LENNY WHITE - Venusian Summer

 
firebyrd
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LENNY WHITE - Venusian Summer

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Gepostet: 19.06.2006 - 10:50 Uhr  ·  #1
LENNY WHITE – Venusian Summer

Lenny White stand zunächst im Schatten seiner übermächtigen Konkurrenten Billy Cobham und Alphonse Mouzon, spielte sich aber spätestens mit diesem Album aus diesem Schatten heraus.

Eigentlich hatte er schon vorher bewiesen, welch ein sensibler Drummer er ist, als er von 1973 bis 1976 mit Chick Corea in der Band RETURN TO FOREVER spielte. Schon hier zeigte er ein ausgeprägtes Verhältnis zu funkigen Rhythmen, zu komplizierten Abläufen, gerade bei Chick Corea’s bisweilen sehr komplizierter Musik eine Auszeichnung, dieses so brillant bewerkstelligt zu haben.

Hier nun seine erste Soloveröffentlichung aus 1975, aufgenommen im Juni und August des Jahres in den Electric Lady Studios, New York.

Neben durchgehend tätigen Mitspielern wie Doug Rauch am Bass, Doug Rodrigues an Rhythmus – und Leadguitar und Onaje Allan Gumbs, keyboards, sind es vor allem auch hochkarätige Gäste, die diese Musik veredeln. (siehe unten)

6 Stücke mit folgenden Titeln finden sich auf der Platte:

1)Chicken fried steak (Doug Rauch, Doug Rodrigues]4:36

2)Away go troubles down the drain(Lenny White, Doug Rauch, Doug Rodrigues)3:33

3)The Venusian Summer Suite (die der Besatzung des Raumschiffes Enterprise gewidmet ist) (Lenny White ) 10:15

4)Prelude to Rainbow Delta(Patrick Gleeson) 1:13

5)Mating drive (Lenny White)7:44

6)Prince of the sea (Lenny White)11:39


Zu den Stücken im einzelnen:


Track 1:sehr funky mit Wah-Wah-Gitarren , mit Jimmy Smith und seiner Hammond.

Track 2:noch einmal satter Funk, und wie beim ersten Stück fantastische Schlagzeugarbeit.

Track 3:eine sehr sphärische Suite, hier stark vom Synthie-Experten Patrick Gleeson geprägt, dadurch vielleicht ein wenig an die Elektronikwelle der 70er erinnernd(Tangerine Dream z.B.).
Nach einer spacigen Einleitung(part 1 – sirenes) knackt es dann groovend los. (what a funk!)(part 2 – Venusian summer).
Schön, wie Laws hier die Flöte einsetzt. Ein äußerst stimmungsvolles, relativ ruhiges Stück, bis auf ein etwas heftigeres Synthie-Solo.

Track 4:nur ein kurzer Übergang, wie aus einem alten Pink Floyd – Stück „entsprungen“.

Track 5:Stark geprägt vom typischen Orgelsound des fantastischen Larry Young’s, der schon bei Tony Williams’ Lifetime für dieses speziellen Sound gesorgt hat.
Sonst ein klasse losgehendes Stück mit einem unglaublich drummenden White und einem tollen Gomez an der Gitarre.

Track 6:Hier ist es – DAS DUELL! Beide, Larry Coryell und Al Di Meola, fetzen sich hier.
Aber erst beginnt das ganze ruhig und spacig und schwebt dahin, mit geschmackvollem Flügelhorneinsatz Tom Harrel’s und akustischem Piano dazu.
Plötzlich kommt Bewegung in das Stück und Coryell übernimmt auf seine damals typische Art., dann wieder Piano und E-Piano, DiMeola nimmt wieder auf und beide Gitarristen „bringen das Stück nach Hause“ mit sich ständig abwechselnden mitreißenden Soli, für mich „ohne Sieger“, dazu spielen beide zu unterschiedlich.
Schön, hier einmal die Möglichkeit zu haben, zwei der damals angesagtesten Gitarristen miteinander zu hören...

Rundum ein faszinierendes Fusionprojekt eines faszinierenden Drummers, Arrangeurs und Komponisten, denn auch hier war White gleich 4 mal tätig.

Hier dann noch einmal die unterschiedlichen Besetzungen der einzelnen Titel:


Chicken Fried Steak

Doug Rauch : bass
Doug Rodrigues : rhythm guitar, lead guitar
Raymond Gomez : rhythm guitar
Jimmy Smith : organ
Lenny White : drums, wandering clavinet

Away Go Troubles Down The Drain

Doug Rodrigues : rhythm guitar, lead guitar
David Sancious : minimoog, organ
Weldon Irvine : organ
Onaje Allan Gumbs : electric piano, clavinet
Doug Rauch : bass
Lenny White : drums

The Venusian Summer Suite - Part 1. Sirenes

Patrick Gleeson : eu synthesizer, minimoog, ARP 2500/2600, Oberheim,degital sequencer, orchestra realizations
Peter Robinson : eu synthesizer, ARP 2600
Tom Harrel : minimoog
Lenny White : minimoog, eu synthesizer, ARP 2600, acoustic piano
orchestra : Brooklyn Symphonic Orchestra
choir : Inner-mission Choir Orchestra

The Venusian Summer Suite - Part 2. Venusian Summer

Hubert Laws : flute
David Sancious : minimoog
Onage Allan Gumbs : electric piano, acoustic piano
Peter Robinson : clavinet, minimoog
Doug Rouch : bass
Patric Gleeson : eu synthesizer, ARP 2600, minimoog
Lenny White : drums, snap bass

Prelude To Rainbow Delta

Patric Gleeson : eu synthesizer, orchestra realizations
Dennis MacKay : backwards gong
Lenny White : tympani, snare drum, roto-toms, wood block, triangle gong,marimba, suspended cymbal

Mating Drive

Raymond Gomez : lead guitar
Doug Rodrigues : rhythm guitar
Larry Young : organ
Onaje Allan Gumbs : electric paino, mellotron
Doug Rauch : bass
Lenny White : drums

Prince Of The Sea

Tom Harrel : flugelhorn
Onaje Allan Gumbs : acoustic piano, electric piano, organ
Larry Coryell : electric guitar
Al DiMeola : electric guitar
Doug Rauch : bass
Lenny White : drums, gong


Wolfgang
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Re: LENNY WHITE - Venusian Summer

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Gepostet: 20.06.2006 - 15:20 Uhr  ·  #2
Ich bin ein absoluter Fan dieses Albums, absolut empfehlenswert!
Vor allem die beiden längeren Titel The Venusian Summer Suiteund Prince Of The Sea halte ich für vom Besten, was Fusion damals (1975) hervorgebracht hat.
Lenny kann man ohne Einschränkung mit den Drummern, die firebyrd erwähnt hat (dazu muss man auch Tony Williams zählen), auf eine Stufe stellen.
Er hat ein Jahr später noch ein Album "The Phantastic Adventures Of Captain ....." veröffentlicht. Praktisch eine Space-Opera des Fusion-Rocks. Leider konnte ich dieses Album bisher nicht auf CD finden.
firebyrd
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Re: LENNY WHITE - Venusian Summer

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Gepostet: 20.06.2006 - 19:09 Uhr  ·  #3
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Re: LENNY WHITE - Venusian Summer

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Gepostet: 20.06.2006 - 19:45 Uhr  ·  #4
Hab mir den Sommer auf der Venus nun auch geordert. Liest sich ja sehr gut. Sehr schönes Cover, ne Hommage an Raumschiff Enterprise, eine Platte eines Drummers - das muß mir gefallen.

Jerry
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Re: LENNY WHITE - Venusian Summer

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Gepostet: 20.06.2006 - 19:55 Uhr  ·  #5
Zitat geschrieben von Jerry Garcia
Hab mir den Sommer auf der Venus nun auch geordert. Liest sich ja sehr gut. Sehr schönes Cover, ne Hommage an Raumschiff Enterprise, eine Platte eines Drummers - das muß mir gefallen.

Jerry


Bin gespannt auf Dein Statement!
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Re: LENNY WHITE - Venusian Summer

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Gepostet: 27.06.2006 - 14:41 Uhr  ·  #6
Heute kam der Sommer. Die ersten beiden Stücke gefallen mir nicht, das ist mir zu gewöhnlicher bis nerviger Funk der 70er. Aber ab Stück 3, dem Titellied, bis zum Ende gefällt mir der Rest sehr gut. Schöner Fusion-Sound mit nem guten Schuß Space und sehr schöner Schlagzeugarbeit.

Hat sich gelohnt also, danke für den Tip.


Jerry
firebyrd
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Re: LENNY WHITE - Venusian Summer

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Gepostet: 07.07.2009 - 12:15 Uhr  ·  #7
eine Überarbeitung dieses Jazzrock-Klassikers war längst überfällig, daher hier in neuem Glanz!
hmc
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Re: LENNY WHITE - Venusian Summer

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Gepostet: 24.04.2014 - 12:39 Uhr  ·  #8
Wunderbare Scheibe, die ich zwar kenne, aber nicht besitze.
Warum? - keinen Schimmer.
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