
Was passiert wenn 3 Vollblutmusiker die ihre Instrumente perfekt beherrschen und eigentlich im Prog daheim sind, sich zusammenschließen und einfach akustische Musik zu machen ?
Und wer steckt dahinter und hatte diese zündende Idee unterm Weihnachtsbaum ?
Natürlich kein anderer ald der Tausendsasa und Workaholice Neil Morse !!!
Er dachte sich wohl wie kann ich den Prog runterbrechen, so das er im Trio funktioniert und wie seine Idol Crosby, Stills & Nash klingen würde und trotzdem seine Eigenständigkeit erhält.
Da braucht es drei Stimmen die perfekt harmonieren und ebenfalls diese Musik leben und lieben, genauso Musiker die ihre Instrumente vollstens beherrschen.
Dies fand er bei seinem Ex Spocks Beard Kollege und jetziger Big Big Train Drummer Nick D‘Virgillo und Ross Jennings von der Band Haken.
Und eins vorweg, sie verschmelzen ineinander wie eine schöne Mohnblüte, die bei Sonnenschein und Wärme in voller Pracht aufgeht

Schon der Opener „Everthing I Am“ sprüht diesen Westcoast Feeling von damals aus. Treibende Percussion mit stimmungsvollen Akustikgitarren deren Stimmen sich aneinander nichts nehmen und abwechselnd die Leadstimme übernehmen um wieder zurück zum Dreiergesang zusammenkommen. Das macht nicht nur den Hörer Spaß was D'Virgillo, Morse und Jennings uns da präsentieren.
Kann mich nicht erinnern wann es in dieser Richtung ähnliches in den letzten Jahrzehnt gegeben hat.
„Julia“ was für die Seele, schon die Anfangszeile „Julia smiles with a tear in the eyes…“ schmelzen sie dahin. In Eagles Manier plustern sie den Song mit der Zeit immer weiter auf, lässt eine heulende Gitarre zu, zum Finale hin steigern sie die Melodie noch erheblich.
Die zarte Hammond im Hintergrund legt den wohligen Teppich um das akustische Feuerwerk abzubrennen.
Im America (die Band) Style zelebrieren Sie „You Set my Soul on Fire“ sehr schön.
Wenn ich schon bei vergleiche bin…..
Songs wie „Another Trip Around the Sun“ wo sie mehr nach Doobie Brother klingen oder „If I Could“ und „A Change is gonna Come“ die Simon and Garfunkel anlehnen und auch Eagles hört man ab und an raus. Dies soll klar machen wie selten und eigentlich schwer die perfekte Harmonie von Melodie, Gesang und auch Instrumentierung zu finden ist.
Das Hauptmerkmal werfen die 3 ohne Umwege aber auf CS&N, da machen sie auch keinen Hehl daraus !!!
Rockig können Sie natürlich auch, wäre ja ein Wunder wenn nicht.
„King for a Day“ klingt als wenn Neil Young dazu gestoßen ist um mit Ihnen zu jammen.
Noch flotter geht es bei „Second Hand Song“ zu. Handgemacht ist hier alles und zwar richtig kräftig es elektrisiert und die 3 kommen richtig in Fahrt scheppernde Gitarren, gröllende Hammond und das ein oder andere feine Soli rundet diesen Rocker ab.
Ein würdiger Abschluss bietet uns noch das herzliche und sehr nahe gehende „What you leave Behind“ hier zeigen sich die Herren noch von der romantische Seite und zelebrieren diesen in harmonischer Troika, ich geh mal zur Kochsprache über:
Hier verschmelzen Sie in eine cremige zarte Masse und wiederlockt einem einem wohligen Schmauß der lange nachschmecken wird !!!
Man fühlt sich beim hören in eine längst vergangene Zeit hineinversetzt die wie die damalige Songs zeitlos erscheinen. Die 3 Musiker sind mit Laib, Seele und vor allem mit Herz dabei. Dieser Funke springt über, man spürt die Einheit und die Freude die sie dabei hatten.
Wie ich finde könnte es das Album 2022 werden.
Hörproben:
Everything I Am
Julia
King for a Day
Tracklist:
1. Everything I Am
2. Julia
3. You Set My Soul On Fire
4. One Time Less
5. Another Trip Around The Sun
6. A Change Is Gonna Come
7. If I Could
8. King For A Day
9. Second Hand Sons
10. My Guardian
11. What You Leave Behind
Vocals, Drums, Percussion, Bass guitar, Acoustic Guitar, Tron Flute, Electric Guitar: Nick D’Virgilio
Vocals, Acoustic Guitar, Bass, Organ, Slide and Electric Guitar, Windkey, Electric Piano, Fretless Bass, Mandolin: Neal Morse
Vocals, 6 & 12-String Acoustic Guitar, Ebow, Lead Electric Guitar, Synth: Ross Jennings
VÖ 25.02.2022 Label Inside/Outside