Man könnte es als eine glückliche Fügung bezeichnen: Sandy West (Drums), Joan Jett (Gitarre) und Kari Krome wollten eine Girlgroup gründen, und Manager und Künstler Kim Fowley suchte zeitgleich etwas, das es bis dahin noch nicht gegeben hatte: Eine Band aus rockenden Teenie Girls. Das Aufeinandertreffen der vier führte zur Gründung der Gruppe The Runaways. Das Mädchen-Trio startete 1975 und nahm die ersten Demo Songs auf. Diese wurden zwar nicht veröffentlicht, später dann aber als „Born to be bad“ doch noch dem Publikum vorgelegt, als der Erfolg schon da war. Kari Krome war eigentlich lediglich die Songwriterin, wohingegen Joan Jett und Sandy West bei diesen Demoaufnahmen durch Michael Steele unterstützt wurden. Steele kam dann in den Achtziger Jahren gross heraus, als er eine andere Frauentruppe - die Bangles - lancierte. Als Bassistin stieg dann Lita Ford bei den Runaways ein.
Kim Fowley und Joan Jett entdeckten dann in der Teenager-Diskothek „The Sugar Shack“ auf Cherie Currie. Ausserdem auf Peggy Foster, die zuvor bereits in den lokalen Bands Sasparilla und Champion die Bassgitarre gespielt hatte. Doch noch vor dem ersten Album stieg sie schon wieder aus und wurde ersetzt durch Jackie Fox. Anfang des Jahres 1976 unterschrieb die nun komplette Band bei der Plattenfirma Mercury Records und veröffentlichte dort ihre allererste LP, sowie die erste Single mit dem Titel „Cherry Bomb“. Sogleich ging die Girliegroup auf Welt-Tournee. In ihrem Vorprogramm spielten damals spätere Koryphäen wie Cheap Trick oder Tom Petty und seine Heartbreakers.
Im darauffolgenden Jahr – 1977 – veröffentlichte die Band gleich zwei Alben, und zwar einerseits das zweite Studioalbum „Queens of Noise“, und ausserdem das während ihrer Fernost-Tournee aufgezeichnete „Live in Japan“. Auch das Personalkarrussell drehte sich weiter: Für die ausgetretene Jackie Fox kam neu Vicki Blue in die Band, und nur kurze Zeit später stieg auch Cherie Currie aus. Joan Jett wurde zur Leadsängerin. 1978 kam der erste grössere Bremser, da nämlich die dritte LP „Waiting fort he Night“ nur mässig erfolgreich war und das führte dann auch ziemlich aprupt dazu, dass der Mentor und Gründervater Kim Fowley die Band im Regen stehen liess. Im Herbst 1978 wurde die Band von einem neuen Management übernommen. Der Personalwechsel ging jedoch munter weiter, und die erst kurz zuvor zur Band gestossene Vicki Blue verliess die Band wieder, nach nicht einmal ganz einem Jahr.
Es folgte kurz vor dem Jahreswechsel 1978/1979 die nächste LP mit dem Titel „And now…..The Runaways“. Die neu zur Band gestossene Bassistin Laurie McAllister war zwar danach noch kurz in zwei Videoclips der Band zu sehen, doch in den Genuss von Plattenaufnahmen kam sie leider nicht mehr, denn die Runaways lösten sich Anfang 1979 auf.
Fünf weibliche Teenies, grade mal um die 16 Jahre alt, die alle ihre eigenen Instrumente spielten: Das war Mitte der Siebziger Jahre durchaus eine Sensation. Noch in den 60er Jahren waren Girlgroups ausschliesslich Gesangsgruppen, die in der Regel von Top-Studiomusikern begleitet wurden. Es gab zwar einige interessante weiblich besetzte Bands zu der Zeit, wie z.B. die englischen Hardrockerinnen von Girlschool, und innerhalb der Punkszene gehörte Görenrock ebenfalls als festes Element einfach mit in die Szene (vertreten durch Lärmkombos wie The Slits, Kleenex oder Raincoat). Und in den 80er Jahren kamen dann die Bangles und die Go-Go’s (denen ja die bekannte Musikerin Belinda Carlisle angehörte!). Doch erst in den 90er Jahren kehrte ddie Girl Group Szene in den Underground zurück. Es gab zwar noch Bands wie L7, doch die blieben eine Fussnote im Rock’n’Roll Biz. Dafür kehrten dann ab Ende der 90er Jahre wieder auf Gesangsgruppen reduzierte Girlgroups zurück: Die Spice Girls in England und die No Angels in Deutschland. Müsste man heute eine Entscheidung fällen, welches nun die wichtigste und wahrscheinlich auch qualitativ beste Girlgroup der Rockgeschichte gewesen ist, dann müsste man wohl schon die Runaways nennen.
Neuzeitliche Bands wie Hole (die Band der Seattle-Saatkrähe Courtney Love) oder Bikini Kill und zig weitere bezeichnen die Runaways heute als ihren wichtigsten Einfluss und auch heute noch, über ein Vierteljahrhundert nach ihrem Auseinanderfallen besitzt die kalifornische Band noch immer eine sehr grosse Fangemeinschaft bis nach Japan.
Und was ist aus den rockenden Teeniegirls von damals geworden ? Joan Jett war die eigentlich Einzige, die zu einem richtigen Solo-Star avancierte. Schon 1981 hatte sie einen riesigen Hit mit dem Titel „I love Rock’n’Roll“, dem Titelsong ihrer zweiten LP, die sie unter der Bandbezeichnung Joan Jett & The Blackhearts eingespielt hatte. Joan Jett ist heute noch immer mit ihren Blackhearts unterwegs, und hat sich als Einzige dem wilden Rock’n’Roll Leben verpflichtet. Lita Ford hatte ebenfalls eine Solokarriere begonnen, die jedoch nicht unbedingt erfolgreich zu nennen gewesen wäre. Heute ist sie Mutter von zwei Jungs. Sandy West gründete in den 80er Jahren ebenfalls eine neue Band, die Sandy West Band. Da sang sie die Leadstimme und sass auch auf dem Schlagzeugschemel. Die Resonanz war praktisch null, und so zog sie sich kurz darauf ebenfalls aus dem Musikgeschäft zurück. Cherie Currie konnte man später in Filmen wie „This is Spinal Tap“ oder „Foxes“ (mit Jodie Foster) wieder sehen. Ausserdem spielte sie an der Seite von Demi Moore im Streifen „Parasites“. In ihrer Eigenschaft als Illustratorin hat sie ausserdem CD-Covers designed.
Empfehlenswerte Alben sind:
The Runaways (Mercury Records 1976)
Queens of Noise (Mercury Records 1977)
Live in Japan (Mercury Records 1977)
Alle drei Alben gibt es auch als CD auf Cherry Red Records (England, 2003/2004)
Kim Fowley und Joan Jett entdeckten dann in der Teenager-Diskothek „The Sugar Shack“ auf Cherie Currie. Ausserdem auf Peggy Foster, die zuvor bereits in den lokalen Bands Sasparilla und Champion die Bassgitarre gespielt hatte. Doch noch vor dem ersten Album stieg sie schon wieder aus und wurde ersetzt durch Jackie Fox. Anfang des Jahres 1976 unterschrieb die nun komplette Band bei der Plattenfirma Mercury Records und veröffentlichte dort ihre allererste LP, sowie die erste Single mit dem Titel „Cherry Bomb“. Sogleich ging die Girliegroup auf Welt-Tournee. In ihrem Vorprogramm spielten damals spätere Koryphäen wie Cheap Trick oder Tom Petty und seine Heartbreakers.
Im darauffolgenden Jahr – 1977 – veröffentlichte die Band gleich zwei Alben, und zwar einerseits das zweite Studioalbum „Queens of Noise“, und ausserdem das während ihrer Fernost-Tournee aufgezeichnete „Live in Japan“. Auch das Personalkarrussell drehte sich weiter: Für die ausgetretene Jackie Fox kam neu Vicki Blue in die Band, und nur kurze Zeit später stieg auch Cherie Currie aus. Joan Jett wurde zur Leadsängerin. 1978 kam der erste grössere Bremser, da nämlich die dritte LP „Waiting fort he Night“ nur mässig erfolgreich war und das führte dann auch ziemlich aprupt dazu, dass der Mentor und Gründervater Kim Fowley die Band im Regen stehen liess. Im Herbst 1978 wurde die Band von einem neuen Management übernommen. Der Personalwechsel ging jedoch munter weiter, und die erst kurz zuvor zur Band gestossene Vicki Blue verliess die Band wieder, nach nicht einmal ganz einem Jahr.
Es folgte kurz vor dem Jahreswechsel 1978/1979 die nächste LP mit dem Titel „And now…..The Runaways“. Die neu zur Band gestossene Bassistin Laurie McAllister war zwar danach noch kurz in zwei Videoclips der Band zu sehen, doch in den Genuss von Plattenaufnahmen kam sie leider nicht mehr, denn die Runaways lösten sich Anfang 1979 auf.
Fünf weibliche Teenies, grade mal um die 16 Jahre alt, die alle ihre eigenen Instrumente spielten: Das war Mitte der Siebziger Jahre durchaus eine Sensation. Noch in den 60er Jahren waren Girlgroups ausschliesslich Gesangsgruppen, die in der Regel von Top-Studiomusikern begleitet wurden. Es gab zwar einige interessante weiblich besetzte Bands zu der Zeit, wie z.B. die englischen Hardrockerinnen von Girlschool, und innerhalb der Punkszene gehörte Görenrock ebenfalls als festes Element einfach mit in die Szene (vertreten durch Lärmkombos wie The Slits, Kleenex oder Raincoat). Und in den 80er Jahren kamen dann die Bangles und die Go-Go’s (denen ja die bekannte Musikerin Belinda Carlisle angehörte!). Doch erst in den 90er Jahren kehrte ddie Girl Group Szene in den Underground zurück. Es gab zwar noch Bands wie L7, doch die blieben eine Fussnote im Rock’n’Roll Biz. Dafür kehrten dann ab Ende der 90er Jahre wieder auf Gesangsgruppen reduzierte Girlgroups zurück: Die Spice Girls in England und die No Angels in Deutschland. Müsste man heute eine Entscheidung fällen, welches nun die wichtigste und wahrscheinlich auch qualitativ beste Girlgroup der Rockgeschichte gewesen ist, dann müsste man wohl schon die Runaways nennen.
Neuzeitliche Bands wie Hole (die Band der Seattle-Saatkrähe Courtney Love) oder Bikini Kill und zig weitere bezeichnen die Runaways heute als ihren wichtigsten Einfluss und auch heute noch, über ein Vierteljahrhundert nach ihrem Auseinanderfallen besitzt die kalifornische Band noch immer eine sehr grosse Fangemeinschaft bis nach Japan.
Und was ist aus den rockenden Teeniegirls von damals geworden ? Joan Jett war die eigentlich Einzige, die zu einem richtigen Solo-Star avancierte. Schon 1981 hatte sie einen riesigen Hit mit dem Titel „I love Rock’n’Roll“, dem Titelsong ihrer zweiten LP, die sie unter der Bandbezeichnung Joan Jett & The Blackhearts eingespielt hatte. Joan Jett ist heute noch immer mit ihren Blackhearts unterwegs, und hat sich als Einzige dem wilden Rock’n’Roll Leben verpflichtet. Lita Ford hatte ebenfalls eine Solokarriere begonnen, die jedoch nicht unbedingt erfolgreich zu nennen gewesen wäre. Heute ist sie Mutter von zwei Jungs. Sandy West gründete in den 80er Jahren ebenfalls eine neue Band, die Sandy West Band. Da sang sie die Leadstimme und sass auch auf dem Schlagzeugschemel. Die Resonanz war praktisch null, und so zog sie sich kurz darauf ebenfalls aus dem Musikgeschäft zurück. Cherie Currie konnte man später in Filmen wie „This is Spinal Tap“ oder „Foxes“ (mit Jodie Foster) wieder sehen. Ausserdem spielte sie an der Seite von Demi Moore im Streifen „Parasites“. In ihrer Eigenschaft als Illustratorin hat sie ausserdem CD-Covers designed.
Empfehlenswerte Alben sind:
The Runaways (Mercury Records 1976)
Queens of Noise (Mercury Records 1977)
Live in Japan (Mercury Records 1977)
Alle drei Alben gibt es auch als CD auf Cherry Red Records (England, 2003/2004)
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