KINO - Picture
(2005 - Beck, Maitland, Mitchell, Trewavas)
Label: Inside Out (SPV) 2005
Tracks:
1. Losers day parade
2. Letting go
3. Leave a light on
4. Swimming in women
5. People
6. All you see
7. Perfect tense
8. Room for two
9. Holding on
10. Picture
Der Begriff "Supergroup" wurde in der Vergangenheit schon oft strapaziert. Transatlantic legte sicherlich in neueren Zeiten den Grundstein für nachfolgende Progprojekte, bei denen sich illustre Teilnehmer diverser Bands zusammenfinden. The Tangent folgte, ganz neu im Spiel sind jetzt Kino. It Bites Keyboarder John Beck, Arenagitarrist John Mitchell, der für Kino auch sehr gekonnt den Gesangspart übernimmt, Ex-Porcupine Tree Schlagzeuger Chris Maitland und der transatlanticerfahrene Pete Trewavas, der anscheinend immer wieder Lust hat, proglastigere Musik zu machen, als die jetzigen Marillion es zulassen, sind zusammengekommen, um eine neue Band ins Leben zu rufen.
Kino beschreiten im Gegensatz zu Transatlantic und The Tangent allerdings andere Wege. Während letztere Bands ausgiebig in vergangenen Zeiten schwelgen und sich bemühen, den Geist der 70er Jahre neu einzufangen, zeigen sich Kino nach vorne gerichtet. Klar, progressives bekommt man auch hier zu hören. Schräge Takte dann und wann, dissonante Gitarrenparts sorgfältig eingestreut, lassen den Zuhörer nie vergessen, daß Kino alles andere als Radiomusik spielen. Und doch zeigt sich die Musik auf "Picture" der mainstreamlastigen Rockmusik verbunden.
Beck, Mitchell und Co. zeigen Talent für eingängige Melodien, die praktisch sofort hängenbleiben. Und während vor allem bei Transatlantic damals das Progelement manchmal den Hauch des Selbstzwecks nie ganz verbergen konnte, wirken bei Kino die progressiveren Elemente wie natürliche Bestandteile der Kompositionen.
Die Band baut aber auch andere Einflüsse in ihre Musik ein. So klingt "Telling Me To Tell You" erstaunlicherweise nach The Police, Einflüsse von Supertramp kann man auf dem Stück "Swimming in Women" heraushören, man verneigt sich aber auch vor Proggrößen wie Steve Hackett - man traut John Mitchell, wenn man ihn nur von Arena kennt, vielleicht gar nicht zu, so durch und durch anders zu klingen, aber sein Gitarrensolo auf "All You See" könnte genauso auch aus seligen Genesistagen stammen.
Kino sind aber, wie eben erwähnt, weit davon entfernt, ein weiteres Retroprogrevivalfestival zu sein. Das mag einige enttäuschen. Kinos Musik klingt dafür unverkrampfter, locker, eingängig und trotz aller Leichtigkeit immer auch nachhaltig. Vor allem die erste Hälfte des Albums befindet sich auf einem konstant hohen Niveau.
Die zweite Hälfte plätschert manchmal etwas vor sich hin, vor allem dann, wenn Kino ihre Progeinflüsse sehr stark zurückschrauben und die Stücke einen Hauch zu gewöhnlich klingen.
Das Gesamtkonzept von Kino geht aber auf: geradlinige Rockmusik mit Progelementen zu veredeln. das Augenmerk auf die Melodien zu legen, aber immer wieder rechts und links vom Weg abzuweichen, um kreativen Freiraum für die einzelnen Musiker zu lassen.
Laut Bandaussage soll Kino kein Einmalprojekt bleiben, sondern etwas längerfristiges werden. Zu wünschen ist es auf jeden Fall. Kino beschreiten in der Riege der Progsupergroups wohltuend andere Wege.
12/15 Punkte
(2005 - Beck, Maitland, Mitchell, Trewavas)
Label: Inside Out (SPV) 2005
Tracks:
1. Losers day parade
2. Letting go
3. Leave a light on
4. Swimming in women
5. People
6. All you see
7. Perfect tense
8. Room for two
9. Holding on
10. Picture
Der Begriff "Supergroup" wurde in der Vergangenheit schon oft strapaziert. Transatlantic legte sicherlich in neueren Zeiten den Grundstein für nachfolgende Progprojekte, bei denen sich illustre Teilnehmer diverser Bands zusammenfinden. The Tangent folgte, ganz neu im Spiel sind jetzt Kino. It Bites Keyboarder John Beck, Arenagitarrist John Mitchell, der für Kino auch sehr gekonnt den Gesangspart übernimmt, Ex-Porcupine Tree Schlagzeuger Chris Maitland und der transatlanticerfahrene Pete Trewavas, der anscheinend immer wieder Lust hat, proglastigere Musik zu machen, als die jetzigen Marillion es zulassen, sind zusammengekommen, um eine neue Band ins Leben zu rufen.
Kino beschreiten im Gegensatz zu Transatlantic und The Tangent allerdings andere Wege. Während letztere Bands ausgiebig in vergangenen Zeiten schwelgen und sich bemühen, den Geist der 70er Jahre neu einzufangen, zeigen sich Kino nach vorne gerichtet. Klar, progressives bekommt man auch hier zu hören. Schräge Takte dann und wann, dissonante Gitarrenparts sorgfältig eingestreut, lassen den Zuhörer nie vergessen, daß Kino alles andere als Radiomusik spielen. Und doch zeigt sich die Musik auf "Picture" der mainstreamlastigen Rockmusik verbunden.
Beck, Mitchell und Co. zeigen Talent für eingängige Melodien, die praktisch sofort hängenbleiben. Und während vor allem bei Transatlantic damals das Progelement manchmal den Hauch des Selbstzwecks nie ganz verbergen konnte, wirken bei Kino die progressiveren Elemente wie natürliche Bestandteile der Kompositionen.
Die Band baut aber auch andere Einflüsse in ihre Musik ein. So klingt "Telling Me To Tell You" erstaunlicherweise nach The Police, Einflüsse von Supertramp kann man auf dem Stück "Swimming in Women" heraushören, man verneigt sich aber auch vor Proggrößen wie Steve Hackett - man traut John Mitchell, wenn man ihn nur von Arena kennt, vielleicht gar nicht zu, so durch und durch anders zu klingen, aber sein Gitarrensolo auf "All You See" könnte genauso auch aus seligen Genesistagen stammen.
Kino sind aber, wie eben erwähnt, weit davon entfernt, ein weiteres Retroprogrevivalfestival zu sein. Das mag einige enttäuschen. Kinos Musik klingt dafür unverkrampfter, locker, eingängig und trotz aller Leichtigkeit immer auch nachhaltig. Vor allem die erste Hälfte des Albums befindet sich auf einem konstant hohen Niveau.
Die zweite Hälfte plätschert manchmal etwas vor sich hin, vor allem dann, wenn Kino ihre Progeinflüsse sehr stark zurückschrauben und die Stücke einen Hauch zu gewöhnlich klingen.
Das Gesamtkonzept von Kino geht aber auf: geradlinige Rockmusik mit Progelementen zu veredeln. das Augenmerk auf die Melodien zu legen, aber immer wieder rechts und links vom Weg abzuweichen, um kreativen Freiraum für die einzelnen Musiker zu lassen.
Laut Bandaussage soll Kino kein Einmalprojekt bleiben, sondern etwas längerfristiges werden. Zu wünschen ist es auf jeden Fall. Kino beschreiten in der Riege der Progsupergroups wohltuend andere Wege.
12/15 Punkte
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