Eric Dolphy – Out to lunch (1964)
Hier ist einer der wahren Klassiker der “Avantgarde”.
Es ist noch kein Free Jazz in diesem Sinne, es ist aber auch kein Bop mehr, die Richtung, in der Dolphys vorherige Veröffentlichungen am ehesten anzusiedeln waren.
„Out to lunch“ steht irgendwie „dazwischen“.
Dolphy lässt seinen Mitspielern hier volle Freiheit, und er selbst hebt auf Altsaxophon, Flöte und Bassklarinette oft genug ab, und seine Eruptionen bewegen sich immer noch auf den stark rhythmischen Strukturen, die bestens geschaffen werden von Richard Davis am Bass und dem fantastischen Tony Williams am Schlagzeug.
Als Solisten tummeln sich hier sonst noch Freddie Hubbard an der Trompete und Bobby Hutcherson am Vibraphon, der hier wunderbare treibende Dissonanzen setzt und oft einen Gegenpol innerhalb der Musik darstellt.
Dolphy hat seinen ganz eigenen Stil perfektioniert und damals klang niemand sonst wie er. Vor allem sein Spiel auf der Bassklarinette zeichnet von hoher Individualität.
Hetzende, schnelle, von Williams angetriebene Stücke und eine„Ballade“, die eigentlich nicht wie eine Ballade erscheint, hier werden Melodien langsam vorgetragen, ganz flächig, wunderbar anzuhören.
(„Something sweet, something tender“)
Hervorragend auch das von Dolphys Flöte geprägte, im Thema herrlich „schräge“ „Gazzelloni“, wobei Dolphy mit der Flöte über das hinausgeht, was damals allgemeiner Status war. Er lotet das Spektrum voll aus, für einige sicher gnadenloses „Gepiepse“, für andere Ausdruck hoher Individualität als Maßstab hoher Musikalität. Auch hier ist Williams wieder genialer Begleiter und Hutcherson setzt hier „coole“ Akzente mit seinen „vibes“.
Das Titelstück mit 12:06 ist wohl das freieste und setzt Energien aller frei, und immer wieder Hutcherson als vermeintlich störendes Element, ohne das aber die Faszination entfiele.
Vibraphon war ja damals in diesem Umfeld auch ungewöhnlich, man hätte eher ein Piano erwartet.
Aber ich denke, gerade diese Besetzung ist es, die den Charme dieser Platte ausmacht.
Hubbard als „erdiges, am Boden bleibendes“ Element, Williams und Davis das ganze antreibend, manchmal kurz vor dem Ausbruch, der aber nicht kommt, Hutcherson mit seinen nicht immer erwarteten , dissonant erscheinenden Einbrüchen in die harmonische Welt, und dann Dolphy, der mit seinen Gefühlen voll ausbricht – herrlich mitreißend ist das , und mit jedem Hören kommen neue, unentdeckte Eindrücke hinzu. Hier scheinen verschiedene Jazzwelten aufeinander zu treffen, hier ist Spannung pur, hier trifft man immer wieder auf das Unerwartete.
Für mich eine der besten Veröffentlichungen des Jazz.
Alle Titel:
1. Hat and Beard (Dolphy) 8:27
2. Something Sweet, Something Tender (Dolphy) 6:05
3. Gazzelloni (Dolphy) 7:23
4. Out to Lunch (Dolphy) 12:09
5. Straight Up and Down (Dolphy) 8:20
Hier ist einer der wahren Klassiker der “Avantgarde”.
Es ist noch kein Free Jazz in diesem Sinne, es ist aber auch kein Bop mehr, die Richtung, in der Dolphys vorherige Veröffentlichungen am ehesten anzusiedeln waren.
„Out to lunch“ steht irgendwie „dazwischen“.
Dolphy lässt seinen Mitspielern hier volle Freiheit, und er selbst hebt auf Altsaxophon, Flöte und Bassklarinette oft genug ab, und seine Eruptionen bewegen sich immer noch auf den stark rhythmischen Strukturen, die bestens geschaffen werden von Richard Davis am Bass und dem fantastischen Tony Williams am Schlagzeug.
Als Solisten tummeln sich hier sonst noch Freddie Hubbard an der Trompete und Bobby Hutcherson am Vibraphon, der hier wunderbare treibende Dissonanzen setzt und oft einen Gegenpol innerhalb der Musik darstellt.
Dolphy hat seinen ganz eigenen Stil perfektioniert und damals klang niemand sonst wie er. Vor allem sein Spiel auf der Bassklarinette zeichnet von hoher Individualität.
Hetzende, schnelle, von Williams angetriebene Stücke und eine„Ballade“, die eigentlich nicht wie eine Ballade erscheint, hier werden Melodien langsam vorgetragen, ganz flächig, wunderbar anzuhören.
(„Something sweet, something tender“)
Hervorragend auch das von Dolphys Flöte geprägte, im Thema herrlich „schräge“ „Gazzelloni“, wobei Dolphy mit der Flöte über das hinausgeht, was damals allgemeiner Status war. Er lotet das Spektrum voll aus, für einige sicher gnadenloses „Gepiepse“, für andere Ausdruck hoher Individualität als Maßstab hoher Musikalität. Auch hier ist Williams wieder genialer Begleiter und Hutcherson setzt hier „coole“ Akzente mit seinen „vibes“.
Das Titelstück mit 12:06 ist wohl das freieste und setzt Energien aller frei, und immer wieder Hutcherson als vermeintlich störendes Element, ohne das aber die Faszination entfiele.
Vibraphon war ja damals in diesem Umfeld auch ungewöhnlich, man hätte eher ein Piano erwartet.
Aber ich denke, gerade diese Besetzung ist es, die den Charme dieser Platte ausmacht.
Hubbard als „erdiges, am Boden bleibendes“ Element, Williams und Davis das ganze antreibend, manchmal kurz vor dem Ausbruch, der aber nicht kommt, Hutcherson mit seinen nicht immer erwarteten , dissonant erscheinenden Einbrüchen in die harmonische Welt, und dann Dolphy, der mit seinen Gefühlen voll ausbricht – herrlich mitreißend ist das , und mit jedem Hören kommen neue, unentdeckte Eindrücke hinzu. Hier scheinen verschiedene Jazzwelten aufeinander zu treffen, hier ist Spannung pur, hier trifft man immer wieder auf das Unerwartete.
Für mich eine der besten Veröffentlichungen des Jazz.
Alle Titel:
1. Hat and Beard (Dolphy) 8:27
2. Something Sweet, Something Tender (Dolphy) 6:05
3. Gazzelloni (Dolphy) 7:23
4. Out to Lunch (Dolphy) 12:09
5. Straight Up and Down (Dolphy) 8:20