COHEED AND CAMBRIA

Musik von einem anderen Planeten

 
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COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 07.03.2007 - 08:24 Uhr  ·  #1
Auf einem erdähnlichen Planeten irgendwo da draussen lebte das Ehepaar Coheed und Cambria Killgannon. Glücklich und frei von Sorgen genoss es die Zeit mit ihren vier Kindern und ging seiner Arbeit als Wächter des Keyworks nach, einer Verbindung von 78 Solarsystemen des Universums. Als Coheed eines Tages bei der Arbeit von einer Libelle gestochen wurde, war es mit der Glückseligkeit vorbei. Coheed hatte sich mit dem verheerenden Monstar Virus infisziert, das in der Folge auch seine vier Kinder befiel. Das Virus würde, sobald ein Träger das 23. Lebensjahr erreicht hätte, das Universum zerstören. Der mächtige General Mayo Deftinwolf drängte daraufhin Coheed, seine Kinder zu töten – und so das Universum zu retten. Coheed ermordete drei seiner vier Kinder. Doch einem Sohn gelang die Flucht: Claudio. Claudio rettete sich auf den Velorium Camper, das Raumschiff eines Rassisten und Mörders namens Al. Währenddessen brach auf dem Planeten ein gigantischer Krieg aus….

Das ist die Geschichte, auf der die drei Alben der New Yorker Band Coheed And Cambria basieren. Nur: Das ist erst der Anfang, und erst noch in aller Kürze. Die Geeks haben George Lucas-like ein ganzes Universum ersonnen, über das Fans im Internet regelrechte Katechismen schreiben. Damit nicht genug: Die Geschichte gibt es auch in Form von ziemlich blutigen Comics, die über die Website der Band bestellt werden können. Und irgendwann in nicht allzu ferner Zukunft soll die Welttraumsaga sogar verfilmt werden.

Musik ? Ach ja: Musik macht die Band natürlich auch. Travis Stever heisst der Gitarrist in diesem Unit. Er teilt sich die Gitarre und das Gesangsmikro mit Claudio Sanchez. Claudio ist ein Mann mit einer Stimme, die Robert Plant und Geddy Lee vor Neid erblassen lässt. Er kann in der Tat so hoch singen, dass sich die Wiener Sängerknaben schämen müssen. In der Rhythmussektion finden wir zwei vornehme Gentlemen: Joshua Eppard und Mic Todd. Joshua Eppard spielt Schlagzeug und braucht in dieser Eigenschaft Vergleiche mit Keith Moon, Stewart Copeland oder (vor allem) John Bonham nicht zu scheuen. Er ist vielleicht nicht so oft betrunken wie Keith Moon und John Bonham, groovt aber trotzdem genauso rollend.

Jetzt wird es zunehmend schwieriger für mich, denn jetzt muss ich auch noch etwas zur Musik schreiben, die diese sympathischen, wenngleich schrägen Musiker da spielen. Rocken tut die Band, kein Zweifel. Coheed And Cambria aber zu beschreiben ist schwierig. Sie klingen vielleicht wie Rush, At The Drive In und Led Zeppelin durch den Fleischwolf gedreht. Vielleicht aber auch nicht. Das hängt stark vom individuellen Ohr eines jeden Hörers ab. Auf jeden Fall würde ich es als eine Art Mélange aus Progressive Rock, Emo-Core und Classic Rock bezeichnen. Vom Progrock hat die Band sicherlich die Attitüde. Denn Progrocker sind Intellektuelle. Oder Nerds. Je nach Standpunkt. Progrocker sind rockende Paganinis. Ein 4/4 Takt ist für sie, was ein Fiat für einen Ferrarifahrer ist, und ein einzelner Song ohne grosse Geschichte drumherum wie Star Wars ohne Raumschiffe. Progrock ist mit den Worten des englischen Autors Geoff Nicholson, was in den frühen Siebziger Jahren passierte, als gewisse brilliante Instrumentalisten es satt hatten, dreieinhalbminütige Songs über Teenager-Liebe zu spielen. Stattdessenfingen sie an, zehneinhalbminütige Songs über nichts Konkretes zu spielen.

Vom Emo-Core haben Coheed And Cambria die Emotionen, die sie in ihre Songs legen. Eine Emotionalität, die Progbands in der Fokussierung auf den technischen Aspekt der Musik oft vernachlässigen. Andererseits hört man bei der Band aber auch ein punkiges Drum und harte Gitarren, die wiederum vom Hardcore bekannt sind. Auszumachen sind aber auch etliche typische Classic Rock Muster, zum Beispiel die wohlbekannten Riffs und nicht wenige Titel ihrer drei CD’s erinnern denn schon eher an bodenständigen Rock als an durchgefrickelte Prognummern.

Wem soll man die Alben der Band empfehlen ? Hm, selber erkunden der Keyworks, des Universums von Coheed And Cambria ist angezeigt. Macht Euch selber ein Bild, wenn Ihr Euch auf den Trip durch die bandeigenen 27 Solarsysteme aufmacht. Ihr werdet vertrauten Klangebenen begegnen, aber auch unwirtliches Musikgelände überwinden müssen. Eine Geschichte, die vielleicht niemals endet (jedenfalls nicht vom Anbeginn der Zeit mit Platte Eins bis zum guten Apollo auf Platte Drei), entschädigt mehr als reichlich für die eventuell doch manchmal etwas belastenden intellektuellen Momente.

Die Keyworks:

2002 - The Second Stage Turbine Blade (Equal Vision Records)
2003 - In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3 (Columbia/Sony)
2005 - Good Apollo I'm Burning Star IV Volume One: From Fear Through the Eyes of Madness (Columbia/Sony)

www.coheedandcambria.com
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 07.03.2007 - 11:04 Uhr  ·  #2
@Peep: Stellst du das rechte Cover bitte darunter, sonst muss man immer seitwärts scrollen.

In die Dritte glaub ich hab ich mal reingehört. War aber nicht so mein Ding. Mehr Emotionalität könnten die meisten Progbands brauchen, da geb ich dir Recht. Aber diese Punkreste, überhaupt dieses ganze harte Zeugs im heutigen Prog geht mir auf den Senkel.

Jerry
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 07.03.2007 - 12:20 Uhr  ·  #3
@Jerry:

Da hast Du natürlich auch wieder recht, andererseits finde ich genau diese Vermischung eigentlich unvereinbarer Stile wie Emo-Core und klassischer Prog äusserst interessant. Und weil Coheed And Cambria eben auch ein wirklich ganzheitliches Konzept daraus gemacht haben - quasi kein Konzeptalbum, sondern im wahrsten Sinne des Wortes eine Konzept-Band - finde ich sie so ...hm... erlebenswert.
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 07.03.2007 - 13:53 Uhr  ·  #4
Die muß man sich sicherlich von Anfang an erhören. Das Konzept an sich finde ich auch spannend, gute Idee. Und unvereinbare Stile zu vermischen mag ich an sich auch. Hab die auch nicht unbedingt in ner offenen, entspannten Stunde angehört, sind also nicht abgeschrieben bei mir.

Nur so allgemein ist die harte Welle im Prog-Rock ausgebrochen. Viele meinen wenn sie nur ordenltich in die Saiten und Felle hauen, das Ganze dann aber mit nem 7/8 Takt dazu dann isses Prog. Für mich ist das einfach nur Heavy-Metal oder Hardrock auf kompliziertere Art gespielt. Prog ist für mich was anderes. Ich bin auch nicht zum Proghörer geworden um dann da wieder die bratenden Gitarren zu finden die ich beim H&H zurückgelassen habe.

Die fehlende Emotionalität allerdings sollten sich die jungen Progbengels mal dick hinter die Löffel schreiben. Man hat da oft den Eindruck Prog heutzutage wäre Musik von Menschen für Menschen die mit ihren Emotionen nix anzufangen wissen. Und so ists für mich nun ganz und gar nicht.

Jerry
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 07.03.2007 - 20:48 Uhr  ·  #5
@Jerry:

Interessante optische Annäherungen bieten auch die beiden ganz tollen DVD's der Band:

Live At The Starland Ballroom (2004)
The Last Supper (2006)

Ich, der sonst absolut kein Fan der visuellen Musik bin, finde beide DVD's absolut toll. Hatte ich beide von einem Freund ausgeliehen bekommen und danach gleich gekooft.
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 08.03.2007 - 11:39 Uhr  ·  #6
Was gibts denn da zu sehen ?

Jerry
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 08.03.2007 - 14:36 Uhr  ·  #7
Nun, die Band spielt live noch dramatischer und packender als auf CD, meine ich herauszuhören. Es ist auf jeden Fall ein eindrückliches Musikereignis. Es war mir bis anhin nicht vergönnt, die Band live zu sehen, aber nach diesen beiden Live DVD's ist für mich klar: Da muss ich hin, sobald sich die Gelegenheit bietet. Klanglich ist vor allem "Live at the Starland Ballroom" eine Offenbarung, vor allem, wenn man über 5.1 Surround-Equipment verfügt. Im Repertoire haben sie hier so ziemlich alles, was ein Mensch fühlen kann: Hass, Schmerz, Freude, Melancholie. Und als besonderee Bigabe gibt es zur DVD auch noch die brilliante CD desselben Konzerts, die es ohne die DVD gar nicht zu kaufen gibt.
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 08.03.2007 - 15:30 Uhr  ·  #8
Klingt schon interessant. Werde ich bei Gelegenheit mal angucken.

Danke dir !

Jerry
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 03.01.2008 - 16:24 Uhr  ·  #9
Aufgrund der Bewertung in einer eclipsed des letzten Jahres legte ich mir damals die "No World for tomorrow" zu, und seitdem folgende CDs gekauft:

2002 - The Second Stage Turbine Blade
2003 - In Keeping Secrets Of Silent Earth: 3
2005 - Good Apollo I'm Burning Star IV Volume One: From Fear Through the Eyes of Madness
2007 - No World for Tomorrow CD+DVD

Die DVDs kommen auch noch. Letztens kam auch noch ein Mitschnitt eines Livekonzerts im TV, ich meine im Rahmen vom Rockpalast ;-)
Wer die Stimme von Geddy Lee von Rush mag, der wird, neben dem was beatnik oben geschrieben hat, Gefallen an der Band finden.
Ich habe die ersten drei CDs bislang nur über meinen MP3 Player gehört, und leider würfelt der die songs innerhalb eines Ordners immer durcheinander, so dass kein Aufbau innerhalb der CDs erkennbar ist.
krautprog
 
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 03.01.2008 - 16:37 Uhr  ·  #10
diese helium-stimme hat mich bis jetzt von einem kauf abgehalten.

dieter
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 03.01.2008 - 16:48 Uhr  ·  #11
Zitat geschrieben von krautprog
diese helium-stimme hat mich bis jetzt von einem kauf abgehalten.

dieter


Man gewöhnt sich dran ;-)
Man muss schon die Stimme von G.Lee in allen Tonlagen mögen.

Der Mitschnitt den ich im vorherigen post angesprochen hab, stammt übrigens vom Reeperbahn Festival 2007, gezeigt vom WDR am 19.11.07.
freaksound
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 30.01.2008 - 08:16 Uhr  ·  #12
Ach du liebe Zeit.
Dank Xanadu und Ezmo konnte ich jetzt zwei Lieder von der "No World For Tomorrow" hören.

Grauselig !!!

Gab es hier nicht mal einen Thread über Pädagogenrock?

Meine Assoziation bei dieser Musik ist "pseudointelektuell verbrämter FokuHila-Pädagogen-Hardrock"

Für mich tot, langweilig und uninspiriert.

Am schlimmsten die Gitarre: diesen billigen Pseudo-Metal-Sound hate ende 80/anfang90 jede Dorfcombo drauf.

Nix für ungut, aber mit der Musik komme ich überhaupt nicht klar.
krautprog
 
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 30.01.2008 - 10:01 Uhr  ·  #13
freaky, klare aussage, das läßt keinen spielraum zur diskussion... :)

habe mir inzwischen die 2te und die 3te cd zugelegt, also ich finde es zum großen teil doch recht gut hörbar.
freaksound
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 30.01.2008 - 10:42 Uhr  ·  #14
das sind einfach diese Bereiche, wo das persönliche Empfinden und der Geschmack alles andere übertönen.

Das ist auch nicht böse gemeint, will weder den Rezesenten noch den Musikern was schlechtes.
Aber wie du schon sagts, das was ich empfinde wenn ich es höre, kann ich auch durch Diskussion nicht ändern.

Denke mal, das würde umgekehrt auch vielen hier mit meinen Scheiben so gehen.
krautprog
 
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 30.01.2008 - 11:12 Uhr  ·  #15
fand es auch eigentlich nur erstaunlich, das hier mal eine eindeutige mißfalleskundgebung getan wird.
ist hier im forum doch selten, aber besser so als keine äusserungen, wie hier im forum leider viel zu häufig.
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 30.01.2008 - 12:24 Uhr  ·  #16
Zitat geschrieben von krautprog
fand es auch eigentlich nur erstaunlich, das hier mal eine eindeutige mißfalleskundgebung getan wird.
ist hier im forum doch selten, aber besser so als keine äusserungen, wie hier im forum leider viel zu häufig.


Da bin ich ganz deiner Meinung. So ne deutliche Aussage wie diesmal von Freaky tut dem Forum gut. Auch wenns mal gegen ne Band gehen würde die ich mag, es ist immer erfrischend wenn jemand kein Blatt vor den Mund nimmt. Coheed and Cambria kenn ich immer noch nur dem Namen nach.
krautprog
 
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 30.01.2008 - 12:27 Uhr  ·  #17
Jerry Garcia, bruder im geiste ;)

aber ich finde es wirklich auffallend, man macht sich die arbeit einer rezi und dann null reaktion (bzw. nur die immer gleichen verdächtigen). mann, dann doch einfach mal sagen, eh, die finde ich aber nu garnicht gut, aus folgendem grunde. nee, lieber nix sagen, kann ich auch nicht anecken, oder wie.
traut euch, haucht dem forum mehr leben ein!!!!!!!!
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 30.01.2008 - 22:38 Uhr  ·  #18
Die Cds von Coheed And Cambria habe ich erstmal beiseite gelegt, bzw. vom MP3 Player verbannt, da sehr komplex für unterwegs und da zu viele CDs danach hier eingetrudelt sind und gehört werden wollten.
Ich hoffe Coheed And Cambria Anfang April in Deutschland zu sehen, einige Tage vor dem concert werde ich mich definitiv wieder mit den CDs beschäftigen. Ist mir momentan einfach zu komplex die Musik, und die Ruhe habe ich momentan nicht alles in Ruhe anzuhören, also ohne PC TV Frau etc. nebenbei ;-)

Was zu den Vorposts:
Die (Musik-) Geschmäcker sind doch gottseidank vielfältig und wenn einem was nach dem Anhören von 2 songs einer CD nicht gefällt, ok! Kein Problem damit :lol:

Zitat geschrieben von krautprog
...nee, lieber nix sagen, kann ich auch nicht anecken, ...
traut euch, haucht dem forum mehr leben ein!!!!!!!!

Ich bin aus Schaden klug geworden und halte mich bei vielen Bewertungen zurück, wenn mir die Musik der beschriebenen CDs nicht zusagt.

Mit nicht anecken hat das für mich nichts zu tun, wenn ich mich, als Beispiel, nicht zu etwas äussere was mir nicht gefällt. Ist für mich reine Zeitverschwendung. :ironie:
Mein Lebensmotto ist "Music is my life", und ich genieße diese schönen Seiten meines Daseins auf Erden solang es noch geht.
earl grey
 
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 30.01.2008 - 22:54 Uhr  ·  #19
Die erste "Second Stage Turbine Blade" hatte ich vor Jahren gehört, fand die ungefähr solange gut, wie ich dachte der Sänger wäre eine Sängerin... als ich dann merkte, dass das ein Sänger ist, schaltete bei mir irgendein Schalter um & ich fand das plötzlich gar nicht mehr so dolle...

seltsam eigentlich (hatte damals auch nicht viel Zeit zum Andersbesinnen), müsste mich mit denen nochmal beschäftigen, denn eigentlich ist die Verknüpfung von Pathos, Punk & Konzept durchaus mein Ding.
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 31.01.2008 - 00:46 Uhr  ·  #20
Zitat geschrieben von Jerry Garcia
... Mehr Emotionalität könnten die meisten Progbands brauchen, da geb ich dir Recht. Aber diese Punkreste, überhaupt dieses ganze harte Zeugs im heutigen Prog geht mir auf den Senkel.

Jerry

@ Jerry: Das alte "Möbelproblem"? ;) Liegt das vieleicht an der Schublade "Progrock", mit der Du Dich halt sehr verbunden fühlst, die heute aber so etwas ganz anderes beinhaltet?
Die Musik wandelt sich, die Schubladen allerdings langsamer, und wenn daraus doch neue Schubladen entstehen, werden sie dann auch noch belächelt. Am meisten von mir.
Ich für meinen Teil versuche beim Anhören von Musik meine Schubladen und die damit verbundenen Vorurteile und Erwartungen gänzlich abzuschalten. Ich beschäftige mich nichtmal ernsthaft mit Stilrichtungen. Das macht es - zugegeben - schwer darüber zu reden und man wird für seine abgedrehte Sammlung belächelt, aber es macht es einfacher sich auf die MUSIK, die die Band macht einzulassen und erspart viele Enttäuschungen durch Erwartungen, die ich sonst einfach implementiere. Ach ja, Spass macht das auch. :)
Oder nenne sowas doch einfach progressiven Metal, der hat nach diesem ganzen Numetalgedöns doch auch mal etwas Fortschritt verdient. :)



Von Coheed & Cambria habe ich leider nur die erste: "The Second Stage Turbine Blade". Aber kommt Geld, kommt Komplett-Sammlung. Ganz bestimmt. Ich muss einfach wissen wie das weitergeht, ich finde das Konzept toll und mag gerade die Art wie sie irgendwie sehr melodiöse heavy Rockmusik mit hohem Proganteil (ok so? :) ) spielen: ich finde das ganze ist nicht zu verschnörkelt, ohne das selbstgefällige Zutodegefrikkel anderer seelenloser Progbands, das hat durchgäng Drive (für Progrocker vieleicht zu eingängig) und vor allem: die Musik peitscht die Story voran. Ein Hauch punkige Dreckigkeit gefällt mir immer gut - ich bin kein Fan von sterilen Umgebungen. Die Stimme war beim ersten mal gewöhnungsbedürftig, mitlerweile mag ich sie, weils einfach passt. Muss man wohl wirklich selber anhören um sich ein Urteil zu bilden...


@ krautprog: warum ich keine schlechten Rezis schreibe kann ich Dir sagen:
1. habe ich nichtmal genug Zeit gute Foren komplett durchzulesen und hätte darum bestimmt auch keine Lust schlechte Rezis zu schreiben, weil ich mein bisschen Freizeit lieber mit schönen Sachen verbringe,
2. habe ich so gut wie keine schlechten CDs :), weil ich mich vorher gut informiere (dankedanke), reinhöre, und nicht mit Rezensionsexemplaren bestückt werde,
3. kann ich eh nicht über Musik schreiben, was spätestens nach diesem Posting wohl jeder verstanden haben muss. :)
Mit Musik ist es wie mit aller anderen Kunst auch: sie ist nur in ihrer eigenen Sprache verständlich. Will sagen: beim Anhören und Machen. Darüber zu reden birgt unlösbare Kommunikationsbarrikaden und ich bin immer wieder überrascht dass dieser tapfere Versuch diese Barrikaden zu umschiffen - will nochmal sagen: dieses Forum - doch so gut funktioniert.

@ freaksound: klare Ansage. :daumen: Mag Dich trotzdem. Aber das mag nix heißen: ich würde bestimmt auch den größten Teil Deiner CD-Sammlung mögen. :blaugrins:

:prost: McM, kindly supported by Vogelbräu
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 31.01.2008 - 01:26 Uhr  ·  #21
Zitat
Von Coheed & Cambria habe ich leider nur die erste: "The Second Stage Turbine Blade". Aber kommt Geld, kommt Komplett-Sammlung. Ganz bestimmt. Ich muss einfach wissen wie das weitergeht, ich finde das Konzept toll und mag gerade die Art wie sie irgendwie sehr melodiöse heavy Rockmusik mit hohem Proganteil (ok so? :) ) spielen: ich finde das ganze ist nicht zu verschnörkelt, ohne das selbstgefällige Zutodegefrikkel anderer seelenloser Progbands, das hat durchgäng Drive (für Progrocker vieleicht zu eingängig) und vor allem: die Musik peitscht die Story voran. Ein Hauch punkige Dreckigkeit gefällt mir immer gut - ich bin kein Fan von sterilen Umgebungen. Die Stimme war beim ersten mal gewöhnungsbedürftig, mitlerweile mag ich sie, weils einfach passt. Muss man wohl wirklich selber anhören um sich ein Urteil zu bilden...



Liegen wir da nicht auf einer Ebene?
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 31.01.2008 - 01:58 Uhr  ·  #22
Zitat geschrieben von nobby
Liegen wir da nicht auf einer Ebene?


Also ich liege auf der CDs-in-der-richtigen-Reihenfolge-Anhörer-Ebene und Du? :blaugrins:

... mag gut sein ... ;)
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 31.01.2008 - 10:44 Uhr  ·  #23
Zitat geschrieben von McManimal

@ Jerry: Das alte "Möbelproblem"? ;) Liegt das vieleicht an der Schublade "Progrock", mit der Du Dich halt sehr verbunden fühlst, die heute aber so etwas ganz anderes beinhaltet?


Hi Manni,

mein Posting ist doch schon ein Jahr alt, was meinst du was ich da alles für unschubladenkonforme Musik gehört hab :lol:

Nä, an der Schublade Progrock häng ich gar nicht, der fühl ich mich gar nicht verbunden als Schublade. Musikalisch fühl ich mich pauschal gesagt eh dem Art-Rock mehr als dem Prog-Rock verbunden. An harte Teile in dieser Musik hab ich mich auch längst gewöhnt wenn sie reinpassen, ebenso mit Phantasie arrangiert sind wie der Rest des Prog-Songs und nicht einfach drinnen sind weil der Trend grade so geht (was ich bei PTree immer etwas den Verdacht habe).

Ich WILL sogar, dass sogenannte Prog-Bands auch ein bißchen Prog, nämlich progressive sind. Nicht alle müssen das für mich, ne Band wie die Flower Kings bedient die alte Schiene und das machen sie perfekt. Aber an sich find ichs gut wenn Bands neue Wege im Progrock suchen. Ich kann nur in härter-schneller-krachiger, wie es so viele neue Progbands machen keinen sonderlich progressiven Ansatz sehen, das wirkt mir bei vielen Bands recht aufgesetzt, marktheischerisch.

Im Allgemeinen befass ich mich aber gern mit Stilbegrifflichkeiten jeder Art. Fand ich schon immer spannend wie sich ein Stil definiert herauszufinden und darum auch diejenigen rauszufinden die solche Stilgrenzen überspringen, verändern, gar erweitern für die Zukunft. Da ist auch ein gewisses soziologisches sowie psychologisches Interesse schon immer bei mir. Ich studier Menschen und was sie so machen recht gerne. Setze Grenzen und lerne sie zu erweitern. Spannend spannend.

Kann also gut sein, dass mir die C & C gefallen, kann mich an das Reinhören nicht mehr erinnern. Kreischestimmen wie der alte Geddy Lee mag ich meist zwar nicht so, das könnte ein Hindernis werden, aber mal hören.
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Re: COHEED AND CAMBRIA

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Gepostet: 31.01.2008 - 16:00 Uhr  ·  #24
Zitat geschrieben von Jerry Garcia

mein Posting ist doch schon ein Jahr alt, was meinst du was ich da alles für unschubladenkonforme Musik gehört hab :lol:
...
Setze Grenzen und lerne sie zu erweitern. Spannend spannend.


... ich habe eigentlich auch nichts anderes von Dir erwartet ... ;)
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