TISHAMINGO - THE POINT (Magnatude 2007)
Die neue (3.) CD wurde schon im Vorfeld als das bisher beste Werk
der neuen Southern Rock-Kultgruppe angekündigt und die Erwartungen
waren deshalb entsprechend hoch.
Jetzt, nach dem 5. Durchlauf, bleibt folgendes festzustellen:
Tishamingo haben sich etwas wegbewegt von den qualitativ höher-wertigen Einflüssen der Gov't Mule oder Allmans und hin zu den
simpleren Strukturen der (aktuellen) Lynyrd Skynyrd oder Molly Hatchet. Das heiß, die Jams, aber auch die jazzigen und country-artigen Stilmittel wurde zurückgefahren; die Rhythmusarbeit kommt etwas schlichter
daher (weniger Breaks & Rolls; mehr 1-poff, 2-poff) und die Melodien sind ein wenig massenkompatibler.
Gleich 'Get On Back' fährt die Ansprüche leicht zurück; das ist ein guter, aber keinesfalls sensationeller Hard Rocker it recht einfacher Rhythmusuntermalung.
'Are We Rolling' schaltet einen Qualitätsgang hoch in Richtung Gov't Mule und bringt damit auch wieder interessantere Girarrenklänge; hier und auch anderswo überzeugt natürlich Cameron Williams (Slide- und
andere Gitarren), obwohl ihm kaum ein Akkord bleibt, der nicht schon 100,000 mal durchgespielt wurde (voran er keine Schuld hat).
Auch 'Chest Fever' hält die Klasse, und schlägt eine ungewöhnliche Richtung ein; es könnte eine Traffic-Nummer aus der Low Spark Of High-Heeled Boys sein; gespielt von einer Southern Band: Gitarre und soulig-saftige Orgel sind dabei und natürlich können Southerners genau so soulig singen, wie Stevie Winwood.
'Mitchell' und 'Travel On' (beide mit viel Slide) sind nette Rocker, mehr nicht; man könnte sich vorstellen, wie die Fans der (heutigen, nicht der ursprünglichen) Lynyrd Skynyrd ihre Feuerzeuge dazu emporhalten; besonders Bei 'Travel On'; es ist etwas hymnenartig; nicht unangenehm,
aber auch hier sind die Rhythmen wieder etwas allgemeinplätzlerisch und die vorhandenen Gitarrensoli hatten wir alle schon mal (s.o.)
Standard sind auch 'This Time', ein nettes Midtempo-Stück ohne weitere Höhepunkte, aber auch ohne Abfall; oder 'Bad News', der Oberstandard-Hardrocker mit Standard-Slide, Standard-Rhythmusgitarre und erneut recht undifferenziertem Drums (es wird mit Sicherheit auf Live-Konzerten
von den Bikern lauthals gefordert werden).
'Tennessee Mountain Angel' ist auch nicht neu; eine langsame, äußerst gefühlsbeladene Ballade, die zu Zeiten des seligen Ronnie Van Zant aktuell war (vielleicht war Tuesday's Gone von Pronounced L.S. das Vorbild) und die in den letzten 35 jahren von jeder Southern
Band irgendwie modifiziert gebracht wurde); im 2. Teil des 6:45 min.-Stücks wird dann das Tempo angezogen; sagen wir mal a la Freebird (allerdings ohne die frenetischen soli).
'Hard Fall' ist dann wieder etwas inspirierter, wenn man J.J. Cale oder Tony Joe White mag; eine Mischung aus Swamp & Laid Back & etwas Americana und mit einem ansprechenden Gitarrensolo zwischendrin.
'Walkin' Shoes' ist ein optimistischer kleiner Midtempo-Rocker; es kommt das obligate Slide-Soli; etwas R'n'R-Piano erfreut das Ohr; dem Drummer jedoch merkt man auch hier an, daß er soeben gelernt hat, bis 2 zu zählen; 1-Poff; 2-Poff.
Butch Trucks und Johnny Johanson werden wohl ein Kopfgeld aussetzen; Bring Me The Head Of Richard Proctor.
Auch der Schlußpunkt 'Devil's Love Song' ist nicht neu; Swamp & Americana in gutem Midtempo; aber die Drums diesmal genau richtig (d.h., er kanns, der Richard, wenn er nur will); die Gitarre twangt ein bißchen, und irgendwie ist es auch in der Wiederholung Klasse. Also, Daumen rauf dafür.
Das macht dann 3, sagen wir 4, wirklich überzeugende Stücke. Der Rest ist nicht übel, haut aber auch nicht vom Hocker. Es sei denn, man liebt Klischees, viele, oft gehörte Klischees.
Mit jedem Hörern stelle ich fest, daß Tishamingo sich doch ein ganzes Stück von ihren glorreichen ersten beiden CDs entfernt haben; in dieser Verfassung sind sie nicht die neue Konkurrenz für die Allmans oder
Gov't Mule.
Und die Lobeshymnen für The Point scheinen mir doch ein klitzekleines bißchen übertrieben. Der übliche Verkausschwindel, halt.
Die Tracks:
1. Get on Back
2. Are We Rollin'
3. Chest Fever
4. Mitchell
5. Travel On
6. This Time
7. Bad News
8. Tennessee Mountain Angel
9. Hard Fall
10. Walkin' Shoes
11. Devil's Love Song
Die neue (3.) CD wurde schon im Vorfeld als das bisher beste Werk
der neuen Southern Rock-Kultgruppe angekündigt und die Erwartungen
waren deshalb entsprechend hoch.
Jetzt, nach dem 5. Durchlauf, bleibt folgendes festzustellen:
Tishamingo haben sich etwas wegbewegt von den qualitativ höher-wertigen Einflüssen der Gov't Mule oder Allmans und hin zu den
simpleren Strukturen der (aktuellen) Lynyrd Skynyrd oder Molly Hatchet. Das heiß, die Jams, aber auch die jazzigen und country-artigen Stilmittel wurde zurückgefahren; die Rhythmusarbeit kommt etwas schlichter
daher (weniger Breaks & Rolls; mehr 1-poff, 2-poff) und die Melodien sind ein wenig massenkompatibler.
Gleich 'Get On Back' fährt die Ansprüche leicht zurück; das ist ein guter, aber keinesfalls sensationeller Hard Rocker it recht einfacher Rhythmusuntermalung.
'Are We Rolling' schaltet einen Qualitätsgang hoch in Richtung Gov't Mule und bringt damit auch wieder interessantere Girarrenklänge; hier und auch anderswo überzeugt natürlich Cameron Williams (Slide- und
andere Gitarren), obwohl ihm kaum ein Akkord bleibt, der nicht schon 100,000 mal durchgespielt wurde (voran er keine Schuld hat).
Auch 'Chest Fever' hält die Klasse, und schlägt eine ungewöhnliche Richtung ein; es könnte eine Traffic-Nummer aus der Low Spark Of High-Heeled Boys sein; gespielt von einer Southern Band: Gitarre und soulig-saftige Orgel sind dabei und natürlich können Southerners genau so soulig singen, wie Stevie Winwood.
'Mitchell' und 'Travel On' (beide mit viel Slide) sind nette Rocker, mehr nicht; man könnte sich vorstellen, wie die Fans der (heutigen, nicht der ursprünglichen) Lynyrd Skynyrd ihre Feuerzeuge dazu emporhalten; besonders Bei 'Travel On'; es ist etwas hymnenartig; nicht unangenehm,
aber auch hier sind die Rhythmen wieder etwas allgemeinplätzlerisch und die vorhandenen Gitarrensoli hatten wir alle schon mal (s.o.)
Standard sind auch 'This Time', ein nettes Midtempo-Stück ohne weitere Höhepunkte, aber auch ohne Abfall; oder 'Bad News', der Oberstandard-Hardrocker mit Standard-Slide, Standard-Rhythmusgitarre und erneut recht undifferenziertem Drums (es wird mit Sicherheit auf Live-Konzerten
von den Bikern lauthals gefordert werden).
'Tennessee Mountain Angel' ist auch nicht neu; eine langsame, äußerst gefühlsbeladene Ballade, die zu Zeiten des seligen Ronnie Van Zant aktuell war (vielleicht war Tuesday's Gone von Pronounced L.S. das Vorbild) und die in den letzten 35 jahren von jeder Southern
Band irgendwie modifiziert gebracht wurde); im 2. Teil des 6:45 min.-Stücks wird dann das Tempo angezogen; sagen wir mal a la Freebird (allerdings ohne die frenetischen soli).
'Hard Fall' ist dann wieder etwas inspirierter, wenn man J.J. Cale oder Tony Joe White mag; eine Mischung aus Swamp & Laid Back & etwas Americana und mit einem ansprechenden Gitarrensolo zwischendrin.
'Walkin' Shoes' ist ein optimistischer kleiner Midtempo-Rocker; es kommt das obligate Slide-Soli; etwas R'n'R-Piano erfreut das Ohr; dem Drummer jedoch merkt man auch hier an, daß er soeben gelernt hat, bis 2 zu zählen; 1-Poff; 2-Poff.
Butch Trucks und Johnny Johanson werden wohl ein Kopfgeld aussetzen; Bring Me The Head Of Richard Proctor.
Auch der Schlußpunkt 'Devil's Love Song' ist nicht neu; Swamp & Americana in gutem Midtempo; aber die Drums diesmal genau richtig (d.h., er kanns, der Richard, wenn er nur will); die Gitarre twangt ein bißchen, und irgendwie ist es auch in der Wiederholung Klasse. Also, Daumen rauf dafür.
Das macht dann 3, sagen wir 4, wirklich überzeugende Stücke. Der Rest ist nicht übel, haut aber auch nicht vom Hocker. Es sei denn, man liebt Klischees, viele, oft gehörte Klischees.
Mit jedem Hörern stelle ich fest, daß Tishamingo sich doch ein ganzes Stück von ihren glorreichen ersten beiden CDs entfernt haben; in dieser Verfassung sind sie nicht die neue Konkurrenz für die Allmans oder
Gov't Mule.
Und die Lobeshymnen für The Point scheinen mir doch ein klitzekleines bißchen übertrieben. Der übliche Verkausschwindel, halt.
Die Tracks:
1. Get on Back
2. Are We Rollin'
3. Chest Fever
4. Mitchell
5. Travel On
6. This Time
7. Bad News
8. Tennessee Mountain Angel
9. Hard Fall
10. Walkin' Shoes
11. Devil's Love Song
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