Michael Johnathon - The Painter

Diese Musik ist sehr warmherzig, sehr intim in ihrem Charakter, sehr nahestehend, Musik, die man gern zum Freund hätte, weil sie von Herzen kommt.

 
firebyrd
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Michael Johnathon - The Painter

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Gepostet: 07.05.2021 - 23:41 Uhr  ·  #1
Michael Johnathon - The Painter

Erst im letzten Jahr hatte mich der Folksänger Michael Johnathon überrascht mit seiner Platte "Legacy". Auf der CD klebte ein Sticker mit der Aufschrift: 'Legacy' is the American Pie of the 21st Century!.

Der in Hudson Valley, New York, aufgewachsene Musiker brauchte auf "Legacy" den Vergleich mit Don McLean nicht zu scheuen, denn die stimmliche Vortragsweise als auch die Art der Kompositionen wiesen allesamt Parallelen zu McLean auf. Hatte der Titelsong durchaus Ähnlichkeit mit "American Pie", so ist es auf der neuen Platte, "The Painter", eine Komposition von Don McLean, mit der man nun wunderbar vergleichen kann - "Vincent(Starry, Starry Night)". DIese Version ist zwar sehr ähnlich, vor allem in der teils romantischen, teils melancholischen Stimmung, doch angesichts des Arrangements mit Streichern und Flöte sehr eigenständig, letztlich aber ebenfalls - wunderschön!

Weitere Fremdkompositionen neben den sieben eigenen Songs stammen von Harry Chapin (#4), Lorenz Hart/Richard Rodgers (#10) und Bob Dylan (#9). "The Painter" ist ein Tribut-Album an Vincent Van Gogh, der Maler, der des Protagonisten Interesse an der Malerei geweckt hat. So hatte er, bevor er die Arbeiten zu diesem Album begann, 43 eigene Ölbilder gemalt in seinem Studio, und so die Auszeit wegen der Pandemie kreativ genutzt. Jonathon führte dazu aus: To me, The Painter is a song cycle about the idea of the blank canvas of life being filled with all the colors of life.

Jeder Song atmet einen eigenen Charakter, und stets sind es Kleinigkeiten und Nuancen, die die Atmosphäre perfekt abrunden, sei es das zarte Flötenspiel von Sharon Ohler, die Streicherarrangements, ein tupfendes Piano oder ein Akkordeon. Nicht jeder Song erinnert direkt an McLean, denn Johnathan verfolgt durchaus einen eigenen Ansatz, gelegentlich erinnert mich die Ausprägung einiger Titel stilistisch an solch eher unbekannte Kollegen wie Bat McGrath oder John Coster.

Die Fremdtitel hat der Protagonist ebenfalls mit eigenen Vorstellungen ausgefüllt, sehr gut gelungen ist es aus meiner Sicht auch mit Dylan's Song "Make You Feel My Love", ein Juwel. Ein ganzes Album mit Dylan-Stücken stelle ich mir sehr interessant vor! Den Klassiker des Great American Songbook, "Blue Moon", hört man in einer dezent swingenden und folkigen Fassung, er strahlt so eine recht positive Stimmung aus. Letztlich muss ich mich wiederholen, wenn ich erneut feststelle: Diese Musik ist sehr warmherzig, sehr intim in ihrem Charakter, sehr nahestehend, Musik, die man gern zum Freund hätte, weil sie von Herzen kommt.

Michael Johnathon (vocals, guitars, banjos, percussion, Hammond B3)
Sharon Ohler (flute)
Ruth McLain (upright bass, background vocals)
Ronn Crowder (harmonica)
Jeff Johnson (drums)
Jeff Yurkowsky (accordian)
Bob Bryant (bass)
JP Pennington (background vocals)
Scott Miller (hammer dulcimer)
Jason Coleman (piano)
Steve Rankin/MJ (string section arrangements)

1 The Painter
2 Vincent in the Rain
3 Blues Tonight
4 Cat’s In The Cradle (Harry Chapin)
5 The Statement
6 The Journey
7 Sunday Morning
8 Othello
9 Make You Feel My Love (Bob Dylan)
10 Blue Moon (Lorenz Hart / Richard Rodgers)
11 Vincent (Starry, Starry Night) (Don McLean)

White Bird
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Re: Michael Johnathon - The Painter

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Gepostet: 12.09.2021 - 16:59 Uhr  ·  #2
Lieber spät als gar nicht. Schon sein Vorgängeralbum "Legacy" hat mir sehr gut gefallen. Für mich ist es eine angenehme Verschmelzung aus eigenen Kompositionen und Fremdtiteln, die diese berührende Atmosphäre erzielen. Für mich ist es ein rundum gelungenes Album.

Was mir jedoch nicht bekannt war, dass er schon lange im Geschäft ist und eine Vielzahl an Tonträgern herausgebracht hat.
badMoon
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Re: Michael Johnathon - The Painter

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Gepostet: 22.11.2021 - 16:41 Uhr  ·  #3
Bevor dieses Album ob der vielen Neuvorstellungen im Portal von der Startseite verschwindet, habe ich wohl gerade noch die Kurve gekriegt.

Zu Recht wird hier der Hinweis und Vergleich auf und mit McLean angeführt. Gleich der erste Song, den ich in der Tube gehört habe, lässt unvermittelt an ihn denken. Auch die weiteren Songs können ihre Verwandtschaft zu DML nicht leugnen. Stimmlich liegt DML für mich jedoch einen Ticken vor M.Jonathon, was "The Painter" jedoch kein bisschen schmälern soll. Ganz im Gegenteil - ein schönes, rundes Album.

Für weitere mögliche Nachzögler erlaube ich mir mal, einige Songs dieses Albums anzufügen.

Vincent (Starry Starry Night)
The Painter
Make You Feel My Love
firebyrd
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Re: Michael Johnathon - The Painter

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Gepostet: 22.11.2021 - 17:20 Uhr  ·  #4
Zitat geschrieben von badMoon

Bevor dieses Album ob der vielen Neuvorstellungen im Portal von der Startseite verschwindet, habe ich wohl gerade noch die Kurve gekriegt.

Zu Recht wird hier der Hinweis und Vergleich auf und mit McLean angeführt. Gleich der erste Song, den ich in der Tube gehört habe, lässt unvermittelt an ihn denken. Auch die weiteren Songs können ihre Verwandtschaft zu DML nicht leugnen. Stimmlich liegt DML für mich jedoch einen Ticken vor M.Jonathon, was "The Painter" jedoch kein bisschen schmälern soll. Ganz im Gegenteil - ein schönes, rundes Album.



Hast Du das Interview gelesen? Gerade wegen des Vergleichs zu McLean?

forum/topic.php?t=32008
badMoon
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Re: Michael Johnathon - The Painter

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Gepostet: 22.11.2021 - 19:32 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von firebyrd


Hast Du das Interview gelesen? Gerade wegen des Vergleichs zu McLean?

forum/topic.php?t=32008


Jetzt hab ich es gelesen :-). Ein offensichtlich sehr sympathischer Musiker mit sympathischen Statements und Ansichten. So wünsche ich ihm, dass er endlich gemeinsam mit McLean eine Scheibe aufnehmen kann, damit diese Vergleiche aufhören werden ;-).

Einer seiner vielen sympathischen Sätze: "Major Labels sind etwas fürs Geld. Musik ist etwas fürs Herz. Genau das will ich und das ist es, an das ich glaube.". Ich glaube, dieses Schielen nach der dicken Kasse steht noch vor dem Wunsch, tolle Musik zu machen.

Und sein Schlussstatement auf Deine Frage "Abschließend - gibt es irgendetwas, was Du den Lesern von Musik An Sich schon immer erzählten wolltest? (alles, was ich vergasß, Dich zu fragen)" spricht mir aus der Seele.
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