So dämlich finde ich diese Idee eigentlich nicht, denn man kann gar nicht innovativ genug denken.
Studien belegen, dass Menschen, die während der Arbeit mit Musik zwangsberieselt werden, ruhiger, konzentrierter und somit effizienter arbeiten. Warum sollten das nicht auch Hausfrauen endlich mal kapieren ? Ständig nörgeln sie rum, sie hätten zwischen den obligaten täglichen Tratschterminen in Treppenhaus, Café um die Ecke und im Supermarkt kaum mehr Zeit, ihre Hausarbeit konzentriert und fehlerfrei zu erledigen. Das macht den arbeitenden Mann bräsig, wenn er von der harten, strapaziösen und Kräfte zehrenden Arbeit im Büro nach hause kommt und verweigert itzo den Sex wegen der zwischen turmzubabelhohen Aktenbergen erlittenen Migräne und eines gröberen Fussels, den er auf dem heimischen Wohnzimmersofa links im Spalt der Armlehne zusammen mit einem dreiwochenalten Brotkrümel entdeckt hat. Doch das müsste nicht sein. Zur Entschärfung solch beziehungsbedrohlicher Situationen bedürfte es nur einiger technischer Innovationen (es muss ja nicht gleich eine Waschmaschine sein, die ohnehin zu protzig wirken würde im Wohnzimmer!). Abhilfe schaffen könnte schon vormittags bei der Dame des Hauses der noch nicht patentierte 3 Schlitz Toaster Hairy Bread 2000 Turbo mit zwei Fächern für die Toastscheiben und einem dritten Fach für das Damenhaupthaar bis 40 cm Länge. Ein warmes Gebläse sorgt unter Umluftwiederverwertung der durch die Toast-Schlitze erzeugten Wärme für perfektes Stylingfönen der Haare. Kaum hat die Dame den Toast runtergeschluckt, ist sie fertig frisiert. Nun geht's ab ins Schlafzimmer. Die Suche im Kleiderschrank nach der perfekten Treppenhaustratsch-Garderobe übernimmt ab sofort der vollprogrammierbare Schrankwandcomputer mit Zufallsgenerator und automatischer Robenwahl durch den eingebauten Kleinstcomputer, der als sogenannter Multifunktions-Sensor sowohl als Temperaturfühler (wie heiss war es letzte Nacht im Schlafzimmer) wie als Stimmungsbarometer sofort das den täglichen Schwankungen unterlegene Nachbarschafts-Klima im Wohnblock errechnet. Die Dame ist also perfekt angezogen: Rot bei Streitereien mit Frau Surbier; in lieblichem Azur, wenn der Postmann zweimal klingelt. Die grösste Innovation trägt unsere Hausfrau jedoch am Handgelenk. Der speziellen Krokodillederhandtasche Talkadial Dundee sieht man auf den ersten Blick überhaupt nicht an, was für ein ausgeklügeltes technisches Meisterwerk sie ist. Die Tasche verfügt nämlich über eine eingebaute Funkantenne, die nicht nur jederzeit den nächsten Handymast, sondern auch die nächste Tankstelle anpeilen kann. Die Dame kann stundenlang über ihre Handtasche mit ihren Freundinnen telephonieren – die Telephonnummer wird beim Verschluss in die als digitales Zahlenschloss getarnte Tastatur eingetippt. Der Vorteil dabei: Frau kann so nicht nur freihändig stundenlang mit ihren Freundinnen sprechen (bei gleichzeitigem Schlüpfer anprobieren im Dessous Laden o.ä.), sondern die Sprechgebühren werden automatisch beim Betanken des ehemännischen Autos zum Zapfpreis dazugeschlagen, ohne dass der Ehemann dies merkt. Okay, vielleicht wird er sich nächstes Mal doch wieder einen 4 Zylinder kaufen, doch bis es soweit ist, ist die innovatiefe Dame technisch sicherlich schon wieder einen Schritt weiter. Sollten Sie also demnächst einmal ihre Frau mit ihrer eigenen Handtasche sprechen sehen, sorgen Sie sich nicht um Schatzi’s geistige Gesundheit, sondern überprüfen Sie die nächste Tankfüllung Ihres Autos und nehmen Sie dabei jeden einzelnen Deziliter Benzin genau unter die Lupe. Aber kommen wir noch einmal zurück zum grossen Fussel in der Sofaritze links. Das sieht erstens unschön aus und müsste zweitens wirklich nicht sein. Denn für solche Fälle gibt es ja schon bald den mikroprozessorgesteuerten Fusselflusenentfussler Antifusselfluser Innova Digital, der arbeitet auf Ionisatorenbasis und zieht sämtliche Fussel via Magnetresonanz wie magisch an. Achtung: Da der Ionisator auf Feuchtigkeit reagieren kann, bitte keine Fuselflaschen unbeachtet herumliegen lassen, sonst kann sich das Gerät verformen, zur Seite kippen und irgendwann umfallen. Der ebenfalls noch immer in der Sofaritze vermutete dreiwochenalte Brotkrümel ist inzwischen auch wie von magischer Hand entschwunden. Das wiederum bedurfte keiner technischen Innovation im eigentlichen Sinne, dem Krümel konnte man auf rein biologischer Basis entgegentreten. Im Zoofachgeschäft in der Einkaufspassage erhält man nämlich demnächst die vollprogrammierbare Schabe Kakerlakak Ultra, deren implementierten Mikrochip man bequem vom heimischen Computer aus ansteuern kann und ihm Befehle wie „Brotkrümel suchen und entsorgen“, „Nach Wursthaut fahnden und eliminieren“ o.ä. über die Computertastatur erteilt (bitte keine schnellen Bewegungen mit der Maus, das erschreckt die Kakerlake!). Die Schabe macht sich zügig daran, den Befehl auszuführen und gedeiht und vermehrt sich dadurch wunderbar, sodass Sie nicht zu befürchten brauchen, jemals eine Kakerlake dazukaufen zu müssen und dabei viel Geld auszugeben gezwungen sind. Empfohlen wird daher ein nettes Schabenpärchen pro Vierzimmer-Haushalt, das genügt vollends, um über Jahrzehnte glücklich und zufrieden, und vor allem brotkrümelbefreit sofasitzen zu können. Und sollten Sie mal verschnupft sein, bietet Tempo schon bald das spezielle Nasenschnudderanalysewegwerfpapiertaschentuch Hydrosensischnief an. Es analysiert in Sekundenschnelle Konsistenz, virologischen Befund und den Schleimanteil ihres Schnudders auf drei Kommastellen genau.............................