Kinotip - Like a complete Unknown

Bob Dylan Spielfilm

 
xanadu
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Kinotip - Like a complete Unknown

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Gepostet: 24.03.2025 - 21:07 Uhr  ·  #1
War schon lang nicht mehr im Kino, war auch nicht viel im Angebot das es ein Film geschafft hat mein Interesse zu wecken.
Nun kam "Like a Complete Unknown" bei uns im Kino und die Kritiken im Vorfeld lasen sich recht gut.

Ich selber wollte mir selber eine Meinung bilden und hab es tatsächlich geschafft an einer Abendvorstellung.
Es war klar es ist keine Biographie, es ist mehr als Spielfilm zu werten, mit sehr vielen Ereignisse, Fakten, Auftritte, Begegnungen und bestimmte Momente die Dylan selber erlebt hatte. Den Segen vom Maestro himself hatte Regisseur James Mangold auf jeden Fall. Mir gefiel der Film auch recht gut, da sehr authentisch die damalige Zeit in Szene gesetzt wurde, vor allem durch das nicht glasklare Bild, wo wie aus den 60/70er die Scheinwerfer und das Sonnenlicht verschwammen. Das schwabte schon das gewisse Etwas über. Völlig begeistert war ich vom sehr coolen Schauspieler Timothée Chalamet der extra für den Film Gesangs und Gitarrenunterricht nahm, damit er alle Songs im Film selber spielen und singen konnte. Genauso die anderen musikalische Darbietungen von z.B. Monica Barbaro als Joan Beaz oder Boyd Holbrook als Johnny Cash.
Das ist eine der Stärken des Filmes, sie haben ihre eigene Stimme eingebracht und gar nicht versucht so zu klingen wie die gespielte Hauptperson. Vor allem Timothée hat sein eigenes Timbre entwickelt das sehr angenehm anzuhören war, somit auch nicht das näselnde, mit der Zeit nervende, von Dylan. Genauso die Texte wurden als deutschen Untertitel eingeblendet und so kam man in den Genuss von der fantastischen außergewöhnlichen Lyric von Mr. Zimmermann.
Wie oben schon erwähnt wurden einige Szenen und wegweisende Momente von Dylans Leben zu dieser Zeit bis ´65 verwendet , wie der "Judas" Ruf aus dem Publikum beim elektrizierenden "Like a Rolling Stone" das im Film beim Newport Festival zugerufen wurde. In Wirklichkeit ein paar Monate Später in der Alber Hall in London oder die liebliche fiktive Freundin Sylvia Russo, in Wahrheit war es ja Suze Rotolo , gespielt von Ella Fanning und hier nahm der Regisseur seine künstlerische Freiheit ebenso raus. Aber das sind Kleinigkeiten, die hier nicht ins Gewicht fallen. Es ist eben ein Spielfilm und hier sollte man das künstlerische hervorheben.
Klasse hier auch Scoot McNairy der den sehr kranken und ans Bett gefesselten Woody Guthrie spielte und nur mit seiner Mimik "sprechen" konnte.

Mir hat der Film "Like a complete Unknown" sehr gut gefallen und kann wärmstens weiterempfehlen.

Trailer zum Film
badMoon
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Re: Kinotip - Like a complete Unknown

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Gepostet: 25.03.2025 - 10:22 Uhr  ·  #2
Ha, es geschehen noch Zeichen und Wunder - eine Filmkritik, nicht vom ollen bM :D

Also, lieber Achim,

Frau C. und ich haben den Film vor einigen Wochen auch bereits gesehen. Es waren einige Schlenker an der Realität vorbei, dennoch ein sehenswerter Film, der die Person Dylan ein wenig näher bringt. Dies keinesfalls emotional, eher das Wissen seines Werdeganges.

Am Ende des Films war mir Dylan noch unsympathischer als vorher. Für mich ist und bleibt er ein alter Stinkstiefel, auf seine persönlichen Vorteile bedacht, wobei er auch alte Freundschaften locker zur Seite zu schieben scheint. Anfangs hatte ich das Gefühl, der mit einem Oskar prämierte Schauspieler Timothée Chalamet übertreibt maßlos mit seiner Spielerei, aber der schien den echten Dylan ziemlich getroffen zu haben.

Sehr schlecht besetzt fand ich Johnny Cash (Boyd Holbrook), Pete Seeger (Edward Norton) und Joan Baez (Monika Barbaro).

Dylan haben wir einmal vor längerer Zeit live in Krefeld erlebt. Viele der Zuschauer waren der Meinung, das sei der Typ, der ab und an an der Bühnenrampe mit seiner Klampfe zu sehen war. Tatsächlich hatte sich Dylan das ganze Konzert über etwas hinter dem Bühnenrand an seinem Klavier "versteckt". Kein Wort zum Publikum, kein Tschüss oder sonstwas. Im Nachgang zu dem Film kann ich sagen: der Eindruck "narzistischer Stinkstiefel" ist und bleibt für mich passend.

Nun denn, ...es bleibt ein guter und sehenswerter Film, der trotz einiger unwahrheitsgemäßer Ausrutscher (...warum eigentlich, die Person Dylan und das Leben um ihn herum sollte doch interessant genug sein) zumindest von den Dylan-Fans gesehen werden sollte.
caramel
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Re: Kinotip - Like a complete Unknown

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Gepostet: 25.03.2025 - 10:58 Uhr  ·  #3
Achim, deiner Bewertung kann ich mich anschließen.

Ich fand den Film spannend und interessant, auch wenn eigentlich nichts Neues gezeigt wurde und einige Darstellungen / Namen nicht ganz der Realität entsprachen. Die Rolle Dylans war meiner Meinung nach gut besetzt. Seine egozentrische, unsympathische Art, aber auch sein zerrissener Charakter kamen gut rüber. Die Songs wurden genial wiedergegeben…. könnte Dylan sich mal ein Scheibchen von abschneiden ;)

Ich würde den Film aber schon als Biografie oder besser noch als Biopic bezeichnen. Er zeigt doch einen wichtigen Abschnitt in Dylans Leben, als er - wegweisend für so viele nachfolgende Künstler - den Folk mit dem Rock verschmolzen hat. Damit enttäuschte er seine damaligen Wegbegleiter und Fans, eben „Wie ein völlig Unbekannter“.
xanadu
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Re: Kinotip - Like a complete Unknown

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Gepostet: 25.03.2025 - 21:09 Uhr  ·  #4
Don't believe it Magic ✨
Ja diese Wunder passieren 😁

Uhr seid mir schon ein tolles Pärchen
Zwei unterschiedliche Meinungen, aber von dir badMoon hab ich nichts anders erwartet, weiß ja das du zur Person Dylan nicht gerade positiv gegenüber stehst.
Trotzdem danke deiner Meinung und Worte.
@caramel: freut mich sehr das du wenigstens mit mir gehst.
Einige Eckpfeiler seiner Karriere hatte der Regisseur gut und geschickt eingebaut.
Man soll ihn trotzdem als Spielfilm sehen,meinetwegen Biopic..
Dann ist es völlig okay.

War ja damals bei 'The Doors' ebenso.

Danke dir
Rock_und_Pop
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Re: Kinotip - Like a complete Unknown

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Gepostet: 21.07.2025 - 13:46 Uhr  ·  #5
Habe den Film gestern gesehen, schön das es DVD's gibt!
Er hat mir sehr gut gefallen, speziell was den gesellschaftlichen Hintergrund (Atomkrieg, Wirtschaftslage) anbelangt und wie die Leute auf die damals
für sie neue Musik reagiert haben. Und wie dann einige wegen die noch neuere, elektrisch verstärkte Musik, in Panil verfallen sind.
Tja, the times they are a-changing!
Die Kritik weiter oben bzgl der haufenweisen Fehlbesetzungen, kann ich nicht wirklich nachvollziehen.
frimp
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Re: Kinotip - Like a complete Unknown

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Gepostet: 22.07.2025 - 08:20 Uhr  ·  #6
Ich tat und tue mich mit dem „Knödler“ einfach schwer und werde mir den Film trotz eurer Empfehlung eher sparen.
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