Geehrte Musikzirkus Gemeinde seid staat und erhebet euch zu dieser metallischen Messe !!
Die Predigt übernimmt heute Mikael Äkerfeld mit seinen 3 Mönchen und dem hohen Priester Steven Wilson. Es wird gepredigt und zelebriert aus den Songbook vom „Blackwater Park“
Die Verschmelzung des Death - Powermetal, gutturalen Gesang, höchste Kunst des Progessiven Rocks und die Leichtigkeit des Classic Rock wird hier vereint in einem über 60minütigen Erguss in 8 Erzählungen.
Ein Hammond Gewitter stößt auf uns nieder und „The Lepper Affinity“ erklingt mit einer Härte die sich gleich bis in die hintersten Ohrwinkel vordringt und du meinst dieses „gegrölle“ bringt dich um den Verstand !!!
Das stellt sich die Frage….What the F**k hält mich nicht davon ab dies weiterzuhören ?
Das hat bestimmt mit dem Teufel zu tun
Einerseits diese metalischen Gitarrenriffs die trotz der Härte eine gewisse Harmonie vorweisen und andereseits die Songstruktur die mich fängt und auf einer gewissen Weise fesselt. Was passiert als nächstes was hält es uns an Überraschungen noch vor.
Wie hier mitten im Song sich alles aufzulösen erscheint und eine engelsgleiche Stimme uns begegnet. Kaum zu glauben, es ist der gleiche Sänger !!! Und als ob nichts gewesen wäre geht es am Schluss mit wunderschönen Pianoklängen dem Himmel entgegen.
Für mich eines der interessantesten Song „Bleak“
Kahle Doomartige sich ziehende Riffs tragen den Gesang davon und man erkennt, wenn man genau hinhört sogar den Text. Die eleganten punktgenauen Breaks und dem melodiösen Linien löst die Schwere auf und auch hier wechselt Mikael zu seiner normalen Stimme und der Wechsel zwischen Akustik und dem schwebenden Elektric Gitarre von Peter Lindgren führen die Melodie in eine Seelenlandschaft, die abrupt in metalischen Klängen übergeht um sich irgendwie in einen progressive Einheit verschmelzt.
Und genau dies ist die Chemie und das Sinnbild von Opeth und auf diesem Album !!!
2000 lernte Mikael dem damaligen Porcupine Tree Mastermind Steven Wilson kennen und er verstand gleich die Essenz von Opeth und er brachten ihn dazu dieses Album zu produzieren.
Man muss zugeben, das Steven seine Spuren hier eindeutig hinterlassen hat, gerade was dem ProgRock angeht. So hat er die schon talentieren Musiker zu Höchstleistung in Songwriting, Struktur und Spielwitz gepusht.
Und es geht weiter mit einer wunderschönen balladesken „Harvest“
Eine Sehnsuchtsmelodie mit Harmonien die an die 70er Jahre erinnern und sogleich im hier und jetzt zu finden sind. Feine Gitarrenklänge geben das Thema vor und im Hintergrund begleitet von einem wiederkehrenden soliden Rhythmus von den 2 Martin’s, singt Mikael mit klarer Stimme eine unvergleichlich schöne Ode.
Das Herzstück, wenn man es so bezeichnen kann bei soviel Qualität, ist „The Dapery Falls“
Hier wird die Zusammenfügung aller Rock Genres perfektioniert. Metallawinen, gepaart mit intensiven melodiösen Strophen und hardrockigem Parts die perfekte Solis hervorbringt und dies wiederum in Doom Metal übergehen ohne es zu aggresive wirken zu lassen. Wishboneartige Duopassagen, Jethro Tull artige Folkelemente und Doublebass Triaden macht diesen Mix zu einem Meilenstein des Heavy Metal,
Wir sind erst in der Mitte angelangt und gab schon soviel zu entdecken und hören.
Opeth schafft es hier immer wieder die Gratwanderung zwischen hörbar perfekten ruhigen Momenten in eine komplett andere parallele Welt hin und her zu wandern.
„Dirge of November“ das melancholische Wetter das wie eine Leichtigkeit dahinfliesen kann und langsam den Winter einläutet, ebenso den brachialen Einbruch von Eis und Schnee um dies dann im nächsten Augenblich wieder dahinzufließen
Das Titelstück „Blackwater Park“ hebt nochmals alles hervorwas dieses fünfte Album von Opeth ausmacht. Die Powerchords, Mellotronensound, gutturallem Gesang und das Gespür , Folklore Schnipsel zu vereinen.
Als ich „Blackwater Park“ das erste mal hörte, dies war relativ spät, muss so um 2015 gewesen sein, hob mich dies in eine andere Welt. Diese Härte, das Feeling für diese Melodiebögen hat mich gleich gefangen genommen und schloss es in mein Musikerherz ein. Ebenso bin ich mit dem vorher verhassten Gegrölle einwenig in Reine gekommen.
Solange es in solch Bahnen gelenkt wird. Es gibt mittlerweile viele solcher Bands die mit guttuallem Gesang und „normalen“ Gesang vereinen und dieses Album sowie Black Sabbath als Inspiration für ihren Weg angeben.
Und so bin ich der Meinung das „Blackwater Park“ gleich neben Sabbath seine Berechtigung hat da es eine Art Wiedergeburt des wahren Heavy Metal einläutete.
Und weil mir dieses Album durch Zufall mit einer anderen Band mal wieder in Gedächtnis gerufen wurde landete es öfters wieder im Player um eben für diese Rubrik „Wiederentdeckt Februar“
die Zeilen und Worte hier fließend dahinschweben!
So nun liebe Musikzirkus Gemeinde
Ich hoffe euch ein wenig begehrt zu haben um wenigstens ein Ohr zu riskieren und bitte gibt nicht gleich auf Ihr werdet überrascht sein.
Nun rührt euch und seid weiterhin anständig und hört gute Musik !!
God Bless Heavy Metal
Setlist:
01 The Leper Affinity – 10:23
02 Bleak – 9:16
03 Harvest – 6:01
04 The Drapery Falls – 10:54
05 Dirge for November – 7:54
06 The Funeral Portrait – 8:44
07 Patterns in the Ivy – 1:53
08 Blackwater Park – 12:08
Musiker:
Gesang, Gitarre: Mikael Åkerfeldt
• Gitarre: Peter Lindgren
• Bass: Martin Mendez
• Schlagzeug: Martin Lopez
Produzent: Steven Wilson
Die ganze heilige Messe zum anhören !!!