Gentle Giant - Live at the Bicentennial 1976
Derek Shulman - Vocals, Sax, Drums, Bass, Recorder
Ray Shulman - Bass, Violin, Drums, Acoustic Guitar, Recorder, Vocals
Kerry Minnear - Keyboards, Cello, Drums, Xylophone, Vibraphone, Recorder, Vocals
Gary Green - Guitars, Recorder, Drums, Xylophone, Vocals
John Weathers -Drums, Percussion, Vibraphone, Xylophone, Vocals
Disc 1
1. Intro / Just the same -7:41
2. Proclamation / Valedictory - 6:20
3. On reflection - 5:53
4. Interview - 7:52
5. The runnaway / experience -10:38
6. So sincere -11:15
Disc 2
1. Excerpts from Octopus -17:42
2. Give it back - 5:25
3. Timing - 13:33
4. Free hand - 7:35
Nach den etwas entlegeneren Pfaden meiner musikalischen Vorlieben nun zurück auf eine meiner alten Hauptstrassen - dem britischen Progressive Rock.
Nachdem ich YES kennen- und lieben gelernt hatte, war ich natürlich auf der Suche nach ähnlichem Stoff, also wurde das damals neue Rock Lexikon vom Rowohlt-Verlag und diverse Zeitschriften durchsucht, um Anregungen zu bekommen. So wanderten damals KING CRIMSON - Starless & bible black, VdGG - The Least We Can Do Is Wave to Each Other und eben GENTLE GIANT - Interview in meine Sammlung. Und alle fand ich grauenvoll, so gar nicht YES-like. KC war nur Krach, bis auf das wunderschöne "The Night Watch", VdGG hatten Saxophon an Bord (grusel) und einen herumschreienden Sänger (noch gruseliger) und Gentle Giant - die waren vertrackt, es rockte nicht, aber trotzdem, irgendwie war dies die für mich anhörbarste LP aus der Auswahl. Restlos überzeugten sie mich dann, als das ZDF einen Liveauftritt am Sonntagmorgen im Rahmen der "Sonntagskonzert"-Reihe übertrug. Wenn ich richtig liege, das einzige Rockkonzert überhaupt. Da schwirrten fünf Leute durch diverse Instrumente, jeder spielte ständig ein anderes Instrument, Gary Green war Robin Hood in grüner Strumpfhose, also auch lustig anzusehen - und bei allem Gewusel, sie schafften es locker ihre komplexe Musik auf die Bühne zu bringen, egal ob mehrstimmiger Chorgesang oder versetzte Einzelstimmen, abrupte Tempi- und Taktwechsel, es ging ihnen spielend von der Hand, als ob sie einfachste Drei-Akkorde-Nummern runterschrubbten. Danach war ich überzeugt, es hat aber trotzdem noch Jahre gedauert, bis die Band bei mir mit allen Tonträgern im Regal stand.
Die obige CD hatte ich mir erst im Mai zugelegt. Sie ist ein Livemitschnitt anläßlich der amerikanischen Geburtstagsfeiern 1976, die dort von einem Radiosender übertragen und mitgeschnitten wurde. Es fehlen leider die drei Zugaben, einschließlich einer Coverversion von Wilson Picket's "In the Midnight Hour. Dafür enthält er Stücke der damals aktuellen LP "Interview". Die Soundqualität ist wirklich gut für das Alter, was gerade bei GG wichtig ist. Deren komplexe Musik in Bootlegqualität macht mit einfach keinen Spaß und leider gibt es nicht wirklich viele akzeptable Aufnahmen von ihnen. Live überwiegt der "Giant"-Anteil (der Namensteil Giant bezieht sich auf die Energie beim Spielen). bei aller Komplexität rocken sie los, in einem You Tube Kommentar stand: "The sophistication of a Jazz band delivered with the energy of a punk band" - besser kann ich es auch nicht ausdrücken. Wenn Musikalität alleiniges Kriterium wäre, hätte dies Gruppe in der ersten Liga der Progsuperstars spielen müssen, leider fehlte ihnen das Image, das ein Emerson oder YES hatten, so blieben sie leider in der 2. Reihe und haben erst in der Rückschau bei den nachwachsenden Proggies die Anerkennung erhalten, die ihnen damals leider verwehrt blieb. Für mich haben sie in den Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, Alben wie OCTOPUS, IN A GLASS HOUSE oder THREE FRIENDS sind Meisterwerke des britischen Progs und brauchen sich vor den anderen berühmteren Kollegen nicht zu verstecken, eher im Gegenteil.
Für einen Eindruck hier mal ein Konzert von 1975.
P.S.: das man sich Musik "erarbeiten" kann, zeigen die anderen LPs, die ich oben erwähnt hatte. KC und VdGG liebe ich heute heiss und innig, David Jackson hat mich zum Saxophon geführt, Hammill ist imho einer der ausdrucksstärksten Sänger des Prog, ihn live zu erleben, war und ist immer ein Erlebnis
trurl

Derek Shulman - Vocals, Sax, Drums, Bass, Recorder
Ray Shulman - Bass, Violin, Drums, Acoustic Guitar, Recorder, Vocals
Kerry Minnear - Keyboards, Cello, Drums, Xylophone, Vibraphone, Recorder, Vocals
Gary Green - Guitars, Recorder, Drums, Xylophone, Vocals
John Weathers -Drums, Percussion, Vibraphone, Xylophone, Vocals
Disc 1
1. Intro / Just the same -7:41
2. Proclamation / Valedictory - 6:20
3. On reflection - 5:53
4. Interview - 7:52
5. The runnaway / experience -10:38
6. So sincere -11:15
Disc 2
1. Excerpts from Octopus -17:42
2. Give it back - 5:25
3. Timing - 13:33
4. Free hand - 7:35
Nach den etwas entlegeneren Pfaden meiner musikalischen Vorlieben nun zurück auf eine meiner alten Hauptstrassen - dem britischen Progressive Rock.
Nachdem ich YES kennen- und lieben gelernt hatte, war ich natürlich auf der Suche nach ähnlichem Stoff, also wurde das damals neue Rock Lexikon vom Rowohlt-Verlag und diverse Zeitschriften durchsucht, um Anregungen zu bekommen. So wanderten damals KING CRIMSON - Starless & bible black, VdGG - The Least We Can Do Is Wave to Each Other und eben GENTLE GIANT - Interview in meine Sammlung. Und alle fand ich grauenvoll, so gar nicht YES-like. KC war nur Krach, bis auf das wunderschöne "The Night Watch", VdGG hatten Saxophon an Bord (grusel) und einen herumschreienden Sänger (noch gruseliger) und Gentle Giant - die waren vertrackt, es rockte nicht, aber trotzdem, irgendwie war dies die für mich anhörbarste LP aus der Auswahl. Restlos überzeugten sie mich dann, als das ZDF einen Liveauftritt am Sonntagmorgen im Rahmen der "Sonntagskonzert"-Reihe übertrug. Wenn ich richtig liege, das einzige Rockkonzert überhaupt. Da schwirrten fünf Leute durch diverse Instrumente, jeder spielte ständig ein anderes Instrument, Gary Green war Robin Hood in grüner Strumpfhose, also auch lustig anzusehen - und bei allem Gewusel, sie schafften es locker ihre komplexe Musik auf die Bühne zu bringen, egal ob mehrstimmiger Chorgesang oder versetzte Einzelstimmen, abrupte Tempi- und Taktwechsel, es ging ihnen spielend von der Hand, als ob sie einfachste Drei-Akkorde-Nummern runterschrubbten. Danach war ich überzeugt, es hat aber trotzdem noch Jahre gedauert, bis die Band bei mir mit allen Tonträgern im Regal stand.
Die obige CD hatte ich mir erst im Mai zugelegt. Sie ist ein Livemitschnitt anläßlich der amerikanischen Geburtstagsfeiern 1976, die dort von einem Radiosender übertragen und mitgeschnitten wurde. Es fehlen leider die drei Zugaben, einschließlich einer Coverversion von Wilson Picket's "In the Midnight Hour. Dafür enthält er Stücke der damals aktuellen LP "Interview". Die Soundqualität ist wirklich gut für das Alter, was gerade bei GG wichtig ist. Deren komplexe Musik in Bootlegqualität macht mit einfach keinen Spaß und leider gibt es nicht wirklich viele akzeptable Aufnahmen von ihnen. Live überwiegt der "Giant"-Anteil (der Namensteil Giant bezieht sich auf die Energie beim Spielen). bei aller Komplexität rocken sie los, in einem You Tube Kommentar stand: "The sophistication of a Jazz band delivered with the energy of a punk band" - besser kann ich es auch nicht ausdrücken. Wenn Musikalität alleiniges Kriterium wäre, hätte dies Gruppe in der ersten Liga der Progsuperstars spielen müssen, leider fehlte ihnen das Image, das ein Emerson oder YES hatten, so blieben sie leider in der 2. Reihe und haben erst in der Rückschau bei den nachwachsenden Proggies die Anerkennung erhalten, die ihnen damals leider verwehrt blieb. Für mich haben sie in den Jahren immer mehr an Bedeutung gewonnen, Alben wie OCTOPUS, IN A GLASS HOUSE oder THREE FRIENDS sind Meisterwerke des britischen Progs und brauchen sich vor den anderen berühmteren Kollegen nicht zu verstecken, eher im Gegenteil.
Für einen Eindruck hier mal ein Konzert von 1975.
P.S.: das man sich Musik "erarbeiten" kann, zeigen die anderen LPs, die ich oben erwähnt hatte. KC und VdGG liebe ich heute heiss und innig, David Jackson hat mich zum Saxophon geführt, Hammill ist imho einer der ausdrucksstärksten Sänger des Prog, ihn live zu erleben, war und ist immer ein Erlebnis

trurl