"Und nun möchte ich schließen mit den Worten: freuen wir uns auf 2017. Da dürfte das nächste Album von Tenhi in den Verkaufsregalen stehen. Und wenn Triskell mich dann wieder nötigt, gibt es hierzu die nächste Rezi. "
Dies waren meine abschließenden Worte zu dem Album "Saivo", hinterlassen in der --> Rezension aus Juli 2012. So haben sich TENHI sechs Jahre mehr Zeit gelassen als vermutet, ihr neues Album zu produzieren. Tatsächlich liegen nunmehr 11 Jahre zwischen diesen beiden Alben. Ob sich die lange Wartezeit gelohnt hat? Wir werden sehen, also -auf geht's
TENHI - Valkama | Folkrock / NordicFolk - Finnland / Juni 2023
Tatsächlich hätte ich nicht mehr an eine weitere Veröffentlichung der Finnen geglaubt. In größeren Abständen besuchte ich immer wieder deren ---> offizielle Website. Die letzten "News" auf dieser Seite waren bis kurz vor der Ankündigung von "Valkama" tatsächlich immer aus dem Jahr 2017.
Aber - man soll die Hoffnung nie aufgeben, und so halte ich jetzt das aktuelle Album in den Händen. Wie bereits bei "Saivo" wieder in der aufwändig gestalteten Deluxe-Version. Diese kommt in LP-Format daher. In schwarzem Einband sind mehrere Grafiken sowie Bilder der Bandmitglieder sowie Impressionen der Aufnahmesessions enthalten. Darüber hinaus finden sich neben den Credits auch alle Songtexte in der original finnischen Sprache sowie daneben die englische Übersetzung. Am Ende sind die Original-CD sowie die zur Deluxeausführung gehörende Bonus-CD eingefügt. Das Coverart wurde übrigens wieder, wie auch bei "Saivo", von Tyko Saarikko gestaltet. Klasse gemacht, der Start ist schon einmal gelungen.
Bei genauer Betrachtung des Cover-Art fällt auf: hier werden die Grafik der Box "Folk Aesthetic" (das in Blumen eingehüllte Skelett) sowie das Totenschiff des Albums "Saivo" zu einer Grafik vereinheitlicht. Ein erster Hinweis darauf, dass sich die Themen dieser beiden Alben hier wiederfinden werden.
"Valkama" ("Hafen", "Zuflucht") sollte ursprünglich von einer als Märchen gedachte Reise aus einem vom Krieg zerrissenen Dorf über dunkle Gewässer zur Insel Verisurma ("der Ort für diejenigen, die den Blut-Tod erlitten haben") beschreiben. Während der zehnjährigen Produktionszeit wurde die Geschichte jedoch von der Realität blutig stattfindender Kriege eingeholt, sodass Änderungen an der angedachten Fassung vorgenommen wurden. So sind, so ist auf der Vetriebsseite "Prophecy" zu lesen, lediglich noch Fragmente des ursprünglichen Werkes auf dem Album vorhanden.
Die Reise beginnt mit dem Stück Saattue. Über elf Minuten entfaltet sich düster und subtil eine Klanglandschaft, die hervorragend als Soundtrack für einen Kurzfilm herhalten kann. Über die gemächlich gezupften Gitarrensaiten liegt schwer der Kontrabass, untermalt von monotonem Orgelklang, ruhig und bedächtig, fast andächtig, singt Tyko Saarikko seine traurigen Verse, während vereinzelt Klaviertöne hindurchschimmern. Der Song versetzt unvermittelt in die das Album beschreibende Stimmung einer langsamen, lange andauernde Reise über dunkle Gewässer hin zu der mystischen Insel Verisurma.
Wird hier bereits ein Vergleich mit dem Vorgänger "Saivo" gezogen, sind Ähnlichkeiten (natürlich) nicht zu verleugnen. Allerdings fällt gleich auf, dass es melodischer klingt und die Vielfalt an Instrumenten zugenommen hat. Dennoch, auch hier nimmt sich jeder Song Zeit, sich langsam und bedächtig zu entfalten, Klanglandschaften lassen vor dem geistigen Auge Bilder in dunklen Farben entstehen. Die fast geflüsterten Texte wirken, da in der Landessprache gesungen, für unsere Ohren sehr geheimnisvoll und verstärken dadurch die mystische Aura, die dieses Album versprüht, um ein vielfaches. Eine Ausnahme macht auch der Titelsong nicht, episch und melancholisch wie von TENHI gewohnt.
Auch wenn sich die Stimmung mit Sydämes On Tiel - Flötenklänge sind zu vernehmen - ein wenig aufhellt: auf einer stimmungsvollen Party sollte dieser Longplayer nicht aufgelegt werden. Es sei denn, es handelt sich um ein Treffen der Dark-Wave-Szene. Ebenso empfiehlt es sich nicht, das Album zu starten, um danach irgendwelchen Tätigkeiten nachzugehen. Wie bereits "Saivo", so fordert auch dieses Werk die volle Aufmerksamkeit des Hörers. Die ersten ein, zwei Durchgänge werden idealerweise unter dem Kopfhörer genossen, sodass Fremdgeräusche außen vor bleiben. Wer es dann geschafft hat, in den TENHIschen Klangkosmos einzutauchen, kann den nächsten Durchlauf über die Boxen starten. Laut, schön laut, sodass die Nachbarn neugierig fragen, wer diese phantastische Musik geschaffen hat.
Sydämes On Tiel
Was für ein Glück, dass TENHI sich die letzten zehn Jahre nicht zur Ruhe gesetzt haben. Der Musikwelt wäre ein phantastisches Album voller berührender Melodien und geheimnisvoller Stimmungen entgangen. Jedem Musikfreund, der dem Folk zugetan und bereit ist, in neue Klangwelten einzutauchen, kann ich dieses Album nur ans Herz legen. So hoffe ich, dass nicht wieder eine so lange Zeit bis zur nächsten Veröffentlichung vergeht und sich TENHI auf den Weg in unsere Konzerthallen machen.
[Die Band]
Tyko Saarikko: vocals, guitar, harmonium and piano
Ilmari Issakainen: guitar, piano, drums, bass, and backing vocals
Tuukka Tolvanen: backing vocals
Jaakko Hilppö: backing vocals
Inka Eerola: violin
Janina Lehto: flute and backing vocals
[Die Songs]
01. Saattue
02. Kesävihanta
03. Valkama
04. Rintamaan
05. Rannankukka
06. Laineinen
07. Hele
08. Ulapoi
09. Elokuun Linnut
10. Sydämes On Tiel
11. Veden Elein
12. Aina Sininen Aina
[Die Bonus-CD]
01. Veresi säe
02. Vuoteen
03. Verna
Dies waren meine abschließenden Worte zu dem Album "Saivo", hinterlassen in der --> Rezension aus Juli 2012. So haben sich TENHI sechs Jahre mehr Zeit gelassen als vermutet, ihr neues Album zu produzieren. Tatsächlich liegen nunmehr 11 Jahre zwischen diesen beiden Alben. Ob sich die lange Wartezeit gelohnt hat? Wir werden sehen, also -auf geht's
TENHI - Valkama | Folkrock / NordicFolk - Finnland / Juni 2023
Tatsächlich hätte ich nicht mehr an eine weitere Veröffentlichung der Finnen geglaubt. In größeren Abständen besuchte ich immer wieder deren ---> offizielle Website. Die letzten "News" auf dieser Seite waren bis kurz vor der Ankündigung von "Valkama" tatsächlich immer aus dem Jahr 2017.

Bei genauer Betrachtung des Cover-Art fällt auf: hier werden die Grafik der Box "Folk Aesthetic" (das in Blumen eingehüllte Skelett) sowie das Totenschiff des Albums "Saivo" zu einer Grafik vereinheitlicht. Ein erster Hinweis darauf, dass sich die Themen dieser beiden Alben hier wiederfinden werden.
"Valkama" ("Hafen", "Zuflucht") sollte ursprünglich von einer als Märchen gedachte Reise aus einem vom Krieg zerrissenen Dorf über dunkle Gewässer zur Insel Verisurma ("der Ort für diejenigen, die den Blut-Tod erlitten haben") beschreiben. Während der zehnjährigen Produktionszeit wurde die Geschichte jedoch von der Realität blutig stattfindender Kriege eingeholt, sodass Änderungen an der angedachten Fassung vorgenommen wurden. So sind, so ist auf der Vetriebsseite "Prophecy" zu lesen, lediglich noch Fragmente des ursprünglichen Werkes auf dem Album vorhanden.
Die Reise beginnt mit dem Stück Saattue. Über elf Minuten entfaltet sich düster und subtil eine Klanglandschaft, die hervorragend als Soundtrack für einen Kurzfilm herhalten kann. Über die gemächlich gezupften Gitarrensaiten liegt schwer der Kontrabass, untermalt von monotonem Orgelklang, ruhig und bedächtig, fast andächtig, singt Tyko Saarikko seine traurigen Verse, während vereinzelt Klaviertöne hindurchschimmern. Der Song versetzt unvermittelt in die das Album beschreibende Stimmung einer langsamen, lange andauernde Reise über dunkle Gewässer hin zu der mystischen Insel Verisurma.
Wird hier bereits ein Vergleich mit dem Vorgänger "Saivo" gezogen, sind Ähnlichkeiten (natürlich) nicht zu verleugnen. Allerdings fällt gleich auf, dass es melodischer klingt und die Vielfalt an Instrumenten zugenommen hat. Dennoch, auch hier nimmt sich jeder Song Zeit, sich langsam und bedächtig zu entfalten, Klanglandschaften lassen vor dem geistigen Auge Bilder in dunklen Farben entstehen. Die fast geflüsterten Texte wirken, da in der Landessprache gesungen, für unsere Ohren sehr geheimnisvoll und verstärken dadurch die mystische Aura, die dieses Album versprüht, um ein vielfaches. Eine Ausnahme macht auch der Titelsong nicht, episch und melancholisch wie von TENHI gewohnt.
Auch wenn sich die Stimmung mit Sydämes On Tiel - Flötenklänge sind zu vernehmen - ein wenig aufhellt: auf einer stimmungsvollen Party sollte dieser Longplayer nicht aufgelegt werden. Es sei denn, es handelt sich um ein Treffen der Dark-Wave-Szene. Ebenso empfiehlt es sich nicht, das Album zu starten, um danach irgendwelchen Tätigkeiten nachzugehen. Wie bereits "Saivo", so fordert auch dieses Werk die volle Aufmerksamkeit des Hörers. Die ersten ein, zwei Durchgänge werden idealerweise unter dem Kopfhörer genossen, sodass Fremdgeräusche außen vor bleiben. Wer es dann geschafft hat, in den TENHIschen Klangkosmos einzutauchen, kann den nächsten Durchlauf über die Boxen starten. Laut, schön laut, sodass die Nachbarn neugierig fragen, wer diese phantastische Musik geschaffen hat.
Sydämes On Tiel
Was für ein Glück, dass TENHI sich die letzten zehn Jahre nicht zur Ruhe gesetzt haben. Der Musikwelt wäre ein phantastisches Album voller berührender Melodien und geheimnisvoller Stimmungen entgangen. Jedem Musikfreund, der dem Folk zugetan und bereit ist, in neue Klangwelten einzutauchen, kann ich dieses Album nur ans Herz legen. So hoffe ich, dass nicht wieder eine so lange Zeit bis zur nächsten Veröffentlichung vergeht und sich TENHI auf den Weg in unsere Konzerthallen machen.
[Die Band]
Tyko Saarikko: vocals, guitar, harmonium and piano
Ilmari Issakainen: guitar, piano, drums, bass, and backing vocals
Tuukka Tolvanen: backing vocals
Jaakko Hilppö: backing vocals
Inka Eerola: violin
Janina Lehto: flute and backing vocals
[Die Songs]
01. Saattue
02. Kesävihanta
03. Valkama
04. Rintamaan
05. Rannankukka
06. Laineinen
07. Hele
08. Ulapoi
09. Elokuun Linnut
10. Sydämes On Tiel
11. Veden Elein
12. Aina Sininen Aina
[Die Bonus-CD]
01. Veresi säe
02. Vuoteen
03. Verna