Als ich lesen lernte gab es noch keine Rockmusik, jedenfalls nicht auf den Radiosendern, die wir empfangen konnten, den Musikgeschmack prägten noch die Eltern - zum Glück mochte mein Vater Jatz.
Das Fernsehprogramm umfasste noch keine 24 Stunden und man ging regelmäßig ins Kino. Als Kind und Jugendlicher bin ich das auch, aber es wurde immer weniger, ich steckte meine Nase lieber in die Bücher.
Im Laufe der Jahre habe ich viele Gebiete mehr oder weniger intensiv gesammelt und einige sind immer noch topaktuell bei mir. Andere kommen phasenweise wieder, aber heute ist das oft eine Geldfrage, da die meisten der begehrten Bücher nur noch teuer antiquarisch zu bekommen sind.
Neben meiner Leidenschaft für Krimis sind folgende Gebiete übrig geblieben:
1. Malik-Verlag, Aurora-Verlag und das Umfeld
Ich habe 2005 einen kleinen Artikel in Wikipedia geschrieben, der inzwischen durch viele andere Autoren erweitert wurde, darum schreibe ich jetzt nicht noch mal eine Kurzform, sondern stelle Euch den Link zur Verfügung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Malik-Verlag
Dort kann jeder, der daran Interesse hat die gesamte Geschichte dieser wichtigen Verlage nachvollziehen.
2. Verlag Der Sturm
Dieses "Sammelgebiet" ist wahrscheinlich mein kleinstes, weil die Werke, und besonders die Zeitschrift Der Sturm, extrem teuer sind.
Auch hier gibt es einen guten Wikipedia-Artikel, in dem auch ich einen kleinen Finger hatte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Sturm_%28Zeitschrift%29
Dieses Gedenkbuch an Herwarth Walden und die Künstler des Sturmkreises ist gleichzeitig auch die Verbindung zu einem anderen Sammelgebiet, dem Woldemar Klein Verlag, aber dazu später. Es gibt noch ein anderes Gedenkbuch von Nell Walden, dass sich aber mehr mit der Person Herwarth Walden befasst. Das konnte ich kürzlich sehr günstig bei Booklooker (signiert von Nell Walden) erwerben.
3. Woldemar Klein Verlag
Bereits vor dem 2. Weltkrieg existierte der Kunstverlag in Berlin und nach dem Krieg wurde die Produktion in Baden-Baden wieder aufgenommen. Eigentlich ist das nicht unbedingt ein sehr gängiges Sammelgebiet, ich sammle die Veröffentlichungen dieses Verlages mehr aus Nostalgie, weil, nach meiner Erinnerung, mein erstes antiquarisches Buch aus diesem Verlag stammt.
Ich muss so 13 - 14 gewesen sein und war mit meiner Mutter in der Stadt zum einkaufen oder zum Arzt (?) und beim Antiquariat Bücherkabinett (Heute Schramm) stand eine Grabbelkiste vor dem Geschäft und ich liebte schon damals Kandinsky und ich fand dies kleine Büchlein aus der Reihe "Der silberne Quell" von 1955. Es ist sogar noch die Auszeichnung mit Bleistift auf dem Buch, nicht einmal die habe ich weg radiert.
Inzwischen besitze ich ungefähr 100 - 120 Publikationen des Verlages inklusive einem Stapel Mäppchen mit Kunstpotkarten.
4. Joachim Ringelnatz (das ist Hans Bötticher)
Den habe ich ja zumindest mit einem Werk ein wenig vorgestellt. Wer mehr wissen möchte und nicht warten will, bis ich meine Vorstellung fortsetze, hier der Wikipedia-Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ringelnatz
5. Christian Morgenstern
Ebenfalls ein Dichter, der vielen von Euch aus der Schulzeit bekannt sein dürfte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Morgenstern
Seine Werke sind im Piper Verlag in München erschienen und diese schönen blauen Ausgaben aus den 20er Jahren (die abgebildete stammt aus 1921) liebe ich sehr, auch wenn ich da im Moment nicht so fanatisch hinterher bin.
6. Oscar Wilde
Ich weiß nicht mehr wie es dazu gekommen ist. Die Märchen von Oscar wilde habe ich schon lange gemocht und als ich Mitte der 70er auf einem Kunst- und Bücherflohmarkt in Berlin das Prunkstück meiner Sammlung gefunden habe, kamen dann so nach und nach weitere interessante Ausgaben dazu. Dies Prunkstück gibt als Scan nicht so viel her, darum hier eine Inselausgabe der Märchen. Dies ist eine späte Auflage aus 1921, wichtig sind hier die Jugendstilillustrationen von Heinrich Vogeler.
http://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Wilde
Ach ja, nun habe ich Euch ja neugierig gemacht, was denn mein bestes Stück ist! Das autobiographische Werk De Profundis über Wilde's Zeit im Zuchthaus von Reading. Dieses Werk durfte in England anfangs nicht veröffentlicht werden, darum ist die deutsche Ausgabe von 1905, erschienen bei S. Fischer in Berlin, die Erstausgabe!
7. Rainer Maria Rilke
In den 60ern habe ich viel Lyrik gelesen und auch selbst postpupertäres Weltschmerzgestammel verfasst und einige Sachen von Rilke hatten mich damals fasziniert und darum sammle ich ihn immer noch, wenn ich etwas "günstig" bekomme. Die Erstausgaben sind leider sehr teuer. Kürzlich bot mir jemand telefonisch ein Widmungsexemplar an. Ein Schnäppchen von 2.500 € . Echt - wenn man bedenkt, dass die preiswerteste vergleichbare Ausgabe im ZVAB 4.000 kosten sollte. So wichtig ist es mir aber nicht und der Preis ist für mich jenseits aller Vorstellungen.
Eine Erstausgabe besitze ich allerdings, wenn auch der Zustand nicht so toll ist. Die Sonette an Orpheus in der Inselausgabe von 1923 (Rücken fehlt und leichter Wasserschaden) . Es war ein Geschenk von der Schriftstellerin Elfriede Brüning.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rilke
Das mag erst einmal genügen. Im nächsten Teil werde ich zum Thema Kunst und welche Richtungen ich bevorzuge erzählen, natürlich keine Originale, sondern Bücher über Kunst.
Die Sammelleidenschaft hat mich fast mein ganzes Leben begleitet und gerade Bücher (und Briefmarken) sammle ich schon über 50 Jahre, Musik erst seit ca. 45 Jahren. Natürlich rede ich auch gerne mit Freunden darüber und es klingt auch immer etwas Stolz mit, wichtiger sind mir aber die Begebenheiten und Erlebnisse, die sich um diese Leidenschaft ranken und darum hoffe ich, dass viele von ihren Leidenschaften erzählen werden!
Nobby
Das Fernsehprogramm umfasste noch keine 24 Stunden und man ging regelmäßig ins Kino. Als Kind und Jugendlicher bin ich das auch, aber es wurde immer weniger, ich steckte meine Nase lieber in die Bücher.
Im Laufe der Jahre habe ich viele Gebiete mehr oder weniger intensiv gesammelt und einige sind immer noch topaktuell bei mir. Andere kommen phasenweise wieder, aber heute ist das oft eine Geldfrage, da die meisten der begehrten Bücher nur noch teuer antiquarisch zu bekommen sind.
Neben meiner Leidenschaft für Krimis sind folgende Gebiete übrig geblieben:
1. Malik-Verlag, Aurora-Verlag und das Umfeld
Ich habe 2005 einen kleinen Artikel in Wikipedia geschrieben, der inzwischen durch viele andere Autoren erweitert wurde, darum schreibe ich jetzt nicht noch mal eine Kurzform, sondern stelle Euch den Link zur Verfügung:
http://de.wikipedia.org/wiki/Malik-Verlag
Dort kann jeder, der daran Interesse hat die gesamte Geschichte dieser wichtigen Verlage nachvollziehen.
2. Verlag Der Sturm
Dieses "Sammelgebiet" ist wahrscheinlich mein kleinstes, weil die Werke, und besonders die Zeitschrift Der Sturm, extrem teuer sind.
Auch hier gibt es einen guten Wikipedia-Artikel, in dem auch ich einen kleinen Finger hatte:
http://de.wikipedia.org/wiki/Der_Sturm_%28Zeitschrift%29
Dieses Gedenkbuch an Herwarth Walden und die Künstler des Sturmkreises ist gleichzeitig auch die Verbindung zu einem anderen Sammelgebiet, dem Woldemar Klein Verlag, aber dazu später. Es gibt noch ein anderes Gedenkbuch von Nell Walden, dass sich aber mehr mit der Person Herwarth Walden befasst. Das konnte ich kürzlich sehr günstig bei Booklooker (signiert von Nell Walden) erwerben.
3. Woldemar Klein Verlag
Bereits vor dem 2. Weltkrieg existierte der Kunstverlag in Berlin und nach dem Krieg wurde die Produktion in Baden-Baden wieder aufgenommen. Eigentlich ist das nicht unbedingt ein sehr gängiges Sammelgebiet, ich sammle die Veröffentlichungen dieses Verlages mehr aus Nostalgie, weil, nach meiner Erinnerung, mein erstes antiquarisches Buch aus diesem Verlag stammt.
Ich muss so 13 - 14 gewesen sein und war mit meiner Mutter in der Stadt zum einkaufen oder zum Arzt (?) und beim Antiquariat Bücherkabinett (Heute Schramm) stand eine Grabbelkiste vor dem Geschäft und ich liebte schon damals Kandinsky und ich fand dies kleine Büchlein aus der Reihe "Der silberne Quell" von 1955. Es ist sogar noch die Auszeichnung mit Bleistift auf dem Buch, nicht einmal die habe ich weg radiert.
Inzwischen besitze ich ungefähr 100 - 120 Publikationen des Verlages inklusive einem Stapel Mäppchen mit Kunstpotkarten.
4. Joachim Ringelnatz (das ist Hans Bötticher)
Den habe ich ja zumindest mit einem Werk ein wenig vorgestellt. Wer mehr wissen möchte und nicht warten will, bis ich meine Vorstellung fortsetze, hier der Wikipedia-Artikel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Ringelnatz
5. Christian Morgenstern
Ebenfalls ein Dichter, der vielen von Euch aus der Schulzeit bekannt sein dürfte.
http://de.wikipedia.org/wiki/Christian_Morgenstern
Seine Werke sind im Piper Verlag in München erschienen und diese schönen blauen Ausgaben aus den 20er Jahren (die abgebildete stammt aus 1921) liebe ich sehr, auch wenn ich da im Moment nicht so fanatisch hinterher bin.
6. Oscar Wilde
Ich weiß nicht mehr wie es dazu gekommen ist. Die Märchen von Oscar wilde habe ich schon lange gemocht und als ich Mitte der 70er auf einem Kunst- und Bücherflohmarkt in Berlin das Prunkstück meiner Sammlung gefunden habe, kamen dann so nach und nach weitere interessante Ausgaben dazu. Dies Prunkstück gibt als Scan nicht so viel her, darum hier eine Inselausgabe der Märchen. Dies ist eine späte Auflage aus 1921, wichtig sind hier die Jugendstilillustrationen von Heinrich Vogeler.
http://de.wikipedia.org/wiki/Oscar_Wilde
Ach ja, nun habe ich Euch ja neugierig gemacht, was denn mein bestes Stück ist! Das autobiographische Werk De Profundis über Wilde's Zeit im Zuchthaus von Reading. Dieses Werk durfte in England anfangs nicht veröffentlicht werden, darum ist die deutsche Ausgabe von 1905, erschienen bei S. Fischer in Berlin, die Erstausgabe!
7. Rainer Maria Rilke
In den 60ern habe ich viel Lyrik gelesen und auch selbst postpupertäres Weltschmerzgestammel verfasst und einige Sachen von Rilke hatten mich damals fasziniert und darum sammle ich ihn immer noch, wenn ich etwas "günstig" bekomme. Die Erstausgaben sind leider sehr teuer. Kürzlich bot mir jemand telefonisch ein Widmungsexemplar an. Ein Schnäppchen von 2.500 € . Echt - wenn man bedenkt, dass die preiswerteste vergleichbare Ausgabe im ZVAB 4.000 kosten sollte. So wichtig ist es mir aber nicht und der Preis ist für mich jenseits aller Vorstellungen.
Eine Erstausgabe besitze ich allerdings, wenn auch der Zustand nicht so toll ist. Die Sonette an Orpheus in der Inselausgabe von 1923 (Rücken fehlt und leichter Wasserschaden) . Es war ein Geschenk von der Schriftstellerin Elfriede Brüning.
http://de.wikipedia.org/wiki/Rilke
Das mag erst einmal genügen. Im nächsten Teil werde ich zum Thema Kunst und welche Richtungen ich bevorzuge erzählen, natürlich keine Originale, sondern Bücher über Kunst.
Die Sammelleidenschaft hat mich fast mein ganzes Leben begleitet und gerade Bücher (und Briefmarken) sammle ich schon über 50 Jahre, Musik erst seit ca. 45 Jahren. Natürlich rede ich auch gerne mit Freunden darüber und es klingt auch immer etwas Stolz mit, wichtiger sind mir aber die Begebenheiten und Erlebnisse, die sich um diese Leidenschaft ranken und darum hoffe ich, dass viele von ihren Leidenschaften erzählen werden!
Nobby