THE FELICE BROTHERS ist eine US-amerikanische Band, welche 2006 gegründet wurde. Ihren mittlerweile in den USA erreichten Kultstatus musste sie sich schwer erarbeiten. So musizierte sie anfangs in den U-Bahn-Stationen 42nd Street und Union Square, bevor sie in ihrem eigenen Tourbus durch das Land tourten. Zu den Gründungsmitgliedern gehörten die drei Brüder Ian, James und Simone Felice sowie Josh Rawson, Greg Farley und David Estabrook.
Nach zehn Alben (das erste, "Tonight At The Arizona", erschien 2006), welche alle unbemerkt an mir vorbeigezogen sind, stolperte ich vor wenigen Tagen erstmals über den Namen dieser Band und ihr aktuell veröffentlichtes Album. Ob der berauschenden Beschreibungen zu dieser Scheibe wurde ich sofort neugierig, schnupperte in der Riesenfundgrube Internet durch alle Songs, was unvermittelt zu einer Bestellung dieser Scheibe führte. Hier also
THE FELICE BROTHERS - From Dreams To Dust | USA 2021 | Americana, Folk, Country-Rock[/size]
Die U-Bahn-Stationen habe THE FELICE BROTHERS glücklicherweise verlassen und sind mittlerweile einem breiten Musikpublikum zugänglich. Statt in den Untergrundstationen von harten Getränken zu singen, wird nun, auf dem Opener der Scheibe, ---> Jazz on the Autobahn die Geschichte mehrerer Personen erzählt, die sich gemeinsam auf der Flucht vor der nahenden Apocalypse befinden. Ein flockig-lockerer Auftakt, fein untermalt von Trompete und Piano.
Unschlüssig, was noch im Leben erledigt werden soll? Hier könnte der muntere Song ---> To Do List mit vielen Anregungen weiterhelfen. So wird unter anderem dazu geraten, Haus und Garten zu verkaufen, auf einem Saxophon zu jammen, eine Affaire in der Provinz zu haben, herauszufinden, was die Bienen tötet oder die Grenzen der Liebe auszutesten.
Trotz der - zumindest musikalisch fröhlich anmutenden Eröffnungssongs - ist das Album meist melancholisch, tendenziell etwas düster. Es wird über die Liebe und das Leben, über Hoffnung und Resignation, über die Unzulänglichkeiten des Lebens oder darüber, warum manche Erinnerungen bleiben und sich rückblickend als Irrtum entpuppen sinniert. Zurück in das siebzehnte Lebensjahr erinnert heißt es beispielsweise in dem Titel ---> Inferno "Ich kann das nicht nachvollziehen | Warum manche Erinnerungen bestehen bleiben | Auf halbem Weg sind wir gegangen | teilten uns eine Zigarette | Ich kann nicht nach Hause gehen | Der Weg ist dunkel und zugewachsen"
"From Dreams To Dust" ist ganz große Erzählkunst. Songs, die von den schönen und schlechten, den glücklichen und den traurigen Seiten des Lebens erzählen. Geschichten, eingehüllt in Melodien, die viele kleine Filme im Kopf ablaufen lassen. Sei es das Bewerbungsgespräch, von dem das Lied ---> Money Talks erzählt, oder das im wahrsten Sinne des Wortes tottraurige Stück ---> Be At Rest, in dem sich der Sänger fragt, was von ihm übrigbleiben wird, nach seinem Tod. Von Orgel und Chorgesang begleitet ist hier in der letzten Strophe auch der Titel des Albums wiederzufinden. Dort heißt es: "Seinem Sohn hinterlässt er einen wolkenlosen Himmel | Ein Paar schlecht sitzende Schuhe | Seiner Frau eine Kiste mit unentwickelten Negativen | Und eine Schüssel Zwiebelsuppe | Von Träumen zu Staub " - "From Dreams To Dust". Berührend schön.
„From Dreams To Dust“, so habe ich unter anderem gelesen, sei vielleicht das bisher beste Album der Felice Brothers, eine wunderbare Mischung aus Folk, Country und Americana. So tut sich mir die Frage auf, ob ich es bei diesem Album belassen oder in die Vergangenheit der Band eintauchen soll. Schließlich schließt das Album mit ---> We Shall Live Again, einer mit Accordeon untermalten acht Minuten-Hymne und einem Mitsing-Refrain, mit einem Song, der schwerlich getoppt werden kann.
Da ich mich und meine Neugierde jedoch kenne, wird dieses Album nicht alleine im Regal stehen bleiben.
[Die Band]
Ian Felice - Voice, Guitar
James Felice - Voice, Piano, Keyboards, Accordion
Jesske Hume - Voice, Bass
Will Lawrence - Voice, Drums, Percussion
[Gastmusiker]
Mike Mogis - Pedal Steel (“Valium, silverfish, “Blow Him Apart.” Marxophone (“All The Way Down”)
Nate Walcott - Horns (“Jazz On The Autobahn”, “The Land Of Yesterdays”)
[Die Songs und weitere Anspieltipps]
01 - Jazz On The Autobahn
02 - To-Do List
03 - ---> All The Way Down
04 - Money Talks
05 - Be At Rest
06 - Valium
07 - Inferno
08 - ---> Silverfish
09 - ---> Celebrity X
10 - Land Of Yesterdays
11 - Blow Him Apart
12 - We Shall Live Again
[Im Web]
Homepage der Band
Nach zehn Alben (das erste, "Tonight At The Arizona", erschien 2006), welche alle unbemerkt an mir vorbeigezogen sind, stolperte ich vor wenigen Tagen erstmals über den Namen dieser Band und ihr aktuell veröffentlichtes Album. Ob der berauschenden Beschreibungen zu dieser Scheibe wurde ich sofort neugierig, schnupperte in der Riesenfundgrube Internet durch alle Songs, was unvermittelt zu einer Bestellung dieser Scheibe führte. Hier also
THE FELICE BROTHERS - From Dreams To Dust | USA 2021 | Americana, Folk, Country-Rock[/size]
Die U-Bahn-Stationen habe THE FELICE BROTHERS glücklicherweise verlassen und sind mittlerweile einem breiten Musikpublikum zugänglich. Statt in den Untergrundstationen von harten Getränken zu singen, wird nun, auf dem Opener der Scheibe, ---> Jazz on the Autobahn die Geschichte mehrerer Personen erzählt, die sich gemeinsam auf der Flucht vor der nahenden Apocalypse befinden. Ein flockig-lockerer Auftakt, fein untermalt von Trompete und Piano.
Unschlüssig, was noch im Leben erledigt werden soll? Hier könnte der muntere Song ---> To Do List mit vielen Anregungen weiterhelfen. So wird unter anderem dazu geraten, Haus und Garten zu verkaufen, auf einem Saxophon zu jammen, eine Affaire in der Provinz zu haben, herauszufinden, was die Bienen tötet oder die Grenzen der Liebe auszutesten.
Trotz der - zumindest musikalisch fröhlich anmutenden Eröffnungssongs - ist das Album meist melancholisch, tendenziell etwas düster. Es wird über die Liebe und das Leben, über Hoffnung und Resignation, über die Unzulänglichkeiten des Lebens oder darüber, warum manche Erinnerungen bleiben und sich rückblickend als Irrtum entpuppen sinniert. Zurück in das siebzehnte Lebensjahr erinnert heißt es beispielsweise in dem Titel ---> Inferno "Ich kann das nicht nachvollziehen | Warum manche Erinnerungen bestehen bleiben | Auf halbem Weg sind wir gegangen | teilten uns eine Zigarette | Ich kann nicht nach Hause gehen | Der Weg ist dunkel und zugewachsen"
"From Dreams To Dust" ist ganz große Erzählkunst. Songs, die von den schönen und schlechten, den glücklichen und den traurigen Seiten des Lebens erzählen. Geschichten, eingehüllt in Melodien, die viele kleine Filme im Kopf ablaufen lassen. Sei es das Bewerbungsgespräch, von dem das Lied ---> Money Talks erzählt, oder das im wahrsten Sinne des Wortes tottraurige Stück ---> Be At Rest, in dem sich der Sänger fragt, was von ihm übrigbleiben wird, nach seinem Tod. Von Orgel und Chorgesang begleitet ist hier in der letzten Strophe auch der Titel des Albums wiederzufinden. Dort heißt es: "Seinem Sohn hinterlässt er einen wolkenlosen Himmel | Ein Paar schlecht sitzende Schuhe | Seiner Frau eine Kiste mit unentwickelten Negativen | Und eine Schüssel Zwiebelsuppe | Von Träumen zu Staub " - "From Dreams To Dust". Berührend schön.
„From Dreams To Dust“, so habe ich unter anderem gelesen, sei vielleicht das bisher beste Album der Felice Brothers, eine wunderbare Mischung aus Folk, Country und Americana. So tut sich mir die Frage auf, ob ich es bei diesem Album belassen oder in die Vergangenheit der Band eintauchen soll. Schließlich schließt das Album mit ---> We Shall Live Again, einer mit Accordeon untermalten acht Minuten-Hymne und einem Mitsing-Refrain, mit einem Song, der schwerlich getoppt werden kann.
Da ich mich und meine Neugierde jedoch kenne, wird dieses Album nicht alleine im Regal stehen bleiben.
[Die Band]
Ian Felice - Voice, Guitar
James Felice - Voice, Piano, Keyboards, Accordion
Jesske Hume - Voice, Bass
Will Lawrence - Voice, Drums, Percussion
[Gastmusiker]
Mike Mogis - Pedal Steel (“Valium, silverfish, “Blow Him Apart.” Marxophone (“All The Way Down”)
Nate Walcott - Horns (“Jazz On The Autobahn”, “The Land Of Yesterdays”)
[Die Songs und weitere Anspieltipps]
01 - Jazz On The Autobahn
02 - To-Do List
03 - ---> All The Way Down
04 - Money Talks
05 - Be At Rest
06 - Valium
07 - Inferno
08 - ---> Silverfish
09 - ---> Celebrity X
10 - Land Of Yesterdays
11 - Blow Him Apart
12 - We Shall Live Again
[Im Web]
Homepage der Band