...wir diskutieren über JIMI HENDRIX

 
firebyrd
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Gepostet: 28.03.2020 - 13:28 Uhr  ·  #1
OldMcMetal
 
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Re: ...wir diskutieren über JIMI HENDRIX

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Gepostet: 28.03.2020 - 14:04 Uhr  ·  #2
Fange ich mal als Laie an. Als Jimi Hendrix um etwas weiter obennumzog um den Engeln beizubringen, dass Hätte auchnanders gespielt werden kann, war ich 10 Jahre alt. Ein Jahr später war der andernorts erwähnte Titel mein Einstieg dem "Jonny B. Goode" in der Live Version als Single folgte. Was mir komplett fehlt, ist die Zeit bis 1970 in der Jimi Hendrix aktiv war und die Welt des Gitarrespiels auf ein anderes Level hob. Da sind die diversen Konzertmittschnitte bei YT nur Zweithandinformationen. Mal mehr mal weniger inspiriert spielt Jimi Hendrix sein Programm, war mehr Unterhalter als die Inspiration, die er hätte gerne sein wollen. Leider blieb nicht die Zeit um aus diesem Dilemma auszubrechen.
firebyrd
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Re: ...wir diskutieren über JIMI HENDRIX

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Gepostet: 28.03.2020 - 17:42 Uhr  ·  #3
Nun gut, ich hatte das Glück, mit der Musik von Hendrix aufzuwachsen. Inmitten einer Welt von Hollies, Bee Gees, Manfred Mann, Beach Boys, Herman’s Hermits und so weiter war es nicht nur Hendrix, der diese „heile Welt“ durcheinanderschüttelte. Hendrix sahen wir damals immer in Zusammenhang mit Cream. Hendrix vs. Clapton, das darüber hinaus.

Gleichwohl – sowohl “Hey Joe“ als auch “I Feel Free“ waren nicht unbedingt die jeweiligen Einstiegssongs für mich. Damals eben noch stark auf Singles fixiert, gelang es dann jedoch “Purple Haze“ als auch “Strange Brew“, das Tor weit für die LPs zu öffnen und damit auch zur eigentlichen Musik beider Bands. Doch hier geht es um Hendrix. “Are You Experienced“, das war der Hammer! Es waren ganz spezielle Songs, die uns seinerzeit und mich besonders jubilieren ließen, “Manic Depression“, der Blues “Red House“, “I Don’t Live Today“ und ganz besonders "3rd Stone From The Sun", das war etwas, das zeigte, was man mit einer Gitarre anstellen konnte.

“Axis: Bold As Love“ und “Electric Ladyland” vervollkommneten meine Ansicht, dass hier etwas Besonderes geschehen war. Doch, eigentlich war es nicht die Experience, sondern die Band Of Gypsys, die meine liebste Formation war und blieb. Im Gegensatz zu vielen anderen Gitarristen, nun, viel wirklich namhafte gab es damals ja eigentlich gar nicht, wurde Hendrix eins mit seiner Gitarre, gleichzeitiger Gesang und Gitarrenspiel untermauerten das. Das kam live natürlich gut, doch bei der Band Of Gypsys für mich noch besser. Kreischende Gitarrenparts waren seinerzeit sicher faszinierend, aber nach dem ersten “Offen-Mund-Effekt“ konnte das im Laufe der Zeit auch langweilen.

Nachschauend betrachtet, und vergleichender weise, gibt es sicherlich Gitarristen, die schneller gespielt haben als Jimi, sicher solche, die gefühlvoller akzentuiert haben, aber auch solche, die wilder waren/sind und die Grenzen des Instruments noch weiter ausgelotet haben. Doch niemand hat meines Erachtens diese Nähe zu seinem Instrument hat ausdrücken können, hat mit so viel Herzblut und Leidenschaft gespielt, inklusive auch teilweise schlecht und schräg. Aber nicht die Perfektion war sein Metier, und so waren solche Inszenierungen wie die strikte Produktion einer Platte wie “Electric Ladyland“ möglicherweise nicht seine Welt, sondern vielmehr lebte er sich aus in den Liveaufnahmen.

Hendrix ist nie mein Lieblingsgitarrist gewesen, noch habe ich ihn je als Sänger geschätzt, doch es gibt Momente, da brauche ich diese Musik und ich erinnere mich, als in einer Diskothek “Voodoo Child (Slight Return)“ knalllaut aus den Boxen kroch und man am liebsten in dieselbigen auch hineingekrochen wäre. Der Anfang dieses Songs bereitet mir noch heute Gänsehaut….

https://www.dailymotion.com/video/x69dnp1
kraut-brain
 
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Gepostet: 28.03.2020 - 18:47 Uhr  ·  #4
Ja firebyrd, du bringst es auf den Punkt und ich kann mich deinen Ausführungen vollumfänglich anschließen. Insofern kann ich keine ergänzenden Anmerkungen zu diesem großartigen Musiker anführen. Für mich lebt er weiter und wird immer wieder gerne gehört sowohl seine Studioalben als auch seine Liveplatten.

Leider habe ich ihn live nie gesehen. Wir haben uns zwar 1970 während einer Klassenreise auf Fehmarn aufgehalten, durften aber nicht dorthin gehen.
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Gepostet: 28.03.2020 - 18:57 Uhr  ·  #5
Auch 50 Jahre danach wird posthum über einen Musiker diskutiert, berufen sich Gitarristen auf diesen musikalischen Revolutionär. Mir bleiben nur die Informationen derer, die dabei waren und nicht nur wegen Jimi Hendrix den Aufbruch in neue musikalische Sphären erleben durften. Ich kann mir lebhaft vorstellen, dass kontrovers darüber diskutiert wurde ob nun Clapton wirklich "God" ist oder lediglich der Stellvertreter von Jimi Hendrix. Ich hätte das alle gerne erlebt, aber leider wird das mit der Zeitmaschine auch weiterhin Utopie bleiben.
Triskell
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Gepostet: 28.03.2020 - 18:59 Uhr  ·  #6
Zitat geschrieben von kraut-brain

Ja firebyrd, du bringst es auf den Punkt und ich kann mich deinen Ausführungen vollumfänglich anschließen. Insofern kann ich keine ergänzenden Anmerkungen zu diesem großartigen Musiker anführen. Für mich lebt er weiter und wird immer wieder gerne gehört sowohl seine Studioalben als auch seine Liveplatten.

Leider habe ich ihn live nie gesehen. Wir haben uns zwar 1970 während einer Klassenreise auf Fehmarn aufgehalten, durften aber nicht dorthin gehen.


Böse Lehrer. :devil:
Trurl
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Gepostet: 28.03.2020 - 20:59 Uhr  ·  #7
ich bin ja Spätgeborener :-) wenn auch mit Einflüssen von älteren Geschwistern. Als ich mich ernsthaft für Musik interessierte, war Hendrix wie einige andere schon länger tot, die 60er tiefe Vergangenheit und für mich nicht wirklich relevant. Ich habe mich natürlich durch die Sammlung meines Bruders gehört, der auch irgendeinen DoLP-Sampler von Hendrix hatte und so Bekanntschaft mit den 60er-Größen gemacht, aber wirklich bedeutend waren sie damals für mich nicht (WHO mit TOMMY waren die Ausnahme). Manches kam später zu mir, aber wenn ich eine Band der 60er nennen sollte, die mich damals am meisten beeindruckte ( auch im Nachhinein, denn es gab sie jah nicht mehr), dann wären das THE NICE gewesen.

Hendrix mag ich live nicht oft, auch wenn hier einiges steht, meine Liebste von ihm ist Electric Ladyland, weil er hier das Studio nutzt und mit Gastmusikern ein größeres Klangspektrum zeigt..Allerdings hat er für mich auch ein großes Manko, für das er nix kann: seine Gitarre: ich mag einfach dieses STRAT-Sound nicht, diese Gitarre klingt für mich einfach dünn und flach und damit greift mich auch die Musik nicht immer.

Sicher, er war für die Rockmusik bedeutend und hat seine Alterkollegen ziemlich beeindruckend, aber ich als Kind der 70er bin eher durch Steve Howe oder Robert Fripp geprägt ;-).

trurl
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Gepostet: 28.03.2020 - 22:01 Uhr  ·  #8
Ich schließe mich Trurl an. Jimi Hendrix war nach sdeinem frühen Tod in meiner musikalischen Prägephase durchaus vorhanden, aber nicht an erster Stelle. Da waren als Gitarristen Frank Marino, Uli Jon Roth, Tony Iommi oder Ritchie Blackmore eher vorne! Was jetzt den von Jimi Hendrix bevorzugten Typ Gitarre und das Klangbild betrifft, ob es mit einem anderen voller oder runder geklungen hätte, wäre sicherlich nachträglich mal einen Versuch wert.
Der fünfzigste Todestag ist ja bald und es ist nur noch eine Frage der Zeit, bis uns wieder diverse DVDs/CDs/LPs mit mehr oder weniger unerhörtem Material die Euros au der Tasche ziehen wollen.
Floyd Pink
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Gepostet: 29.03.2020 - 09:57 Uhr  ·  #9
Ich bin da auch zimelich bei Trurl. Da ich 1964 geboren bin, habe ich ihn auch nicht mehr live erlebt und habe ihn erst später nachund nach entdeckt. Die erste Begegnung war in der Plattenkiste meines Bruders ein fürchterliches Bootleg, das klang wie ein schlechter Witz. Bei mir stehen "Electric Ladyland" und "Blues", die Ladyland ist mir seine liebste "reguläre" Scheibe Wäre spannend gewesen, was da vielleicht noch gekommen wäre (Miles Davis plante ja angeblich was mit Jimi zu machen), aber Mr. Hendrix musste ja in den Club 27.
frimp
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Gepostet: 29.03.2020 - 10:18 Uhr  ·  #10
Als ich 1971 meine ersten Cassetten beim älteren Bruder eines Freundes überspielt habe, waren Jimi Hendrix, Ten Years After, Cream usw. drauf.
Ich war 10 und war etwas verstört. Aber meine Eltern erst!
Die Cassette lief lang lange nicht. Erst später habe ich die Einzigartigkeit der Musik in der Zeit verstanden.
Jimi ist für mich Kult. Die Liveaufnahmen fand ich allerdings immer qualitativ bescheiden, aber Konzerte waren für mich eh nicht drin, das ging erst in den 80ern richtig los.
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