Creedence Clearwater Revival - Green River
Rock - USA 08/1969
[Die Band]
John Fogerty: Lead Vocals, Lead Guitar, Harmonica
Tom Fogerty (bis 1971, gest. 1990): Rhythm Guitar, Backing Vocals
Doug Clifford: Drums
Stu Cook: Bass
[Die Songs]
Green River - 2:36
Commotion - 2:44
Tombstone Shadow - 3:39
Wrote a Song for Everyone - 4:57
Bad Moon Rising - 2:21
Lodi - 3:13
Cross-Tie Walker - 3:20
Sinister Purpose - 3:22
The Night Time Is the Right Time (Napoleon Brown, Ozzie Cadena, Lew Herman) - 3:08
Zwei Singles konnten sich im Jahr 1969 in den Charts platzieren. Zunächst war dies "Bad Moon Rising" (B-Seite: "Lodi"), gefolgt von "Green River" (B-Seite: "Commotion"). Beide Singles belegten in den USA und Großbritannien hervorragende Chartplätze und ebneten den Weg für den dritten Longplayer, "Green River". Während auf dem Vorgänger "Bayou Country" reichlich überlange Songs zu finden waren, wurde hier das damals fast übliche Zeitformat der Drei- bis Vierminutensongs eingehalten.
Eröffnet wird die Scheibe durch den Song, der der LP den Namen gegeben hat, eben "Green River". Für mich hat dieses Stück eine kleine Parallele zu "Honky Tonk Women" der Stones: der Anfang jedes Stückes ist so markant, dass, bevor eine halbe Sekunde vergangen ist, sofort klar wird, was nun folgt. Bei "Green River" ist es diese eine angezupfte Gitarrensaite, die sofort Freude aufkommen lässt. Der Song ist wohl eine kleine (autobiographische?) Reise in die Vergangenheit der Brüder Fogerty:
"Well, take me back down where cool water flow, yeh.
Let me remember things I love.
Stoppin' at the log where catfish bite,
Walkin' along the river road at night,
Barefoot girls dancin' in the moonlight. "
Beschrieben werden hier in trefflichen Worten die Kindheits-/Jugendaufenthalte im Ferienlager "Codys Camp" im Herzen Californiens. Dieses Camp soll (laut der Biographie "Peter Koers - Rocking All Over The World") einem direkten Nachfahren des Buffalo Bill Cody gehören. Wenngleich hier eine Reise zurück in die Kindheit stattfindet, handelt es sich nicht um einen leise-melancholischen Song, sondern um einen echten Gassenhauer mit sattem Sound, treibenden Drums und fetzigem Tanzrhythmus.
Ein schrill-sägendes, kurzes Gitarrensolo leitet "Commotion" ein. Fogertys ohnehin schon prägnante Stimme wird offensichtlich mit Echo oder Hall hinterlegt. Der leicht countrymäßige Song erzählt vom nicht ganz ungefährlichen Großstadtleben. Mir gefallen die immer wieder eingestreuten, kleinen Gitarrensoli und Cliffords trocken gespieltes Schlagzeug.
Ein häufig auf Konzerten gespieltes Stück folgt mit "Tombstone Shadow". Eine kleine, unheilvolle Geschichte, in der eine Wahrsagerin nichts Gutes zu prophezeien hat:
"Saw the gypsy man, 'way down in San Berdoo.
Said, I saw the gypsy man, 'way down in San Berdoo.
Five dollars on the table, Ooh,
Keep me 'way from my tomb.
Oh! Oh!
Said I got thirteen months of bad luck,
Bound to be some pain.
Don't you do no trav'lin',
Fly in no machines.
Tombstone Shadow, stretchin' across my path.
Ev'ry time I get some good news, Ooh,
There's a shadow on my back."
Mit "Wrote A Song For Everyone" folgt eine der wunderbar melancholischen Creedence-Perlen, welche auch auf weiteren LPs der Band zu finden waren. Der Text zu diesem Song wird vortrefflich durch die Musik umgesetzt. Fogerty, der oft recht nuschelig singt, ist hier verhältnismäßig gut zu verstehen, sodass man geneigt ist, sobald der Song verinnerlicht wurde, leise in Gedanken mitzusingen. Ein kleiner Auszug...
"Wrote A Song For Ev'ryone,
Wrote a song for truth.
Wrote A Song For Ev'ryone
And I couldn't even talk to you.
Got myself arrested, Wound me up in jail.
Richmond 'bout to blow up, Communication failed.
If you see the answer, now's the time to say.
All I want, All I want is to get you down to pray."
Ja - und dann folgt er, der Gassenhauer. "Bad Moon Rising", der Song, den auch heute noch viele kennen und mitsummen können - oft ohne zu wissen, wer dahinter steckt. "Kennst Du "Bad Moon Rising?" ..."Nö, nie gehört!" ...kurz angespielt "...ach soo, klar kenn ich den". Einmal gehört, krallen sich die einfachen Rhythmen, der Gitarrenlauf, der Refrain für lange Zeit im Kopf fest. Schnörkellos vergehen hier die wenigen Minuten, die dem Song zu seiner Entfaltung bleiben. Zigmal gecovert, aber das Original wurde nie erreicht. Der Regisseur John Landis erinnerte sich des Songs, und so war er in seiner Horrorkomödie "American Werwolf" zu hören. "Bad Moon Rising" erkletterte in den USA den Chartplatz No. 2, in GB schaffte er es auf Platz 1.
Während Fogerty, beispielsweise auf "Born On The Bayou", mit seiner prägnant-heiseren Stimme zu hören ist, singt er auf dem folgenden Song "Lodi" sehr "weich" und emotional. Das Stück zeichnet sich durch seine Geradlinigkeit und Einfachheit aus. Ebenso wie "Bad Moon Rising" fordert es sofort zum Mitsummen und Fußwippen auf. Ich empfand es schon immer als sehr schade, dass diese Nummer als B-Seite veröffentlicht wurde, enthielt sie doch ein nicht zu unterschätzendes Hitpotential. Andererseits zeugt dies auch von der Fülle hervorragender Songs, welche die Band resp. Fogerty in ihrer kurzen Schaffenszeit fast pausenlos produzierte.
Ein flotter lockig-flockiger Country schließt sich mit "Cross Tie Walker" an, bevor mit "Sinister Purpose" das vorletzte Stück beginnt. Der düstere Text wird fast wie ein Gedicht vorgetragen, eingerahmt von ebenso leicht düsterer Melodie und flirrenden Gitarrensoli, diese wiederum durch im Hintergrund heulenden Gitarrentönen begleitet.
Die LP endet mit "The Night Time Is the Right Time", dem einzig gecoverten Song dieser Scheibe. Das Original stammt von Roosevelt Sykes (wikipedia) und wurde, außer von Creedence, von vielen weiteren bekannten Künstlern interpretiert, so von The Rolling Stones, The Animals, Alexis Corner, Canned Heat oder James Brown. Die bekannteste Version allerdings wird Ray Charles zugeschrieben. "The Night Time Is the Right Time" ist eine klassische Bluesnummer. In der Creedence-Version war sie nicht nur auf der hier vorgestellten LP, sondern auch auf "Jeronimo And Creedence Clearwater Revival - Spirit Orgaszmus" zu finden. Eine pinkfarbene LP, welche ich, nachdem ich sie einmal verlieh, nie mehr wiedersah....
Die LP "Green River" erreichte Platin-Status. In ihrem Erscheinungsjahr 1969 spielten Creedence Clearwater Revival, mittlerweile eine Institution geworden, auf dem legendären Woodstock-Festival.
Musik 15/15
Klang 12/15
[Weitere CCR-Rezensionen]
Pendulum, Verfasser stanweb
Bayou Country, Verfasser badMoon
John Fogerty / Centerfield, Verfasser Firebyrd
Rock - USA 08/1969
[Die Band]
John Fogerty: Lead Vocals, Lead Guitar, Harmonica
Tom Fogerty (bis 1971, gest. 1990): Rhythm Guitar, Backing Vocals
Doug Clifford: Drums
Stu Cook: Bass
[Die Songs]
Green River - 2:36
Commotion - 2:44
Tombstone Shadow - 3:39
Wrote a Song for Everyone - 4:57
Bad Moon Rising - 2:21
Lodi - 3:13
Cross-Tie Walker - 3:20
Sinister Purpose - 3:22
The Night Time Is the Right Time (Napoleon Brown, Ozzie Cadena, Lew Herman) - 3:08
Zwei Singles konnten sich im Jahr 1969 in den Charts platzieren. Zunächst war dies "Bad Moon Rising" (B-Seite: "Lodi"), gefolgt von "Green River" (B-Seite: "Commotion"). Beide Singles belegten in den USA und Großbritannien hervorragende Chartplätze und ebneten den Weg für den dritten Longplayer, "Green River". Während auf dem Vorgänger "Bayou Country" reichlich überlange Songs zu finden waren, wurde hier das damals fast übliche Zeitformat der Drei- bis Vierminutensongs eingehalten.
Eröffnet wird die Scheibe durch den Song, der der LP den Namen gegeben hat, eben "Green River". Für mich hat dieses Stück eine kleine Parallele zu "Honky Tonk Women" der Stones: der Anfang jedes Stückes ist so markant, dass, bevor eine halbe Sekunde vergangen ist, sofort klar wird, was nun folgt. Bei "Green River" ist es diese eine angezupfte Gitarrensaite, die sofort Freude aufkommen lässt. Der Song ist wohl eine kleine (autobiographische?) Reise in die Vergangenheit der Brüder Fogerty:
"Well, take me back down where cool water flow, yeh.
Let me remember things I love.
Stoppin' at the log where catfish bite,
Walkin' along the river road at night,
Barefoot girls dancin' in the moonlight. "
Beschrieben werden hier in trefflichen Worten die Kindheits-/Jugendaufenthalte im Ferienlager "Codys Camp" im Herzen Californiens. Dieses Camp soll (laut der Biographie "Peter Koers - Rocking All Over The World") einem direkten Nachfahren des Buffalo Bill Cody gehören. Wenngleich hier eine Reise zurück in die Kindheit stattfindet, handelt es sich nicht um einen leise-melancholischen Song, sondern um einen echten Gassenhauer mit sattem Sound, treibenden Drums und fetzigem Tanzrhythmus.
Ein schrill-sägendes, kurzes Gitarrensolo leitet "Commotion" ein. Fogertys ohnehin schon prägnante Stimme wird offensichtlich mit Echo oder Hall hinterlegt. Der leicht countrymäßige Song erzählt vom nicht ganz ungefährlichen Großstadtleben. Mir gefallen die immer wieder eingestreuten, kleinen Gitarrensoli und Cliffords trocken gespieltes Schlagzeug.
Ein häufig auf Konzerten gespieltes Stück folgt mit "Tombstone Shadow". Eine kleine, unheilvolle Geschichte, in der eine Wahrsagerin nichts Gutes zu prophezeien hat:
"Saw the gypsy man, 'way down in San Berdoo.
Said, I saw the gypsy man, 'way down in San Berdoo.
Five dollars on the table, Ooh,
Keep me 'way from my tomb.
Oh! Oh!
Said I got thirteen months of bad luck,
Bound to be some pain.
Don't you do no trav'lin',
Fly in no machines.
Tombstone Shadow, stretchin' across my path.
Ev'ry time I get some good news, Ooh,
There's a shadow on my back."
Mit "Wrote A Song For Everyone" folgt eine der wunderbar melancholischen Creedence-Perlen, welche auch auf weiteren LPs der Band zu finden waren. Der Text zu diesem Song wird vortrefflich durch die Musik umgesetzt. Fogerty, der oft recht nuschelig singt, ist hier verhältnismäßig gut zu verstehen, sodass man geneigt ist, sobald der Song verinnerlicht wurde, leise in Gedanken mitzusingen. Ein kleiner Auszug...
"Wrote A Song For Ev'ryone,
Wrote a song for truth.
Wrote A Song For Ev'ryone
And I couldn't even talk to you.
Got myself arrested, Wound me up in jail.
Richmond 'bout to blow up, Communication failed.
If you see the answer, now's the time to say.
All I want, All I want is to get you down to pray."
Ja - und dann folgt er, der Gassenhauer. "Bad Moon Rising", der Song, den auch heute noch viele kennen und mitsummen können - oft ohne zu wissen, wer dahinter steckt. "Kennst Du "Bad Moon Rising?" ..."Nö, nie gehört!" ...kurz angespielt "...ach soo, klar kenn ich den". Einmal gehört, krallen sich die einfachen Rhythmen, der Gitarrenlauf, der Refrain für lange Zeit im Kopf fest. Schnörkellos vergehen hier die wenigen Minuten, die dem Song zu seiner Entfaltung bleiben. Zigmal gecovert, aber das Original wurde nie erreicht. Der Regisseur John Landis erinnerte sich des Songs, und so war er in seiner Horrorkomödie "American Werwolf" zu hören. "Bad Moon Rising" erkletterte in den USA den Chartplatz No. 2, in GB schaffte er es auf Platz 1.
Während Fogerty, beispielsweise auf "Born On The Bayou", mit seiner prägnant-heiseren Stimme zu hören ist, singt er auf dem folgenden Song "Lodi" sehr "weich" und emotional. Das Stück zeichnet sich durch seine Geradlinigkeit und Einfachheit aus. Ebenso wie "Bad Moon Rising" fordert es sofort zum Mitsummen und Fußwippen auf. Ich empfand es schon immer als sehr schade, dass diese Nummer als B-Seite veröffentlicht wurde, enthielt sie doch ein nicht zu unterschätzendes Hitpotential. Andererseits zeugt dies auch von der Fülle hervorragender Songs, welche die Band resp. Fogerty in ihrer kurzen Schaffenszeit fast pausenlos produzierte.
Ein flotter lockig-flockiger Country schließt sich mit "Cross Tie Walker" an, bevor mit "Sinister Purpose" das vorletzte Stück beginnt. Der düstere Text wird fast wie ein Gedicht vorgetragen, eingerahmt von ebenso leicht düsterer Melodie und flirrenden Gitarrensoli, diese wiederum durch im Hintergrund heulenden Gitarrentönen begleitet.
Die LP endet mit "The Night Time Is the Right Time", dem einzig gecoverten Song dieser Scheibe. Das Original stammt von Roosevelt Sykes (wikipedia) und wurde, außer von Creedence, von vielen weiteren bekannten Künstlern interpretiert, so von The Rolling Stones, The Animals, Alexis Corner, Canned Heat oder James Brown. Die bekannteste Version allerdings wird Ray Charles zugeschrieben. "The Night Time Is the Right Time" ist eine klassische Bluesnummer. In der Creedence-Version war sie nicht nur auf der hier vorgestellten LP, sondern auch auf "Jeronimo And Creedence Clearwater Revival - Spirit Orgaszmus" zu finden. Eine pinkfarbene LP, welche ich, nachdem ich sie einmal verlieh, nie mehr wiedersah....
Die LP "Green River" erreichte Platin-Status. In ihrem Erscheinungsjahr 1969 spielten Creedence Clearwater Revival, mittlerweile eine Institution geworden, auf dem legendären Woodstock-Festival.
Musik 15/15
Klang 12/15
[Weitere CCR-Rezensionen]
Pendulum, Verfasser stanweb
Bayou Country, Verfasser badMoon
John Fogerty / Centerfield, Verfasser Firebyrd