Quidam - The Time Beneath The Sky
(2002 - Derkowska, Florek, Jermakow, Meller, Scholl, Zasada)
Tracks:
1. Letter From The Desert II
2. Still Waiting - Letter From The Desert II
3. No Quarter - Wahnsinn!!!!!!!!!!!!!
4. New Name
5. Kolozek - For AgaPe
6. The Time Beneath The Sky - Credo I
7. The Time Beneath The Sky - Credo II
8. The Time Beneath The Sky - You Are/In The Labyrinth Of Thoughts
9. The Time Beneath The Sky - Quimpromptu
10. The Time Beneath The Sky - Everything Has Its Own/Time Beneath The Sky
Lang war die Wartezeit für das neue Album von Quidam. Ursprünglich mal für das Jahr 2000 angekündigt wurde nun endlich 2002 "The Time Beneath The Sky" bzw. "Pod Niebem Czas" - so der polnische Originaltitel - veröffentlicht.
Ich war zuerst etwas enttäuscht, daß ich hier (nach fünfwöchiger Wartezeit) nur die englisch betitelte Version bestellen konnte. Emila Derkowskas Gesang klingt auf englisch zwar auch nicht schlecht, aber es fehlt doch ein wenig an Ausdruck, wie man auf dem Vorgänger "Angel's Dreams" feststellen mußte. Aber zum Glück wurden meine Bedenken zerstreut. "The Time Beneath The Sky" hat im Unterschied zum polnischen Original lediglich den englischen Titel sowie die Songexte und Liedernamen im Booklet auf englisch. Gesungen wird - bis auf eine Ausnahme - ausnahmslos auf polnisch.
Die Band zeigt sich auf dem neuen Album personell unverändert. Für die Kompositionen zeigen sich auch hier hauptsächlich Gitarrist Zbysek Florek und Keyboarder Maciek Meller verantwortlich, während Emila Derkowska die Texte beisteuert.
Zur Musik: nachdem auf dem vorigen Album etwas poppigere Töne den Vorrang hatten, beschreiten Quidam nun wieder progressivere Wege. Man hat auch das musikalisches Repertoire etwas erweitert. Dies wird schon auf dem instrumentalen Eröffnungsstück "Letter From The Desert I" deutlich. Emila Derkowskas Stimme schwebt zu Beginn wie Lisa Gerrard bei Dead Can Dance oder auf dem Gladiator-Soundtrack über der orientalisch angehauchten Musik.
Flötist Jacek Zasada setzt mit seinem Instrument einzelne Tupfer, ehe nach knapp drei Minuten der Rest der Band einsetzt und das Lied eine allmähliche Wendung erfährt. Über den orientalischen Einflüssen legt sich plötzlich etwas Pink Floyd, wenn Emila Derkowska (wie schon auf dem Debut auch) ein wenig von "The Great Gig In The Sky" zitiert.
Es folgt der zweite Teil von "Letter From The Desert": eine sehr zarte und sanfte Ballade, die ungeheuer entspannend wirkt und erneut zeigt, daß Emila Derkowska sowohl die ausdrucksstarken und dynamischen wie auch die sinnlichen Parts beherrscht.
Mit "No Quarter" folgt ein Led Zeppelin Cover. Es ist auch das einzige Stück, was auf Englisch gesungen wird. Quidam lassen es auf dem Stück herzhaft zur Sache gehen. Und obwohl es eine Fremdkomposition ist wirkt es nicht wie ein Fremdkörper auf dem Album. Es gibt alles, was das Herz begehrt. Atmosphärische Passagen mit viel Querflöte zu Beginn, später dann Hammond-Orgel und vor allem saftige Gitarrenklänge von Zbysek Florek, der hier Platz für lange Soli hat.
Mit "New Name" und "Kozolec" folgen zwei nette kleine Lieder, wobei "Kozolec" folkloristisch angehaucht ist. Beide Songs sind keine echten Höhepunkte, aber sie stören auch nicht den Gesamteindruck.
Was folgt ist das lose Konzeptwerk "The Time Beneath The Sky", das in fünf einzelne Lieder aufgeteilt ist, die jedoch keinem musikalischen Leitmotiv folgen. Quidam bieten hier melodisch symphonische Musik bester Qualität. Es gibt vereinzelt Einflüsse von Pink Floyd herauszuhören, auch wieder ein paar folkloristische Tupfer und sogar mit "Credo II" und "Quimpromptu" Stücke, die Ähnlichkeiten zu Porcupine Tree aufweisen.
Wer die etwas leichtere, symphonische und melodisch-romantische Variante des Progressive Rocks mag, der wird von Quidam hier bestens bedient. Auf knapp 65 Minuten bekommt man sehr viel Emotionen und wunderbare instrumentale Arbeit geboten. Gekrönt vom wirklich ausgezeichneten Gesang Emila Derkowskas. Zum Glück hat sich die Band diesmal entschieden, Emila nicht englisch singen zu lassen.
"The Time Beneath The Sky" ist nach der langen Pause ein großes Album geworden, das sehr viele Progfans ansprechen sollte. Ich kann Quidam, genau wie die polnischen Kollegen von Abraxas, allen hierzulande nur empfehlen. Viel besser kann man Progrock, der Emotionen ausstrahlt, nicht produzieren.
14/15 Punkte
TO für den Musikzirkus
(2002 - Derkowska, Florek, Jermakow, Meller, Scholl, Zasada)
Tracks:
1. Letter From The Desert II
2. Still Waiting - Letter From The Desert II
3. No Quarter - Wahnsinn!!!!!!!!!!!!!
4. New Name
5. Kolozek - For AgaPe
6. The Time Beneath The Sky - Credo I
7. The Time Beneath The Sky - Credo II
8. The Time Beneath The Sky - You Are/In The Labyrinth Of Thoughts
9. The Time Beneath The Sky - Quimpromptu
10. The Time Beneath The Sky - Everything Has Its Own/Time Beneath The Sky
Lang war die Wartezeit für das neue Album von Quidam. Ursprünglich mal für das Jahr 2000 angekündigt wurde nun endlich 2002 "The Time Beneath The Sky" bzw. "Pod Niebem Czas" - so der polnische Originaltitel - veröffentlicht.
Ich war zuerst etwas enttäuscht, daß ich hier (nach fünfwöchiger Wartezeit) nur die englisch betitelte Version bestellen konnte. Emila Derkowskas Gesang klingt auf englisch zwar auch nicht schlecht, aber es fehlt doch ein wenig an Ausdruck, wie man auf dem Vorgänger "Angel's Dreams" feststellen mußte. Aber zum Glück wurden meine Bedenken zerstreut. "The Time Beneath The Sky" hat im Unterschied zum polnischen Original lediglich den englischen Titel sowie die Songexte und Liedernamen im Booklet auf englisch. Gesungen wird - bis auf eine Ausnahme - ausnahmslos auf polnisch.
Die Band zeigt sich auf dem neuen Album personell unverändert. Für die Kompositionen zeigen sich auch hier hauptsächlich Gitarrist Zbysek Florek und Keyboarder Maciek Meller verantwortlich, während Emila Derkowska die Texte beisteuert.
Zur Musik: nachdem auf dem vorigen Album etwas poppigere Töne den Vorrang hatten, beschreiten Quidam nun wieder progressivere Wege. Man hat auch das musikalisches Repertoire etwas erweitert. Dies wird schon auf dem instrumentalen Eröffnungsstück "Letter From The Desert I" deutlich. Emila Derkowskas Stimme schwebt zu Beginn wie Lisa Gerrard bei Dead Can Dance oder auf dem Gladiator-Soundtrack über der orientalisch angehauchten Musik.
Flötist Jacek Zasada setzt mit seinem Instrument einzelne Tupfer, ehe nach knapp drei Minuten der Rest der Band einsetzt und das Lied eine allmähliche Wendung erfährt. Über den orientalischen Einflüssen legt sich plötzlich etwas Pink Floyd, wenn Emila Derkowska (wie schon auf dem Debut auch) ein wenig von "The Great Gig In The Sky" zitiert.
Es folgt der zweite Teil von "Letter From The Desert": eine sehr zarte und sanfte Ballade, die ungeheuer entspannend wirkt und erneut zeigt, daß Emila Derkowska sowohl die ausdrucksstarken und dynamischen wie auch die sinnlichen Parts beherrscht.
Mit "No Quarter" folgt ein Led Zeppelin Cover. Es ist auch das einzige Stück, was auf Englisch gesungen wird. Quidam lassen es auf dem Stück herzhaft zur Sache gehen. Und obwohl es eine Fremdkomposition ist wirkt es nicht wie ein Fremdkörper auf dem Album. Es gibt alles, was das Herz begehrt. Atmosphärische Passagen mit viel Querflöte zu Beginn, später dann Hammond-Orgel und vor allem saftige Gitarrenklänge von Zbysek Florek, der hier Platz für lange Soli hat.
Mit "New Name" und "Kozolec" folgen zwei nette kleine Lieder, wobei "Kozolec" folkloristisch angehaucht ist. Beide Songs sind keine echten Höhepunkte, aber sie stören auch nicht den Gesamteindruck.
Was folgt ist das lose Konzeptwerk "The Time Beneath The Sky", das in fünf einzelne Lieder aufgeteilt ist, die jedoch keinem musikalischen Leitmotiv folgen. Quidam bieten hier melodisch symphonische Musik bester Qualität. Es gibt vereinzelt Einflüsse von Pink Floyd herauszuhören, auch wieder ein paar folkloristische Tupfer und sogar mit "Credo II" und "Quimpromptu" Stücke, die Ähnlichkeiten zu Porcupine Tree aufweisen.
Wer die etwas leichtere, symphonische und melodisch-romantische Variante des Progressive Rocks mag, der wird von Quidam hier bestens bedient. Auf knapp 65 Minuten bekommt man sehr viel Emotionen und wunderbare instrumentale Arbeit geboten. Gekrönt vom wirklich ausgezeichneten Gesang Emila Derkowskas. Zum Glück hat sich die Band diesmal entschieden, Emila nicht englisch singen zu lassen.
"The Time Beneath The Sky" ist nach der langen Pause ein großes Album geworden, das sehr viele Progfans ansprechen sollte. Ich kann Quidam, genau wie die polnischen Kollegen von Abraxas, allen hierzulande nur empfehlen. Viel besser kann man Progrock, der Emotionen ausstrahlt, nicht produzieren.
14/15 Punkte
TO für den Musikzirkus