"Jedem Ende wohnt ein Anfang inne", so lautet ein recht abgedroschenes Sprichwort. Ob man nun will oder nicht - manchmal passt es. So ermöglichte es Rod Argent, dem Keyboarder der ZOMBIES, nach deren Ende ein neues Projekt auf die Beine zu stellen. Unter dem Namen ARGENT erschien 1969 somit eine neue Band auf der musikalischen Landkarte, welche in verschiedenen Musikcharts einige Achtungserfolge zu verzeichnen hatte. Für den Sound, der Elemente aus Rock, Klassik, Jazz und Prog vereint, zeichnen verantwortlich:
○ Rod Argent – organ, electric piano, vocals
○ Russ Ballard – guitar, vocals
○ Jim Rodford – bass guitar, guitar, vocals
○ Robert Henrit – drums, percussion
Mit "In Deep" veröffentlichten ARGENT bei dem Label Epic Records 1973 ihr viertes Studioalbum. Gleich der Opener "God Gave Rock and Roll to You" auf diesem Album wurde durch die Gruppe KISS schamlos gecovert und verschaffte ihr damit einen beachtlichen Hit. Aber auch ARGENT erreichte mit God Gave Rock and Roll to You auf Platz 18 in den UK-Charts einen Achtungserfolg und hinterließ somit eine bleibende Duftmarke. Während der entsprechende Longplayer "In Deep" mittlerweile wohl zu deren erfolgreichsten Werken gehört, bleibt für mich allerdings deren Album "Nexus" ihr bestes Album.
ARGENT - Nexus | UK 1974 | Rock, Progrock
"Nexus" war das fünfte Album der britischen Rockband ARENT (1970 Argent / 1971 "Ring of Hands" / 1972 "All Together Now" / 1973 "In Deep") und gleichsam das letzte, auf dem der Leadsänger und Gitarrist Russ Ballard mitwirkte. Zu unterschiedlich waren wohl die musikalischen Vorstellungen der beiden Alphatiere Argent und Ballard gewesen, sodass eine Trennung der beiden als logische Folge erscheinen mag.
Wie unterschiedlich die musikalischen Ausrichtungen waren, zeigt sich auf "Nexus" bereits bei den ersten "zwei" Stücken (da die drei Instrumantals The Comming of Kohoutek / Once Around the Sun / Infinite Wanderer nahtlos ineinander übergehen, betrachte ich dies als einen Song). Während also diese ineinanderfließenden Songs.
Das Album startet also mit den erwähnten drei Instrumentals. Und wie! Ich will es als eine dreiteilige Suite betrachten, gewürzt mit reichlich Mellotron, Orgel, Klavier und Synthie, wahrlich ein herrlich symphonisches Progstück. Während in Teil eins (The Comming of Kohoutek) ab der Hälfte des Songs mächtig in die Tasten gehauen wird, beginnt Teil zwei (Once Around the Sun) zunächst eher leise dahinfließend, um dann in einen fast sakralen, von Orgel getragenen Part überzugehen. Am Ende des Tracks leiten verhaltene Klavierklänge in den dritten Song (Infinite Wanderer) über, der leicht beschwingt durch die Lautsprecher perlt. Eine krachende Eröffnung dieses Albums, viele Tempiwechsel bieten reichlich Abwechslung. Diese Dreierkombi stellt für mich das Highlight des Albums dar.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=4XyVEiz2TSY
The Comming of Kohoutek / Once Around the Sun / Infinite Wanderer
Ganz andere Töne im folgenden ---> Love von Russ Ballard. Meiner Meinung nach sind hier die unterschiedlichen Vorstellungen der beiden Musiker sehr deutlich herauszuhören. Während die drei Opener sehr proggig, mit leichten Jazzelementen versehen und recht symphonisch daherkommen, tröpfelt Love doch sehr verhalten aus den Boxen. Auch wenn dieser Titel in manchen Rezensionen als "langweilig" bezeichnet wird, finde ich ihn dennoch sehr schön. Eine feine, mit Chorgesang und Mellotron passend untermalte Ballade.
Nach dieser kurzen Erholungspause geht es weiter mit Music From The Sphere. Ein Song wie aus dem Mixer - Prog-, Rock- und Jazzelemente vermengen sich zu einem wahren Schmelztiegel. Dies dürfte DER Track des Albums sein - tolle Gesangsparts, fette Orgel- und Mellotronklänge, es wird zum Ende hin gejammt, dass sich die Balken biegen. Ein Hammerstück, welches gerne noch ein paar Minuten länger hätte sein dürfen. Der Start dieses Stückes erinnert mich, sogar im Gesang, ein wenig an Steeley Dan.
Glücklicherweise ist Music From The Sphere im Web noch live zu finden. Wer weiß, wie lange noch... Also, schnell ansehen, bevor es im Nirvana verschwindet.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=GJownaaA64Y
Music From The Sphere - Live
Mit einem Donnerschlag startet ---> Thunder And Lightning, ein straighter Rocker, der mit Volldampf durch die Bude fetzt. Ein Song, der bestens in die Discos passte, durch die ich mich in jungen Jahren wuselte. Radar Love in der Auslaufrille, und eingemischt wird Thunder And Lightning. Klasse Vorstellung.
Das Mellotron kommt wahrlich nicht zu kurz auf diesem Album. So auch auf ---> Keeper Of The Flame. Ein Wechselspiel zwischen recht ruhigen und etwas lebhafteren Passagen. Dominiert wird dieser Song durch die Tasteneinlagen von Rod Argent. Darauf folgt das vorletzte Stück des Albums, ---> Man for All Reasons. Fast beginnt es in einem kleinen Marschrhythmus (kleine Trommel, Basslauf), bevor mit dem Klavier eine schöne Melodie vorgegeben wird. Der Gesang am Anfang des Liedes gefällt mir ausgesprochen gut. Der Song steigert sich langsam, ein kleines Instrumental, hauptsächlich Orgel, setzt ein, bevor er am Ende wieder mit diesem Marschrhythmus und Gesang endet und ---> Gonna Meet My Maker den Abschluss des Albums bildet. Noch einmal (blues-)rockt es hier gewaltig. Keine Ahnung, wer am Anfang die Harp bläst, aber sie kommt gut - ebenso wie der einsetzende, kräftige Gesang oder der fette Gitarrenlauf. Eigentlich ein für dieses Album untypisches Stück, bildet es dennoch einen prächtigen Ausklang dieses Albums.
„Nexus“ ist wohl das progressivstes Album der Band. Musikalisch sehr vielseitig, konnten dennoch die prächtigen Tasteneinlagen und die eingängigen Melodien dem Werk keinen gebührenden Erfolg bescheren. So blieben die instrumentale Vielfalt und die kreative Songstruktur als Geheimtipp wohl lediglich einem kleinen Hörerkreis vorbehalten.
Nach diesem Album verließ Ballard 1976 die Band, sodass Argent nunmehr alleiniger Kopf sein sollte. Leider erzielten die folgenden Alben ebenfalls keinen großen Erfolg, sodass sich ARGENT letztendlich 1976 auflöste.
[Die Songs]
1. The Comming of Kohoutek (3:01)
2. Once Around the Sun (2:49)
3. Infinite Wanderer (3:43)
4. Love (3:52)
5. Music for the Spheres (8:10)
6. Thunder and Lightning (5:07)
7. Keeper of the Flame (6:00)
8. Man for All Reasons (4:42)
9. Gonna Meet My Maker (4:37)
ARGENT im Web
Rod Argent Homepage
Wikipedia (deutsch)
Wikipedia (englisch)
Discographie auf Discogs
○ Rod Argent – organ, electric piano, vocals
○ Russ Ballard – guitar, vocals
○ Jim Rodford – bass guitar, guitar, vocals
○ Robert Henrit – drums, percussion
Mit "In Deep" veröffentlichten ARGENT bei dem Label Epic Records 1973 ihr viertes Studioalbum. Gleich der Opener "God Gave Rock and Roll to You" auf diesem Album wurde durch die Gruppe KISS schamlos gecovert und verschaffte ihr damit einen beachtlichen Hit. Aber auch ARGENT erreichte mit God Gave Rock and Roll to You auf Platz 18 in den UK-Charts einen Achtungserfolg und hinterließ somit eine bleibende Duftmarke. Während der entsprechende Longplayer "In Deep" mittlerweile wohl zu deren erfolgreichsten Werken gehört, bleibt für mich allerdings deren Album "Nexus" ihr bestes Album.
ARGENT - Nexus | UK 1974 | Rock, Progrock
"Nexus" war das fünfte Album der britischen Rockband ARENT (1970 Argent / 1971 "Ring of Hands" / 1972 "All Together Now" / 1973 "In Deep") und gleichsam das letzte, auf dem der Leadsänger und Gitarrist Russ Ballard mitwirkte. Zu unterschiedlich waren wohl die musikalischen Vorstellungen der beiden Alphatiere Argent und Ballard gewesen, sodass eine Trennung der beiden als logische Folge erscheinen mag.
Wie unterschiedlich die musikalischen Ausrichtungen waren, zeigt sich auf "Nexus" bereits bei den ersten "zwei" Stücken (da die drei Instrumantals The Comming of Kohoutek / Once Around the Sun / Infinite Wanderer nahtlos ineinander übergehen, betrachte ich dies als einen Song). Während also diese ineinanderfließenden Songs.
Das Album startet also mit den erwähnten drei Instrumentals. Und wie! Ich will es als eine dreiteilige Suite betrachten, gewürzt mit reichlich Mellotron, Orgel, Klavier und Synthie, wahrlich ein herrlich symphonisches Progstück. Während in Teil eins (The Comming of Kohoutek) ab der Hälfte des Songs mächtig in die Tasten gehauen wird, beginnt Teil zwei (Once Around the Sun) zunächst eher leise dahinfließend, um dann in einen fast sakralen, von Orgel getragenen Part überzugehen. Am Ende des Tracks leiten verhaltene Klavierklänge in den dritten Song (Infinite Wanderer) über, der leicht beschwingt durch die Lautsprecher perlt. Eine krachende Eröffnung dieses Albums, viele Tempiwechsel bieten reichlich Abwechslung. Diese Dreierkombi stellt für mich das Highlight des Albums dar.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=4XyVEiz2TSY
The Comming of Kohoutek / Once Around the Sun / Infinite Wanderer
Ganz andere Töne im folgenden ---> Love von Russ Ballard. Meiner Meinung nach sind hier die unterschiedlichen Vorstellungen der beiden Musiker sehr deutlich herauszuhören. Während die drei Opener sehr proggig, mit leichten Jazzelementen versehen und recht symphonisch daherkommen, tröpfelt Love doch sehr verhalten aus den Boxen. Auch wenn dieser Titel in manchen Rezensionen als "langweilig" bezeichnet wird, finde ich ihn dennoch sehr schön. Eine feine, mit Chorgesang und Mellotron passend untermalte Ballade.
Nach dieser kurzen Erholungspause geht es weiter mit Music From The Sphere. Ein Song wie aus dem Mixer - Prog-, Rock- und Jazzelemente vermengen sich zu einem wahren Schmelztiegel. Dies dürfte DER Track des Albums sein - tolle Gesangsparts, fette Orgel- und Mellotronklänge, es wird zum Ende hin gejammt, dass sich die Balken biegen. Ein Hammerstück, welches gerne noch ein paar Minuten länger hätte sein dürfen. Der Start dieses Stückes erinnert mich, sogar im Gesang, ein wenig an Steeley Dan.
Glücklicherweise ist Music From The Sphere im Web noch live zu finden. Wer weiß, wie lange noch... Also, schnell ansehen, bevor es im Nirvana verschwindet.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=GJownaaA64Y
Music From The Sphere - Live
Mit einem Donnerschlag startet ---> Thunder And Lightning, ein straighter Rocker, der mit Volldampf durch die Bude fetzt. Ein Song, der bestens in die Discos passte, durch die ich mich in jungen Jahren wuselte. Radar Love in der Auslaufrille, und eingemischt wird Thunder And Lightning. Klasse Vorstellung.
Das Mellotron kommt wahrlich nicht zu kurz auf diesem Album. So auch auf ---> Keeper Of The Flame. Ein Wechselspiel zwischen recht ruhigen und etwas lebhafteren Passagen. Dominiert wird dieser Song durch die Tasteneinlagen von Rod Argent. Darauf folgt das vorletzte Stück des Albums, ---> Man for All Reasons. Fast beginnt es in einem kleinen Marschrhythmus (kleine Trommel, Basslauf), bevor mit dem Klavier eine schöne Melodie vorgegeben wird. Der Gesang am Anfang des Liedes gefällt mir ausgesprochen gut. Der Song steigert sich langsam, ein kleines Instrumental, hauptsächlich Orgel, setzt ein, bevor er am Ende wieder mit diesem Marschrhythmus und Gesang endet und ---> Gonna Meet My Maker den Abschluss des Albums bildet. Noch einmal (blues-)rockt es hier gewaltig. Keine Ahnung, wer am Anfang die Harp bläst, aber sie kommt gut - ebenso wie der einsetzende, kräftige Gesang oder der fette Gitarrenlauf. Eigentlich ein für dieses Album untypisches Stück, bildet es dennoch einen prächtigen Ausklang dieses Albums.
„Nexus“ ist wohl das progressivstes Album der Band. Musikalisch sehr vielseitig, konnten dennoch die prächtigen Tasteneinlagen und die eingängigen Melodien dem Werk keinen gebührenden Erfolg bescheren. So blieben die instrumentale Vielfalt und die kreative Songstruktur als Geheimtipp wohl lediglich einem kleinen Hörerkreis vorbehalten.
Nach diesem Album verließ Ballard 1976 die Band, sodass Argent nunmehr alleiniger Kopf sein sollte. Leider erzielten die folgenden Alben ebenfalls keinen großen Erfolg, sodass sich ARGENT letztendlich 1976 auflöste.
[Die Songs]
1. The Comming of Kohoutek (3:01)
2. Once Around the Sun (2:49)
3. Infinite Wanderer (3:43)
4. Love (3:52)
5. Music for the Spheres (8:10)
6. Thunder and Lightning (5:07)
7. Keeper of the Flame (6:00)
8. Man for All Reasons (4:42)
9. Gonna Meet My Maker (4:37)
ARGENT im Web
Rod Argent Homepage
Wikipedia (deutsch)
Wikipedia (englisch)
Discographie auf Discogs