WITCH - LAZY BONES (INDIGO)
'rock musik aus Zambia (= Sambia); das ist nun aber wirklich zu-und-zu
obskur', werden einige sagen und dabei denken, daß der alte badger
jetzt die letzten reste aus dem faß zusammengekratzt hat.
aber halt: darf uns es denn überhaupt wundern, daß auch Afrikaner
modernen rock gespielt haben? wissen wir denn nicht, daß alle formen
der populären unterhaltungsmusik; vom Jazz bis zum blues, ihren anfang
in Afrika nahmen?
müßten wir nicht sogar die frage stellen, warum uns fast keine schwarz-
afrikanischen bands bekannt sind? solch ein riesenkontinent; und da soll
es keine bands gegeben haben?
natürlich: es ist ja ein armer und kaputter kontinent, in dem vieles nicht
so vorhanden ist; instrumente, aufnahmestudios und -gerätschaften; ja
selbst die infrastrukturen und distributionskanäle sind nicht ideal.
trotz der widrigen umstände gab es einige länder, in denen sich ein paar
bands etablieren konnten; und Zambia bot damals verhältnismäßig
günstige bedingungen: es gab eine menge weiße im land, die nach
westlicher musik gierten; die landessprache war Englisch und das radio
war per gesetz verpflichtet, nur einheimische künstler zu präsentieren.
die vielleicht wichtigste band WITCH nahm anfang bis mitte der 70er
ca. 3-4 lps auf, hauptsächlich eigene stücke mit englischen texten.
Das quintett präsentierte die üblichen instrumente; keyboards, bass,
drums, gesang, gitarre.
aber dann hatte der gitarrist irgendwo ein wah-wah-pedal
aufgetan.
und dadurch wurde die vorliegende scheibe zu dem, was man gemeinhin
ein 'fuzz-monster' nennt.
denk dir mal die englischen Cream, denk dir mal Clapton mit viel
wah-wah; denk dir treibende afrikanische rhythmen dazu (die später
sogar Ginger Baker zu diversen ko-operation mit afrikanischen musikern
inspirierten);
gelegentlich erweitert um etwas poppigere melodien
(nur zur entspannung, denn bei ausschließlich wah-wah würde dir die
schädeldecke wegfliegen); denk dir zum schluß noch angenehm
mittel- bis tieffrequenzigen gesang hinzu und fertig ist ein gänzlich
superbes album.
durch die wah-wah-verfremdungen wirkt das ganze manchmal etwas
psychedelisch; man kann ziemlich sicher sein, daß die jungs sich
vor ihren aufnahmen kräftig eingeraucht haben; aber das alles
führte nicht zu ellenlangen instrumentalen improvisationen (das hätte
ja auch noch ganz nett werden können).
stattdessen spielen sie ihr thema 2-3mal durch, legen bei ca. jedem 2.
stück eine extra-lage wah-wah drauf und in 3 - 5 minuten haben sie alle
anforderungen erfüllt.
1. Black Tears
2. Motherless Child
3. Tooth Factory
4. Strange Dream
5. Look Out
6. Havoc
7. October Night
8. Off Ma Boots
9. Lazy Bones
10. Little Clown
dieses superwerk wurde vor wenigen jahren vom bonner Shadoks-
label auf vinyl nachgepresst und dürfte selbst in dieser form mittlerweile
schon wieder über €100 kosten (!); originale sind völlig unbezahlbar.
jetzt hat Shadoks nachgelegt; die cd gibt es mittlerweile bei
Wolfgang Völkel und sogar bei Amazon.
ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das gutheißen soll, denn ich mußte
noch ganz gewaltige anstrengungen und verrenkungen machen, um an
diese platte zu kommen. euch lausern wirds heutzutage aber auch
wirklich zu einfach gemacht; tzz, tzz, tzz.
Wenn dir Witch gefallen, dann wisse, daß uns derzeit in genau dieser art
noch ca. 12 - 15 scheiben anderer gruppen bekannt sind;
die ausgräber finden aber immer täglich weitere werke.
'rock musik aus Zambia (= Sambia); das ist nun aber wirklich zu-und-zu
obskur', werden einige sagen und dabei denken, daß der alte badger
jetzt die letzten reste aus dem faß zusammengekratzt hat.
aber halt: darf uns es denn überhaupt wundern, daß auch Afrikaner
modernen rock gespielt haben? wissen wir denn nicht, daß alle formen
der populären unterhaltungsmusik; vom Jazz bis zum blues, ihren anfang
in Afrika nahmen?
müßten wir nicht sogar die frage stellen, warum uns fast keine schwarz-
afrikanischen bands bekannt sind? solch ein riesenkontinent; und da soll
es keine bands gegeben haben?
natürlich: es ist ja ein armer und kaputter kontinent, in dem vieles nicht
so vorhanden ist; instrumente, aufnahmestudios und -gerätschaften; ja
selbst die infrastrukturen und distributionskanäle sind nicht ideal.
trotz der widrigen umstände gab es einige länder, in denen sich ein paar
bands etablieren konnten; und Zambia bot damals verhältnismäßig
günstige bedingungen: es gab eine menge weiße im land, die nach
westlicher musik gierten; die landessprache war Englisch und das radio
war per gesetz verpflichtet, nur einheimische künstler zu präsentieren.
die vielleicht wichtigste band WITCH nahm anfang bis mitte der 70er
ca. 3-4 lps auf, hauptsächlich eigene stücke mit englischen texten.
Das quintett präsentierte die üblichen instrumente; keyboards, bass,
drums, gesang, gitarre.
aber dann hatte der gitarrist irgendwo ein wah-wah-pedal
aufgetan.
und dadurch wurde die vorliegende scheibe zu dem, was man gemeinhin
ein 'fuzz-monster' nennt.
denk dir mal die englischen Cream, denk dir mal Clapton mit viel
wah-wah; denk dir treibende afrikanische rhythmen dazu (die später
sogar Ginger Baker zu diversen ko-operation mit afrikanischen musikern
inspirierten);
gelegentlich erweitert um etwas poppigere melodien
(nur zur entspannung, denn bei ausschließlich wah-wah würde dir die
schädeldecke wegfliegen); denk dir zum schluß noch angenehm
mittel- bis tieffrequenzigen gesang hinzu und fertig ist ein gänzlich
superbes album.
durch die wah-wah-verfremdungen wirkt das ganze manchmal etwas
psychedelisch; man kann ziemlich sicher sein, daß die jungs sich
vor ihren aufnahmen kräftig eingeraucht haben; aber das alles
führte nicht zu ellenlangen instrumentalen improvisationen (das hätte
ja auch noch ganz nett werden können).
stattdessen spielen sie ihr thema 2-3mal durch, legen bei ca. jedem 2.
stück eine extra-lage wah-wah drauf und in 3 - 5 minuten haben sie alle
anforderungen erfüllt.
1. Black Tears
2. Motherless Child
3. Tooth Factory
4. Strange Dream
5. Look Out
6. Havoc
7. October Night
8. Off Ma Boots
9. Lazy Bones
10. Little Clown
dieses superwerk wurde vor wenigen jahren vom bonner Shadoks-
label auf vinyl nachgepresst und dürfte selbst in dieser form mittlerweile
schon wieder über €100 kosten (!); originale sind völlig unbezahlbar.
jetzt hat Shadoks nachgelegt; die cd gibt es mittlerweile bei
Wolfgang Völkel und sogar bei Amazon.
ich bin mir gar nicht sicher, ob ich das gutheißen soll, denn ich mußte
noch ganz gewaltige anstrengungen und verrenkungen machen, um an
diese platte zu kommen. euch lausern wirds heutzutage aber auch
wirklich zu einfach gemacht; tzz, tzz, tzz.
Wenn dir Witch gefallen, dann wisse, daß uns derzeit in genau dieser art
noch ca. 12 - 15 scheiben anderer gruppen bekannt sind;
die ausgräber finden aber immer täglich weitere werke.
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