Ich hab alle und die von Miller Anderson signiert! Die, auf denen Miller nicht mitspielt sind auch schwach.
Die Dog Soldier ist ein feines Teil. Meine liebste ist und bleibt die erste mit Born To Die!
Der Indianer Aus Lancashire bekam ja meist nur sehr durchwachsende Plattenkritiken. Ein bißchen
kann man das nachvollziehen, besonders aus damaliger Sicht, als der Markt überfloss vor blues-jazz-rock-
scheiben. Sein alter Arbeitgeber John Mayall oder Colossoeum waren vielleicht einen kleinen Zacken
griffiger.
Aber mir gefiel der alte Exzentriker trotzdem und gleich mit Halfbreed kam er ins Haus, 'auf ewig', wie man
sagt. Denn das waren mal Bläsersätze, wie ich sie gut abkonnte, sehr gut sogar. Miller Anderson spielte ein
paar schöne Blues-Riffs und Meister Keef verstand es, einen recht versierten Takt dazu zu klopfen.
Vielleicht nicht sensationell, aber irgendwie doch ein Teil, das man noch 55 Jahre später gerne hört.
Auch die weiteren Scheiben (mit Ausnahme von Overdog) wurden nicht gerade mit Lob überhäuft (vielleicht
sogar ein kleines bißchen zurecht), aber The Battle Of NW Six oder The Time Is Near ließen und lassen sich
doch gut hören. Das müde Gähnen setzte erst mit Lancashire Hustler oder Dog Soldier ein..., in die Tonne...
Leider verkaufte Keef dann sein Schlagzeug und machte eine Schreinerei in seiner Heimatstadt Preston auf.
Eine von ihm gewünschte Reunion der Originalband kam nie richtig zustande. Schade.
Das er schon 2011 von uns ging, ohne je weitere Aufnahmen zu hinterlassen, erfuhr ich erst vor kurzem.
Traurig!
'Halfbreed' und 'Overdog' bleiben mir die liebsten von Keef und was die Band live drauf hatte, hört man am
Besten auf 'Not Foolish, Not Wise'.