehr Lebendigkeit verleihen, es sei denn, es ist beabsichtigt, genau diese Richtung weiterzuverfolgen.
daoud (trumpet)
Etienne Manchon (piano, Rhodes, synths, Hammond B3)
Guillaume Prévost (drums)
Félix Robin (vibraphone)
Louis Navarro (bass)
Alexandre Galinié (saxophone)
Jeanne Le Goff (violin)
Estelle Besingrand (cello)
Timosha (guitar)
1 Ford Focus 1999
2 Oui
3 Chloé
4 Rugby
5 Ficky Stingers
6 Partir Un Jour
7 Terreau Universel 30 L
8 Who’s A Good Boy (Charlie’s A Good Boy)
9 Non Peut-être
10 Quick (Le Restaurant)
https://www.daoudmusic.com/home