Victor Lemonte Wooten - Palmystery (2008)

 
nobbygard
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Victor Lemonte Wooten - Palmystery (2008)

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Gepostet: 25.05.2008 - 09:58 Uhr  ·  #1
Dies ist das Cover der für mich perfektesten Scheibe des Jahres 2008:






Alle Kompositionen vom Meister persönlich bis auf Horace Silver's „Song For My Father“. Lest Euch mal gründlich die Besetzungslisten der einzelnen Stücke durch, wo neben den 4 älteren Wooten Brüder (Regi, Roy, Rudy & Joseph), Flecktones Jeff Coffin und Howard Levy einige sehr bekannte Namen aus Rock und Jazz auftauchen:






Victor Lemonte Wooten, Bassist der Flecktones, Steve Bailey's kongenialer Partner in dem Projekt Bass Extremes, dreimaliger Bassist Of The Year (Bass Player Magazine), naturverbundener, religiöser Mensch, Basslehrer, Vater von 4 Kindern hat in den Jahren 2004 – 2007 die Songs dieser CD aufgenommen und ich komme überhaupt nicht los von ihr. Eine Entscheidung, welches das beste oder schönste Stück ist, fällt mir schwer. Langsam beginne ich zu verstehen, dass dieser Mann als legitimer Nachfolger von Jaco Pastorius bezeichnet wird, für mich allerdings nur für die Krone als „Bester Bassist der Welt“, denn vergleichen kann man ihn kaum mit Pastorius, eigentlich ist er mehr die konsequente Weiterentwicklung von Jaco! Was mich am meisten beeindruckt, ist die Vielseitigkeit. Seine vielen Projekte und Beteiligungen an Aufnahmen aufzulisten ist mir zu aufwendig. Ihr findet alles auf seiner Homepage: http://www.victorwooten.com/ Unter dem Menüpunkt Radio W-OO-10 findet Ihr das Cover und wenn Ihr das anklickt öffnet sich eine Art Songbook mit Kommentaren zu den einzelnen Songs und Ihr könnt lauschen – es lohnt sich!

Kommen wir nun zu den einzelnen Tracks:

1. 2 Timers – Jazzrock im Flecktonesstil, versetzter ¾ & 4/4 Takt
2. Cambo – Latineinflüsse, Scatvocals, Cambo ist der Kosename seines jüngsten Sohnes Cameron Wooten, warum werde ich bei dem Gesang bloß so an Matt Bianco erinnert?
3. I Saw God – Spiritual mit afrikanischen und karibischen Einflüssen, Victor sagt, er liebe es Songs zu schreiben, die die Menschen zum Denken veranlassen!
4. The Lesson – musikalische Darstellung seines Buches „The Musical Lesson“. Mehrstimmiges Bassspiel ohne Overdubs!
5. Left, Right & Center – 3 Drummer, Organ und Guitar!
6. Sifu – Chinesisch für Lehrer, First Take! Im Hintergrund die Stimme seines Wing Chun-Lehrers
7. Miss U – Mit der Gospelgruppe The Lee Boys und Alvin Lee an der Gitarre, flott
8. Flex – schnelle Bassläufe über monotonem zweiten Bass von Anthony „Flex“ Wellington
9. Gospel – Gemeinschaftskomposition mit Bruder Joseph (keyboards) über ein Gospellied, dass ihre Mutter ihnen am Telefon vorgesungen hat. Sehr schön, slow
10. Song For My Father – Horace Silver's Klassiker mit leichten Anklängen modernerer Jazzrockgruppen
11. Happy Song – Anfangs erinnerte mich das Stück etwas an Koinonia.....
12. Us 2 – Keb Mo an der Slidegitarre, Joseph Wooten keyboards und der Meister am Bass und SLIDEBASS (?), sehr schönes langsames Stück, leider zu kurz!

Hört es Euch selbst an, es ist wirklich eine schöne Scheibe. Die Soundbeispiele auf der Website sind leider kurz und geben natürlich nicht die gesamte Entwicklung jedes Songs wieder.

Für mich ist das eine absolute Inselscheibe und ich bin der festen Überzeugung, dass sie unter den Artisten viele Freunde finden könnte, sie spricht viele Geschmäcker an!

Nobby
:daumen: :daumen: :daumen:
Jersch
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Re: Victor Lemonte Wooten - Palmystery (2008)

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Gepostet: 25.05.2008 - 13:34 Uhr  ·  #2
nobbygard, der Victor Wooten errinert mich von seinem Aussehen sehr an JOHN COLTRANE,das allein macht mich schon interessiert!
nobbygard
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Re: Victor Lemonte Wooten - Palmystery (2008)

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Gepostet: 25.05.2008 - 15:14 Uhr  ·  #3
Ich nehme an, dass das bei diesem Cover der Eindruck ist, ansonsten sieht er john eigentlich nicht ähnlich, bis auf die Hautfarbe. Das ist so ein nettes kleines Kraftpaket (Kampfsport) mit einer sehr sympathischen Ausstrahlung!





Diese Scheibe würde Dir bestimmt auch gefallen!

Nobby

P.S. Jörg, auf der "What Did He Say?" von 1997 spielt er auch ein Stück von John Coltrane: Das schöne "Naima" und eine super Version von Norwegian Wood, das kann man sich auch by YouTube anhören!
firebyrd
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Re: Victor Lemonte Wooten - Palmystery (2008)

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Gepostet: 26.05.2008 - 10:37 Uhr  ·  #4
erstklassige Musiker!

viel Abwechslung!

virtuoser Bass!

eigentlich alles, was eine Platte braucht...

Aber, wie so oft - ich finde hier keinen Gefallen, nichts, was mich derart berührt, daß ich das unbedingt haben muß..

Vielleicht ist es zu perfekt???

Vielleicht zu viel von vielem?

Wie gesagt, es gibt nichts, was man hier "verreißen" könnte, auch hier wieder zeigt sich, wie sehr ein subjektiver Eindruck die Geister scheiden kann.

Es ist aber auch so, und da geht es mir mit vielen Musikrichtungen so, daß ich , gerade im Jazz-Rock, mit der Entwicklung "groß geworden" bin, und ich Ende der 70er mit Schrecken feststellen mußte, wie "glatt" und steril dieser Stil langsam, aber sicher "starb".

Es fehlte die "Aufbruchstimmung", die Musik wurde vorhersehbar und immer langweiliger, bis sie endlich im "Fusionsumpf" für mich nicht mehr "erreichbar" versank.

Und ich glaube, dieses "glatte und steril-perfekte" Element ist es, daß ich in der Musik dieser CD zu hören glaube.

Einzig bei "Cambo" und beim "Happy Song" verspüre ich noch dieses "alte Kribbeln", so die ganze Platte, und sie wäre mein gewesen!

Wolfgang :D
nobbygard
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Re: Victor Lemonte Wooten - Palmystery (2008)

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Gepostet: 26.05.2008 - 11:46 Uhr  ·  #5
Ich kann mein Kribbeln nicht so genau lokalisieren wie Du, Wolfgang. Vielleicht liegt es daran, dass mir ein großer Zeitraum der Entwicklung fehlt, in dem Musik für mich weniger als zweitrangig war. Sterilität empfinde ich nicht bei dieser CD, da habe ich schon deutlich"glatteres" Studiomaterial gehört. Von Victor kenne ich inzwischen auch einige Liveaufnahmen (u.a. vom Bass Day) und das gefällt mir sehr gut. Bei Palmystery gibt es für mich keinen Durchhänger, bei den 4 anderen, die ich besitze ist schon der eine oder andere Track, der mir nicht so gut gefällt. An zweiter Stelle kommt für mich seine Zusammenarbeit mit Steve Bailey, das ist absolut großartig, ich werde die CD "Bass Extremes" demnächst vorstellen.

Nobby
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