The Amber Light - Goodbye To Dusk..

 
hmc
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The Amber Light - Goodbye To Dusk..

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Gepostet: 16.04.2008 - 12:55 Uhr  ·  #1
The Amber Light - Goodbye To Dusk, Farewell To Dawn
(2004 - Dasgupta, Ederer, Gabbiani, Sydow)

Label: Quixote (Pängg)

Tracks:
1. A new Atlantis
2. Tartaros
3. Devil song
4. Gangsters
5. The drowing man in my hands
6. Hide inside
7. Clock hands heart
8. New day


Mit "Goodbye To Dusk, Farewell To Dawn" liegt der erste Longplayer von The Amber Light vor, die zuvor eine Mini-CD veröffentlicht haben. Das Album der vier jungen Leute ist in vielerlei Hinsicht ein beachtenswertes Progwerk geworden. Mir geht es persönlich so, dass jene Alben, die auf den ersten Blick vielleicht nicht so interessant und etwas sperrig erscheinen, mit jedem weiteren Hördurchlauf mehr und mehr von ihrer Wirkung entfalten und immer spannender werden. Ganz im Gegenteil zu Musik, die praktisch sofort ins Ohr übergeht, derer man aber auch schnell überdrüssig wird.

Schnell ins Ohr geht "Goodbye To Dusk, Farewell To Dawn" auf gar keinen Fall. The Amber Light spielen eine sehr eigene und individuelle Mixtur aus späten Talk Talk, Sigur Ros, etwas Porcupine Tree oder auch Pink Floyd und Radiohead. Es dauert eine Weile, ehe man sich dieses Klanguniversum erschlossen hat, doch dann nisten sich die Lieder nachhaltig ein.

The Amber Light spielen eine sehr intensive Musik, die manchmal mit sehr wenig auskommt. Etwas Keyboards, ein wenig Gitarre und vor allem die Stimme von Louis Gabbiani bauen Stimmung auf, die sich ein ums andere Mal entlädt, wenn die Band plötzlich aus sich heraus geht und mit einer Intensität in die Saiten und Felle haut, dass es eine reine Freude ist der Musik zuzuhören.

The Amber Light folgen dabei nicht sklavisch irgendwelchen Strukturen, da kann es neben meditativen Liedern wie "A New Atlantis" auch das schräg-jazzige "Gangsters" geben, das so vielleicht auch von Van der Graaf Generator hätte gespielt werden können. Etwas skurril wird es wenn Sänger Louis Gabbani mitten im Lied ohne ersichtlichen Grund mal eben die Sprache wechselt und plötzlich spanisch singt.

Kein Zweifel: "Goodbye To Dusk, Farewell To Dawn" ist ein echtes Highlight der deutschen Progszene, das auch im Vergleich mit den internationalen Größen den Vergleich nicht scheuen muss. The Amber Light wirken frisch und unverbraucht. Sie bedienen sich zwar bei ihren Vorbildern, entwickeln daraus aber ihre ganz eigene Linie, die Fans der oben genannten Bands sicherlich sehr ansprechen wird.

Einzelne Höhepunkte dabei herauszusuchen fällt schwer. Am besten man hört sich das Album als Ganzes an und lässt die Musik auf sich wirken. Nach diesem starken Debüt kann und sollte man sehr gespannt sein, was The Amber Light in Zukunft noch bringen werden. Für jetzt ist es auf jeden Fall schon mal der Beweis, dass die Musikszene in Deutschland trotz aller Krisen im Business sehr talentierte Bands aufweist, die Beachtung verdienen.

12/15 Punkte

Thomas Otto
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hmc
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Re: The Amber Light - Goodbye To Dusk..

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Gepostet: 02.11.2009 - 13:55 Uhr  ·  #2
ab noch oben
Trurl
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Re: The Amber Light - Goodbye To Dusk..

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Gepostet: 25.01.2011 - 18:08 Uhr  ·  #3
hier mal meine Rezi von den BBS:

"Wieder einmal was Neues aus deutschen Landen frisch in den Player - The amber Light mit dem offiziellen Debüt, nachdem sie zu Promozwecken schon eine CD in limitierter Auflage auf Konzerten verkauften.

Beginnt der erste Track da, wo Talk Talk oder Mark Hollis aufhörten, mit fragilem Piano und Gesang, wird spätestens nach zweieinhalb Minuten klar, das sie nicht in Weltschmerz und atonalem Sound enden werden. Im Gegenteil, es gibt im Mittelteil langezogende, mit viel Hall unterlegte Gitarrenlinien mit kraftvollen Drums, bis sie am Ende wieder zur Ausgangsmelodie zurückkehren, diesmal mit akustischer Gitarre gespielt - eine schöne Idee.

Der nächste Track eröffnet mit perlenden Gitarrentönen und ist ein kraftvoller Rocksong in der Tradtion von Radiohead, ohne deren Wehklagen, sondern dynamisch und mit Power.

Anschließend gibt es mit "Devil song" eine gefühlvolle Ballade, hauptsächlich mit akustischer Gitarre und leisen Flächensound aus der Elektronik (wie kann so ein Track nur sooo heissen).

Danach folgt mit "Gangster" ein Song, der jeden Proggie das Herz höher schlagen läßt, Tempi- und Rhythmuswechsel, rockige Parts im Wechsel mit frickeligem, einem wunderbaren Intermezzo mit Swinging-Jazz-Anleihen und italienischem Gesang (ich sehe die Gangster quasi am runden Tisch vor mir während der Zeit der Prohibition - netter Gag) und gleich danach wüste Ausbrüche am Saxophon in bester VdGG-Tradtion.

Danach wird es sehr ruhig, fast schon elegisch und trauernd, ein monotoner tiefer Paukenton (oder so was ähnliches) und einsame Töne am Klavier oder der Gitarre untermalen einen melancholischen Gesang.

Nach wieder stark rockenden "Hide inside" (woran erinnern die mich hier bloss?) kommen zwei längere Tracks. Der erste beginnt wie TALK TALK in der "Eden-Phase", nicht ganz so schräg, aber ähnlich gefühlvoll und steigert sich unaufhörlich zu einem fulminanten Ende mit Chören und Orgel im Sound von YES (a la Tony Kaye auf THE YES ALBUM) um wieder rein akustisch mit Gitarre auszuklingen.

Mit selbigen Instrument startet auch der letzte Track, der ein ähnliches Strickmuster aufweist, auch hier gibt es sehr mediative Passagen, die fast nur akustisch gespielt im Wechsel mit lauten, harten Abschnitten. Am Ende scheint auch die Sprache des Sängers zu wechseln (von Englisch auf italienisch(?) - das erkenn ich nicht so genau) - das Ende ist auch wieder ein kleiner Gag, nach gut 11 Minuten ist Schluß und dann setzt nach zwei Minuten noch mal kurz ein elektronischer leiser Basston ein.

Fazit, ein gelungenes Debüt, man erkennt die Vorbilder, sie schaffen es aber, aus den diversen Mixturen was eigenständiges zu zaubern. Gefällt mir wirklich gut und macht Lust auf mehr.

Nachtrag: langsam kommt der Suchtfaktor durch, ich habe die CD jetzt des öfteren auf dem Weg zur Arbeit (was ist schöner, als morgens um 6.00 Uhr im Bus zu sitzen und solche Musik zu hören, wenn der Tag erwacht) gehört, und sie wird immer besser. Besonders das schon erwähnte "Gangsters" geht mir nicht mehr aus dem Kopf - deshalb ein Pünktchen mehr ;-)"

11/15

trurl
caramel
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Re: The Amber Light - Goodbye To Dusk..

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Gepostet: 25.01.2011 - 19:46 Uhr  ·  #4
Zitat
The Amber Light - Goodbye To Dusk, Farewell To Dawn

... und genau die habe ich am Samstag bestellt :haeh: .

Kann ich mich nach dem Studium dieser Seite ja nun noch mehr freuen :lol: :lol: .
ForbiddenPlanet
 
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Re: The Amber Light - Goodbye To Dusk..

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Gepostet: 25.01.2011 - 22:46 Uhr  ·  #5
Jep, mit der kannst du nichts falsch machen, wobei mir die nachfolgende EP oder das Minialbum Stranger & Strangers sogar noch einen Tick besser gefällt, wegen des grandiosen Titelstücks. Hingegen finde ich das letzte Album Play , von 2008 arschglatt und belanglos, sooo schade...von mir aus hätten sie ja gerne auf Mainstream setzen können, aber dann müssen die Songs halt auch gut sein.
Floyd Pink
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Re: The Amber Light - Goodbye To Dusk..

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Gepostet: 26.01.2011 - 09:14 Uhr  ·  #6
Jau, ist echt komisch wie sich The Amber Light entwickelt haben. Vermutlich konnten sie mit Prog bzw. Art Rock nicht von ihrer Musik leben (wer kann das schon?) und gingen dann Richtung airplaytauglich - was ziemlich in die Hose ging.
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Re: The Amber Light - Goodbye To Dusk..

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Gepostet: 27.01.2011 - 02:06 Uhr  ·  #7
Auch mir ist die Band bekannt ;-)
hmc
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Re: The Amber Light - Goodbye To Dusk..

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Gepostet: 23.05.2011 - 13:37 Uhr  ·  #8
Zitat
Jau, ist echt komisch wie sich The Amber Light entwickelt haben. Vermutlich konnten sie mit Prog bzw. Art Rock nicht von ihrer Musik leben (wer kann das schon?) und gingen dann Richtung airplaytauglich - was ziemlich in die Hose ging


selber schuld.
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