Poor Genetic Material - Leap Into Fall und Winter's Edge
Leap Into Fall
(2002 - Benedek, Glomb, Griffiths, Jaehne, Sturm)
Line-up
Phil Griffiths - Vocals
Stefan Glomb - Guitars
Philipp Jaehne - Keyboards
Dennis Sturm - Bass
Ludwig Benedek - Drums
Poor Genetic Material begannen ursprünglich als Ambient Projekt. Doch nach den ersten beiden Alben holte man sich die beiden Alias Eye Musiker Philip Griffiths und Ludwig Benedek hinzu und produzierte mit "Summerland" schon ein Album, das songorientierter war.
Das neueste Album "Leap Into Fall" schließlich bedeutet für Poor Genetic Material die Entwicklung zur voll ausgewachsenen Band. Man hat sich jetzt mit Dennis Sturm auch einen Bassisten mit an Bord geholt, Stefan Glomb kann sich nun ganz seinen Gitarren widmen.
Das Album deutet zu Beginn noch auf die Vergangenheit der Band. Schwebende sogenannte Musicscapes leiten das 16-minütige Lied "Rush of ages" ein. Es gesellt sich eine verträumte Mellotron-Flöte hinzu ehe nach knapp anderthalb Minuten das Tempo anzieht, die Band nun ganz einsetzt und sehr eingängigen melodischen Prog bietet. Auf die Dauer ist "Rush of ages" allerdings leider nicht abwechslungsreich genug und ein etwas strafferes Arrangement hätte dem Lied gut getan, doch die Qualitäten der Band zeigen sich bereits.
Poor Genetic Material gehen mit Leichtigkeit an ihre Musik und verweben Rock und Prog mit Popeinflüssen. Schwerpunkt wird auf schöne Harmonien gelegt. Das Titelstück "Leap into fall" ist ein gelungener Beweis dafür. Auch die abschließende romantische Pianoballade "Fall" ist wunderschön geraten.
Komplexer ist es bei "Antares", das mit härteren Gitarrenriffs, Breaks, schlicht wunderschönen Melodielinien und einigen Stimmungswechseln glänzt und damit auch die Leute anspricht, die etwas mehr Progressivität wünschen.
Poor Genetic Material haben ein Album produziert, das ohne große Schwächen wie aus einem Guß erscheint. Liebhaber etwas ruhigerer, besinnlicherer und in manchen Momenten auch unbeschwerter Musik mit progressiven Anklängen hier und da finden mit "Leap into fall" genau das richtige.
Lieder wie "Leap into fall", "Antares", "Fall" und "Thin red line" sind gut geraten und machen das etwas zu lange und deshalb nicht immer gelungene "Rush of ages" auf jeden Fall wett.
"Leap into fall" ist somit ein Tip für die Freunde des melodieorientierten Progrock.
11/15 Punkte
Winter's Edge
(2003 - Benedek, Glomb, Griffiths, Jaehne, Sturm)
Line-up
Phil Griffiths - Vocals
Stefan Glomb - Guitars
Philipp Jaehne - Keyboards
Dennis Sturm - Bass
Ludwig Benedek - Drums
Poor Genetic Material haben sich einer sehr melodischen, filigranen Musik verschrieben, die Elemente des Progressive Rock mit eingängigen Melodien und Ambienteinflüssen verbindet. Das Resultat in Form des dritten Albums "Winter's Edge" klingt passenderweise wie der Soundtrack zur dunklen Jahreszeit.
Poor Genetic Material verstehen es dabei, Musik zu spielen, die einerseits ideal geeignet ist, um die Gedanken schweifen und sich forttragen zu lassen, es aber auch schafft, die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers zu fesseln ohne dabei langweilig zu wirken. Die empfindliche Mischung aus Ambienteinflüssen und progressiver Musik ist genau ausbalanciert und verdient im wahrsten Sinne des Wortes die Bezeichnung "Art Rock" - "Winter's Edge" ist Rockmusik als Kunstform, dabei aber völlig unverkrampft und mit einer Selbstverständlichkeit vorgetragen, die eigentlich jedes Bemühen, die Musik diversen Schubladen zuzuordnen, überflüssig macht. Die Lieder sprechen für sich.
Sphärische Musicscapes, schwebende Keyboards von Philipp Jaehne (der aber auch genauso dynamisch die Orgel bearbeitet) und dezente Gitarren von Stefan Glomb untermalen elegante Melodien über denen Philip Griffiths' exzellenter Gesang thront. Wobei "Winter's Edge" auch genug Raum für instrumentale Exkursionen läßt, die in ihrer Entspanntheit mich manchmal an Brian Enos Ambientwerke wie etwa "Apollo - Atmospheres And Sountracks" erinnern, an anderer Stelle aber ebenso an Tempo zulegen und von der Dynamik und Soundkulisse dann Erinnerungen an die heutzutage fast vergessenen Elektroprogger P'Cock wach werden lassen. "Winter's Edge" klingt dabei aber jederzeit eigenständig und unverbraucht. Es ist moderne progressive Musik, die, wenn die Radiolandschaft nicht so gleichgeschaltet und verdummt wäre, eigentlich auch kommerzielle Chancen hätte. Bei all den "Superstars", die hierzulande ihre Karaokenummern trällern, sind die wahren Superstars schon lange unter uns.
Einzelne Höhepunkte bei "Winter's Edge" auszumachen fällt schwer. Wie schon der Vorgänger "Leap Into Fall" präsentiert sich das Album sehr homogen und bietet eine durchweg hohe Qualität. Seien es eingängige (aber dennoch anspruchsvolle) Stücke wie "Sharp Bends Sudden Crests" oder komplexere progressive Ausflüge in bester Tradition der 70er Jahre wie auf dem zweigeteilten Titelstück - Poor Genetic Material spielen einfach schöne Musik auf höchstem Niveau.
Somit ist "Winter's Edge" allen zu empfehlen, die eine gepflegte Variante des Progressive Rock schätzen. Anspruchsvoll instrumentierte Musik mit Melodiegfühl, die trotz aller Eingängigkeit niemals simpel ausfällt, bekommt man selten geboten. Einfach mal reinhören und forttragen lassen. Man kann gespannt sein, was Poor Genetic Material noch zu bieten haben. Nach Sommer, Herbst und Winter müßte sich das nächste Album eigentlich dem Frühling widmen.
13/15 Punkte
http://www.poorgeneticmaterial.de/Music/music.html
TO für den Musikzirkus
Leap Into Fall
(2002 - Benedek, Glomb, Griffiths, Jaehne, Sturm)
Line-up
Phil Griffiths - Vocals
Stefan Glomb - Guitars
Philipp Jaehne - Keyboards
Dennis Sturm - Bass
Ludwig Benedek - Drums
Poor Genetic Material begannen ursprünglich als Ambient Projekt. Doch nach den ersten beiden Alben holte man sich die beiden Alias Eye Musiker Philip Griffiths und Ludwig Benedek hinzu und produzierte mit "Summerland" schon ein Album, das songorientierter war.
Das neueste Album "Leap Into Fall" schließlich bedeutet für Poor Genetic Material die Entwicklung zur voll ausgewachsenen Band. Man hat sich jetzt mit Dennis Sturm auch einen Bassisten mit an Bord geholt, Stefan Glomb kann sich nun ganz seinen Gitarren widmen.
Das Album deutet zu Beginn noch auf die Vergangenheit der Band. Schwebende sogenannte Musicscapes leiten das 16-minütige Lied "Rush of ages" ein. Es gesellt sich eine verträumte Mellotron-Flöte hinzu ehe nach knapp anderthalb Minuten das Tempo anzieht, die Band nun ganz einsetzt und sehr eingängigen melodischen Prog bietet. Auf die Dauer ist "Rush of ages" allerdings leider nicht abwechslungsreich genug und ein etwas strafferes Arrangement hätte dem Lied gut getan, doch die Qualitäten der Band zeigen sich bereits.
Poor Genetic Material gehen mit Leichtigkeit an ihre Musik und verweben Rock und Prog mit Popeinflüssen. Schwerpunkt wird auf schöne Harmonien gelegt. Das Titelstück "Leap into fall" ist ein gelungener Beweis dafür. Auch die abschließende romantische Pianoballade "Fall" ist wunderschön geraten.
Komplexer ist es bei "Antares", das mit härteren Gitarrenriffs, Breaks, schlicht wunderschönen Melodielinien und einigen Stimmungswechseln glänzt und damit auch die Leute anspricht, die etwas mehr Progressivität wünschen.
Poor Genetic Material haben ein Album produziert, das ohne große Schwächen wie aus einem Guß erscheint. Liebhaber etwas ruhigerer, besinnlicherer und in manchen Momenten auch unbeschwerter Musik mit progressiven Anklängen hier und da finden mit "Leap into fall" genau das richtige.
Lieder wie "Leap into fall", "Antares", "Fall" und "Thin red line" sind gut geraten und machen das etwas zu lange und deshalb nicht immer gelungene "Rush of ages" auf jeden Fall wett.
"Leap into fall" ist somit ein Tip für die Freunde des melodieorientierten Progrock.
11/15 Punkte
Winter's Edge
(2003 - Benedek, Glomb, Griffiths, Jaehne, Sturm)
Line-up
Phil Griffiths - Vocals
Stefan Glomb - Guitars
Philipp Jaehne - Keyboards
Dennis Sturm - Bass
Ludwig Benedek - Drums
Poor Genetic Material haben sich einer sehr melodischen, filigranen Musik verschrieben, die Elemente des Progressive Rock mit eingängigen Melodien und Ambienteinflüssen verbindet. Das Resultat in Form des dritten Albums "Winter's Edge" klingt passenderweise wie der Soundtrack zur dunklen Jahreszeit.
Poor Genetic Material verstehen es dabei, Musik zu spielen, die einerseits ideal geeignet ist, um die Gedanken schweifen und sich forttragen zu lassen, es aber auch schafft, die volle Aufmerksamkeit des Zuhörers zu fesseln ohne dabei langweilig zu wirken. Die empfindliche Mischung aus Ambienteinflüssen und progressiver Musik ist genau ausbalanciert und verdient im wahrsten Sinne des Wortes die Bezeichnung "Art Rock" - "Winter's Edge" ist Rockmusik als Kunstform, dabei aber völlig unverkrampft und mit einer Selbstverständlichkeit vorgetragen, die eigentlich jedes Bemühen, die Musik diversen Schubladen zuzuordnen, überflüssig macht. Die Lieder sprechen für sich.
Sphärische Musicscapes, schwebende Keyboards von Philipp Jaehne (der aber auch genauso dynamisch die Orgel bearbeitet) und dezente Gitarren von Stefan Glomb untermalen elegante Melodien über denen Philip Griffiths' exzellenter Gesang thront. Wobei "Winter's Edge" auch genug Raum für instrumentale Exkursionen läßt, die in ihrer Entspanntheit mich manchmal an Brian Enos Ambientwerke wie etwa "Apollo - Atmospheres And Sountracks" erinnern, an anderer Stelle aber ebenso an Tempo zulegen und von der Dynamik und Soundkulisse dann Erinnerungen an die heutzutage fast vergessenen Elektroprogger P'Cock wach werden lassen. "Winter's Edge" klingt dabei aber jederzeit eigenständig und unverbraucht. Es ist moderne progressive Musik, die, wenn die Radiolandschaft nicht so gleichgeschaltet und verdummt wäre, eigentlich auch kommerzielle Chancen hätte. Bei all den "Superstars", die hierzulande ihre Karaokenummern trällern, sind die wahren Superstars schon lange unter uns.
Einzelne Höhepunkte bei "Winter's Edge" auszumachen fällt schwer. Wie schon der Vorgänger "Leap Into Fall" präsentiert sich das Album sehr homogen und bietet eine durchweg hohe Qualität. Seien es eingängige (aber dennoch anspruchsvolle) Stücke wie "Sharp Bends Sudden Crests" oder komplexere progressive Ausflüge in bester Tradition der 70er Jahre wie auf dem zweigeteilten Titelstück - Poor Genetic Material spielen einfach schöne Musik auf höchstem Niveau.
Somit ist "Winter's Edge" allen zu empfehlen, die eine gepflegte Variante des Progressive Rock schätzen. Anspruchsvoll instrumentierte Musik mit Melodiegfühl, die trotz aller Eingängigkeit niemals simpel ausfällt, bekommt man selten geboten. Einfach mal reinhören und forttragen lassen. Man kann gespannt sein, was Poor Genetic Material noch zu bieten haben. Nach Sommer, Herbst und Winter müßte sich das nächste Album eigentlich dem Frühling widmen.
13/15 Punkte
http://www.poorgeneticmaterial.de/Music/music.html
TO für den Musikzirkus
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