SBB - Pamiec
(1976 - Antymos, Piotrowski, Skrzek)
"Nachdem ich in in letzter Zeit vermehrt auf polnische Progbands wie Quidam, Abraxas und Collage aufmerksam geworden bin, habe ich mit SBB nun eine Progband aus den Zeiten des Ostblocks entdeckt. "Pamiec" wurde 1976 aufgenommen und präsentiert sich nicht symphonisch, sondern meist meditativ, pschedelisch und rhythmisch und erinnert mich dabei manchmal ein wenig an frühe Pink Floyd.
Das Trio aus Polen konstruiert seine Lieder weniger um schöne Melodien, als um Stimmungen. So fließen die Lieder oft dahin. Untermalt von vertrackter und variabler Rhythmik (Schlagzeuger Jerzy Piotrowski ist wirklich ein Meister), Keyboardphrasen und ganz gelegentlich nur einzelnen Gitarreneinlagen. Eine Melodie entwickelt sich dabei so gut wie nicht, es wirkt eher wie eine gemeinsame Improvisation um ein Gefühl oder eine Grundidee herum.
Der (nicht sehr häufige) Gesang von Jozef Skrzek klingt dazu sehr klagend, natürlich singt er polnisch, aber die Wirkung wird dennoch erreicht.
Leider wirkt aber manches auf "Pamiec" auf mich auf die Dauer etwas zu eintönig. Das Fehlen einer klaren Melodie und das Auslassen klar komponierter Solopassagen und die Konzentration auf Erzeugung einer meditativen Stimmung läßt vieles etwas spärlich bzw. repetierend klingen. Vor allem beim fast 20-minütigen "Pamiec w kamien wrasta" fehlt mir einfach eine Melodie. Über die ersten vier Minuten gibt es nur schwebende Orgeltöne und klagende Laute von Jozef Skrzek - in diesen Passagen mäandern die Lieder wie ein behäbiger Fluß vor sich hin.
Mir ist es zu eintönig in solchen Momenten. Liebhaber etwas experimentellerer Musik mit Jazzeinflüssen und psychedelisch angehauchter Klänge hingegen werden gewiß voll auf ihre Kosten kommen.
SBB verstehen es auf jeden Fall, Stimmungen aufzubauen und mit eher minimalistisch angelegten Instrumentalpassagen, die teilweise bedrohlich klingen, dem Hörer diese förmlich aufzudrängen. Alle drei Lieder auf der CD sind dabei recht ähnlich angelegt.
Wer Anhänger der symphonischen Progvariante ist, sollte vorher auf jeden Fall in das Album reinhören. Die Möglichkeit, daß das Album eher nicht gefällt ist recht groß. Fans schöner Melodien oder langer E-Gitarrensoli werden nämlich nicht bedient. Wer hingegen auf eher vertracktes steht, auf pschedelisch-meditative Werke, der sollte SBB auf jeden Fall in Betracht ziehen. Auf seine Art ist "Pamiec" sehr gelungen."
10/15 Punkte
TO für den Musikzirkus.
(1976 - Antymos, Piotrowski, Skrzek)
"Nachdem ich in in letzter Zeit vermehrt auf polnische Progbands wie Quidam, Abraxas und Collage aufmerksam geworden bin, habe ich mit SBB nun eine Progband aus den Zeiten des Ostblocks entdeckt. "Pamiec" wurde 1976 aufgenommen und präsentiert sich nicht symphonisch, sondern meist meditativ, pschedelisch und rhythmisch und erinnert mich dabei manchmal ein wenig an frühe Pink Floyd.
Das Trio aus Polen konstruiert seine Lieder weniger um schöne Melodien, als um Stimmungen. So fließen die Lieder oft dahin. Untermalt von vertrackter und variabler Rhythmik (Schlagzeuger Jerzy Piotrowski ist wirklich ein Meister), Keyboardphrasen und ganz gelegentlich nur einzelnen Gitarreneinlagen. Eine Melodie entwickelt sich dabei so gut wie nicht, es wirkt eher wie eine gemeinsame Improvisation um ein Gefühl oder eine Grundidee herum.
Der (nicht sehr häufige) Gesang von Jozef Skrzek klingt dazu sehr klagend, natürlich singt er polnisch, aber die Wirkung wird dennoch erreicht.
Leider wirkt aber manches auf "Pamiec" auf mich auf die Dauer etwas zu eintönig. Das Fehlen einer klaren Melodie und das Auslassen klar komponierter Solopassagen und die Konzentration auf Erzeugung einer meditativen Stimmung läßt vieles etwas spärlich bzw. repetierend klingen. Vor allem beim fast 20-minütigen "Pamiec w kamien wrasta" fehlt mir einfach eine Melodie. Über die ersten vier Minuten gibt es nur schwebende Orgeltöne und klagende Laute von Jozef Skrzek - in diesen Passagen mäandern die Lieder wie ein behäbiger Fluß vor sich hin.
Mir ist es zu eintönig in solchen Momenten. Liebhaber etwas experimentellerer Musik mit Jazzeinflüssen und psychedelisch angehauchter Klänge hingegen werden gewiß voll auf ihre Kosten kommen.
SBB verstehen es auf jeden Fall, Stimmungen aufzubauen und mit eher minimalistisch angelegten Instrumentalpassagen, die teilweise bedrohlich klingen, dem Hörer diese förmlich aufzudrängen. Alle drei Lieder auf der CD sind dabei recht ähnlich angelegt.
Wer Anhänger der symphonischen Progvariante ist, sollte vorher auf jeden Fall in das Album reinhören. Die Möglichkeit, daß das Album eher nicht gefällt ist recht groß. Fans schöner Melodien oder langer E-Gitarrensoli werden nämlich nicht bedient. Wer hingegen auf eher vertracktes steht, auf pschedelisch-meditative Werke, der sollte SBB auf jeden Fall in Betracht ziehen. Auf seine Art ist "Pamiec" sehr gelungen."
10/15 Punkte
TO für den Musikzirkus.
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