Beim Stöbern durch diverse Musikzeitschriften stolperte Herr bM über Sweet Baby James Taylor: „Den hast du aber lange nicht gehört!“
Stimmt, und schon war er wiederentdeckt und ist seitdem in Dauerrotation.
Erstmals habe ich James Taylor aber Mitte der 70er entdeckt. Zu dieser Zeit war er bereits einige Jahre im Geschäft. Hätte ich mir damals meine Zimmerwände mit Postern meiner Lieblingssänger tapeziert, wäre er gleich mehrfach an die Wand geklebt worden.
Ich möchte hier nun gar nicht auf eine einzelne Veröffentlichung Taylors eingehen, denn irgendwie hätten die meisten verdient, ausführlich besprochen zu werden. Über J.T. ist schon so viel geschrieben worden, dass ich "unterwegs" mehrmals überlegt habe, ob ich überhaupt weiterschreiben soll. Aber vielleicht kann ich ja einen der hier zahlreich vertretenen Singer- / Songwriter-Nichtfachmänner/-frauen überzeugen, ein Ohr zu wagen.
Aufgewachsen in einem liberalen, reichen Elternhaus, wurden er und seine Geschwister von der Mutter bereits in jungen Jahren musikalisch geschult. So schafften es vier der 5 Geschwister ins Musikgeschäft.
Bereits während seiner Schulzeit spielt er in diversen Bands.
Seine frühen Jahre sind allerdings geprägt von Depressionen und Neurosen. Nach einem Selbstmordversuch 1965 im Alter von 17 Jahren folgte ein freiwilliger Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Hier schreibt er seine ersten Songs.
Ein Jahr später geht er nach New York und gründet mit Danny Kortchmar die Band "Flying Machine". Und er entdeckt das Heroin. Später wird er in dem Song „Fire and Rain“ die Zeilen „Sweet dreams and flying machines in pieces on the ground“ singen.
Massiv drogenabhängig, geht er 1968 nach London und erhält einen Vertrag bei Apple Records. Hier veröffentlicht er seine erste Schallplatte mit dem Titel "James Taylor".
1969 kehrt Taylor in die USA zurück, um seine Heroinsucht zu bekämpfen.
Aber das Heroin soll James Taylor noch viele Jahre begleiten. Erst im Jahr 1984, also 15 Jahre später, gelingt es ihm, endgültig davon loszukommen.
Während seiner ersten Platte - trotz tatkräftiger Unterstützung von Paul McCartney und Georg Harrison, die den Bass bzw. den Hintergrundgesang zu "Carolina In My Mind" beisteuern - nur mäßiger Erfolg beschert ist, gelingt ihm mit den beiden nächsten Platten "Sweet Baby James" (1970) und "Mud Slide Slim and the Blue Horizon" (1971) dann in den USA und in GB der Durchbruch.
Es folgen zahlreiche Schallplatten, Konzert-DVDs, Greatest Hits-Zusammenstellungen und daneben im Jahr 1971 eine Rolle in dem Spielfilm "Two-Lane Blacktop (Asphaltrennen)" sowie weitere Film-Gastauftritte in späteren Jahren.
Seinem Sound, der sich durch reduzierte, schnörkellose Arrangements auszeichnet, ist er in all den Jahren treu geblieben. Seine Texte sind häufig autobiographisch oder beschäftigen sich mit aktuellen Problemen und Fragen der Gegenwart.
Die vorrangig akustische Instrumentierung wird nur hin und wieder durch dezente Klangtupfer von Saxophon oder Streichinstrumenten unterbrochen.
Die sensible, gefühlvolle, manchmal fast schwermütige Stimme in Verbindung mit seinem einzigartigen, unverkennbaren Gitarrenspiel lädt mich auch heute noch entweder zum Träumen oder aber zum intensiven Zuhören ein.
Immer wieder liest man den Satz: "J.T. ist eine Legende unter den Singer-/Songwritern". Tatsächlich haben viele seiner Kollegen seine Songs gecovert. Um nur einige Coverversionen zu nennen:
Fire And Rain: Willi Nelson
Carolina In My Mind: The Everly Brothers
Mexico : Jimmy Buffett
You Can Close Your Eyes: Linda Ronstadt
Don't Let Me Be Lonely Tonight: Eric Clapton
Mit vielen anderen hat er zusammen gearbeitet, so z. B. mit David Crosby, Art Garfunkel, Carol King, Mark Knopfler, Paul McCartney, Joni Mitchell, Stevie Wonder, und natürlich mit seiner ersten Frau Carly Simon.
Nicht wenige Ehrungen durfte er sich ans Shirt heften. Einige Beispiele: eine Oscar-Nominierung für den besten Filmsong, diverse Grammy Awards, die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame sowie in die Songwriters Hall of Fame und im Jahr 2015 die Presidential Medal of Freedom aus den Händen Barack Obamas.
Zum Abschluss sei erwähnt, dass es 2020 auch etwas Neues von dem inzwischen 72jährigen James Taylor gibt, nämlich Interpretationen alter Songs. Die Platte "American Standard", auf der er Songs covert, die durch sein Elternhaus geschallt sein sollen, erhält durchweg positive Kritiken. Nun, in meinen CD-Schrank wird sie nicht einziehen. Ich finde sie langweilig. Vllt. bin ich einfach zu spät geboren für diese Musik, die aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt.
Hörproben:
Carolina In My mind - 1969
Fire And Rain - 1970
Steamroller - 1970
I Was A Fool To Care - 1975
Mexico - 1975
Shower The People - 1976
Traffic Jam - 1977
Sleep Come Free Me - 1979
Brother Trucker - 1979
Millworker - 1979
Sun On the Moon - 1988
The Frozen Man - 1991
Copperline - 1991
Slap Leather - 1991
Stimmt, und schon war er wiederentdeckt und ist seitdem in Dauerrotation.
Erstmals habe ich James Taylor aber Mitte der 70er entdeckt. Zu dieser Zeit war er bereits einige Jahre im Geschäft. Hätte ich mir damals meine Zimmerwände mit Postern meiner Lieblingssänger tapeziert, wäre er gleich mehrfach an die Wand geklebt worden.
Ich möchte hier nun gar nicht auf eine einzelne Veröffentlichung Taylors eingehen, denn irgendwie hätten die meisten verdient, ausführlich besprochen zu werden. Über J.T. ist schon so viel geschrieben worden, dass ich "unterwegs" mehrmals überlegt habe, ob ich überhaupt weiterschreiben soll. Aber vielleicht kann ich ja einen der hier zahlreich vertretenen Singer- / Songwriter-Nichtfachmänner/-frauen überzeugen, ein Ohr zu wagen.
Aufgewachsen in einem liberalen, reichen Elternhaus, wurden er und seine Geschwister von der Mutter bereits in jungen Jahren musikalisch geschult. So schafften es vier der 5 Geschwister ins Musikgeschäft.
Bereits während seiner Schulzeit spielt er in diversen Bands.
Seine frühen Jahre sind allerdings geprägt von Depressionen und Neurosen. Nach einem Selbstmordversuch 1965 im Alter von 17 Jahren folgte ein freiwilliger Aufenthalt in einer psychiatrischen Klinik. Hier schreibt er seine ersten Songs.
Ein Jahr später geht er nach New York und gründet mit Danny Kortchmar die Band "Flying Machine". Und er entdeckt das Heroin. Später wird er in dem Song „Fire and Rain“ die Zeilen „Sweet dreams and flying machines in pieces on the ground“ singen.
Massiv drogenabhängig, geht er 1968 nach London und erhält einen Vertrag bei Apple Records. Hier veröffentlicht er seine erste Schallplatte mit dem Titel "James Taylor".
1969 kehrt Taylor in die USA zurück, um seine Heroinsucht zu bekämpfen.
Aber das Heroin soll James Taylor noch viele Jahre begleiten. Erst im Jahr 1984, also 15 Jahre später, gelingt es ihm, endgültig davon loszukommen.
Während seiner ersten Platte - trotz tatkräftiger Unterstützung von Paul McCartney und Georg Harrison, die den Bass bzw. den Hintergrundgesang zu "Carolina In My Mind" beisteuern - nur mäßiger Erfolg beschert ist, gelingt ihm mit den beiden nächsten Platten "Sweet Baby James" (1970) und "Mud Slide Slim and the Blue Horizon" (1971) dann in den USA und in GB der Durchbruch.
Es folgen zahlreiche Schallplatten, Konzert-DVDs, Greatest Hits-Zusammenstellungen und daneben im Jahr 1971 eine Rolle in dem Spielfilm "Two-Lane Blacktop (Asphaltrennen)" sowie weitere Film-Gastauftritte in späteren Jahren.
Seinem Sound, der sich durch reduzierte, schnörkellose Arrangements auszeichnet, ist er in all den Jahren treu geblieben. Seine Texte sind häufig autobiographisch oder beschäftigen sich mit aktuellen Problemen und Fragen der Gegenwart.
Die vorrangig akustische Instrumentierung wird nur hin und wieder durch dezente Klangtupfer von Saxophon oder Streichinstrumenten unterbrochen.
Die sensible, gefühlvolle, manchmal fast schwermütige Stimme in Verbindung mit seinem einzigartigen, unverkennbaren Gitarrenspiel lädt mich auch heute noch entweder zum Träumen oder aber zum intensiven Zuhören ein.
Immer wieder liest man den Satz: "J.T. ist eine Legende unter den Singer-/Songwritern". Tatsächlich haben viele seiner Kollegen seine Songs gecovert. Um nur einige Coverversionen zu nennen:
Fire And Rain: Willi Nelson
Carolina In My Mind: The Everly Brothers
Mexico : Jimmy Buffett
You Can Close Your Eyes: Linda Ronstadt
Don't Let Me Be Lonely Tonight: Eric Clapton
Mit vielen anderen hat er zusammen gearbeitet, so z. B. mit David Crosby, Art Garfunkel, Carol King, Mark Knopfler, Paul McCartney, Joni Mitchell, Stevie Wonder, und natürlich mit seiner ersten Frau Carly Simon.
Nicht wenige Ehrungen durfte er sich ans Shirt heften. Einige Beispiele: eine Oscar-Nominierung für den besten Filmsong, diverse Grammy Awards, die Aufnahme in die Rock and Roll Hall of Fame sowie in die Songwriters Hall of Fame und im Jahr 2015 die Presidential Medal of Freedom aus den Händen Barack Obamas.
Zum Abschluss sei erwähnt, dass es 2020 auch etwas Neues von dem inzwischen 72jährigen James Taylor gibt, nämlich Interpretationen alter Songs. Die Platte "American Standard", auf der er Songs covert, die durch sein Elternhaus geschallt sein sollen, erhält durchweg positive Kritiken. Nun, in meinen CD-Schrank wird sie nicht einziehen. Ich finde sie langweilig. Vllt. bin ich einfach zu spät geboren für diese Musik, die aus der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stammt.
Hörproben:
Carolina In My mind - 1969
Fire And Rain - 1970
Steamroller - 1970
I Was A Fool To Care - 1975
Mexico - 1975
Shower The People - 1976
Traffic Jam - 1977
Sleep Come Free Me - 1979
Brother Trucker - 1979
Millworker - 1979
Sun On the Moon - 1988
The Frozen Man - 1991
Copperline - 1991
Slap Leather - 1991