Beim Frühstück lief heute der AEROSMITH-Klassiker Dream On im Radio. Ich muss gestehen, dass AEROSMITH mich nie so ganz erreicht haben. Mein Problem mit vielen Hardrock-Bands wie z.B. Aerosmith, Bon Jovi, Guns N' Roses, AC/DC ist, dass ich deren Stücke alle relativ schnell satt habe; und so rezensiere ich diesmal eine Platte, die nicht in meinem Schrank steht.
AEROSMITH – Same - 1973
Gegründet wurde die Band 1970 in Boston. Bis zum Erscheinen des selbstbetiteltem Debütalbums im Jahr 1973, auf dem sich eben auch dieses Dream On befindet, tourte die Band fleißig durch Amerikas Clubs und Konzertsäle. Aerosmith spielen eine Mischung aus Bluesrock und Hardrock, wobei musikalischer Hintergrund sicher der Blues in all seinen Facetten ist. Als Markenzeichen der Band gelten die Stimme von Frontmann Steven Tyler und das Gitarrenspiel von Joe Perry, der regelmäßig in der Liste des Rolling Stone der 100 besten Gitarristen aller Zeiten auftaucht.
Der Opener Make It beginnt mit den Worten “Good evening people, welcome to the show!" und eröffnete so manches Konzert. Mit seinen klaren Riffs und dem treibenden Rhythmus ein solider Rocksong.
Somebody , das zweite Stück der Scheibe, ist ein purer, roher Rocksong mit starken Gitarrenriffs.
Der Song, der definitiv heraussticht ist Dream On. Eine wunderbare und zeitlose Ballade, die durch die hohe und kraftvolle Stimme von Steven Tyler getragen wird – so schön hat er selten gesungen. Das Lied steigert sich nur langsam, bleibt über die vollen 4 ½ Minuten intensiv und gefühlvoll, wozu auch das elektrische Cembalo und das Mellotron beitragen. Da kann ich sogar Tylers Geschrei ertragen - das passt hier einfach und geht unter die Haut. Dream On war die erste Single der Band, ist bis heute ein Klassiker und mein Lieblingssong der Band.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=89dGC8de0CA
Mit One Way Street folgt für mich das zweitbeste Stück des Albums. Beginnend mit einem mitreißenden Mundharmonika-Solo von Steven Tyler - hier erkennt man deutlich die Blues-Wurzeln der Band - fetzt das Stück roh und ungeschliffen los. Brad Whitford und Joe Perry glänzen mit Gitarrensoli. Dieser brettharte, kraftstrotzende Bluesrock hat eine schöne Länge und es kommt trotzdem keine Sekunde Langeweile auf.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=XAnqknd2C5w
Mama Kin ist ein schnörkelloser, kraftvoller Rocksong. Interessant und ungewöhnlich ist die Verstärkung durch das Saxophon. Hier noch eine nette Live-Version der Guns N' Roses mit Special Guests Steven Tyler und Joe Perry: Guns N' Roses - Mama Kin / Train Kept A Rollin' Live In Paris, June 6, 1992
Write Me a Letter ist ein solider Rock’n’Roll-Song, der ganz nett groovt. Hier kommt wieder die Mundharmonika zum Einsatz, leider zu kurz. Das folgende Stück, Movin' Out, beginnt mit kurzem dreckigem Lachen und einem klassischen Gitarrenriff. Das anfängliche Zusammenspiel zwischen Gesang und Gitarre und der schleppende Rhythmus sind genial. Leider ist der Song zu lang geworden, die ersten 4 Minuten hätten für meinen Geschmack gereicht. Movin' Out ist das erste Stück, welches die "Toxic Twins" Tyler und Perry zusammen geschrieben haben. Diesen Beinamen erhielten die beiden in den 70ern aufgrund ihres erheblichen Drogenverbrauchs.
Das Album endet mit einer Coverversion von Rufus Thomas‘ Walkin‘ the Dog. Aerosmith haben aus dem R&B-Song einen knackigen Bluesrock-Song ohne jeglichen Firlefanz gemacht. Ganz leise hört man zwischendurch immer wieder eine Holzflöte.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=eZNow_MX_IY
Zum Vergleich: Hier das Original von Rufus Thomas: Rufus Thomas - Walking The Dog (1964)
Alles in allem sicher ein starkes Debütalbum, das im Laufe der Jahre zweifachen Platin-Status in den USA und in Kanada erreicht hat.
Abschließend sei erwähnt, dass die Band nach über 50 Jahren gemeinsamer Arbeit 2023 ihre "Peace Out: The Farewell Tour" begonnen hat. Diese musste abgebrochen und um ein Jahr verschoben werden, da Steven Tyler sich während eines Auftrittes eine Stimmbandverletzung zuzog. September 2024 soll es nun mit der Abschiedstournee in Nordamerika und Kanada weitergehen. Die Fans in Europa warten allerdings (bislang) vergeblich auf Termine.
Besetzung
Tom Hamilton - Bass
Joey Kramer - Schlagzeug, Percussion
Joe Perry - Lead Gitarre, Hintergrundgesang
Steven Tyler - Gesang, Piano, Harmonika
Brad Whitford - Rhythm Guitar
Tracks 5 und 6 verstärkt durch den Studiomusiker David Woodford am Saxophone
Songs
Make It - 3:38 (Tyler)
Somebody - 3:45 (Tyler, Steven Emspak)
Dream On - 4:27 (Tyler)
One Way Street - 7:00 (Tyler)
Mama Kin - 4:27 (Tyler)
Write Me a Letter - 4:10 (Tyler)
Movin' Out - 5:02 (Tyler, Perry)
Walkin' The Dog - 3:12 (Rufus Thomas)
AEROSMITH – Same - 1973
Gegründet wurde die Band 1970 in Boston. Bis zum Erscheinen des selbstbetiteltem Debütalbums im Jahr 1973, auf dem sich eben auch dieses Dream On befindet, tourte die Band fleißig durch Amerikas Clubs und Konzertsäle. Aerosmith spielen eine Mischung aus Bluesrock und Hardrock, wobei musikalischer Hintergrund sicher der Blues in all seinen Facetten ist. Als Markenzeichen der Band gelten die Stimme von Frontmann Steven Tyler und das Gitarrenspiel von Joe Perry, der regelmäßig in der Liste des Rolling Stone der 100 besten Gitarristen aller Zeiten auftaucht.
Der Opener Make It beginnt mit den Worten “Good evening people, welcome to the show!" und eröffnete so manches Konzert. Mit seinen klaren Riffs und dem treibenden Rhythmus ein solider Rocksong.
Somebody , das zweite Stück der Scheibe, ist ein purer, roher Rocksong mit starken Gitarrenriffs.
Der Song, der definitiv heraussticht ist Dream On. Eine wunderbare und zeitlose Ballade, die durch die hohe und kraftvolle Stimme von Steven Tyler getragen wird – so schön hat er selten gesungen. Das Lied steigert sich nur langsam, bleibt über die vollen 4 ½ Minuten intensiv und gefühlvoll, wozu auch das elektrische Cembalo und das Mellotron beitragen. Da kann ich sogar Tylers Geschrei ertragen - das passt hier einfach und geht unter die Haut. Dream On war die erste Single der Band, ist bis heute ein Klassiker und mein Lieblingssong der Band.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=89dGC8de0CA
Mit One Way Street folgt für mich das zweitbeste Stück des Albums. Beginnend mit einem mitreißenden Mundharmonika-Solo von Steven Tyler - hier erkennt man deutlich die Blues-Wurzeln der Band - fetzt das Stück roh und ungeschliffen los. Brad Whitford und Joe Perry glänzen mit Gitarrensoli. Dieser brettharte, kraftstrotzende Bluesrock hat eine schöne Länge und es kommt trotzdem keine Sekunde Langeweile auf.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=XAnqknd2C5w
Mama Kin ist ein schnörkelloser, kraftvoller Rocksong. Interessant und ungewöhnlich ist die Verstärkung durch das Saxophon. Hier noch eine nette Live-Version der Guns N' Roses mit Special Guests Steven Tyler und Joe Perry: Guns N' Roses - Mama Kin / Train Kept A Rollin' Live In Paris, June 6, 1992
Write Me a Letter ist ein solider Rock’n’Roll-Song, der ganz nett groovt. Hier kommt wieder die Mundharmonika zum Einsatz, leider zu kurz. Das folgende Stück, Movin' Out, beginnt mit kurzem dreckigem Lachen und einem klassischen Gitarrenriff. Das anfängliche Zusammenspiel zwischen Gesang und Gitarre und der schleppende Rhythmus sind genial. Leider ist der Song zu lang geworden, die ersten 4 Minuten hätten für meinen Geschmack gereicht. Movin' Out ist das erste Stück, welches die "Toxic Twins" Tyler und Perry zusammen geschrieben haben. Diesen Beinamen erhielten die beiden in den 70ern aufgrund ihres erheblichen Drogenverbrauchs.
Das Album endet mit einer Coverversion von Rufus Thomas‘ Walkin‘ the Dog. Aerosmith haben aus dem R&B-Song einen knackigen Bluesrock-Song ohne jeglichen Firlefanz gemacht. Ganz leise hört man zwischendurch immer wieder eine Holzflöte.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=eZNow_MX_IY
Zum Vergleich: Hier das Original von Rufus Thomas: Rufus Thomas - Walking The Dog (1964)
Alles in allem sicher ein starkes Debütalbum, das im Laufe der Jahre zweifachen Platin-Status in den USA und in Kanada erreicht hat.
Abschließend sei erwähnt, dass die Band nach über 50 Jahren gemeinsamer Arbeit 2023 ihre "Peace Out: The Farewell Tour" begonnen hat. Diese musste abgebrochen und um ein Jahr verschoben werden, da Steven Tyler sich während eines Auftrittes eine Stimmbandverletzung zuzog. September 2024 soll es nun mit der Abschiedstournee in Nordamerika und Kanada weitergehen. Die Fans in Europa warten allerdings (bislang) vergeblich auf Termine.
Besetzung
Tom Hamilton - Bass
Joey Kramer - Schlagzeug, Percussion
Joe Perry - Lead Gitarre, Hintergrundgesang
Steven Tyler - Gesang, Piano, Harmonika
Brad Whitford - Rhythm Guitar
Tracks 5 und 6 verstärkt durch den Studiomusiker David Woodford am Saxophone
Songs
Make It - 3:38 (Tyler)
Somebody - 3:45 (Tyler, Steven Emspak)
Dream On - 4:27 (Tyler)
One Way Street - 7:00 (Tyler)
Mama Kin - 4:27 (Tyler)
Write Me a Letter - 4:10 (Tyler)
Movin' Out - 5:02 (Tyler, Perry)
Walkin' The Dog - 3:12 (Rufus Thomas)