Gegründet 1981, also vor 25 Jahren, demnächst das wievielauchimmerte Album, Gründe genug für eine Art Kurzführer:
Kap.1 Das Personal
Kim "die-blonde-Bassistin" Gordon b,g,v - Thurston "Weirdo" Moore g,v - Lee "Hippie" Ranaldo g,v - steve "Stoiker" shelley d (zeitweise dabei u.a. jim o "Einer-zuviel" rourke)
(die Nicks sind von mir)
Nebenbeschäftigungen
bis auf Steve Shelley alle auch als Künstler tätig, Moore und Ranaldo auch als Buchautoren (Moore zuletzt ein Buch über die "tape-culture"). Zahlreiche
musikalische Nebenprojekte von allen vieren, v.a. Gordon (Free Kitten...), Moore (Solos, Duos (mit Nels Cline u.v.a.), Trios,...überwiegend Improvisationen), Ranaldo (Solos, Soundtracks, Produzent (u.a. Babes in toyland)...)
Labels
Erste Werke auf Neutral/Zensor und Blast First. Veröffentlichung der "offiziellen" CDs seit "dirty" auf Geffen, Vinyl über das bandeigene Goofin'records bzw. über Smells like records von St.Shelley geleitet). smells like records entdeckte z.B. Cat Power u.v.a. Moore gründete zudem das weird underground label "ecstatic peace.
Die Improvisationsplatten, die unter dem Namen "Sonic Youth" erscheinen, tun dies zu 90% auf dem ebenfalls bandeigenen SYR-Label.
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Kap.2 Die "offiziellen" Alben im Überblick
(zwecks Übersichtlichkeit seien die weiteren Projekte der Youths später besprochen)
E.P. (1982)
Confusion Is Sex ('83)
Bad Moon Rising ('85)
War das eigentliche Debut, die selbstbetitelte E.P., noch regelrecht elegisch, so nutzen "Bad moon" und vor allem "Confusion is sex" die primitiven Energien des Punk, lassen diese jedoch immer wieder in unvorhersehbare Sackgassen gegen die Wand knallen oder zerlegen scheinbare 1234-Refrain-Eindeutigkeiten in lustvollen Krachorgien. "Shake off yr flesh" - confusion ist ein Soundtrack für die Geisterbahn.
Anspieltips: "brother James" und ein nahezu gruselig intensives Cover von "I wanna be yr dog" (confusion) und "Highway 69" (bad moon)
Evol ('86)
Sister ('87)
Daydream Nation ('88)
"Evol" und "Sister" geben u.a. Auskunft über ein verstärktes Bemühen der Band, Ihre Instrumente unter Kontrolle zu bekommen und Krach in den Dienst von soetwas wie Melodieführung zu stellen. Z.B. fängt "Sister" mit "Schizophrenia" und dem unzerstörbaren, leicht eiernden, gegenläufigen Geschraddel von Moores und Ranaldos Gitarren überraschend harmonisch an & ist insgesamt sehr viel leichter verdaulich als ihre ersten Versuche...relativ...verdaulich.
Wie ein Glas alter Honig, der schon angefangen hat, im Dunkeln giftgrün zu leuchten. Dieser typische SY-Sound mündet in "Daydream Nation", dem bis heute wohl bekanntesten Werk der Truppe. Hier war eigentlich eine Entwicklung abgeschlossen, die man so ähnlich auch von woanders her kennt: Rebellen hauen alles kaputt, beginnen dann, mit den Scherben zu spielen und gelangen so zu neuen, ganz eigenen Schönheiten.
Goo ('90)
Dirty ('92)
Spätestens jetzt hatte man einen Ruf & auch ein entsprechender Plattenvertrag mit Geffen stellte sich ein. Die nächsten beiden Alben "Dirty" und "Goo" zeugten von einer gewissen Leichtigkeit - man vergleiche nur das karnevaleske Hippiegepose auf dem Goo-Cover mit dem existenzialistischen b/w-Artwork von "Confusion is sex". Wenn es zwei Pop-Platten im Werkkatalog der Youth gibt, dann sind's diese beiden. Dazu passt die Produktion einer Reihe ansatzweise MTV-tauglicher Videos, die über die Geffengelder möglich wurden.
Experimental Jet Set And No Star ('94)
Washing Machine ('95)
A Thousand Leaves ('98)
"Experimental..." ist eine deutliche Zäsur, die demonstrativ ihre Heterogenität und Skizzenhaftigkeit ausstellt - die einzige Platte, die nicht anschließend intensiv "betourt" wurde - vielleicht eine Art Fingerübung, um in einer Zeit privater Etablierung nicht aus dem Tritt zu kommen. Dennoch eine meiner Lieblingsplatten, allerdings sicher nichts für den Einsteiger.
Um so eindrucksvoller trat dann die Waschmaschine den Beweis an, dass die Jugend endgültig erwachsen geworden war.
Entsprechend gereift und souverän erscheint das Folgealbum "A thousand leaves", sehr entspannt (wenn man v.a. vom Opener absieht), lyrisch und - ja - schön.
NYC Ghosts & Flowers (2000)
Murray Street (2002)
Sonic Nurse (2004)
Drei Platten, die für die Kollaboration mit Jim O' Rourke stehen, der für "Murray Street" und "Sonic Nurse" auch als offizielles 5. Mitglied genannt wurde. Allerdings zeigt sich O'Rourkes Einfluss sicherlich v.a. auf "NYC G&F" vor allem in Form einiger elektronischer Gimmicks, dies schien allerdings kein Weg zu sein, den SY weiter gehen konnte/wollte. So ging es mit "Murray Street" sozusagen back to the daydream nation. Der geschlossene Eindruck, den diese Platte macht, ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass Murray Street (fast?) durchgehend auf Thurston Moore-Kompositionen beruht, die er teilweise zuvor schon rein instrumental und solo vor Publikum geklampft hatte.
Ein weiteres Plus, das ebenso für "Sonic Nurse" gilt, ist, dass die von Kim gesungenen Stücke so gut sind wie schon lang nicht mehr. "Sonic Nurse" spielte noch einmal verschiedene Möglichkeiten mit drei Gitarren zu sonischen Ekstasen zu gelangen durch, bevor O'Rourke sich dann wieder in sein Privatuniversum zurückzog.
So sehr ich Murray Street und Sonic Nurse schätze, muss ich jedoch sagen, dass ich aus dieser Phase der Youth am ehesten das heterogene "NYC Ghosts & Flowers" mit auf die Insel nehmen würde, schon allein wegen dem von Lee gesungenen Titelstück.
Rather ripped (2006)
Na mal sehen, soll im Juni auf den Markt kommen. Die hier und dort auf Konzerten via Bootleg zu hörenden neuen Stücke klingen jedenfalls vielversprechend! Also: Fortsetzung folgt.
Kap.1 Das Personal
Kim "die-blonde-Bassistin" Gordon b,g,v - Thurston "Weirdo" Moore g,v - Lee "Hippie" Ranaldo g,v - steve "Stoiker" shelley d (zeitweise dabei u.a. jim o "Einer-zuviel" rourke)
(die Nicks sind von mir)
Nebenbeschäftigungen
bis auf Steve Shelley alle auch als Künstler tätig, Moore und Ranaldo auch als Buchautoren (Moore zuletzt ein Buch über die "tape-culture"). Zahlreiche
musikalische Nebenprojekte von allen vieren, v.a. Gordon (Free Kitten...), Moore (Solos, Duos (mit Nels Cline u.v.a.), Trios,...überwiegend Improvisationen), Ranaldo (Solos, Soundtracks, Produzent (u.a. Babes in toyland)...)
Labels
Erste Werke auf Neutral/Zensor und Blast First. Veröffentlichung der "offiziellen" CDs seit "dirty" auf Geffen, Vinyl über das bandeigene Goofin'records bzw. über Smells like records von St.Shelley geleitet). smells like records entdeckte z.B. Cat Power u.v.a. Moore gründete zudem das weird underground label "ecstatic peace.
Die Improvisationsplatten, die unter dem Namen "Sonic Youth" erscheinen, tun dies zu 90% auf dem ebenfalls bandeigenen SYR-Label.
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Kap.2 Die "offiziellen" Alben im Überblick
(zwecks Übersichtlichkeit seien die weiteren Projekte der Youths später besprochen)
E.P. (1982)
Confusion Is Sex ('83)
Bad Moon Rising ('85)
War das eigentliche Debut, die selbstbetitelte E.P., noch regelrecht elegisch, so nutzen "Bad moon" und vor allem "Confusion is sex" die primitiven Energien des Punk, lassen diese jedoch immer wieder in unvorhersehbare Sackgassen gegen die Wand knallen oder zerlegen scheinbare 1234-Refrain-Eindeutigkeiten in lustvollen Krachorgien. "Shake off yr flesh" - confusion ist ein Soundtrack für die Geisterbahn.
Anspieltips: "brother James" und ein nahezu gruselig intensives Cover von "I wanna be yr dog" (confusion) und "Highway 69" (bad moon)
Evol ('86)
Sister ('87)
Daydream Nation ('88)
"Evol" und "Sister" geben u.a. Auskunft über ein verstärktes Bemühen der Band, Ihre Instrumente unter Kontrolle zu bekommen und Krach in den Dienst von soetwas wie Melodieführung zu stellen. Z.B. fängt "Sister" mit "Schizophrenia" und dem unzerstörbaren, leicht eiernden, gegenläufigen Geschraddel von Moores und Ranaldos Gitarren überraschend harmonisch an & ist insgesamt sehr viel leichter verdaulich als ihre ersten Versuche...relativ...verdaulich.
Wie ein Glas alter Honig, der schon angefangen hat, im Dunkeln giftgrün zu leuchten. Dieser typische SY-Sound mündet in "Daydream Nation", dem bis heute wohl bekanntesten Werk der Truppe. Hier war eigentlich eine Entwicklung abgeschlossen, die man so ähnlich auch von woanders her kennt: Rebellen hauen alles kaputt, beginnen dann, mit den Scherben zu spielen und gelangen so zu neuen, ganz eigenen Schönheiten.
Goo ('90)
Dirty ('92)
Spätestens jetzt hatte man einen Ruf & auch ein entsprechender Plattenvertrag mit Geffen stellte sich ein. Die nächsten beiden Alben "Dirty" und "Goo" zeugten von einer gewissen Leichtigkeit - man vergleiche nur das karnevaleske Hippiegepose auf dem Goo-Cover mit dem existenzialistischen b/w-Artwork von "Confusion is sex". Wenn es zwei Pop-Platten im Werkkatalog der Youth gibt, dann sind's diese beiden. Dazu passt die Produktion einer Reihe ansatzweise MTV-tauglicher Videos, die über die Geffengelder möglich wurden.
Experimental Jet Set And No Star ('94)
Washing Machine ('95)
A Thousand Leaves ('98)
"Experimental..." ist eine deutliche Zäsur, die demonstrativ ihre Heterogenität und Skizzenhaftigkeit ausstellt - die einzige Platte, die nicht anschließend intensiv "betourt" wurde - vielleicht eine Art Fingerübung, um in einer Zeit privater Etablierung nicht aus dem Tritt zu kommen. Dennoch eine meiner Lieblingsplatten, allerdings sicher nichts für den Einsteiger.
Um so eindrucksvoller trat dann die Waschmaschine den Beweis an, dass die Jugend endgültig erwachsen geworden war.
Entsprechend gereift und souverän erscheint das Folgealbum "A thousand leaves", sehr entspannt (wenn man v.a. vom Opener absieht), lyrisch und - ja - schön.
NYC Ghosts & Flowers (2000)
Murray Street (2002)
Sonic Nurse (2004)
Drei Platten, die für die Kollaboration mit Jim O' Rourke stehen, der für "Murray Street" und "Sonic Nurse" auch als offizielles 5. Mitglied genannt wurde. Allerdings zeigt sich O'Rourkes Einfluss sicherlich v.a. auf "NYC G&F" vor allem in Form einiger elektronischer Gimmicks, dies schien allerdings kein Weg zu sein, den SY weiter gehen konnte/wollte. So ging es mit "Murray Street" sozusagen back to the daydream nation. Der geschlossene Eindruck, den diese Platte macht, ist sicherlich auch darauf zurückzuführen, dass Murray Street (fast?) durchgehend auf Thurston Moore-Kompositionen beruht, die er teilweise zuvor schon rein instrumental und solo vor Publikum geklampft hatte.
Ein weiteres Plus, das ebenso für "Sonic Nurse" gilt, ist, dass die von Kim gesungenen Stücke so gut sind wie schon lang nicht mehr. "Sonic Nurse" spielte noch einmal verschiedene Möglichkeiten mit drei Gitarren zu sonischen Ekstasen zu gelangen durch, bevor O'Rourke sich dann wieder in sein Privatuniversum zurückzog.
So sehr ich Murray Street und Sonic Nurse schätze, muss ich jedoch sagen, dass ich aus dieser Phase der Youth am ehesten das heterogene "NYC Ghosts & Flowers" mit auf die Insel nehmen würde, schon allein wegen dem von Lee gesungenen Titelstück.
Rather ripped (2006)
Na mal sehen, soll im Juni auf den Markt kommen. Die hier und dort auf Konzerten via Bootleg zu hörenden neuen Stücke klingen jedenfalls vielversprechend! Also: Fortsetzung folgt.