und schnell noch die Vorgängerband von Joe Byrd
The United States of America - Same (1968-Columbia Records)
Joseph Byrd (Track 1-14 & 18 - 20) - electronics, calliope, piano, organ, harpsichord
Dorothy Moskowitz (alle Tracks) - Lead vocals
Gordon Marron (Track 1-14) - electric violin, ring modulator
Rand Forbes (Track 1-14) - electric bass
Craig Woodson Track 1-14 & 18 - 20) - drums, percussions, occasional organ, piano, calliope
Mike Agnello - organ on Tracks 18 -20
Stu Brotman - bass on Tracks 18 -20
Gastmusiker
Ed Bogas (Track 1-10; 11-14 ?) - ccasional organ, piano, calliope on Tracks 1 - 10
Jeff Marinell - guitar on Tracks 15 - 17
Richard Grayson - keyboards on Tracks 15 - 17
Carmie Simon - bass on Tracks 15 - 17
Dennis Wood - drums on Tracks 15 -17
(ursprüngliche LP)
01. The American Metaphysical Circus 5:01
02. Hard Coming Love 4:47
03. Cloud Song 3:15
04. The Garden Of Earthly Delights 2:39
05. I Won't Leave My Wooden Wife For You, Sugar 3:55
06. Where Is Yesterday 3:08
07. Coming Down 2:37
08. Love Song For The Dead Che 3:28
09. Stranded In Time 1:50
10. The American Way Of Love 6:39
Outtakes
11. Osamu's birthday 3:00
12. No love to give 2:38
13. I Won't Leave My Wooden Wife For You, Sugar(alternate Version) 3:47
14. You can never come down 2:33
Dorothy Moskowitz & Band)
15. Perry Pier (Demo Version) 2:38
16. Tailor man (Demo Version) 3:08
17. Do you follow me (Demo Version) 2:36
[USA- Originalbesetzung Columbia Studio Session)
18. The American Metaphysical Circus 4:03
19. Mouse (The Garden Of Earthly Delights) 2:40
20. Heresy (Coming Down) 2.32
Wenn Pink Floyd in England die Psychedelic-band des Swinging London waren, in den USA gab es mit "UNITED STATES OF AMERICA" eine vergleichbare Band, ich persönlich finde sie sogar besser, allein die Texte sind lesenswert und oft zynische Reflexionen über den "American way of life".
USA waren Joseph Byrd (synthesizer, vocals), Dorothy Moskowitz (vocals), Gordon Maron (electronics, violin, vocals) und Craig Woodson (dr, percussion). Alle hatten Akkustik, Komposition und Musikpsychologie studiert, waren Anhänger Cages und moderner Musik und hatten keinerlei Rockbackground - und das merkt man. Wie sie die elektronischen Klänge des Synthezisers (kein MOOG!) einsetzten, war nie Effekthascherei. Stilistisch integrierten sie alle möglichen Stile, von Zirkusmusik im ersten Song, über sanfte Psychedelicsongs (Cloud song) hin zu aggressiven Rock, oft auch alles zusammen in einem Song. Passend dazu die sehr kühle Stimme der Dorothy Moskovitz oder der Einsatz der Geige.
Im Unterschied zu den englischen Band wichen sie nicht in eine Phantasiewelt aus. Das ist sehr schön im Song "I won't leave my sugar wife.." zu hören: ein Ehemann macht seiner Geliebten am Telefon klar, warum er seine Frau nicht verlassen kann, u.a. weil die Geliebte als Schulkind keine Zeit hat, sich um die drei Kinder und den Terrier zu kümmern - Zynismus pur und musikalisch mit Vaudevilleelementen, Synthesizer- oder Bläserklängen am Ende unterlegt. Oder wo gab es ein Liebeslied an Che Guevara, einen Song über Stricher in New York in der Hochzeit der Hippies. "Where is yesterday" beginnt mit einem Kirchenchoral, um dann im mehrstimmigen Gesang zu enden, untermalt von Percussion und elektronics.
Seit längerem gibt es eine remasterte dritte Ausgabe mit sage und schreibe 10 Bonustracks, neuen Linernotes von Joseph Byrd und einem Interview mit Dorothy Moskowitz.
Für mich ist es fast die ultimate Version, klanglich deutlich besser als die EDSEL-Ausgabe. Highlights sind besonders die Rehearsals der ursprünglichen Band (Track 18 - 20) und die alternativen Versionen bzw. Outtakes der bekannten Besetzung von Interesse. Die Titel 15 - 17 sind Aufnahmen von Frau Moskowitz mit eigener Band, die nach dem Ende der USA entstanden. Bei diesen Titeln wird auch deutlich, warum die Band nach weniger als einem Jahr auseinanderbrach. Wollte Byrd härter und noch intellektueller werden, bevorzugte Moskowitz eher einen Stil der damals in Mode kommenden Frauen wie Joni Mitchell. Hier zeigt sie im Vergleich zu den USA einen wesentlich ruhigeren Musikgeschmack, eingängige kleine "Rocknummern" werden dargeboten. Zusätzliche bandinterne Reibereien und musikalische Differenzen führten dann auch zum Ende von USA.
"Osamu's birthday" ist die elektronische Variante japanischer Folklore inklusive rückwärts aufgenommener Gesangsspur, die anschließend wieder in Gegenrichtung abgespielt wird, um einen "japanischen" Eindruck zu erzeugen - monoton, bedrohlich und doch zerbrechlich. "No love to give" ist ein rockiges Stück wie "Coming down", während das vom Titel ähnliche "You can never come down" wie ein völlig abgedrehter JEFFERSON AIRPLANE-Song daherkommt, das einzige Stück der Band, das Ähnlichkeiten mit dem SAN FRANCISCO-Sound hat.
Die letzten drei Tracks zeigen die Urbesetzung noch ohne die Violine - entsprechend klingen diese Songs durch die Orgel Agnellos noch psychedelischer und floydiger.
Warum es aber immer noch nicht die ultimate Version ist, liegt daran, dass Sundazed noch folgende Single hinterherschob:
Darauf befinden sich zwei weitere unveröffentlichte Titel Schrieb ich oben, dass ich gern noch ein Livekonzert der Band hätte, hier wird es zumindest mit zwei Tracks geboten. "Hard coming love" klingt in dieser "live-in-Studio"-Version wie die Kreuzung von Floyd mit Velvet Underground - rauh, laut und ungestüm beginnt der Song mit der Violine, der Dummer ist noch härter und auch die abschließenden Effekte aus dem Ringmodulator klingen deutlich agressiver & futuristischer. Bei diesem Titel wird die Aussage im Interview mit Frau Moskowitz verständlich, die meinte, sie hätte live große Mühe gehabt, gegen die lauten Instrumente anzusingen
"Osamu's Birthday" gibt es hier in einer Version mit normal gesungenen Vocals. Ohne den Hall der CD-Version klingt er noch einsamer als ohnehin schon, dafür sind die Vocals leichter verständlich und nicht ganz so entrückt geisterhaft.
Insgesamt eine wunderschöne Dreingabe des Labels, die allerdings auch noch gut auf die CD gepaßt hätte. Das ist aber auch das einzige Manko.
auch eine meiner Inselplatten
15/15
trurl
P.S. Jetzt fehlt mir zum vollkommenden Glück nur noch eine Liveaufnahme eines der wenigen Konzerte
The United States of America - Same (1968-Columbia Records)

Joseph Byrd (Track 1-14 & 18 - 20) - electronics, calliope, piano, organ, harpsichord
Dorothy Moskowitz (alle Tracks) - Lead vocals
Gordon Marron (Track 1-14) - electric violin, ring modulator
Rand Forbes (Track 1-14) - electric bass
Craig Woodson Track 1-14 & 18 - 20) - drums, percussions, occasional organ, piano, calliope
Mike Agnello - organ on Tracks 18 -20
Stu Brotman - bass on Tracks 18 -20
Gastmusiker
Ed Bogas (Track 1-10; 11-14 ?) - ccasional organ, piano, calliope on Tracks 1 - 10
Jeff Marinell - guitar on Tracks 15 - 17
Richard Grayson - keyboards on Tracks 15 - 17
Carmie Simon - bass on Tracks 15 - 17
Dennis Wood - drums on Tracks 15 -17
(ursprüngliche LP)
01. The American Metaphysical Circus 5:01
02. Hard Coming Love 4:47
03. Cloud Song 3:15
04. The Garden Of Earthly Delights 2:39
05. I Won't Leave My Wooden Wife For You, Sugar 3:55
06. Where Is Yesterday 3:08
07. Coming Down 2:37
08. Love Song For The Dead Che 3:28
09. Stranded In Time 1:50
10. The American Way Of Love 6:39
Outtakes
11. Osamu's birthday 3:00
12. No love to give 2:38
13. I Won't Leave My Wooden Wife For You, Sugar(alternate Version) 3:47
14. You can never come down 2:33
Dorothy Moskowitz & Band)
15. Perry Pier (Demo Version) 2:38
16. Tailor man (Demo Version) 3:08
17. Do you follow me (Demo Version) 2:36
[USA- Originalbesetzung Columbia Studio Session)
18. The American Metaphysical Circus 4:03
19. Mouse (The Garden Of Earthly Delights) 2:40
20. Heresy (Coming Down) 2.32
Wenn Pink Floyd in England die Psychedelic-band des Swinging London waren, in den USA gab es mit "UNITED STATES OF AMERICA" eine vergleichbare Band, ich persönlich finde sie sogar besser, allein die Texte sind lesenswert und oft zynische Reflexionen über den "American way of life".
USA waren Joseph Byrd (synthesizer, vocals), Dorothy Moskowitz (vocals), Gordon Maron (electronics, violin, vocals) und Craig Woodson (dr, percussion). Alle hatten Akkustik, Komposition und Musikpsychologie studiert, waren Anhänger Cages und moderner Musik und hatten keinerlei Rockbackground - und das merkt man. Wie sie die elektronischen Klänge des Synthezisers (kein MOOG!) einsetzten, war nie Effekthascherei. Stilistisch integrierten sie alle möglichen Stile, von Zirkusmusik im ersten Song, über sanfte Psychedelicsongs (Cloud song) hin zu aggressiven Rock, oft auch alles zusammen in einem Song. Passend dazu die sehr kühle Stimme der Dorothy Moskovitz oder der Einsatz der Geige.
Im Unterschied zu den englischen Band wichen sie nicht in eine Phantasiewelt aus. Das ist sehr schön im Song "I won't leave my sugar wife.." zu hören: ein Ehemann macht seiner Geliebten am Telefon klar, warum er seine Frau nicht verlassen kann, u.a. weil die Geliebte als Schulkind keine Zeit hat, sich um die drei Kinder und den Terrier zu kümmern - Zynismus pur und musikalisch mit Vaudevilleelementen, Synthesizer- oder Bläserklängen am Ende unterlegt. Oder wo gab es ein Liebeslied an Che Guevara, einen Song über Stricher in New York in der Hochzeit der Hippies. "Where is yesterday" beginnt mit einem Kirchenchoral, um dann im mehrstimmigen Gesang zu enden, untermalt von Percussion und elektronics.
Seit längerem gibt es eine remasterte dritte Ausgabe mit sage und schreibe 10 Bonustracks, neuen Linernotes von Joseph Byrd und einem Interview mit Dorothy Moskowitz.
Für mich ist es fast die ultimate Version, klanglich deutlich besser als die EDSEL-Ausgabe. Highlights sind besonders die Rehearsals der ursprünglichen Band (Track 18 - 20) und die alternativen Versionen bzw. Outtakes der bekannten Besetzung von Interesse. Die Titel 15 - 17 sind Aufnahmen von Frau Moskowitz mit eigener Band, die nach dem Ende der USA entstanden. Bei diesen Titeln wird auch deutlich, warum die Band nach weniger als einem Jahr auseinanderbrach. Wollte Byrd härter und noch intellektueller werden, bevorzugte Moskowitz eher einen Stil der damals in Mode kommenden Frauen wie Joni Mitchell. Hier zeigt sie im Vergleich zu den USA einen wesentlich ruhigeren Musikgeschmack, eingängige kleine "Rocknummern" werden dargeboten. Zusätzliche bandinterne Reibereien und musikalische Differenzen führten dann auch zum Ende von USA.
"Osamu's birthday" ist die elektronische Variante japanischer Folklore inklusive rückwärts aufgenommener Gesangsspur, die anschließend wieder in Gegenrichtung abgespielt wird, um einen "japanischen" Eindruck zu erzeugen - monoton, bedrohlich und doch zerbrechlich. "No love to give" ist ein rockiges Stück wie "Coming down", während das vom Titel ähnliche "You can never come down" wie ein völlig abgedrehter JEFFERSON AIRPLANE-Song daherkommt, das einzige Stück der Band, das Ähnlichkeiten mit dem SAN FRANCISCO-Sound hat.
Die letzten drei Tracks zeigen die Urbesetzung noch ohne die Violine - entsprechend klingen diese Songs durch die Orgel Agnellos noch psychedelischer und floydiger.
Warum es aber immer noch nicht die ultimate Version ist, liegt daran, dass Sundazed noch folgende Single hinterherschob:

Darauf befinden sich zwei weitere unveröffentlichte Titel Schrieb ich oben, dass ich gern noch ein Livekonzert der Band hätte, hier wird es zumindest mit zwei Tracks geboten. "Hard coming love" klingt in dieser "live-in-Studio"-Version wie die Kreuzung von Floyd mit Velvet Underground - rauh, laut und ungestüm beginnt der Song mit der Violine, der Dummer ist noch härter und auch die abschließenden Effekte aus dem Ringmodulator klingen deutlich agressiver & futuristischer. Bei diesem Titel wird die Aussage im Interview mit Frau Moskowitz verständlich, die meinte, sie hätte live große Mühe gehabt, gegen die lauten Instrumente anzusingen
"Osamu's Birthday" gibt es hier in einer Version mit normal gesungenen Vocals. Ohne den Hall der CD-Version klingt er noch einsamer als ohnehin schon, dafür sind die Vocals leichter verständlich und nicht ganz so entrückt geisterhaft.
Insgesamt eine wunderschöne Dreingabe des Labels, die allerdings auch noch gut auf die CD gepaßt hätte. Das ist aber auch das einzige Manko.
auch eine meiner Inselplatten
15/15
trurl
P.S. Jetzt fehlt mir zum vollkommenden Glück nur noch eine Liveaufnahme eines der wenigen Konzerte