das problem war nicht die band, sondern ihr manager.
Terry Knight war ein mäßiger sänger einer mittelprächtigen garagenband,
The Pack, bei der auch schon Farner und Brewer agierten.
jeder, der sich schon ca. 69/70 für mucke interessierte, dürfte nachfolgende
details kennen:
Grand Funk schuf Terry quasi aus der retorte, wobei er alle methoden einsetzte,
die man allgemein als zwischen 'unfein', 'lumperei' und geradezu
'kriminell' bezeichnet.
dazu gehörte die bestechung von journalisten und rundfunksendern, oder
das hineinkaufen in festivals; die nötigung von plattenlabeln; das bedrohen
von leuten, die im wege standen...
dazu gehörte lautes und sehr agressives sich selbst bewerben (überhaupt war er
als agressiv und gewalttätig, aber auch als arrogant und großmäulig verschrieen).
überheblichkeit, selbstverherrlichung, rotzigkeit, völlig ungebührliches auftreten
in der öffentlichkeit, u.a. in diesen ohnedies kaum zu ertragenden US-talkshows...
in seinen besten augenblicken war er ein nertötender maulheld...
(ich hab selbst tv-auftritte erlebt).
die liste seiner negativen charaktereigenschaften wäre endlos.
in new york hat er riesen-häuserfassaden mit werbung zugekleistert und das
fanden (damals) viele menschen mit dem 'rock'n'roll-spirit' unvereinbar.
das führte zu bösen reaktionen, nicht nur der fachpresse, sondern auch von
tageszeitungen und politischen magazinen. ob Melody Maker oder (deutsche)
Sounds, ob Newsweek oder Spiegel, selbst im Guardian und deutschen
tageszeitungen wollte man mit diesem typen nichts zu tun haben.
ich habe eine menge rock-lexika aus jenen tagen; jedes einzige ergeht
sich in schärfster kritik und viele der (sich als integer) sehen radiostationen haben
GF einfach nicht gespielt. die BBC...? undenkbar. selbst dert deutsche PopShop
hat ein paar jahre gebraucht....
natürlich gabs immer auch genug dummlacke, die kritiklos waren, oder nichts begreifen
wollten, die sterben ja nie aus.
aber fans, so sie sich als mitdenkend und integer sahen, wollten lange nichts mit
GF zu tun haben. man war so zwischen 14-18 und fand es schon wichtig, eine deutliche
position zu beziehen.
natürlich hat man im jugendlichen kopf nicht begriffen, daß
a) auch andere bands ihre lumpereien abziehen (allerdings nicht gerade so brutal),
b) nicht die band, sondern Terry Knight der wahre bastard war.
und dabei, daß ist fast nicht zu begreifen , zeichnete er nicht nur für ein halbes dutzend
hervorragende GF-alben verantwortlich, sondern hat darüber hinaus auch noch die
ebenfalls superben BLOODROCK produziert.
so viele scheiben, die ganz genau meinen musikalischen wunschvorstellungen entsprechend,
welche spagate muß man da machen...
Terry's übler charakter erklärt aber auch schon, daß die musiker irgendwann einfach nicht
mehr weiter wollten und mit neuen managern kamen natürlich neue ideen, die leider fast
alle nicht zündeten.
auf die jungs als musiker und als menschen lasse ich aber schon lange nichts mehr kommen.
sie haben sehr gesunde ansichten und sind noch heute in vielen guten projekten engagiert
(und das ist schon länger bekannt und bewiesen).
Terry, nun er hat das verdiente ende erhalten. total abhängig von speziell coke und anderen
nettigkeiten und in einem persönlichen umfeld von junkies, drogendealern und klein- sowie
großkriminellen wurde er schließlich vom eigenen drogendealer-schwiegersohn erstochen,
als er versuchte eine prügelei zwischen demselben und Terry's tochter zu schlichten.
zum zeitpunkt waren alle drei randvoll und natürlich ging es um einen drogendeal...
da passen nun mal wirklich alle klischees dieser welt zusammen, und leider sind sie nicht erfunden.
gerade lese ich die offizielle Bio, "An American Band" und werde da noch mehr interessante
details erfahren.
von Grand Funk bin und bleibe ich fan; zu Terry sage ich "good riddance" oder
auch "joot dat hä fott ess"!
dachse die bellen, beißen auch!