Hallo,
hier der versprochene zweite Teil. Diesmal wird es etwas kritischer
YES Mark 7
Nach dem DRAMA mit "Drama" war Schluss mit YES. Howe und Downes wanderten zu ASIA ab und Horn wurde Produzent. White und Squire versuchten, was Neues auf die Beine zu stellen. Zuerst probierten sie es als XYZ mit Jimmy Page, erste Rehearsals waren anberaumt und durchgeführt, aber schließlich wollte der dann aber lieber THE FIRM machen. Also kam Trevor Rabin an die Reihe, von dessen Soloplatten Squire recht angetan war. Das Ganze firmierte als CINEMA. Rabin brachte auch 'ne Menge Songideen mit (Teile davon sind auf seinem Album 90124 zu hören) und los ging es mit der Komponiererei und Aufnahme. So recht zufrieden war man allerdings nicht mit dem Gesang, zumal man für Livekonzerte einen Sänger brauchte, da RABIN beides zusammen nicht machen wollte, war er doch als Gitarrist und Keyboarder ausgelastet. Also kamen die Bänder irgendwie zu Mr. Jon Anderson, der war beglückt und machte gleich mit. Aus Marketinggründen wurde das schnell in YES umbenannt, und damit RABIN ganz Gitarrenspieler blieb (und meiner Meinung als ALIBI für die Umbenennung) holte man KEYBOARDER Nummer 1 Tony Kaye auch wieder an Bord - fertig war YES Version 7.
91125(1983)
1. Owner Of A Lonely Heart
2. Hold On
3. It Can Happen
4. Changes
5. Cinema
6. Leave It
7. Our Song
8. City Of Love
9. Hearts
10. Leave It
11. Make It Easy
12. It Can Happen (Cinema Version)
13. It's Over
14. Owner Of A Lonely Heart (Extended Remix)
15. Leave It (A Capella Version)
Tja, auf den BBS habe ich es wie folgt beschrieben: bei mir hat die Platte schon "Platz 1 der schlechtesten Progplatte des Jahrhunderts gewonnen. Das liegt nicht mal daran, dass hier nicht Howe/Wakeman mitmachen, aber Rabin hat nur amerikanische Einheitsmucke im Kopf, Horn produziert YES als FGTH so über, dass von der eigentlichen Musik nix mehr bleibt. Ich finde, diese Platte ist technisch evtl. perfekt produziert (für den amerikanischen Markt und wenn man mal die Möglichkeiten der modernen Studiotechnik hören will), aber mit so wenig Transparenz und Tiefe, wie es ein Eddie Offord nie gewagt hätte. Wenn ich mit Kino vergleichen würde - ein Hollywood-Special-Effect-Film ohne inhaltliche Substanz. Nur "Cinema" gefällt mir einigermaßen, aber das war wohl auch eines der ersten Übungsstücke der "neuen" Band."
Inzwischen habe ich mir die Neuausgabe von RHINO besorgt (war sehr billig) und die klingt endlich transparenter und vor allem räumlicher. Das mindert die harte Kritik an der Platte etwas. Ab und an blitzen YES-Ideen durch, besonders in den Intros. Aber spätestens ab den Refrains kriege ich das kalte Grauen, so sehr schielt das Ganze auf den amerikanischen AOR-Markt. Dagegen habe ich nichts, nur sollte das nicht YES heißen. Sehr schön ist die damals nur auf 12"-Single erschienene A-Capella-Version von "Leave it". Ansonsten für YES-Fans Verlegenheitskauf Wer gut produzierte Popstücke mag, kann aber zugreifen.
BIG GENERATOR(1987)
1. Rhythm Of Love
2. Big Generator
3. Shoot High Aim Low
4. Almost Like Love
5. Love Will Find A Way
6. Final Eyes
7. I'm Running
8. Holy Lamb
um es kurz zu machen, zitiere ich mich mal wieder selbst von den BBS: ""SHOOT HIGHT, AIM LOW" ist der einzige Song der YES (WEST) Ausgabe, der mir im Ohr bleibt, der so etwas wie Seele besitzt, auch wenn er musikalisch recht einfach gestrickt ist. Ihn würde ich auch heute gern live hören. (...) Aber den Rest, bitte weg programmieren, allein die Titel erinnern eher an Modern Talking (wo finde ich das Wort LOVE mal nicht...). Aufgemotzter Pop, für den, der sich für progressiv hält, aber sich nicht traut ;->"
So ist es geblieben. Etwas farbiger im Sound (wo gab es bei YES sonst Bläsersamples), noch nicht remastered, klingt das Album für mich echt zu steril und undynamisch. Manches passt eher auf eine Anderson Soloscheibe, wie "Final Eyes" oder "Holy lamb" Verlegenheitskauf
YES Mark 7b
jetzt wird es etwas unübersichtlich Anderson hatte angeblich genug von dem amerikanischen AOR-Kram, verschwand nach Griechenland und brütete in seinen Gedanken. Ein Ergebnis war, dass er alte Kollegen anrief, um YES wieder zu beleben. Leider wollte Namensrechteinhaber Squire nicht mitmachen, also bekam das ganze diesen herrlichen Bandwurmnamen. Wie klopfte mein Herz, als ich damals im ME/SOUNDS die ersten Ankündigungen las und sah. "the return of a legend" inklusive Roger Dean-Cover. So trat dann die bei Fans betitelten YES-Ost ins Leben. Als Bassist trat Brufordkollege Tony Levin hinzu.
ANDERSON, BRUFORD, WAKEMAN & HOWE (1989)
1. Themes: Sound/Second Attention/Soul Warrior
2. Fist of Fire
3. Brother of Mine: The Big Dream/Nothing Can Come Between Us/Long ...
4. Birthright
5. Meeting
6. Quartet: I Wanna Learn/She Gives Me Love/Who Was the First/I'm Alive
7. Teakbois: The Life and Times of Bobby Dread
8. Order of the Universe: Order Theme/Rock Gives Courage/It's So Hard ...
9. Let's Pretend
tja, deutlich besser als YES-West. Mit der ersten Seite beginnt die LP/CD auch sehr schön, trotz gelegentlicher Schwächen beim Zusammenbau der einzelnen Passagen. Trotzdem kommt hier wieder das alte YES-Feeling auf. besonders hervorzuheben ist "Birthright", wo Anderson mal nicht in seine esoterische Textwelt abdriftet, sondern über das Atomtestgelände der Australier und die Bedeutung für die Aborigines singt. Schwach dagegen die 2. LP-Seite. "Teakbois" ist simpler Reggae, schön groovend, aber von denen klingt das einfach nicht gut, sondern nur übel. "Order of the universe" ist Stadionrock, das können sie auch nicht, Manchmal nerven auch Brufords elektronische Drums. Die anderen beiden Tracks dieser Seite sind dahingegen wieder ok. Also insgesamt Gelegenheitskauf oder auch wie Kollege Udo von den BBS schreibt: "hartgesottene Masochisten sollten es sich wegen "Teakbois" auf jeden Fall zulegen"
jetzt wird es ganz verworren
YES Mark 8
ABWH steckten beim geplanten 2. Album fest, also fragte Anderson mal nach Tracks bei Rabin an. Die Manager fanden sowieso, es wäre Zeit für eine YES, also nahm man die bisherigen Aufnahmen von ABWH, ließ Anderson bei ein paar Rabin-Songs singen und schwupps, gab es für die Werbung eine neue 8-Mann-YES-Besetzung - die UNION von beiden bisherigen Gruppen: ANDERSON, WAKEMAN; HOWE; BRUFORD, WHITE, SQUIRE, RABIN und KAYE auf einer Platte.
[
UNION (1991)
1. I Would Have Waited Forever (Anderson/Howe/Elias)
2. Shock To The System (Anderson/Howe/Elias)
3. Masquerade (Howe)
4. Lift Me Up (Rabin/Squire)
5. Without Hope You Cannot Start The Day (Anderson/Elias)
6. Saving My Heart (Rabin)
7. Miracle Of Life (Rabin/Mancina)
8. Silent Talking (Anderson/Howe/Wakeman/Bruford/Elias)
9. The More We Live - Let Go (Squire/Sherwood)
10. Angkor Wat (Anderson/Wakeman/Elias)
11. Dangerous (Look In The Light Of What You're Searching For) (Anderson/Elias)
12. Holding On (Anderson/Elias/Howe)
13. Evensong (Levin/Bruford)
14. Take The Water To The Mountain (Anderson)
15. Give & Take (Anderson/Howe/Elias)
Ich habe hier ausnahmsweise mal die Komponisten mit angegeben, weil das viel erklärt. Mr. Elias war der Produzent, der das ABWH-Album "betreute". Das hieß im Klartext, er schnitt und löschte nach Belieben. Bei vielen Titeln hat er laut R. Wakeman oder S. Howe, viele originale Spuren weggenommen und durch Sessionmusiker ersetzt. Ersterer nennt das Album deshalb auch heute nur "ONIONS". Auf dem Album spielen auch entgegen dem Titel und dem netten Booklet niemals alle zusammen, sondern immer schön getrennt. Ausnahme ist nur Mr. Anderson, der überall die Leadvocals singt und Mr. Squire, der sich mit Backingvocals bei seinen alten Kollegen revanchiert.
Musikalisch sehr durchwachsen. Die drei (No. 4,6,7) YES-West-Titel sind wie immer, AOR. Die anderen Tracks sind auch nicht viel besser, wenn man YES-Maßstäbe anlegt. Einige nette Momente, ein paar halbwegs gelungene Tracks, das war es. Live waren die Jungs prima. Es war herrlich zu sehen, wie sich Howe und Rabin ignoriert haben, wie wenig Mr. Kaye zu tun hatte und alle taten, als ob es Spaß machen würde. Wer mehr über die Hintergründe dieses Album lesen möchte, dem empfehle ich Nik Brückners Rezi auf den BBS. Gelegenheitskauf
nach der UNION wurde es wieder einmal Zeit für einen Wechsel. Im Klartext hieß das, dass YES-West wieder weitermachten. Bruford ging zurück zu KING CRIMSON, Wakeman und Howe wurden von den Managern raus geworfen und machten Solo weiter. Also Sprung zurück zu YES Mark 7.
TALK (1994)
1. Calling
2. I Am Waiting
3. Real Love
4. State of Play
5. Walls
6. Where Will You Be
7. Endless Dream: Silent Spring/Talk/Endless Dream [Instrumental]
8. Calling [*] Bonustrack der japanischen Ausgabe und der Collector Edition
da geht wieder schnell. Im Nachhinein für mich die beste aus der RABIN-Ära. Allerdings ist Squire kaum zu vernehmen, er hatte aber auch zur Aufnahmezeit mit den Folgen eines Herzinfarktes zu kämpfen, Trotzdem
bleibt mein Fazit von den BBS erhalten: "Für YES eine sehr schlechte Platte, (...) Selbst wenn diese Platte das Debüt einer bis dato unbekannten Band wäre, nix daran ist progressiv, übelster amerikanischer AOR-Rock vom Fließband, ohne Witz und Ideen. So würde Musik klingen, wenn EMNID vorher eine Umfrage unter Hausfrauen "Welche Musik stört nicht beim Bügeln" machen würde."Verlegenheitskauf
Nach der gleichnamigen Tour war Schluss mit dieser Besetzung.
YES Mark 4
Nun geht es wieder tief zurück in die Vergangenheit zur klassischen Besetzung YES Mark 4 - also Anderson, Squire, Howe, Wakeman und White. Anderson brachte die alte Truppe wieder für ein paar Konzerte an seinem damaligen Wohnort zusammen und für die CD-Veröffentlichungen gab es neue Studiotracks. Erschienen sind diese mit den Livetracks auf den Platten "Keys to Ascension1 und 2" Später wurden die Studioaufnahmen zusammen auf der CD "Keystudio" veröffentlicht.
KEYSTUDIO(2001 - aufgenommen 1996/97)
1.Foot Prints 9:09
2.Be The One 9:51
3.Mind Drive 18:38
4.Bring Me To The Power 7:25
5.Sign Language 3:29
6.That, That Is 19:15
7.Children Of The Light 6:34
Wie man sieht, werden die Tracks wieder länger und was wichtiger ist, auch besser. Mangelt es bei "THAT, THAT IS" und "BE THE ONE" noch am Zusammenspiel (Wakeman war an den Kompositionen nicht beteiligt und spielte seine Parts nachträglich ein), klingen die anderen Titel wieder stark nach den alten Zeiten. "MIND DRIVE" hat es deshalb auch ins momentan aktuelle Tourprogramm geschafft.
Das einzige störende Element ist das inzwischen arg monotone, stark in den Vordergrund gemixte Drumspiel von White und manche Keyboardsounds. Auch die Produktion klingt für meine Ohren etwas zu kalt. Trotzdem QUALITÄTSKAUF
YES Mark 9
Nach den Konzerten in San Luis Obispo sollte die Band auf Tour gehen. Allerdings wollte die Plattenfirma eine neue CD. Zum anderen nahm das Management der Band leider keine Rücksicht auf Wakemans eigene Tourpläne, und so standen YES mal wieder ohne ihn da. Dafür kam Bill Sherwood neu in die Band. Als Gastkeyboarder ist auf einigen Tracks Igor Khoroshev zu hören.
OPEN YOUR EYES(1997)
1. New State Of Mind
2. Open Your Eyes
3. Universal Garden
4. No Way We Can Lose
5. Fortune Seller
6. Man In The Moon
7. Wonderlove
8. From The Balcony
9. Love Shine
10. Somehow ... Someday
11. The Solution
nach Insiderinformationen hatten YES zuwenig Zeit, um ein neues Album für die geplante Tour fertigzustellen. Also nahm man die Tracks des 2. CONSPIRACY-Albums (ein Seitenprojekt von Sherwood/Squire), ließ Howe und Anderson spielen, bzw. singen und fertig war das neue YES-Album. Bei Fans sehr umstritten. Man lese nur mal die Kritiken auf den BBS. Mir persönlich gefällt es in seiner leicht psychedelischen Art. Eingängiger, melodiöser Progrock oder Artpop, wie andere sagen. Wer es rockend-verspielt mag, der sollte ein Ohr riskieren. Für Die-hard-Frickel-YES-Fans aber nur VERLEGENHEITSKAUF
YES Mark 10
Einzige Änderung zur vorangegangen Besetzung war die Festanstellung des russisschen Keyboarders. Live spielten sie auf der "Masterworks"- betitelten Tour endlich auch mal wieder "Gates of Delirium" bzw. "Ritual".
THE LADDER(1999)
1. Homeworld
2. It Will Be A Good Day
3. Lightning Strikes
4. Can I?
5. Face To Face
6. If Only You Knew
7. To Be Alive
8. Finally
9. The Messanger
10. New Language
11. Nine Voices
Diese CD gibt es in drei Versionen. Neben der Normalausgabe eine Touredition mit einer Maxisingle (Livetracks) und der limitierten Japanversion, die auch eine Maxisingle enthält (aber z.T. andere Tracks). Das wurde für YES-Freaks teuer. YES versprachen an alte Zeiten anknüpfen zu wollen, Leider gelingt ihnen das nur zum Teil. Der erste Track ist für das gleichnamige Computerspiel geschrieben worden. Insgesamt dominieren hier leicht frickelige Songs, die niemals zu lang sind und selten wirklich komplex werden. In "Lightning Strikes" gibt es Reggae a la YES, im folgenden "Can I?" Ethnobeats inklusive Selbstzitat aus FRAGILE (We have heaven)..Der Keyboarder bringt sich mit neuen Ideen ein, ohne alte Stilmerkmale zu verleugnen. Er kann auch Wakeman gut imitieren, was besonders live gut hörbar war. Bester YES-Track war "New Language" Für Yes-Fans aber besser geeignet als der Vorgänger, trotzdem GELEGNHEITSKAUF
YES Mark 10
Der Keyboarder flog nach einem Album (in den USA kamen Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen ihn auf - und das Management reagierte prompt).Auch Bill Sherwood wurde gegangen, also war YES nun ein Quartett bestehend aus Anderson, Squire, White und Howe. Für die anstehende LP spielte Alan White Klavier Zur Tour wurde neben Orchestermusikern ein Gastkeyboarder engagiert. Es folgte das bisher letzte Studioalbum der Band
MAGNIFICATION(2001)
1. Magnification
2. Spirit of Survival
3. Don't Go
4. Give Love Each Day
5. Can You Imagine
6. We Agree
7. Soft as a Dove
8. Dreamtime
9. In the Presence of: Deeper/Death of Ego/True Beginner/Turn Around ...
10. Time Is Time
Für YES-Fans wohl das Beste Album seit "Keystudio". Es gibt wieder Longtracks und der typische Harmoniegesang ist wieder deutlich zu vernehmen, Steve Howe spielt des öfteren akustische Gitarre und der Mix erinnert endlich wieder an die 70er. Auch das Orchester wirkt nicht all zu störend. Leider gibt es auch Schatten, Alan White spielt seit den 80ern ein sehr dominanten, für meine Ohren zu aufdringliches Schlagzeug. Da es auch im Mix sehr in den Vordergrund gemischt wird, nervt es mich auf die Dauer. Wirklich gelungen ist in meinen Ohren "Can you imagine", wo Anderson und Squire sich im Gesang abwechseln, was sehr gut klingt. und an Squires Soloplatte "Fish out of water" erinnert.QUALITÄTSKAUF mit Abstrichen
Auch von dieser CD gibt es verschiedene Versionen: eine DVD-Audio im Surroundmix und eine limitierte Edition mit Bonus-CD, die drei Livetracks der Tour enthält, Da es die Tour aber auch als DVD gibt, muss man sich diese nicht kaufen.
Seitdem gibt es nichts mehr Neues aus dem Hause YES, doch eines noch, der große Blonde ist wieder zurück, zumindest auf den letzten Touren spielte die klassische Besetzung MARK 4 solide Konzerte.Zu hören ist dies auf diversen Live-DVDs. Ob es ein neues Studioalbum geben wird, steht allerdings in den Sternen. Steve Howe ist mit den reformierten ASIA unterwegs. Wakeman und Anderson haben eine Duotour gemacht und Squire will im Sommer 2007 ein Soloalbum herausbringen, nachdem mit den alten Kumpels von THE SYN eine neue LP und eine Tour gemacht hat (teilweise mit Peter Banks an der Gitarre, aber auch dort gab es wieder das alte Spiel von "Ene mene mu und raus bist Du") Aber so lange sie leben, werden die Fans wohl die Hoffnung auf ein wirklich gutes YES-Album nicht aufgeben
Tippfehler bitte entschuldigen, ich sehe nicht so gut. Viel Spaß beim Lesen und ich bin gespannt auf die Reaktionen.
P.S.: Ich habe zwei Bewertungen geändert, die hatte ich hier falsch drin, was ich aber erst jetzt merkte .-)
Nachtrag 2013:
Seit dem Schreiben dieser Übersicht hat sich im Hause YES einiges getan. Jon Anderson wurde aus der Gruppe gedrängt, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen eine Jubiläumstour canceln musste. Die Herren Squire, Howe und White beschlossen, ohne ihn weiterzumachen und gingen mit Benoit David (Sänger einer YES-Coverband) und Oliver Wakeman auf ausgiebige Tourneen. Dessen Vater Rick wollte sich die Strapazen auch nicht mehr antun. Das klappte so gut, das Squire und Co beschlossen, in dieser Besetzung müsse ein neues Album her, doch die Manager entschieden mal wieder anders. Oliver Wakeman wurde ersetzt durch Geoff Downes und Trevor Horn setzte sich an das Mischpult. Da passte es gut in den Kram, das es noch Überbleibsel aus der DRAMA-Zeit gab nebst diversen anderen Songresten diverser geplanter Solo-/ Seitenprojekte. Und so erblickte ein neues Studioalbum das Licht der Welt
YES Mark 11
Fly from here (2011)
1. Fly From Here
a. Overture 1:53
b.. Pt I - We Can Fly 6:00
c. Pt II - Sad Night at the Airfield 6:41
d. Pt III - Madman at the Screens 5:16
e. Pt IV - Bumpy Ride 2:15
f. Pt V - We Can Fly (reprise) 1:44
2. The Man You Always Wanted Me to Be 5:07
3. Life on a Film Set 5:01
4. Hour of Need 3:07
5. Solitaire 3:30
6. Into the Storm 6:54
7. Hour of Need (Full length version) 6:45 (Jap. Bonustrack)
Man nehme liegengebliebenes Songmaterial, hole aus Marketinggründen die entsprechenden Musiker ins Boot und fertig ist ein neues YES-Album. So könnte man die im Schnelldurchgang die Entstehung des Album beschreiben. Der Titeltrack , Part 2 und "Live on a film Set" sind alte Buggles/Drama-Songs, anderes war für Squires Conspiracy- oder THE SYN gedacht und so bleiben nur wenige Titel übrig, die neu sind. Und ausgerechnet hier gefallen mir die am Besten, wo Oliver Wakeman mitmischte, nämlich "Hour of Need" und "Into the storm" (angeblich spielt er hier nicht mit, der Song klingt aber so und er wird in den Songcredits als Komponist erwähnt). Diese sind nicht besonders proggig, aber haben einen gewissen naiven Charme, der mich an die ersten beiden YES-Alben erinnert. Die sog. Suite ist eine mehr oder weniger gelungene Aneinanderreihung von Songs ohne wirklichen inneren Zusammenhalt. "We can fly" erinnert natürlich an DRAMA (man vergleiche ihn mit der Liveversion auf der "The Word is Live"-Box), hat aber für meine Ohren einen fürchterlich banalen Refrain und kam deshalb damals zu Recht nicht auf das Album. "Solitaire" ist das obligatorische Howe-Solostück und der Rest ist nett, aber nicht mehr. Fazit: nettes Plättchen, aber YES? für mich nur in sehr eingeschränktem Maße - daher nur Verlegenheitskauf.
Inzwischen tourt YES Mark 12 durch die Gegend, Benoit David wurde durch Jon Davison ersetzt, hauptberuflich Sänger bei der US-Band GLASS HAMMER, deren letzte Studiowerke wie verlorengegangen YES-Sessions aus den späten 70er klingen. Stimmlich erinnert er stark an DEN Jon, machte also Sinn .
Nachtrag 2019
YES Mark 12
2014 erschien ein neues Studioalbum in der Besetzung Squire, Howe, White, Downes und Jon Davison als Leadsänger.
Heaven & Earth
1. Believe Again 8:02
2. The Game 6:51
3. Step Beyond 5:34
4. To Ascend 4:43
5. In a World of Our Own 5:20
6. Light of the Ages 7:41
7. It Was All We Knew 4:13
8. Subway Walls 9:03
Zur Entstehungsgeschichte kann man hier einiges nachlesen. Entsprechend ist das Album auch geworden, die Produktion ist grauenhaft, das Schlechteste was ich von YES bisher gehört habe, es fehlt völlig an Tiefe, Räumlichkeit und Druck. Eigentlich schade, denn es gibt durchaus einige nette Spielereien, die man vage hören kann. So bleibt das Album leider sehr blass und auf die gesamte Spiellänge zu lahm. Mit einer anständigen Produktion könnte es noch ein ganz nettes Werk werden, so nur Verlegenheitskauf
Jetzt wird es noch spleeniger, zurück zur DRAMA-Besetzung Mark 6, 2018 remixte Trevor Horn das Album, ersetzte Benoît Davids Gesang durch selbst eingesungene Leadvocals , fügteeinige neue Instrumentalspuren hinzu und löschte anderes. Fertig war:
Fly from Here - Return Trip
1. Fly From Here
a. Overture 1:52
b. Pt I - We Can Fly 5:04
c. Pt II - Sad Night at the Airfield 5:25
d. Pt III - Madman at the Screens 4:36
e. Pt IV - Bumpy Ride 2:16
f. Pt V - We Can Fly (reprise) 2:18
2. The Man You Always Wanted Me to Be 5:25
3. Life on a Film Set 5:06
4. Hour of Need 6:46
5. Solitaire 3:31
6. Don't Take No for an Answer 4:22
7. Into the Storm 6:55
Klingt jetzt halt mehr der DRAMA-Besetzung, macht es aber insgesamt gesehen auch nicht wirklich besser, also bleibt das Fazit der ursprünglichen Ausgabe bestehen.
hier der versprochene zweite Teil. Diesmal wird es etwas kritischer
YES Mark 7
Nach dem DRAMA mit "Drama" war Schluss mit YES. Howe und Downes wanderten zu ASIA ab und Horn wurde Produzent. White und Squire versuchten, was Neues auf die Beine zu stellen. Zuerst probierten sie es als XYZ mit Jimmy Page, erste Rehearsals waren anberaumt und durchgeführt, aber schließlich wollte der dann aber lieber THE FIRM machen. Also kam Trevor Rabin an die Reihe, von dessen Soloplatten Squire recht angetan war. Das Ganze firmierte als CINEMA. Rabin brachte auch 'ne Menge Songideen mit (Teile davon sind auf seinem Album 90124 zu hören) und los ging es mit der Komponiererei und Aufnahme. So recht zufrieden war man allerdings nicht mit dem Gesang, zumal man für Livekonzerte einen Sänger brauchte, da RABIN beides zusammen nicht machen wollte, war er doch als Gitarrist und Keyboarder ausgelastet. Also kamen die Bänder irgendwie zu Mr. Jon Anderson, der war beglückt und machte gleich mit. Aus Marketinggründen wurde das schnell in YES umbenannt, und damit RABIN ganz Gitarrenspieler blieb (und meiner Meinung als ALIBI für die Umbenennung) holte man KEYBOARDER Nummer 1 Tony Kaye auch wieder an Bord - fertig war YES Version 7.
91125(1983)
1. Owner Of A Lonely Heart
2. Hold On
3. It Can Happen
4. Changes
5. Cinema
6. Leave It
7. Our Song
8. City Of Love
9. Hearts
10. Leave It
11. Make It Easy
12. It Can Happen (Cinema Version)
13. It's Over
14. Owner Of A Lonely Heart (Extended Remix)
15. Leave It (A Capella Version)
Tja, auf den BBS habe ich es wie folgt beschrieben: bei mir hat die Platte schon "Platz 1 der schlechtesten Progplatte des Jahrhunderts gewonnen. Das liegt nicht mal daran, dass hier nicht Howe/Wakeman mitmachen, aber Rabin hat nur amerikanische Einheitsmucke im Kopf, Horn produziert YES als FGTH so über, dass von der eigentlichen Musik nix mehr bleibt. Ich finde, diese Platte ist technisch evtl. perfekt produziert (für den amerikanischen Markt und wenn man mal die Möglichkeiten der modernen Studiotechnik hören will), aber mit so wenig Transparenz und Tiefe, wie es ein Eddie Offord nie gewagt hätte. Wenn ich mit Kino vergleichen würde - ein Hollywood-Special-Effect-Film ohne inhaltliche Substanz. Nur "Cinema" gefällt mir einigermaßen, aber das war wohl auch eines der ersten Übungsstücke der "neuen" Band."
Inzwischen habe ich mir die Neuausgabe von RHINO besorgt (war sehr billig) und die klingt endlich transparenter und vor allem räumlicher. Das mindert die harte Kritik an der Platte etwas. Ab und an blitzen YES-Ideen durch, besonders in den Intros. Aber spätestens ab den Refrains kriege ich das kalte Grauen, so sehr schielt das Ganze auf den amerikanischen AOR-Markt. Dagegen habe ich nichts, nur sollte das nicht YES heißen. Sehr schön ist die damals nur auf 12"-Single erschienene A-Capella-Version von "Leave it". Ansonsten für YES-Fans Verlegenheitskauf Wer gut produzierte Popstücke mag, kann aber zugreifen.
BIG GENERATOR(1987)
1. Rhythm Of Love
2. Big Generator
3. Shoot High Aim Low
4. Almost Like Love
5. Love Will Find A Way
6. Final Eyes
7. I'm Running
8. Holy Lamb
um es kurz zu machen, zitiere ich mich mal wieder selbst von den BBS: ""SHOOT HIGHT, AIM LOW" ist der einzige Song der YES (WEST) Ausgabe, der mir im Ohr bleibt, der so etwas wie Seele besitzt, auch wenn er musikalisch recht einfach gestrickt ist. Ihn würde ich auch heute gern live hören. (...) Aber den Rest, bitte weg programmieren, allein die Titel erinnern eher an Modern Talking (wo finde ich das Wort LOVE mal nicht...). Aufgemotzter Pop, für den, der sich für progressiv hält, aber sich nicht traut ;->"
So ist es geblieben. Etwas farbiger im Sound (wo gab es bei YES sonst Bläsersamples), noch nicht remastered, klingt das Album für mich echt zu steril und undynamisch. Manches passt eher auf eine Anderson Soloscheibe, wie "Final Eyes" oder "Holy lamb" Verlegenheitskauf
YES Mark 7b
jetzt wird es etwas unübersichtlich Anderson hatte angeblich genug von dem amerikanischen AOR-Kram, verschwand nach Griechenland und brütete in seinen Gedanken. Ein Ergebnis war, dass er alte Kollegen anrief, um YES wieder zu beleben. Leider wollte Namensrechteinhaber Squire nicht mitmachen, also bekam das ganze diesen herrlichen Bandwurmnamen. Wie klopfte mein Herz, als ich damals im ME/SOUNDS die ersten Ankündigungen las und sah. "the return of a legend" inklusive Roger Dean-Cover. So trat dann die bei Fans betitelten YES-Ost ins Leben. Als Bassist trat Brufordkollege Tony Levin hinzu.
ANDERSON, BRUFORD, WAKEMAN & HOWE (1989)
1. Themes: Sound/Second Attention/Soul Warrior
2. Fist of Fire
3. Brother of Mine: The Big Dream/Nothing Can Come Between Us/Long ...
4. Birthright
5. Meeting
6. Quartet: I Wanna Learn/She Gives Me Love/Who Was the First/I'm Alive
7. Teakbois: The Life and Times of Bobby Dread
8. Order of the Universe: Order Theme/Rock Gives Courage/It's So Hard ...
9. Let's Pretend
tja, deutlich besser als YES-West. Mit der ersten Seite beginnt die LP/CD auch sehr schön, trotz gelegentlicher Schwächen beim Zusammenbau der einzelnen Passagen. Trotzdem kommt hier wieder das alte YES-Feeling auf. besonders hervorzuheben ist "Birthright", wo Anderson mal nicht in seine esoterische Textwelt abdriftet, sondern über das Atomtestgelände der Australier und die Bedeutung für die Aborigines singt. Schwach dagegen die 2. LP-Seite. "Teakbois" ist simpler Reggae, schön groovend, aber von denen klingt das einfach nicht gut, sondern nur übel. "Order of the universe" ist Stadionrock, das können sie auch nicht, Manchmal nerven auch Brufords elektronische Drums. Die anderen beiden Tracks dieser Seite sind dahingegen wieder ok. Also insgesamt Gelegenheitskauf oder auch wie Kollege Udo von den BBS schreibt: "hartgesottene Masochisten sollten es sich wegen "Teakbois" auf jeden Fall zulegen"
jetzt wird es ganz verworren
YES Mark 8
ABWH steckten beim geplanten 2. Album fest, also fragte Anderson mal nach Tracks bei Rabin an. Die Manager fanden sowieso, es wäre Zeit für eine YES, also nahm man die bisherigen Aufnahmen von ABWH, ließ Anderson bei ein paar Rabin-Songs singen und schwupps, gab es für die Werbung eine neue 8-Mann-YES-Besetzung - die UNION von beiden bisherigen Gruppen: ANDERSON, WAKEMAN; HOWE; BRUFORD, WHITE, SQUIRE, RABIN und KAYE auf einer Platte.
[
UNION (1991)
1. I Would Have Waited Forever (Anderson/Howe/Elias)
2. Shock To The System (Anderson/Howe/Elias)
3. Masquerade (Howe)
4. Lift Me Up (Rabin/Squire)
5. Without Hope You Cannot Start The Day (Anderson/Elias)
6. Saving My Heart (Rabin)
7. Miracle Of Life (Rabin/Mancina)
8. Silent Talking (Anderson/Howe/Wakeman/Bruford/Elias)
9. The More We Live - Let Go (Squire/Sherwood)
10. Angkor Wat (Anderson/Wakeman/Elias)
11. Dangerous (Look In The Light Of What You're Searching For) (Anderson/Elias)
12. Holding On (Anderson/Elias/Howe)
13. Evensong (Levin/Bruford)
14. Take The Water To The Mountain (Anderson)
15. Give & Take (Anderson/Howe/Elias)
Ich habe hier ausnahmsweise mal die Komponisten mit angegeben, weil das viel erklärt. Mr. Elias war der Produzent, der das ABWH-Album "betreute". Das hieß im Klartext, er schnitt und löschte nach Belieben. Bei vielen Titeln hat er laut R. Wakeman oder S. Howe, viele originale Spuren weggenommen und durch Sessionmusiker ersetzt. Ersterer nennt das Album deshalb auch heute nur "ONIONS". Auf dem Album spielen auch entgegen dem Titel und dem netten Booklet niemals alle zusammen, sondern immer schön getrennt. Ausnahme ist nur Mr. Anderson, der überall die Leadvocals singt und Mr. Squire, der sich mit Backingvocals bei seinen alten Kollegen revanchiert.
Musikalisch sehr durchwachsen. Die drei (No. 4,6,7) YES-West-Titel sind wie immer, AOR. Die anderen Tracks sind auch nicht viel besser, wenn man YES-Maßstäbe anlegt. Einige nette Momente, ein paar halbwegs gelungene Tracks, das war es. Live waren die Jungs prima. Es war herrlich zu sehen, wie sich Howe und Rabin ignoriert haben, wie wenig Mr. Kaye zu tun hatte und alle taten, als ob es Spaß machen würde. Wer mehr über die Hintergründe dieses Album lesen möchte, dem empfehle ich Nik Brückners Rezi auf den BBS. Gelegenheitskauf
nach der UNION wurde es wieder einmal Zeit für einen Wechsel. Im Klartext hieß das, dass YES-West wieder weitermachten. Bruford ging zurück zu KING CRIMSON, Wakeman und Howe wurden von den Managern raus geworfen und machten Solo weiter. Also Sprung zurück zu YES Mark 7.
TALK (1994)
1. Calling
2. I Am Waiting
3. Real Love
4. State of Play
5. Walls
6. Where Will You Be
7. Endless Dream: Silent Spring/Talk/Endless Dream [Instrumental]
8. Calling [*] Bonustrack der japanischen Ausgabe und der Collector Edition
da geht wieder schnell. Im Nachhinein für mich die beste aus der RABIN-Ära. Allerdings ist Squire kaum zu vernehmen, er hatte aber auch zur Aufnahmezeit mit den Folgen eines Herzinfarktes zu kämpfen, Trotzdem
bleibt mein Fazit von den BBS erhalten: "Für YES eine sehr schlechte Platte, (...) Selbst wenn diese Platte das Debüt einer bis dato unbekannten Band wäre, nix daran ist progressiv, übelster amerikanischer AOR-Rock vom Fließband, ohne Witz und Ideen. So würde Musik klingen, wenn EMNID vorher eine Umfrage unter Hausfrauen "Welche Musik stört nicht beim Bügeln" machen würde."Verlegenheitskauf
Nach der gleichnamigen Tour war Schluss mit dieser Besetzung.
YES Mark 4
Nun geht es wieder tief zurück in die Vergangenheit zur klassischen Besetzung YES Mark 4 - also Anderson, Squire, Howe, Wakeman und White. Anderson brachte die alte Truppe wieder für ein paar Konzerte an seinem damaligen Wohnort zusammen und für die CD-Veröffentlichungen gab es neue Studiotracks. Erschienen sind diese mit den Livetracks auf den Platten "Keys to Ascension1 und 2" Später wurden die Studioaufnahmen zusammen auf der CD "Keystudio" veröffentlicht.
KEYSTUDIO(2001 - aufgenommen 1996/97)
1.Foot Prints 9:09
2.Be The One 9:51
3.Mind Drive 18:38
4.Bring Me To The Power 7:25
5.Sign Language 3:29
6.That, That Is 19:15
7.Children Of The Light 6:34
Wie man sieht, werden die Tracks wieder länger und was wichtiger ist, auch besser. Mangelt es bei "THAT, THAT IS" und "BE THE ONE" noch am Zusammenspiel (Wakeman war an den Kompositionen nicht beteiligt und spielte seine Parts nachträglich ein), klingen die anderen Titel wieder stark nach den alten Zeiten. "MIND DRIVE" hat es deshalb auch ins momentan aktuelle Tourprogramm geschafft.
Das einzige störende Element ist das inzwischen arg monotone, stark in den Vordergrund gemixte Drumspiel von White und manche Keyboardsounds. Auch die Produktion klingt für meine Ohren etwas zu kalt. Trotzdem QUALITÄTSKAUF
YES Mark 9
Nach den Konzerten in San Luis Obispo sollte die Band auf Tour gehen. Allerdings wollte die Plattenfirma eine neue CD. Zum anderen nahm das Management der Band leider keine Rücksicht auf Wakemans eigene Tourpläne, und so standen YES mal wieder ohne ihn da. Dafür kam Bill Sherwood neu in die Band. Als Gastkeyboarder ist auf einigen Tracks Igor Khoroshev zu hören.
OPEN YOUR EYES(1997)
1. New State Of Mind
2. Open Your Eyes
3. Universal Garden
4. No Way We Can Lose
5. Fortune Seller
6. Man In The Moon
7. Wonderlove
8. From The Balcony
9. Love Shine
10. Somehow ... Someday
11. The Solution
nach Insiderinformationen hatten YES zuwenig Zeit, um ein neues Album für die geplante Tour fertigzustellen. Also nahm man die Tracks des 2. CONSPIRACY-Albums (ein Seitenprojekt von Sherwood/Squire), ließ Howe und Anderson spielen, bzw. singen und fertig war das neue YES-Album. Bei Fans sehr umstritten. Man lese nur mal die Kritiken auf den BBS. Mir persönlich gefällt es in seiner leicht psychedelischen Art. Eingängiger, melodiöser Progrock oder Artpop, wie andere sagen. Wer es rockend-verspielt mag, der sollte ein Ohr riskieren. Für Die-hard-Frickel-YES-Fans aber nur VERLEGENHEITSKAUF
YES Mark 10
Einzige Änderung zur vorangegangen Besetzung war die Festanstellung des russisschen Keyboarders. Live spielten sie auf der "Masterworks"- betitelten Tour endlich auch mal wieder "Gates of Delirium" bzw. "Ritual".
THE LADDER(1999)
1. Homeworld
2. It Will Be A Good Day
3. Lightning Strikes
4. Can I?
5. Face To Face
6. If Only You Knew
7. To Be Alive
8. Finally
9. The Messanger
10. New Language
11. Nine Voices
Diese CD gibt es in drei Versionen. Neben der Normalausgabe eine Touredition mit einer Maxisingle (Livetracks) und der limitierten Japanversion, die auch eine Maxisingle enthält (aber z.T. andere Tracks). Das wurde für YES-Freaks teuer. YES versprachen an alte Zeiten anknüpfen zu wollen, Leider gelingt ihnen das nur zum Teil. Der erste Track ist für das gleichnamige Computerspiel geschrieben worden. Insgesamt dominieren hier leicht frickelige Songs, die niemals zu lang sind und selten wirklich komplex werden. In "Lightning Strikes" gibt es Reggae a la YES, im folgenden "Can I?" Ethnobeats inklusive Selbstzitat aus FRAGILE (We have heaven)..Der Keyboarder bringt sich mit neuen Ideen ein, ohne alte Stilmerkmale zu verleugnen. Er kann auch Wakeman gut imitieren, was besonders live gut hörbar war. Bester YES-Track war "New Language" Für Yes-Fans aber besser geeignet als der Vorgänger, trotzdem GELEGNHEITSKAUF
YES Mark 10
Der Keyboarder flog nach einem Album (in den USA kamen Vorwürfe der sexuellen Belästigung gegen ihn auf - und das Management reagierte prompt).Auch Bill Sherwood wurde gegangen, also war YES nun ein Quartett bestehend aus Anderson, Squire, White und Howe. Für die anstehende LP spielte Alan White Klavier Zur Tour wurde neben Orchestermusikern ein Gastkeyboarder engagiert. Es folgte das bisher letzte Studioalbum der Band
MAGNIFICATION(2001)
1. Magnification
2. Spirit of Survival
3. Don't Go
4. Give Love Each Day
5. Can You Imagine
6. We Agree
7. Soft as a Dove
8. Dreamtime
9. In the Presence of: Deeper/Death of Ego/True Beginner/Turn Around ...
10. Time Is Time
Für YES-Fans wohl das Beste Album seit "Keystudio". Es gibt wieder Longtracks und der typische Harmoniegesang ist wieder deutlich zu vernehmen, Steve Howe spielt des öfteren akustische Gitarre und der Mix erinnert endlich wieder an die 70er. Auch das Orchester wirkt nicht all zu störend. Leider gibt es auch Schatten, Alan White spielt seit den 80ern ein sehr dominanten, für meine Ohren zu aufdringliches Schlagzeug. Da es auch im Mix sehr in den Vordergrund gemischt wird, nervt es mich auf die Dauer. Wirklich gelungen ist in meinen Ohren "Can you imagine", wo Anderson und Squire sich im Gesang abwechseln, was sehr gut klingt. und an Squires Soloplatte "Fish out of water" erinnert.QUALITÄTSKAUF mit Abstrichen
Auch von dieser CD gibt es verschiedene Versionen: eine DVD-Audio im Surroundmix und eine limitierte Edition mit Bonus-CD, die drei Livetracks der Tour enthält, Da es die Tour aber auch als DVD gibt, muss man sich diese nicht kaufen.
Seitdem gibt es nichts mehr Neues aus dem Hause YES, doch eines noch, der große Blonde ist wieder zurück, zumindest auf den letzten Touren spielte die klassische Besetzung MARK 4 solide Konzerte.Zu hören ist dies auf diversen Live-DVDs. Ob es ein neues Studioalbum geben wird, steht allerdings in den Sternen. Steve Howe ist mit den reformierten ASIA unterwegs. Wakeman und Anderson haben eine Duotour gemacht und Squire will im Sommer 2007 ein Soloalbum herausbringen, nachdem mit den alten Kumpels von THE SYN eine neue LP und eine Tour gemacht hat (teilweise mit Peter Banks an der Gitarre, aber auch dort gab es wieder das alte Spiel von "Ene mene mu und raus bist Du") Aber so lange sie leben, werden die Fans wohl die Hoffnung auf ein wirklich gutes YES-Album nicht aufgeben
Tippfehler bitte entschuldigen, ich sehe nicht so gut. Viel Spaß beim Lesen und ich bin gespannt auf die Reaktionen.
P.S.: Ich habe zwei Bewertungen geändert, die hatte ich hier falsch drin, was ich aber erst jetzt merkte .-)
Nachtrag 2013:
Seit dem Schreiben dieser Übersicht hat sich im Hause YES einiges getan. Jon Anderson wurde aus der Gruppe gedrängt, nachdem er aus gesundheitlichen Gründen eine Jubiläumstour canceln musste. Die Herren Squire, Howe und White beschlossen, ohne ihn weiterzumachen und gingen mit Benoit David (Sänger einer YES-Coverband) und Oliver Wakeman auf ausgiebige Tourneen. Dessen Vater Rick wollte sich die Strapazen auch nicht mehr antun. Das klappte so gut, das Squire und Co beschlossen, in dieser Besetzung müsse ein neues Album her, doch die Manager entschieden mal wieder anders. Oliver Wakeman wurde ersetzt durch Geoff Downes und Trevor Horn setzte sich an das Mischpult. Da passte es gut in den Kram, das es noch Überbleibsel aus der DRAMA-Zeit gab nebst diversen anderen Songresten diverser geplanter Solo-/ Seitenprojekte. Und so erblickte ein neues Studioalbum das Licht der Welt
YES Mark 11
Fly from here (2011)
1. Fly From Here
a. Overture 1:53
b.. Pt I - We Can Fly 6:00
c. Pt II - Sad Night at the Airfield 6:41
d. Pt III - Madman at the Screens 5:16
e. Pt IV - Bumpy Ride 2:15
f. Pt V - We Can Fly (reprise) 1:44
2. The Man You Always Wanted Me to Be 5:07
3. Life on a Film Set 5:01
4. Hour of Need 3:07
5. Solitaire 3:30
6. Into the Storm 6:54
7. Hour of Need (Full length version) 6:45 (Jap. Bonustrack)
Man nehme liegengebliebenes Songmaterial, hole aus Marketinggründen die entsprechenden Musiker ins Boot und fertig ist ein neues YES-Album. So könnte man die im Schnelldurchgang die Entstehung des Album beschreiben. Der Titeltrack , Part 2 und "Live on a film Set" sind alte Buggles/Drama-Songs, anderes war für Squires Conspiracy- oder THE SYN gedacht und so bleiben nur wenige Titel übrig, die neu sind. Und ausgerechnet hier gefallen mir die am Besten, wo Oliver Wakeman mitmischte, nämlich "Hour of Need" und "Into the storm" (angeblich spielt er hier nicht mit, der Song klingt aber so und er wird in den Songcredits als Komponist erwähnt). Diese sind nicht besonders proggig, aber haben einen gewissen naiven Charme, der mich an die ersten beiden YES-Alben erinnert. Die sog. Suite ist eine mehr oder weniger gelungene Aneinanderreihung von Songs ohne wirklichen inneren Zusammenhalt. "We can fly" erinnert natürlich an DRAMA (man vergleiche ihn mit der Liveversion auf der "The Word is Live"-Box), hat aber für meine Ohren einen fürchterlich banalen Refrain und kam deshalb damals zu Recht nicht auf das Album. "Solitaire" ist das obligatorische Howe-Solostück und der Rest ist nett, aber nicht mehr. Fazit: nettes Plättchen, aber YES? für mich nur in sehr eingeschränktem Maße - daher nur Verlegenheitskauf.
Inzwischen tourt YES Mark 12 durch die Gegend, Benoit David wurde durch Jon Davison ersetzt, hauptberuflich Sänger bei der US-Band GLASS HAMMER, deren letzte Studiowerke wie verlorengegangen YES-Sessions aus den späten 70er klingen. Stimmlich erinnert er stark an DEN Jon, machte also Sinn .
Nachtrag 2019
YES Mark 12
2014 erschien ein neues Studioalbum in der Besetzung Squire, Howe, White, Downes und Jon Davison als Leadsänger.
Heaven & Earth
1. Believe Again 8:02
2. The Game 6:51
3. Step Beyond 5:34
4. To Ascend 4:43
5. In a World of Our Own 5:20
6. Light of the Ages 7:41
7. It Was All We Knew 4:13
8. Subway Walls 9:03
Zur Entstehungsgeschichte kann man hier einiges nachlesen. Entsprechend ist das Album auch geworden, die Produktion ist grauenhaft, das Schlechteste was ich von YES bisher gehört habe, es fehlt völlig an Tiefe, Räumlichkeit und Druck. Eigentlich schade, denn es gibt durchaus einige nette Spielereien, die man vage hören kann. So bleibt das Album leider sehr blass und auf die gesamte Spiellänge zu lahm. Mit einer anständigen Produktion könnte es noch ein ganz nettes Werk werden, so nur Verlegenheitskauf
Jetzt wird es noch spleeniger, zurück zur DRAMA-Besetzung Mark 6, 2018 remixte Trevor Horn das Album, ersetzte Benoît Davids Gesang durch selbst eingesungene Leadvocals , fügteeinige neue Instrumentalspuren hinzu und löschte anderes. Fertig war:
Fly from Here - Return Trip
1. Fly From Here
a. Overture 1:52
b. Pt I - We Can Fly 5:04
c. Pt II - Sad Night at the Airfield 5:25
d. Pt III - Madman at the Screens 4:36
e. Pt IV - Bumpy Ride 2:16
f. Pt V - We Can Fly (reprise) 2:18
2. The Man You Always Wanted Me to Be 5:25
3. Life on a Film Set 5:06
4. Hour of Need 6:46
5. Solitaire 3:31
6. Don't Take No for an Answer 4:22
7. Into the Storm 6:55
Klingt jetzt halt mehr der DRAMA-Besetzung, macht es aber insgesamt gesehen auch nicht wirklich besser, also bleibt das Fazit der ursprünglichen Ausgabe bestehen.