Es ist noch gar nicht so lange her, dass Terry Reids Album "River" ---> hier im Zirkus besprochen wurde. Die Rezension wurde am 07. August 2023 eingestellt, und nur zwei Jahre später verstarb Reid am 09. August 2025 im Alter von nur 75 Jahren. Leider führte erst dieser traurige Anlass dazu, sich wieder seinen Alben zu widmen. Ein Anlass, auch sein Debütalbum erneut zu entdecken.
Reid schlug Angebote der LED ZEPPELIN oder DEEP PURPLE aus, dort als Sänger einzusteigen. Hierzu sagte er einmal (Zitat): „Für mich ging es bei Musik nie um Ruhm oder Reichtum. Singen zu dürfen – das war immer mein Traum.“ Und genau dies - sein Gesang - war es, den besagte Bands gerne gehabt hätten und der Reid unverwechselbar machen sollte.
Terry Reid | bang, bang you’re TERRY REID | Rock, Bluesrock | GB 1968
Reid, oft als "Superlungs" bezeichnet, veröffentlichte sein Debütalbum bereits im Alter von 18 Jahren. Hierbei unterstützte ihn niemand geringerer als Jimi Hendrix. Das Album erschien anfangs lediglich in den USA und wurde in Europa zunächst nicht veröffentlicht.
bang, bang enthält neben einigen Coverversionen auch von Reid selbst verfasste Songs. Gut, der Sound des Albums mag leicht angestaubt klingen, dem Erscheinungsjahr ´68 geschuldet. Aber – der Gesang ist einfach eine Wucht. Reed vermag mit seiner Stimme leise, gefühlvoll, fast melancholisch zu klingen, um sie dann wieder regelrecht explodieren zu lassen. Eindrucksvoll ist dies bereits im Opener Bang, Bang (My Baby Shot Me Down), einem Cover von Cher, zu hören. Aus der Cher-Popnummer macht Reid hier einen sanften Rocker, mit leicht sägenden, kurzen Gitarrensoli und im Hintergrund von grienender Orgel begleitend. Eine tolle, inspirierte Version und eine fantastische Eröffnung des Albums.
Hier eine leicht antiquierte Liveversion
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=ArA9Moq8QBo
Die folgenden vier Songs stammen allesamt aus Reeds Feder. Für mich stechen hier besonders Erica und Without Expression hervor. Erica ist eine schöne, langsam vorgetragene Ballade, auf der Reed fast vollständig ohne sein heiseres Timbre singt. Nicht weniger balladenhaft wird Without Expression gespielt. Allerdings wechselt Reed im Stück von seiner sanften Stimme in seinen typisch heiseren Gesang. Begleitet wird hier von einer fast kirmeshaft klingenden Orgel und den präzise geschlagenen Drums.
Es folgen drei weitere Coverversionen. Sehr schön gelungen ist hier seine Version von ---> Something's Gotten Hold of My Heart. Im Original schrieb diesen Song das Duo Greenaway/Cooke, das Gesangsduo Marc Almond & Gene Pitney erzielten hiermit einen großen Charterfolg. Während die Version Almond/Pitney ein wenig schmalzig wirkt, setzt Reed hier ein paar rockigere Akzente.
Und jetzt folgt mein Highlight der Scheibe. Wieder ein Cover, ein Fünfminüter von Donovan. Reed dehnt diese Perle auf satte 10 Minuten. Er wechselt ein wenig mehr von "slow und gemütlich" in "laut und krachend", als Donovan es in seinem ---> Original macht. Beide Versionen sind fantastisch, hier fällt es mir schwer, einen Favoriten auszumachen. Muss ja auch nicht sein, wenn beide gehört werden können - die Stimmungslage kann hier die Entscheidung treffen.
Anlässlich des Todes von Terry Reid sagt Robert Plant: "Terry Reid's enthusiasm and encouragement were incredible back then. Still teenagers, we srashed each other's gigs and crucified "Season Of The Witch" time and time again. So much fun. So on it. Hi Was all of everything, such charisma. His voice, his range, his songs capturing that carefree era. Superlungs indeed. He catapulted me into an intense new world chose to decline. I listen now to his album "The River" and shied a tear for my brother in arms."
Google übersetzt so: Terry Reids Enthusiasmus und seine Ermutigung waren damals unglaublich. Noch als Teenager rockten wir gegenseitig unsere Gigs und sangen immer wieder „Season Of The Witch“. So viel Spaß. Voll bei der Sache. Er war einfach alles, so ein Charisma. Seine Stimme, seine Bandbreite, seine Songs, die diese unbeschwerte Zeit einfingen. Wahre Superlungen. Er katapultierte mich in eine intensive neue Welt, die ich lieber aufgeben wollte. Ich höre jetzt sein Album „The River“ und weine eine Träne für meinen Mitstreiter.
Season Of The Witch
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=_daei8gipT4
Der nächste Track ist ein Mix aus Eigenkomposition und einem Cover. Reed macht aus seinem Stück Writing On The Wall und dem Song Summertime Blues, aufgenommen 1958 von Eddie Cochran, das Stück ---> Writing on the Wall / Summertime Blues. Ganz kurz geht es los mit fetter, satter Orgel, bevor Reed eine Melodie summt und mit dem Schlagzeug in den Track hineingetrommelt wird. Nach ca. 4:50 wird Writing On The Wall mit den letzten Orgelklängen sanft ausgeblendet, um nahtlos mit eingeblendeter Orgel in Summertime Blues überzugehen. Vom Original bleibt hier nicht sehr viel übrig, Reed drückt der Coverversion seinen ganz eigenen Stempel auf.
In der Zielgerade folgen mit When I Get Home und Loving Time zwei Tracks von Reed, bzw. bei Loving Time von Reed/Leese. Die Mitwirkung von Leese lässt sich hier nicht verleugnen, haut der Keyboarder doch mächtig in die Tasten und lässt den Titel leicht orgellastig werden. Prächtig, wie ich finde, ein schöner, satter Abschluss eines tollen Albums.
Loving Time
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=tCNnLw6uNk4
Um Terry Reid war in den letzten Jahren sehr still geworden. Hieran mag sein nicht sehr großer Bekanntheitsgrad seinen Anteil haben. Dennoch - bis zuletzt hatte er eine eingeschworene Fangemeinde und spielte regelmäßig seine Konzerte. Wie der Guardian berichtete, soll Reid an Krebs gestorben sein.
Deutschlandfunk Kultur vermeldete anlässlich seines Todes u.a.:
Reids Alben, darunter „River“ von 1973, wurden erst Jahre später für ihre stilistische Bandbreite gefeiert. Aretha Franklin soll einst verkündet haben, in England passierten nur drei Dinge: die Beatles, die Stones – und Terry Reid.
[Die Band]
• Terry Reid – vocals, guitar
• Eric Leese – keyboards
• Keith Webb – drums
[Die Songs]
* Bang, Bang (My Baby Shot Me Down) 4:12
* Tinker Taylor 2:53
* Erica 3:48
* Without Expression 4:47
* Sweater 2:03
* Something's Gotten Hold of My Heart 4:56
* Season of the Witch 10:09
* Writing on the Wall / Summertime Blues 10:14
* When I Get Home 3:38
* Loving Time 3:40
[Im Web]
Homepage Terry Reid
Terry Reid, ein Opfer der Eitelkeit des Micky Most
Terry Reid auf wikipedia
Reid schlug Angebote der LED ZEPPELIN oder DEEP PURPLE aus, dort als Sänger einzusteigen. Hierzu sagte er einmal (Zitat): „Für mich ging es bei Musik nie um Ruhm oder Reichtum. Singen zu dürfen – das war immer mein Traum.“ Und genau dies - sein Gesang - war es, den besagte Bands gerne gehabt hätten und der Reid unverwechselbar machen sollte.
Terry Reid | bang, bang you’re TERRY REID | Rock, Bluesrock | GB 1968

bang, bang enthält neben einigen Coverversionen auch von Reid selbst verfasste Songs. Gut, der Sound des Albums mag leicht angestaubt klingen, dem Erscheinungsjahr ´68 geschuldet. Aber – der Gesang ist einfach eine Wucht. Reed vermag mit seiner Stimme leise, gefühlvoll, fast melancholisch zu klingen, um sie dann wieder regelrecht explodieren zu lassen. Eindrucksvoll ist dies bereits im Opener Bang, Bang (My Baby Shot Me Down), einem Cover von Cher, zu hören. Aus der Cher-Popnummer macht Reid hier einen sanften Rocker, mit leicht sägenden, kurzen Gitarrensoli und im Hintergrund von grienender Orgel begleitend. Eine tolle, inspirierte Version und eine fantastische Eröffnung des Albums.
Hier eine leicht antiquierte Liveversion
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=ArA9Moq8QBo
Die folgenden vier Songs stammen allesamt aus Reeds Feder. Für mich stechen hier besonders Erica und Without Expression hervor. Erica ist eine schöne, langsam vorgetragene Ballade, auf der Reed fast vollständig ohne sein heiseres Timbre singt. Nicht weniger balladenhaft wird Without Expression gespielt. Allerdings wechselt Reed im Stück von seiner sanften Stimme in seinen typisch heiseren Gesang. Begleitet wird hier von einer fast kirmeshaft klingenden Orgel und den präzise geschlagenen Drums.
Es folgen drei weitere Coverversionen. Sehr schön gelungen ist hier seine Version von ---> Something's Gotten Hold of My Heart. Im Original schrieb diesen Song das Duo Greenaway/Cooke, das Gesangsduo Marc Almond & Gene Pitney erzielten hiermit einen großen Charterfolg. Während die Version Almond/Pitney ein wenig schmalzig wirkt, setzt Reed hier ein paar rockigere Akzente.
Und jetzt folgt mein Highlight der Scheibe. Wieder ein Cover, ein Fünfminüter von Donovan. Reed dehnt diese Perle auf satte 10 Minuten. Er wechselt ein wenig mehr von "slow und gemütlich" in "laut und krachend", als Donovan es in seinem ---> Original macht. Beide Versionen sind fantastisch, hier fällt es mir schwer, einen Favoriten auszumachen. Muss ja auch nicht sein, wenn beide gehört werden können - die Stimmungslage kann hier die Entscheidung treffen.
Anlässlich des Todes von Terry Reid sagt Robert Plant: "Terry Reid's enthusiasm and encouragement were incredible back then. Still teenagers, we srashed each other's gigs and crucified "Season Of The Witch" time and time again. So much fun. So on it. Hi Was all of everything, such charisma. His voice, his range, his songs capturing that carefree era. Superlungs indeed. He catapulted me into an intense new world chose to decline. I listen now to his album "The River" and shied a tear for my brother in arms."
Google übersetzt so: Terry Reids Enthusiasmus und seine Ermutigung waren damals unglaublich. Noch als Teenager rockten wir gegenseitig unsere Gigs und sangen immer wieder „Season Of The Witch“. So viel Spaß. Voll bei der Sache. Er war einfach alles, so ein Charisma. Seine Stimme, seine Bandbreite, seine Songs, die diese unbeschwerte Zeit einfingen. Wahre Superlungen. Er katapultierte mich in eine intensive neue Welt, die ich lieber aufgeben wollte. Ich höre jetzt sein Album „The River“ und weine eine Träne für meinen Mitstreiter.
Season Of The Witch
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=_daei8gipT4
Der nächste Track ist ein Mix aus Eigenkomposition und einem Cover. Reed macht aus seinem Stück Writing On The Wall und dem Song Summertime Blues, aufgenommen 1958 von Eddie Cochran, das Stück ---> Writing on the Wall / Summertime Blues. Ganz kurz geht es los mit fetter, satter Orgel, bevor Reed eine Melodie summt und mit dem Schlagzeug in den Track hineingetrommelt wird. Nach ca. 4:50 wird Writing On The Wall mit den letzten Orgelklängen sanft ausgeblendet, um nahtlos mit eingeblendeter Orgel in Summertime Blues überzugehen. Vom Original bleibt hier nicht sehr viel übrig, Reed drückt der Coverversion seinen ganz eigenen Stempel auf.
In der Zielgerade folgen mit When I Get Home und Loving Time zwei Tracks von Reed, bzw. bei Loving Time von Reed/Leese. Die Mitwirkung von Leese lässt sich hier nicht verleugnen, haut der Keyboarder doch mächtig in die Tasten und lässt den Titel leicht orgellastig werden. Prächtig, wie ich finde, ein schöner, satter Abschluss eines tollen Albums.
Loving Time
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=tCNnLw6uNk4
Um Terry Reid war in den letzten Jahren sehr still geworden. Hieran mag sein nicht sehr großer Bekanntheitsgrad seinen Anteil haben. Dennoch - bis zuletzt hatte er eine eingeschworene Fangemeinde und spielte regelmäßig seine Konzerte. Wie der Guardian berichtete, soll Reid an Krebs gestorben sein.
Deutschlandfunk Kultur vermeldete anlässlich seines Todes u.a.:
Reids Alben, darunter „River“ von 1973, wurden erst Jahre später für ihre stilistische Bandbreite gefeiert. Aretha Franklin soll einst verkündet haben, in England passierten nur drei Dinge: die Beatles, die Stones – und Terry Reid.
[Die Band]
• Terry Reid – vocals, guitar
• Eric Leese – keyboards
• Keith Webb – drums
[Die Songs]
* Bang, Bang (My Baby Shot Me Down) 4:12
* Tinker Taylor 2:53
* Erica 3:48
* Without Expression 4:47
* Sweater 2:03
* Something's Gotten Hold of My Heart 4:56
* Season of the Witch 10:09
* Writing on the Wall / Summertime Blues 10:14
* When I Get Home 3:38
* Loving Time 3:40
[Im Web]
Homepage Terry Reid
Terry Reid, ein Opfer der Eitelkeit des Micky Most
Terry Reid auf wikipedia