Kip Winger: From The Moon To The Sun

 
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Kip Winger: From The Moon To The Sun

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Gepostet: 14.09.2008 - 19:30 Uhr  ·  #1
Kip Winger: From The Moon To The Sun
Frontiers Records s.r.l., 2008
http://www.kipwinger.com



Vocals, 12-String, electric guitar, bass, synth: Kip Winger
Synth, effects, samples and loops: Cenk Eroglu
Guitar: Andy Timmons
Drums: Ken Mary
Percusson: Robby Rothchild, Mark Clark

Dazu diverse eher unbekannte Gastmusiker

1. Every Story Told
2. Nothing
3. Where Will You Go
4. Pages And Pages
5. Ghosts
6. In Your Eyes Another Life
7. Runaway
8. California
9. What We Are
10. One Big Game
11. Why
12. Reason To Believe
13. Monster Remix (Europe Bonus)

Kip Winger, Kopf und Namengeber der Band Winger, die in den 90ern einige Erfolge hatte, hat mit dieser Solo-CD kein leichtes Werk geschaffen. Schon der Titel lässt kosmische Tiefe erwarten und das zu recht.
Every Story Told ist eine solide Rock-Nummer mit leicht orientalischen Touch, ein Stück mit Ohrwurmcharakter.
Aber schon die nächste Nummer zeigt bedrückenden Tiefgang. Die Strophen wird fast schon im Sprechgesang vorgetragen mit düsterer Stimmung, im Kontrast dazu der Refrain fast wie eine Hymne gesungen scheinbar über allem schwebend und setzen den Text eindrucksvoll musikalisch um.
Where Will You Go entspannt wieder und ist eine klassische Rockbalade im Stil der späten Beatles mit dezentem Gitarrensolo. Ähnlich kontrastreich geht es durch die gesamte Scheibe und Kip Winger scheut sich nicht, mit Ghosts eine instrumentale Nummer mit klassischen Streichinstrumenten (ohne eigene Beteiligung) einzuschieben.
Er schafft Stimmungen und erzeugt Spannung ohne übertriebenen Einsatz der Instrumente, keine aufgeblähten Gitarrenwände sondern akustische 12-Saiter, getragene Melodien statt spektakulärer Highspeedläufen und auch bei den Tasten vertraut er mehr auf Piano und dezenten Synthezisern statt fettem Orgelsound.
Allein das Bonusstück Monster hätte er sich sparen können. Gegenüber dem Original vom 1996er Album „Thisconversationseemslikeadream“ (sehr empfehlenswert) ist es nur etwas aufgepeppt worden, man merkt aber, dass es in einem anderen Rahmen entstanden ist.
Fazit: Eine CD, die man in Ruhe hören und dazu auch die Texte lesen sollte. Das Hörerlebnis ist dann aber überzeugend.
Punkte zu vergeben ist schwer, für mich 7 bis 8 von 10
hmc
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Re: Kip Winger: From The Moon To The Sun

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Gepostet: 14.09.2008 - 19:55 Uhr  ·  #2
Oh schön das Du das Album vor mir besprochen hast.

Meine Sicht hänge ich morgen hier an.
Sicher ist, das ich ähnlich empfunden habe; wer die stillen oder leisen Töne mag, liegt hier sicherlich nicht falsch.
Guestuser
 
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Re: Kip Winger: From The Moon To The Sun

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Gepostet: 14.09.2008 - 20:13 Uhr  ·  #3
Auf jeden Fall ein besonders schönes Cover!
Werde mal reinhören.
dan
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Re: Kip Winger: From The Moon To The Sun

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Gepostet: 14.09.2008 - 20:23 Uhr  ·  #4
Könnte was für mich sein!?
hmc
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Re: Kip Winger: From The Moon To The Sun

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Gepostet: 14.09.2008 - 21:29 Uhr  ·  #5
dan, hat sehr viele ruhige, ja fast klassische Elemente, versuchen solltest Du sie.
Habe ich hier stehen.
hmc
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Re: Kip Winger: From The Moon To The Sun

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Gepostet: 15.09.2008 - 12:27 Uhr  ·  #6
Hier mein Text zu Kip Winger.

Im Netz habe ich gelesen, dass Kip Winger und/oder sein Label seine aktuelle Musik mit Pop-Ikonen wie Sting, David Bowie und Peter Gabriel vergleichen.

Na ja, nicht nur mir scheint da ein leichter Anflug von Größenwahn spürbar zu sein, denn diesen Lobeshymnen wird sie nicht gerecht. Nicht ganz zumindest, denn sein hier vorliegendes Werk ist in vielen Teilen keinen Deut schlechter als Alben der o. g. Herren.

Auf den Alben von KIP WINGER gibt es selten Melodic Rock oder gar Pop-Rock. So auch auf diesem ungewöhnlich „leisen“ Werk.

Zitat Chris Staubach:
„Der Amerikaner nimmt sein Publikum an der Hand mit auf eine Reise, entführt sie in fremde Welten und entschleunigt dabei Zeit und Raum. Er muss niemandem mehr etwas beweisen, er will lieber verzaubern. Und wenn er darüber hinaus noch zum Nachdenken anregen kann, hat Mr. Winger seine Aufgabe erfüllt.
Seine Musik ist eher ruhig, manchmal gar traurig und melancholisch, jedoch nie düster oder depressiv, aber auf jeden Fall immer nachdenklich und überaus erwachsen.“

Auch das was er in seiner Rezi anführt, kann ich zu hundert Prozent unterschreiben.
Es heißt weiter:
„Für dieses Album muss man sich Zeit nehmen, in die Stimmungen und Farben eintauchen und die Bilder, die dabei entstehen, auf sich wirken lassen. In einer hektischen Alltagsumgebung, sei es auf der Arbeit, beim Autofahren oder zu Hause, funktioniert es nicht. Da verliert die Scheibe ihre Magie und wird schnell langweilig oder gar nervig. Hintergrundmusik durchaus, aber nur in einer ruhigen Atmosphäre.“

Ich habe das Album nun einige male gehört und habe den Zugang nach einigen Mühen gefunden.
Das Genre Rock hat mich wohl doch zu sehr in die Irre geführt, denn harte oder wilde Gitarrenriffs, coole Breaks und fetzige Rhytmusgitarren wird der Hörer nicht finden.
„Auch die Drums sind spärlich eingesetzt und müssen gegen Ende hin sogar einigen Samples und Loops weichen“

Es regieren die von Kip Winger selbst gespielte Akustikgitarre, das Piano und Keyboards sowie seine fantastische Stimme. Was durchaus rockig beginnt muss nach und nach ehr den balladesken Kompositionen Platz machen, was aber in diesem Fall nicht als negativ zu sehen ist. Ganz im Gegenteil.

Die Pianoballade 'Where Will You Go', dann das mit dem grandiosem Violinensolo ausgestattete und an PETER GABRIEL erinnernde 'Pages And Pages' und 'In Your Eyes Another Life' sind der Beweis dafür, dass es nicht immer ausuferndes Geschrammel sein muss.
Das rein instrumentale Stück 'Ghosts' hat mich allerdings Anfangs ein wenig aus der Bahn geworfen, es klingt eher wie ein Musical oder eine Ballettaufführung. Hier gibt es sehr viele Streicher und atemberaubende Violinen und eine musikalische Dichte wie ich sie selten gehört habe.
Gegen Ende flacht das Album etwas ab, was aber nichts an der Tatsache ändert, dass hier ein gutes Album den Weg in meine Sammlung gefunden hat.

Zitat:
„Jeder, der Musik noch aus Genuss konsumiert, die Zeit dazu hat, sich darauf einzulassen, sich einfach fallen lassen und einem Musiker ohne Erwartungshaltung folgen kann, der dürfte von "From The Moon To The Sun" von KIP WINGER nicht enttäuscht sein. Allen anderen sei dieses Werk nur bedingt empfohlen, denn es kann sich durchaus als schwere Kost herausstellen. Die beiden wichtigsten Faktoren für dieses Album heißen Ruhe und Zeit. Großes Kino.”


Musik 13/15
Klang 13/15
hmc
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Re: Kip Winger: From The Moon To The Sun

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Gepostet: 14.04.2010 - 15:26 Uhr  ·  #7
bM reminder.
hmc
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Re: Kip Winger: From The Moon To The Sun

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Gepostet: 16.02.2012 - 14:32 Uhr  ·  #8
Hoch damit.
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