Eric Dolphy – Out To Lunch
Label: Blue Note
Originalaufnahme 1964
„Out to Lunch!“ wurde Februar 1964 in Rudy van Gelders legendärem Tonstudio eingespielt und ist mit vielen Freejazz Anteilen angereichert.
Viele sehen in diesem Werk eine so genannte Jahrhundertplatte, für mich ist die Musik allerdings „noch“ zu schwere Kost.
Ich erkenne sehr wohl die handwerklichen Fähigkeiten aller Musiker, aber wie schon gesagt, der Freejazz hat bisher keinen Zugang zu mir gefunden.
Schon der Opener, der geprägt ist vom zugegebenen genialen Schlagzeug und Sax, geht nicht unbedingt glatt in’ s Ohr und verlangt einem Jazz Anfänger wie ich es bin, einiges ab. Die Sax und Trompeten Parts sind mir zu schräg und erzeugen in mir eine Unruhe.
Wie unterschiedlich Experten und ich das Album sehen zeigt dieser Auszug einer Rezi, die ich bei Arte gelesen habe.
„Aber Dolphy war kein eigentlicher Free-Spieler, weder am Saxofon, noch an der Querflöte oder an der Bassklarinette – er suchte die Freiheit in der Form, bewahrte dramatische Strukturen und hat selbst sein Spiel immer als tonal bezeichnet. Es ist auch gerade eine der Stärken des ganzen Albums „Out to Lunch“, dass Dolphy hier zwar die Grenzen der Tonalität auslotet, die musikalischen Strukturen seiner Kompositionen intelligent dekonstruiert und rekonstruiert, dabei aber den Bezug zur Tonalität und zu seinen afro-amerikanischen Wurzeln nie ganz verliert.“
Die inzwischen digital remasterte und als CD erschienene Platte wurde denn auch 1984 vom einflussreichen englischen Musikmagazin „The Wire“ zum besten Jazz-Album aller Zeiten gewählt, noch vor Miles Davis „Kind of Blue“ und Coltranes „A love supreme“, die sonst immer die ersten Plätze belegen.
Ein Durchbruch ist diese Jahrhundertaufnahme für Eric Dolphy denn auch geworden, für einen Aufbruch blieb ihm tragischerweise nicht mehr genügend Zeit. Wie viele andere Jazzmusiker seiner Zeit sah er seine Zukunft mit dieser abstrakten, intellektuell herausfordernden Musik schon nicht mehr im US-amerikanischen Markt. Nach den Aufnahmen von „Out to Lunch!“ im Februar 1964 in Rudy van Gelders legendärem Tonstudio ging er nach Europa, wo der neue Jazz in den Metropolen begierig aufgenommen wurde. Nach einigen Engagements in Frankreich und Holland konnte er nur noch eine Platte mit Misha Mengelberg und Han Benninck aufnehmen, die unter dem Titel „Last Date“ posthum erschien, er starb, gerade 36-jährig, vor einem Auftritt im Juni 1964 in Berlin an den Folgen einer Diabetes-Komplikation. So wurde „Out to Lunch“ auch das Vermächtnis eines großen Erneuerers, der das Jazz-Idiom maßgeblich erweiterte, aber an der völligen Auflösung der musikalischen Struktur (noch) kein Interesse hatte.“
Thomas Neuhauser
Musik –
traue ich mich nicht zu benoten. Die Kritiker vergaben allesamt die Höchstnote.
Ton 7
Label: Blue Note
Originalaufnahme 1964
„Out to Lunch!“ wurde Februar 1964 in Rudy van Gelders legendärem Tonstudio eingespielt und ist mit vielen Freejazz Anteilen angereichert.
Viele sehen in diesem Werk eine so genannte Jahrhundertplatte, für mich ist die Musik allerdings „noch“ zu schwere Kost.
Ich erkenne sehr wohl die handwerklichen Fähigkeiten aller Musiker, aber wie schon gesagt, der Freejazz hat bisher keinen Zugang zu mir gefunden.
Schon der Opener, der geprägt ist vom zugegebenen genialen Schlagzeug und Sax, geht nicht unbedingt glatt in’ s Ohr und verlangt einem Jazz Anfänger wie ich es bin, einiges ab. Die Sax und Trompeten Parts sind mir zu schräg und erzeugen in mir eine Unruhe.
Wie unterschiedlich Experten und ich das Album sehen zeigt dieser Auszug einer Rezi, die ich bei Arte gelesen habe.
„Aber Dolphy war kein eigentlicher Free-Spieler, weder am Saxofon, noch an der Querflöte oder an der Bassklarinette – er suchte die Freiheit in der Form, bewahrte dramatische Strukturen und hat selbst sein Spiel immer als tonal bezeichnet. Es ist auch gerade eine der Stärken des ganzen Albums „Out to Lunch“, dass Dolphy hier zwar die Grenzen der Tonalität auslotet, die musikalischen Strukturen seiner Kompositionen intelligent dekonstruiert und rekonstruiert, dabei aber den Bezug zur Tonalität und zu seinen afro-amerikanischen Wurzeln nie ganz verliert.“
Die inzwischen digital remasterte und als CD erschienene Platte wurde denn auch 1984 vom einflussreichen englischen Musikmagazin „The Wire“ zum besten Jazz-Album aller Zeiten gewählt, noch vor Miles Davis „Kind of Blue“ und Coltranes „A love supreme“, die sonst immer die ersten Plätze belegen.
Ein Durchbruch ist diese Jahrhundertaufnahme für Eric Dolphy denn auch geworden, für einen Aufbruch blieb ihm tragischerweise nicht mehr genügend Zeit. Wie viele andere Jazzmusiker seiner Zeit sah er seine Zukunft mit dieser abstrakten, intellektuell herausfordernden Musik schon nicht mehr im US-amerikanischen Markt. Nach den Aufnahmen von „Out to Lunch!“ im Februar 1964 in Rudy van Gelders legendärem Tonstudio ging er nach Europa, wo der neue Jazz in den Metropolen begierig aufgenommen wurde. Nach einigen Engagements in Frankreich und Holland konnte er nur noch eine Platte mit Misha Mengelberg und Han Benninck aufnehmen, die unter dem Titel „Last Date“ posthum erschien, er starb, gerade 36-jährig, vor einem Auftritt im Juni 1964 in Berlin an den Folgen einer Diabetes-Komplikation. So wurde „Out to Lunch“ auch das Vermächtnis eines großen Erneuerers, der das Jazz-Idiom maßgeblich erweiterte, aber an der völligen Auflösung der musikalischen Struktur (noch) kein Interesse hatte.“
Thomas Neuhauser
Musik –
traue ich mich nicht zu benoten. Die Kritiker vergaben allesamt die Höchstnote.
Ton 7
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