David Bowie - Diamond Dogs (RCA - May 31, 1974)
"Auf dem Höhepunkt des Erfolges sollte man aufhören" muß David Bowie wohl gedacht haben, als er
nach "Aladin Sane " (= A Lad Insane) seine Spiders From Mars auflöste um schon zum x-ten-mal in ein
neues Alter-Ego zu schlüpfen. Speziell Mick Ronson... obs auch ohne den ging..., war die Frage
(Mick spieltein 1974 seine beiden einzigen -und vorzüglichen- Solo-Lps ein...).
Aber David hatte noch eine ganze Reihe von Ideen auf Lager, die so halbwegs in Spiders-Manier waren;
und es gab genügend Leute, mit denen er das in Szene setzen konnte, bevor er sich in den Thin White
Duke verwandelte. Tony Newman oder Aynsley Dunbar an den Drums... schon das alleine wäre mir eine
dicke Kaufempfehlung.
Stilistisch war das also noch einmal eine volle Breitseite des Gewohnten; qualitativ überzeugender
Hard Rock mit überzeugenden Melodiebögen; prima zum reinen Anhören, besser noch zum
Abrocken auf der Tanzfläche, aber auch mit genügend Atempausen.
Nach einem kurzen gesprochenen Intro gehts direkt zum bestens abgehenden Titelsong und ersten
Höhepunkt von 'young girls, they call them the Diamond Dogs'.
Eine 'bewegungsintensive' Nummer mit fetten Tönen und bester Rhythmusarbeit, so wie auch von den
Spiders gewohnt. .
Vielleicht mit etwas weniger Gitarrensound (von Bowie höchstselbst), als bei Ronson gewohnt, aber
bestens geignet, die alten Fans in Stimung zu bringen.
Beim etwas verhalteneren "Sweet Thing" fügte David ein paar schräge Saxophon-Akkorde hinzu; dennoch
die Art von Klammerblues, die uns erfreuen konnte.
"Candidate" blieb stilistisch genau auf dieser Spur, bevor es nach Sweet Thing II zum wohl bekanntesten
Stück ging: "Rebel Rebel", ein weiterer fetter Abrocker, diesmal sogar mit einem überzeugenden
(Bowie-) Gitarrenintro. Dazu füllten sich die natürlich die Tanzflächen.
Danach wieder 'Tempo raus' und verhaltenes Klavier rein, der nächste Klammerblues, der uns auf der
Tanzfläche hielt: trotz des Titels "Rock'n'Roll With Me': dies hier ist eine getragene, von nachdenklichen
Saxophontönen untermalte Romanze.
Ruhig bleibts auch bei "We Are The Dead"; stilistisch eigentlich eine Weiterführung des vorherigen Stückes
und gleichzeitig Vorbereitung auf "1984".
Dieses "1984", war zuerst als LP-Titel vorgsehen, weil David eine Konzept-LP zu Georg Orwells
gleichnamigem Buch plante... Mir wars lieber, daß er darauf verzichtete und obwohl
wir die von mir nicht geliebte Voll-Orchestrierung hören, entwickelt es sich zu einem weiteren
Höhepunkt, der später auch in Live-Versionen überzeugte.
"Big Brother" stammt als Idee ebenfalls aus der geplanten Orwell-Vertonung. Ein verhaltener und etwas
orchestrierter Rocker, der trotz einiger etwas störender Synthie-Geräusche insgesamt gerade noch das
Ziel erreicht. Für mich das schwächste Stück auf Diamond Dogs.
Zum Schluß mit "Chant Of The Circling Skeletal Family" noch ein etwas experimenteller Rocker, bei dem
man sich zum vielleicht ersten Mal ein paar Mick Ronson-Akkorde hinzuwünscht.
In der Bewertung reicht Diamond Dogs nicht ganz an die Ziggy-Stardust-Klassiker heran, aber trotzdem:
5 - 6 Höhepunkte, daß ist schon eine hervorragende Ausbeute und erklärt, warum sich auch dieses
Werk bei allen Bowie-Freunden auf dem Plattenteller drehte.
Für meine Clique und mich kam damals hinzu, daß wir ganz allmählich das Ende unserer Jugend erreichten
und daß diese Musik uns auf das Zug-um-Zug erfolgende Abschiednehmen vorbereitete (was wir nur
unterbewußt ahnten).
Viele 1974 erschienene LPs hatten ähnliche Wirkung auf uns.
Trotz dieser Ahnung von anstehenden und unerwünschten Umbrüchen... es sind die letzten Ziggy-artigen
Klänge, die dieses Werk für mich wichtig und unter dem Strich auch positiv machen.
01 Future Legend 1:00
02 Diamond Dogs 5:50
03 Sweet Thing 3:29
04 Candidate 2:39
05 Sweet Thing (Reprise) 2:32
06 Rebel Rebel 4:21
07 Rock 'N' Roll With Me 3:54
08 We Are The Dead 4:48
09 1984 (Guitar – Alan Parker) 3:24
10 Big Brother 3:25
11 Chant Of The Ever Circling Skeletal Family 1:48
--- Boni ---
12 Dodo
13 Candidate (Langversion)
Bass – Herbie Flowers
Drums – Aynsley Dunbar, Tony Newman
Guitar, Saxophone, Synthesizer, Mellotron – David Bowie
Keyboards – Mike Garson
PS:
es gehört eigentlich nicht hierher, aber seit ca. Anfang der 90er und bis heute immer noch, gibt es
die Diamond Dogs als schwedische Band.
Nur das sie statt von Bowie eher von den Faces und den mittleren Stones beeinflußt sind und auf
lockerste und lässigste Art einen Ohrwurm nach dem anderen raushauen.
12 Alben randvoll mit Knallern stehen hier.
"Auf dem Höhepunkt des Erfolges sollte man aufhören" muß David Bowie wohl gedacht haben, als er
nach "Aladin Sane " (= A Lad Insane) seine Spiders From Mars auflöste um schon zum x-ten-mal in ein
neues Alter-Ego zu schlüpfen. Speziell Mick Ronson... obs auch ohne den ging..., war die Frage
(Mick spieltein 1974 seine beiden einzigen -und vorzüglichen- Solo-Lps ein...).
Aber David hatte noch eine ganze Reihe von Ideen auf Lager, die so halbwegs in Spiders-Manier waren;
und es gab genügend Leute, mit denen er das in Szene setzen konnte, bevor er sich in den Thin White
Duke verwandelte. Tony Newman oder Aynsley Dunbar an den Drums... schon das alleine wäre mir eine
dicke Kaufempfehlung.

Stilistisch war das also noch einmal eine volle Breitseite des Gewohnten; qualitativ überzeugender
Hard Rock mit überzeugenden Melodiebögen; prima zum reinen Anhören, besser noch zum
Abrocken auf der Tanzfläche, aber auch mit genügend Atempausen.
Nach einem kurzen gesprochenen Intro gehts direkt zum bestens abgehenden Titelsong und ersten
Höhepunkt von 'young girls, they call them the Diamond Dogs'.
Eine 'bewegungsintensive' Nummer mit fetten Tönen und bester Rhythmusarbeit, so wie auch von den
Spiders gewohnt. .
Vielleicht mit etwas weniger Gitarrensound (von Bowie höchstselbst), als bei Ronson gewohnt, aber
bestens geignet, die alten Fans in Stimung zu bringen.
Beim etwas verhalteneren "Sweet Thing" fügte David ein paar schräge Saxophon-Akkorde hinzu; dennoch
die Art von Klammerblues, die uns erfreuen konnte.
"Candidate" blieb stilistisch genau auf dieser Spur, bevor es nach Sweet Thing II zum wohl bekanntesten
Stück ging: "Rebel Rebel", ein weiterer fetter Abrocker, diesmal sogar mit einem überzeugenden
(Bowie-) Gitarrenintro. Dazu füllten sich die natürlich die Tanzflächen.
Danach wieder 'Tempo raus' und verhaltenes Klavier rein, der nächste Klammerblues, der uns auf der
Tanzfläche hielt: trotz des Titels "Rock'n'Roll With Me': dies hier ist eine getragene, von nachdenklichen
Saxophontönen untermalte Romanze.
Ruhig bleibts auch bei "We Are The Dead"; stilistisch eigentlich eine Weiterführung des vorherigen Stückes
und gleichzeitig Vorbereitung auf "1984".
Dieses "1984", war zuerst als LP-Titel vorgsehen, weil David eine Konzept-LP zu Georg Orwells
gleichnamigem Buch plante... Mir wars lieber, daß er darauf verzichtete und obwohl
wir die von mir nicht geliebte Voll-Orchestrierung hören, entwickelt es sich zu einem weiteren
Höhepunkt, der später auch in Live-Versionen überzeugte.
"Big Brother" stammt als Idee ebenfalls aus der geplanten Orwell-Vertonung. Ein verhaltener und etwas
orchestrierter Rocker, der trotz einiger etwas störender Synthie-Geräusche insgesamt gerade noch das
Ziel erreicht. Für mich das schwächste Stück auf Diamond Dogs.
Zum Schluß mit "Chant Of The Circling Skeletal Family" noch ein etwas experimenteller Rocker, bei dem
man sich zum vielleicht ersten Mal ein paar Mick Ronson-Akkorde hinzuwünscht.
In der Bewertung reicht Diamond Dogs nicht ganz an die Ziggy-Stardust-Klassiker heran, aber trotzdem:
5 - 6 Höhepunkte, daß ist schon eine hervorragende Ausbeute und erklärt, warum sich auch dieses
Werk bei allen Bowie-Freunden auf dem Plattenteller drehte.
Für meine Clique und mich kam damals hinzu, daß wir ganz allmählich das Ende unserer Jugend erreichten
und daß diese Musik uns auf das Zug-um-Zug erfolgende Abschiednehmen vorbereitete (was wir nur
unterbewußt ahnten).
Viele 1974 erschienene LPs hatten ähnliche Wirkung auf uns.
Trotz dieser Ahnung von anstehenden und unerwünschten Umbrüchen... es sind die letzten Ziggy-artigen
Klänge, die dieses Werk für mich wichtig und unter dem Strich auch positiv machen.
01 Future Legend 1:00
02 Diamond Dogs 5:50
03 Sweet Thing 3:29
04 Candidate 2:39
05 Sweet Thing (Reprise) 2:32
06 Rebel Rebel 4:21
07 Rock 'N' Roll With Me 3:54
08 We Are The Dead 4:48
09 1984 (Guitar – Alan Parker) 3:24
10 Big Brother 3:25
11 Chant Of The Ever Circling Skeletal Family 1:48
--- Boni ---
12 Dodo
13 Candidate (Langversion)
Bass – Herbie Flowers
Drums – Aynsley Dunbar, Tony Newman
Guitar, Saxophone, Synthesizer, Mellotron – David Bowie
Keyboards – Mike Garson
PS:
es gehört eigentlich nicht hierher, aber seit ca. Anfang der 90er und bis heute immer noch, gibt es
die Diamond Dogs als schwedische Band.
Nur das sie statt von Bowie eher von den Faces und den mittleren Stones beeinflußt sind und auf
lockerste und lässigste Art einen Ohrwurm nach dem anderen raushauen.
12 Alben randvoll mit Knallern stehen hier.