YES - die erste Dekade Plicht, Qualität oder Fehl/Verlegenhe

Hallo,

anbei mal meine Einschätzung zu YES' Studioalben. Das ich zur Band eine besondere Beziehung habe, kann man hier nachlesen:

http://www.babyblaue-seiten.de…ws&alpha=y
http://www.babyblaue-seiten.de…ws&alpha=y

Dort gibt es auch z.T. ausführlichere Besprechungen von mir zu einzelnen Platten.

Beim Kauf sollte man sich die Ausgaben von RHINO zulegen. Zum einen sind sie recht preiswert, zum anderen bieten sie einen hervorragenden Klang und z.T. sehr interessante Bonustracks und sehr informative Booklets. Die älteren Remastered-Ausgaben von WEA/ATLANTIC sind auch sehr gut. Hände weg bitte von den Erstauflagen, z.T. klingen sie etwas verzerrt oder dumpf.

Ich werde ab und an das (Zwischen-)Ergebnis schon ins Forum stellen. Eben stürzte mein Rechner ab, nachdem ich gerade bei Close to the edge war.

Auf geht's:

YES Mark 1

Die Originalbestzung mit Anderson, Squire, Banks, Kaye und Bruford. Hervorgegangen aus THE SYN nahmen sie zwei Alben auf. Jahrzehnte später erschien noch eine DoCD mit Liveaufnahmen ("Something's coming", die aber nur was für Hardcorefans ist. Musikalisch prima, tontechnisch eher Bootlegqualität.


YES (1969)

1. Beyond And Before
2. I See You
3. Yesterday And Today
4. Looking Around
5. Harold Land
6. Every Little Thing
7. Sweetness
8. Survival
9. Everydays (Single Vrsion)
10. Dear Father (Early Version #2)
11. Something's Coming
12. Everydays (Early Version#1)
13. Dear Father (Early Version #1)
14. Something's Coming (Early Version)

Die Songs sind kürzer und noch in den 60ern angesiedelt. Trotzdem zeigen YES schon, wohin die Reise gehen soll. In der RHINO-Ausgabe kann man schon deutlich Squires exzellentes Bassspiel bewundern. Herausragendes Stilmerkmal dieser Besetzung ist das Wechselspiel zwischen der rockig-jammenden Orgel und dem jazzigen Gitarrenspiel von Peter Banks, den viele YES-Freunde leider auch heute noch unterschätzen. Anderson klingt noch natürlicher als seine spätere "Engelsstimme" und wird des öfteren von seinen Kollegen im Harmoniegesang unterstützt.
Zum Teil gibt es Coverversionen zu hören. Beispielhaft hier "I see you" von den BYRDS, das bei YES zu einem jazzig-swingenden Titel wird. Das die NICE große Vorbilder waren, zeigt die Band in den beiden Versionen von "Something's coming". Hier wird in den Instrumentalpassagen des öfteren Emersons Truppe und Spielart zitiert (AMERICA u.a.) Stellenweise klingt das sogar wie das Original. Qualitätskauf

TIME AND A WORD (1970)

1. No Opportunity Necessary, No Experience Needed
2. Then
3. Everydays
4. Sweet Dreams
5. The Prophet
6. Clear Days
7. Astral Traveller
8. Time And A Word
9. Dear Father
10. No Opportunity Necessary, No Experience Needed (Original Mix)
11. Sweet Dreams (Original Mix)
12. The Prophet (Single Version)

Sie machen da weiter, wo sie aufgehört haben. Nur werden diesmal die Aufnahmen durch Streichereinlagen arg gestört. Klassiker hier wäre der Richie Havens Track "No opportunity.., aus dem sie wieder einen kraftvolle YES-Version machen. Qualitätskauf mit Abstrichen


YES Mark 2

Peter Banks wurde gefeuert und von BODAST kam Steve Howe neu zur Gruppe. Die 60er waren endgültig passé, Coverversionen kamen nicht mehr auf die LPs und die Songs wurden länger.

THE YES ALBUM (1971]

1. Yours Is No Disgrace
2. The Clap
3. Starship Trooper: a. Life Seeker, b. Disillusion, c. Wurm
4. I've Seen All Good People: a. Your Move, b. All Good People
5. A Venture
6. Perpetual Change
7. Your Move (Single Version)
8. Starship Trooper (A. Life Seeker) (Single Version)
9. The Clap (Studio Version)

Zuerst die Bemerkung, dass "THE CLAP" eigentlich nur "CLAP" heißt. Ansonsten ist diese Aufnahme die Erste, die den typischen YES-Sound in Rohform enthält. Erstmals saß Eddie Offord als Produzent an den Reglern. Er mischte Jon Anderson deutlich in den Vordergrund und verpasste ihm eine etwas klareren Ausdruck. Dazu kam Howes typisches Gitarrenspiel. Er spielt nicht unbedingt besser als Banks, aber er bevorzugt eine abwechslungsreichere Auswahl an Gitarren. Er ist auch nicht so jazzig, sonders eher verspielt. Wie gewohnt gut der Squirebass und der perfekte Harmoniegesang. Die ersten Klassiker sind hier zu finden: "Starship trooper", "Yours is no disgrace" und "Perpetual change". Wer es rockig, aber proggig liebt, kann hier nichts falsch machen Qualitätskauf

YES Mark 3

Nun traf es Tony Kaye, der zu BADGER abwanderte (zu denen auch ein alter Kumpel - David Foster - von Jon Anderson gehörte. Neu kam ein talentierter Sessionkeyboarder, der gerade mit den STRAWBS Aufsehen erregte: Mr. Rick Wakeman mit Glitzerumhang und langem blonden Haar.

FRAGILE (1972)

1. Roundabout
2. Cans And Brahms (Extracts From Brahms' 4th Symphony In E Minor, Third Movement)
3. We Have Heaven
4. South Side Of The Sky
5. Five Per Cent For Nothing
6. Long Distance Runaround
7. The Fish (Schindleria Praemeturus)
8. Mood For A Day
9. Heart Of The Sunrise
10. America
11. Roundabout (Early Rough Mix)

Das erste Album mit neuem Keyboarder und ROGER DEAN-Cover enthält als Opener gleich den Gassenhauer der Band, der spätestens in der Zugabe gefordert und gespielt wird "Roundabout" - hier im Vergleich zu den Liveversionen mit angezogener Handbremse. Diese CD enthält neben den Gruppensongs von jedem Mitglied Soloaufnahmen. Wakeman spielt Brahms auf allen möglichen Tasten, Anderson begleitet sich in "We have heaven" in dutzenden Spuren selbst, Howe spielt eines seiner akustischen Solos und FISH schießt mit "THE FISH" den Vogel ab - selten hat man einen Bass so melodiös erlebt - auch heute noch ein Klassiker im Liverepertoir. Mit "Heart of the sunrise" und "South side of the sky" sind weitere gelungene Titel enthalten. Qualitätskauf

Close to the edge (1972)

1. Close To The Edge
a. The Solid Time Of Change
b. Total Mass Retain
c. I Get Up I Get Down
d. Seasons Of Man

2.And You And I
a. Cord Of Life
b. Eclipse
c. The Preacher The Teacher
d. Apocalypse

3.Siberian Khatru 8:57
4.America (single version)
5.Total Mass Retain (single version)
6.And You And I (alternate version)
a.Cord Of Life
b.Eclipse
c.The Preacher The Teacher
d. Apocalypse
7.Siberia (studio run-through of “Siberian Khatru”)

Der erste Pflichtkauf, was YES angeht. hier liefern sie das erste Meisterwerk ab, egal ob es das seitenlange Titelstück ist, oder die beiden anderen Titel der ursprünglichen LP. Jeder Ton ist genau an der richtigen Stelle, nichts ist zuviel oder zuwenig. Die Eröffnung von "And you and I" ist einer der schönsten Momente von YES und des Progrocks überhaupt. PFLICHTKAUF

YES Mark 4

Bill Bruford glaubte, das CTTE" nicht mehr zu toppen wäre und wanderte Richtung KING CRIMSON ab, dafür kam mit ALAN WHITE ein erfahrener Sessiondrummer neu zur Band und lieferte neben seiner guten Leistung bei YESSONGS auch eine noch bessere beim darauffolgenden Studioalbum ab.

Tales from topographic oceans (1973)

Disc 1
1. The Revealing Science Of God/Dance Of The Dawn
2. The Remembering/High The Memory
3. The Ancient/Giants Under The Sun

Disc: 2
1. Ritual/Nous Sommes Du Soleil
2. Dance Of The Dawn (studio run-through)
3. Giants Under The Sun (studio run-through)

Jetzt kommt wohl eines der umstrittensten Werke der Band . Für mich war das nach YESSONGS die erste Studioplatte der Band und sie hat mir ein neues Musikuniversum eröffnet. Wen es interessiert, lese bitte meine ausführliche Besprechung auf den BBS nach (Link s.o.). Diese Musik hat mit Rock nichts mehr zu tun, dass sind "klassische" Werke mit modernen Instrumenten. Je nach Ausrichtung entweder totlangweilig, oder wie in meinem Falle eine der Inselplatten. Zwischen Lyrisch (das 1. Stück) und ethnomäßig-archaisch (The Ritual) pendelt die Platte.White zeigt seine beste Leistung, die ich von ihm bei YES kenne (neben RELAYER), Wakeman hat nicht ganz so viel zu tun und über allem stehen Jon Anderson und Steve Howe. Wer Prog aus England in Extremform hören will - kaufe. Ich kenne aber auch Leute, die schlafen dabei ein oder werfen es angewidert weg. Pflichtkauf - mit WARNUNG

YES Mark 5

Der große Blonde schnappte sich seinen Umhang und stieg zum Mittelpunkt der Erde, dafür verlor eine tolle Band namens REFUGEE ihren Keyboarder und YES nahmen ihre für mich absolute Höchstleistung auf.

RELAYER (1974)

1. The Gates of Delirium
2. Sound Chaser
3. To Be Over
4. Soon (Single Edit)
5. Sound Chaser (Single Edit)
6. Gates of Delirium (Studio Run-Through)

Der Höhepunkt für mich im britischen Progrock und im Werk von YES. Der neue Keyboarder Patrick Moraz spielt futuristische Sounds in jazziger Manier. Statt Wakeman'schen Pathos nun SciFi-Sound, und dazu hochkomplexe Kompositionen, die sekundenschnell zwischen Chaos und Lyrik umschalten können. Vom Aufbau ein Zwilling von CTTE mit einem langen Titel auf der A- und zwei kürzeren auf der B-Seite dominieren hier wieder Gitarre und Keyboards. Howe spielte nie wieder solche Linien. Jeder schaukelt sich zu Höchstleistungen hoch - besonders in "Sound chaser" zeigen alle ein Höchstmaß an Leistung.und Vertracktheit. Damit der Hörer sich auch erholen kann, gibt es mit dem später "Soon" benannten Finale von "Gates of Delirium" die schönste, lyrischste Passage, die Anderson jemals gesungen hat. Auch "To be over" lässt einem zum Abschluss herrlich entspannen nach dem Chaos des vorangegangen Tracks. Hier unbedingt die RHINO-Version kaufen, alle anderen klingen in manchen Passagen arg verzerrt.- kein Wunder bei den Dynamiksprüngen. PFLICHTKAUF

YES Mark 4

Nach ausgiebigen Touren und Soloausflügen der Bandmitglieder, wobei jeder jedem half, ging der Schweizer und der große Blonde kehrte zurück.

GOING FOR THE ONE (1977)

1. Going For The One
2. Turn Of The Century
3. Parallels
4. Wonderous Stories
5. Awaken
6. Montreux's Theme
7. Vevey (Revisited)
8. Amazing Grace
9. Going For The One
10. Parallels
11. Turn Of The Century
12. Eastern Number

Nach den hochkomplexen Werken der letzten Werke kehrten YES wieder zu etwas eingängigeren Stücken zurück. Der Titeltrack rockt ohne Ende, wäre nicht die typische Stimme, käme keiner so schnell auf YES. Die anderen Titel sind aber wieder typisch pastoral-hymisch. Höhepunkt ist das seitenlange Stück "AWAKEN", das nahtlos an die Qualität von "Close to the edge" o.ä. anküpfen kann. Selbst Wakemans Solo auf einer Kirchenorgel stört nicht. Eher ist die glatte, sehr undynamische und wenig Bass und Räumlichkeit enthaltene Produktion zu kritisieren. Selten klang YES so steril. Die RHINO-Ausgabe kann es etwas mildern, aber zu den Werken mit Eddie Offord klaffen Riesenlücken. Daher für mich Qualitätskauf mit Abstrichen

TORMATO (1978)

1. Future Times/Rejoice
2. Don't Kill The Whale
3. Madrigal
4. Release, Release
5. Arriving UFO
6. Circus Of Heaven
7. Onward
8. On The Silent Wings Of Freedom
9. Abilene (Single Version)
10. Money
11. Picasso
12. Some Are Born
13. You Can Be Saved
14. High
15. Days (Demo)
16. Countryside
17. Everybody's Song
18. Onward (Backing Track) (Hidden Track)

Eine der unbeliebtesten Werke der YES-Fans, was ich persönlich nicht so ganz nachvollziehen kann. Wakeman hat den nagelneuen Polymoog entdeckt und spielt noch mehr Töne als gewohnt. Die Sounds klingen auch ziemlich futuristisch für die Zeit. Die Produktion ist knochentrocken und selten haben YES so losgerockt. Musikalisch für mich deutlich abwechslungsreicher als der Vorgänger, kommt nur selten Kitschfaktor auf (wenn etwa Andersons Sohn Damian als Kleinkind mitmacht). Mein Lieblingtrack ist das ziemlich skurile "Arriving UFO". Ab Track 10 sind auf der RHINO-Ausgabe Outtakes und Demos für das geplante nächste Album zu hören, die für YES-Freaks recht interessant sind, folgt doch nun der große Umbruch.
Fazit: Man darf nicht die klassischen Epen erwarten, dann ist es ein Qualitätskauf mit Abstrichen. Ansonsten was für Sammler.

YES Mark 6

Die Sessions in Paris für das geplante neue Album waren wohl ziemlich übel, und so waren zwei Fans der Band, die dieser eine Komposition antragen wollten, plötzlich Mitglieder selbiger. Die Rede ist von den BUGGLES Trevor Horn und Geoffrey Downes, die die vakanten Stellen des Sängers (Horn) und des Keyboarders (Downes) einnahmen. Yes also ohne ihr Markenzeichen- die Stimme Andersons.

DRAMA (1979)

1. Machine Messiah
2. Man In A White Car
3. Does It Really Happen
4. Into The Lens
5. Run Through The Light
6. Tempus Fugit
7. Into The Lens (Remastered Single Version)
8. Run Through The Light (Remastered Single Version)
9. Have We Rally Go To Go Through This
10. Song No. 4 (Satellite)
11. Tempus Fugit (Tracking Session)
12. Man In A White Car (Tracking Session)
13. Dancing Through The Light
14. Golden Age (LP Version)
15. In The Tower (LP Version)
16. Friend Of A Friend (LP Version)

YES im neuen Gewand ohne zwei íhrer Stilmerkmale und siehe da, es gelingt. Hat man sich an die Stimme Horns gewöhnt, die hell aber nicht so engelsgleich wie Andersons ist, kann man die Platte ohne Abstriche genießen. Vergleichbar ist sie mit dem YES ALBUM, sehr gitarrenlastig und rockend. Dazu liefert Downes moderne Keyboards, wie Vocoder, die dem Ganzen einen damals modernen Sound gaben. Also kurz und schmerzlos - für rockige Progfans ganz klar ein Qualitätskauf

Die folgende Tour war nicht so erfolgreich wie gedacht und damit nahm das Kapitel YES nach gut "TEN TRUE SUMMERS LONG" erst einmal ein Ende. In dieser Zeit haben sie in allen Besetzungen gute bis exzellente Alben aufgenommen. Wer was mag, hängt eher von den Vorlieben der potentiellen Hörer ab,. Wer es mejr rockend liebt, kauft z.B. THE YES ALBUM oder DRAMA. Wer es futuristisch-vertrackt mag, CTTE, RELAYER oder gar TFTO. Für jeden gibt es das Passende.

Wie es weitergeht, erfahrt ihr im zweiten Teil die Tage.

Trurl

@wolf: freut mich - der zweite Teil wird brutaler

Trurl

Auch wenn Yes eigentlich nicht so mein Ding ist - trurls beschreibung macht einem den Mund wässrig.
Sollte ich doch wieder mal reinhören?

Ausser der "Yessongs", hat es nie ein Album geschafft mich zu erreichen!

Na also es gibt ja immer noch Fans von Yes in diesem Lande. Danke Trul für deine gute Beschreibung von den einzelnen Scheiben. Ich mag fast alles von dieser Band. Yes war so eine der ersten Bands die ich in den 70er gehört habe und bin ihnen bis heute Treu geblieben .

Also die Phase, in welcher ich YES eine bemerkenswert tolle Band fand, dauerte streng genommen von "The Yes Album" bis "Tales From Topographic Oceans". Mein Einstieg damals war (als 13 Jähriger!!!) die 3fach Platte "Yessongs". Und zwar kannte ich die Gruppe nicht, doch das multiaufklappbare LP-Cover fand ich sensationell schön, sodass ich das Ding einfach haben musste. So nach und nach erschloss sich mir dann eine unglaublich tolle Klangwelt, die sich so wunderbar vom Hitparadenfutter der damaligen Zeit abhob. Am besten gefielen mir da drauf damals die Soloparts von Rick Wakeman. Ich kam echt lange Zeit mit diesem Triple-Album aus, ohne dass ich weitere Yes-Platten gekauft hätte.

Die Studioscheiben entdeckte ich erst Jahre später, muss so Mitte der 70er gewesen sein. Doch just als ich mich mit Mike Oldfield's wundersamen Klängen beschäftigte, erreichte das Doppelalbum "Tales From Topographic Oceans" meine immer wieder nach neuen Herausforderungen suchenden Ohren, und ich war schlicht überwältigt. Die Zeit der LP-Seiten füllenden Tracks war längst vorbei, und hier hörte ich auf einmal eine Doppel-LP mit vier solch langen Tracks. Noch heute bedeutet mir diese Scheibe enorm viel, und ich meine, es ist - subjektiv natürlich - das Referenzwerk der progressiven Rockmusik. Kontrovers war es ja schon immer: Die einen vergöttern es, die anderen lehnen es ebenso heftig ab.

Dann fasziniert mich auch bis heute die Platte "Close To The Edge", weil hier neben einem wiederum absolut genialen Longtrack die Ballade "And You And I" zu finden ist. Das war schon speziell damals, als ich den Song sogar als Single gekauft hatte (lief auf 33 Touren!).

"Fragile" kann mich deshalb bis heute fesseln, weil das Album zusammen mit "Close to the Edge" und "Tales" sowas wie eine homogene Einheit bildet. Alle drei Scheiben wurden innerhalb von gerade mal 2 Jahren eingespielt, was auch für die enorme Virtuosität aller Akteure spricht. Wer sonst ausser Yes kann in so kurzer Zeit so nachhaltige Musik auf permanent höchstem Niveau vorlegen ? Das ist für mich heute noch phänomenal. Und nicht vergessen: Auch das Triplealbum "Yessongs" erschien innerhalb dieser zwei Jahre!

Mit "Relayer" kam dann noch einmal eine Scheibe, die ich erstklassig fand ("The Gates Of Delirium"!!), danach ebbte es bei mir ziemlich ab. Alle folgenden Alben hatten für mich irgendwo immer ihre lichten Momente, aber nicht mehr diesen durch die gesamten Stücke hindurch fesselnden Gesamtcharakter.

Bis ich dann eine Wette gewann. Als ich zum erstenmal das Stück "Owner Of A Lonely Heart" hörte, sagte ich zu einem Freund (der einen Plattenladen besass): "Mit dieser Nummer werden Yes zuoberst auf's Chartstreppchen steigen". Worauf dieser mild lächelnd meinte: "Vergiss es. Yes hören sich heute nur noch ein paar wenige Spinner an". Jaja, man weiss ja, was draus wurde.......

Uebrigens: Eine meiner absoluten Yes-Favoriten ist diese Platte hier:

Rick Wakeman - Journey To The Center Of The Earth

Da bin ich natürlich aufgrund des Jules Verne-Buches zum Film geschwärmt, vom Film dann zu Rick Wakeman's musikalischer Umsetzung und dann wieder zurück zum Buch. Eine geniale Scheibe. Hör ich mir heute viel öfters wieder mal an, als beispielsweise die "Six Wives of Henry VIII".

@Peep Turtle: Zu YESSONGS kam ich auch aus dem Grund - ein tolles Cover und spottbillig für eine 3fach-LP (29DM). Ich hatte mir das Teil im Laden nur kurz angehört (eigentlich nur den Feuervogel und die ersten paar Töne von Siberian Kathru) und schon gekauft. Das Album hat mich auch umgehauen, rockend ohne Ende und trotzdem was anderes, als die mir bekannten Rockbands alter Prägung taten. TALES erschien dann ein paar Wochen später- und da war es um mich geschehen, dass Album hat meinen Proggeschmack geprägt

Zu WAKEMAN: das Album mag ich auch sehr gern - allein die Aufmachung war gut. Ebenso seine Rittergeschichte und besonders "No earthly connection" - aber ich habe eine Schwäche für ihn - ich mag auch manches von seinem Kitsch. Ich habe mal eine DVD von einem Arthurkonzert gesehen, ich habe mich vor Lachen weggeworfen, diese Pappritter auf Schlittschuhen.


Trurl

Ich bin bekennender Fan dieser Platte:
Allein "Anne Of Cleves" ist für mich der Headbanger der frühen 70er schlechthin.
Und die Yes- Besetzung mit Howe, Squire und White läßt es eigentlich fast zu einer richtigen Yes-Platte werden.
Die Keyboard- und Piano-Arbeit ist hier eine von Wakeman`s bester.

Ich war damals so fasziniert von Wakeman`s Platten, so daß ich blind (und im Nachhinein eher taub) sogar die DoLP "Rhapsodies" gekauft habe...brrrrrrrrrrr...eine der schlechtesten Platten, die ich je besessen habe- schon allein das peinliche Cover hätte mich hiervon eigentlich abhalten müssen.

Upduff: Hast da kein Foto mehr davon ? Würd ich gerne sehen.

Jerry

Huhuhu ich mag sie auch. Da sieht man mal wieder was Yes so alles bewirkt hat. Von Yes zu Wakeman, Jon Anderson(Olias Of Sunhillow ein Hammer) Bruford(genial am Schlagzeug) Ihr müsst mal gucken wo der überal Mitgeschpielt hat. Von Yes gings dann weiter zu King Crimson, ELP,Nice,Humple Pie usw.

Dann bin ich jetzt der zweite! :daumen:

dann solltest Du DRAMA mal ne Chance geben

Trurl

nö, erst No 4, ich war vor Dir da :rocker:

Trurl