Davis ist wichtig gewesen, wichtig allein dafür, dass er einer der Jazzer gewesen ist, die man nicht an einem Stil festmachen kann.
Viele andere wichtige haben Zeit ihres Lebens oft das Gleiche gespielt, auch Thelonious Monk, der auch einer meiner liebsten Jazzer ist. Aber er hat kaum Kompositionen hinterlassen, hat die gleichen immer wieder, bis zum Schluß, gespielt. Entwickelt hat er sich auch tatsächlich nicht.
Wäre also Miles einer der überschätztesten Jazzer, dann wäre Monk eine glatte NULL!
Ich denke, man kann das nur an subjektivem Empfinden festmachen.
Unabhängig davon, dass Davis eine unbequeme Person gewesen sein soll, verwöhntes Söhnchen aus wohlsituiertem Hause, und auch noch Rassist war, war er mit Sicherheit einer derjenigen, die a) den Bebop mitgestaltet, b) den Cool Jazz mitgeprägt, c) Hard Bop gespielt hat, d) die Fusion einleitete, e) den Jazz Rock mit erfand und f) Musikern, die später auch entscheidend mitprägend waren in der Musikgeschichte, den Weg ebnete.
Unabhängig davon, subjektiv betrachtet, halte ich Gillespie für einen kraftvolleren und Chet Baker für einen viel sanfteren Trompeter. Baker ist auch mein liebster Trompeter, und von Davis mag ich auch nicht alles, vor allem nicht das Spätwerk nach seinem Comeback "The Man With The Horn".