Allwells Hall of Fame
(Platten, die für mich den Flammkuchenfaktor haben)
(Platten, die für mich den Flammkuchenfaktor haben)
Atomic Rooster: In hearing of… GB 71
Machen wir mit denen mal den Anfang (Reihenfolge ist völlig egal !) Für mich ihr ausgereiftestes Werk. Der ansonsten mitunter überladen wirkende Bombast früherer Scheiben ist gewichen und zurück bleibt eine nahezu rundum gelungene Rockscheibe der frühen Siebziger mit grandiosem Gesang von Pete French (ex Cactus) und ausgezeichneter Schlagzeugarbeit von dem –leider ebenfalls verstorbenen- Drummer John Hammond. Vincent Crane hat danach so was nie wieder hinbekommen, die späteren Platten sind für mich nur noch teilweise hörbar.
Arcadium: Breathe awhile GB 69
Muss auch bei mir mit rein, in die Hall of Fame. Psychedelisches Meisterwerk. Siehe Thread.
Writing on the Wall: The Power of the Picts GB 69
Neben Arcadium die andere erwähnenswerte Middle Earth- Scheibe.( Na gut vielleicht noch die Wooden O, ein etwas sonderbares Barock-Holzbläser-Ensemble) Superber, harter Gitarre/Orgel- Underground. Anspieltips: „Shadow of Man“ „Aries“. Müssen live der Oberkracher gewesen sein, wenn man dem Booklett glauben darf…Gibt’s jetzt wieder als Doppel- CD auf CherryRed-Records. Auf der zweiten CD sind Stücke aus der Zeit nach der „Power of… Aber davon überzeugt mich leider nur weniges. … Da war irgendwie die Luft raus..
Trees: On the shore GB 71
Sagenhaft schönes Folrockalbum. Celia Humphries singt wie eine Elfe. Wer Sachen wie Steeleye Span oder Fairport Convention mag, müsste hiermit auch was anfangen können.
Die andere Trees (In the Garden of Jane Delawney) ist auch hörenswert, aber die hier find ich sogar noch besser !
Groundhogs: Thank Christ for the Bomb GB 70
Jau, nach den bluesigen frühen Scheiben geht’s hier zum ersten Mal in progressivere Gefilde. Und gleich ein Volltreffer ! Für mich die beste Groundhogs, sogar noch vor der „Split“ Allein schon dieses hammermäßige „Eccentric Man“ oder das „Garden“ katapultieren dieses Album für mich ganz nach oben.
Rare Bird: As your Mind flies by GB 70
Auch schon mal-zu Recht- erwähnt worden. Grandios und majestätisch. Teils meditativ, teils rockig, teils sakral mit Kirchenorgel und mönchshaften Ohhhhoo-Chören. Amen.
Fuzzy Duck: same GB 71
Läuft hier grade im Hintergrund. Gibt’s als Rerelease auf Repertoire mit allen Singles druff.
War ein Ableger von Andromeda (UK natürlich). Groovt und rockt genialst. Ausgedehnte Jams wechseln sich mit träumerischen Stücken (Afternoon out) und Purple-artigen Knallern (Double-Time-Woman) ab. Schade, dass die so kurzlebig waren.
Peter Hammill: Sitting Targets GB 81
Steht hier stellvetretend für etliche andere Scheiben von PH. Hab ihn damals-zum erstenMal- auf der Tour dazu gesehen. Wahrscheinlich auch deshalb meine Lieblingsscheibe von ihm. „Stranger Still“ ist göttlich, der Rest ebenfalls.
Van der Graaf Generator: Still Life GB 77
Das Spätwerk der Mannen um den obengenannten Herrn. Eine Traumscheibe; das „Childlike Faith in Childhood’s End“ durfte ich unlängst sogar live bewundern ! Naja mit VdGG ist das bei mir so ne Sache…die sind mir dann doch öfters mal zu sperrig, aber dieses Teil hier liebe ich.
Triangle: same F 71
Außer Bands wie Magma (toll!) und Ange (na ja…) kam aus Frankreich u.a. auch diese exzellente Scheibe. Hier treffen durchweg melodiöse, oft melancholische Motive auf längere, teils auch jazzige Passagen. Dazu gibt es eine wunderbare Ballade (Left with my Sorrow). Gefällt mir alles sehr gut. CD-Version ist möglicherweise nicht ganz leicht zu finden, aber falls ihr selbiges tut, dann unbedingt mal antesten ! Original eh unbezahlbar. Ich hatte auch mal ne spätere Lp von denen, aber die fand ich nicht so toll. Die hier sei jedenfalls empfohlen.
Fields: same UK 70
Anscheinend nahezu völlig unbeachtetes Solowerk von Graham Field, dem Rare Bird- Orgelmann. Leute, die Rare Bird mögen, sollten hier zugreifen.
Eine famose, teils entspannt-ruhig fließende, teils eruptive Scheibe. Steht auch schon lange bei mir ganz vorne im Regal.
Kaleidoscope: Faintly Blowing UK 69
Was für ein liebenswertes Plättle !! Ein psychedelischer Eisbecher mit Sahne und Schokostreuseln. Schrammt hier und da knapp am Kitsch vorbei, aber das ist mir völlig wurscht. Zum auf der Wiese liegen und in die Wolken gucken. Wer auf alte Floyd Stücke wie „Mathilda Mother“ oder „Flaming“steht, der darf auch hier mitfliegen… Love and Peace bis zum Abwinken. Für Märchenleser/hörer und solche die es werden wollen ! Die früheren Sachen von denen gefallen mir auch ganz gut…
Sam Gopal: Escalator UK 68
Psychedelische Tabla-Spieler Truppe. Höchst origineller und bisweilen sehr introvertierter Gitarren „Rock". Psychedelisch – fießende Scheibe. Mit „Lemmy“( Motörhead) am Gesang (angeblich..steht jedenfalls auf dem Cd-Cover hinten drauf, naja, der eine von den Typen sieht ihm zumindest bissl ähnlich-nungut, da war er ja auch noch ein ganz junger Lemmy.)). Also, Motörhead-Fans, holt euch das Teil, haha, ihr werdet Augen machen, wozu dieser unkaputtbare Rock’n Roll Bastard mal früher fähig war !!
High Tide: Sea Shanties UK 69
Ein regelrechtes Monster aus sägenden, ausgedehnten Gitarrenparts, die sich erbitterte Schlachten mit der klagenden Violine von Simon House (später bei Hawkwind) liefern. Dazwischen sparsamer, dunkler und bisweilen folkig anmutender Gesang des Masterminds Tony Hill. Die eher düsterere Seite des britischen Psych. Sicher nicht jedermanns Sache, aber läuft bei mir rauf und runter ! Die zweite Lp (von 1970) ist auch ausgezeichnet, allerdings nicht mehr ganz so „schroff“. Gibt auch etliches posthumes Zeug der Band, welches sich lohnt…
Jericho: same Israel 72
Nur fünf lange Tracks hinterlässt uns diese Hardrock Truppe auf ihrer einzigen (??) Lp.
Knochentrockener Hardrock, (Ethiopia) wie er halt für diese Zeit typisch war trifft auf lange ausgedehnte, aber trefflich arrangierte Parts. Dazwischen eine überirdisch-schöne, sentimentale Ballade (Justin and Nova). Wer auf Sachen wie Captain Beyond oder die famosen T2 steht, sollte ruhig mal hier reinhören…
Steamhammer: Speech UK 72
Total umstrittenes, finsteres Werk der zum Trio geschrumpften Band. Entführt den Hörer in eine dunkle, eisige, aber doch pulsierende Welt. Hat mit den früheren Steamhammer Sachen nichts mehr gemeinsam und floppte damals wohl völlig. Mich allerdings fasziniert dieses Album ungemein (mal abgesehen von dem etwas zu lang geratenen Schlagzeugsolo). Mit Vorsicht zu genießen. Wird vielen vermutlich nicht zusagen.
Nick Drake: Five Leaves Left UK 69/ Pink Moon UK 72
Oh je, da fehlen mir die Worte...Songs die in ihrer Schönheit nicht von dieser Welt zu sein scheinen, von einem Mann, der selbige leider schon vor langer Zeit verlassen hat (seufz…)
Mehr sag ich nicht dazu.
2066 and Then: Reflections on the Future D 71
Der totale Hammer aus Krautrockhausen. Da stimmt so ziemlich alles: Gefühl und Härte geben sich die Klinke in die Hand Nur hätten sie auf der Rerelease das Original von „At my Home“ lassen sollen, anstatt diese etwas gebremste Version mit Flöte draufzupacken, finde ich. Genial, obwohl ich ja nicht sooo der ganz große Krautrocker bin…
Traffic: Fast alles bis einschl. Low Spark of High Heeled Boys
Braucht man glaub ich nicht gross zu kommentieren. Als Einstieg würde ich die „John Barleycorn must die“ empfehlen.
Family: Music in a Dolls House UK 68/Entertainment UK 69
Zum Abschluss dieses munteren Reigens noch zwei Klassiker. Chapmann meckert da in der Tat nicht so stark wie später.. Herrlich verschroben und very very British !
So, das wars denn mal…natürlich fehlen auch noch etliche, z B. haufenweise Punkrock.
Bands wie Deep Purple/Hendrix/Led Zep/Floyd hab ich mir geschenkt, denn da ist ja nun wahrlich schon genug drüber geschrieben worden.
Grüsse an alle, Allwell