Es ist schon ein paar Tage her, genau gesagt war es am 02.12.2018, dass ich hier eine CD der österreichischen Band SOAP AND SKIN vorstellte (---siehe hier). Hinter dem Projekt SOAP AND SKIN verbirgt sich niemand anders als die multimediale Künstlerin Anja Franziska Plaschg, die mittlerweile nicht nur musikalisch international anerkannt ist, sondern auch als Schauspielerin, z.B. in dem Film ---> Des Teufels Bad überzeugen konnte.
Nun ist kürzlich ihr Album mit dem Titel "Torso" erschienen. Auf diesem Werk nimmt sie sich Songs anderer Interpreten vor, vertont diese völlig neu, teilweise bis zur Unkenntlichkeit. So wie SOAP AND SKIN die Musikhörer spaltete, so wird dies auch auf ihr neues Werk zutreffen - man mag es, oder man lässt es. Wir werden sehen...
SOAP AND SKIN - Torso | Österreich 11/2024 | Alternative/Rock/Indie
Immer wieder hat Plaschg eine Fremdkomposition auf ihr Album geschmuggelt. Erstmals aufgefallen war mir dies auf dem eingangs erwähnten und besprochenen Werk "From Gas To Solid / You Are My Friend". Hier brachte sie ihre Version von "What A Wonderful World" zum Besten.
Ihr aktuelles Werk startet mit dem Titel ---> Mystery Of Love, das Original von Sufjan Stevens wurde ursprünglich für den Film „Call Me By Your Name“ geschrieben. Intrumentiert mit Klavier und zurückhaltenden Blechbläserklängen - und natürlich mit Plaschgs eindringlicher Stimme - kommt dieser Song von allen anderen interpretierten dem Original am nächsten.
Ihr Talent, Songs mit ihrem ganz eigenen Ansatz neu zu interpretieren stellt sie auch mit dem zweiten Titel des Albums unter Beweis. Das Stück "God Yu Tekem Laef Blong Mi" hatte ich zum Erstaunen einiger Foristen auf einem Forensampler verewigt. Hier handelt es sich um den Teil eines Soundtracks zum Film "Der schmale Grat", zu dem niemand anders als Hans Zimmer die Musik beisteuerte. Nur durch Orgelbegleitung (?) gibt Plaschg hier ihre Version von --- God Yu Tekem Laef Blong Mi zum Besten.
Es ist schon ein mutiges Unterfangen, sich an Songs anderer Musikergrößen heranzuwagen. Mit ---> Born To Lose tat sie dies doch tatsächlich bei einem Stück der großartigen Shirley Bassey. Gewagt, Frau Plaschg. Verbucht unter "künstlerischer Freiheit" jedoch absolut gelungen.
In der Geschwindigkeit minimal reduziert, kommt ---> Maybe Not noch ein wenig melancholischer/depressiver daher als das Original von Cat Power. Kein Song, um den Besuch bei guter Laune zu halten. Auf Gruftie-Parties könnte das allerdings der Knaller sein.
Nur mit Klavier- und Trompetenbegleitung, ganz dem Original nachempfunden, interpretieren SOAP AND SKIN einen Song des von mir sehr geschätzten Tom Waits. ---> Johnsburg, Illinois Gut, Waits verzichtete auf den Einsatz von Trompete, dennoch eine der ursprünglichen Version gerecht werdende Neuinterpretation.
Wie treffsicher Anja Plaschg vermag, dem Original neues Leben einzuhauchen, stellt sie mit "Girls Love Me" unter Beweis. Der Darbietung von David Bowie (---> hier das Original) stellt sie eine absolut gelungene, frische Neuinterpretation entgegen:
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=UiP0xpqjV4E
Musikfreunde, die SOAP AND SKIN bereits kennen, sind diese als experimentelle oder gar neoklassische Künstler bekannt. Für ihre meist sehr gefühlsbetonten Darbietungen werden oft eindringliche Klaviertöne, bombastische Streicharrangements oder wilde elektronische Elemente vermischt. Hier wird etwas sparsamer damit umgegangen, sodass deren Versionen der Originale noch ein Quentchen intensiver wahrgenommen werden.
„Torso“ ist eine waschechte Cover-Platte - Plaschg allerdings mag diese Einordnung "Cover" nicht, ihr ist der Begriff "Neuinterpretation" lieber und für mein Verständnis auch zutreffender. Wieder einmal hat sie ein Album veröffentlicht, welches sich von dem oft anzutreffenden Einheitsbrei bekannter Bands und Künstler wohltuend abhebt - wohltuend, sofern man für diese Art Musik offen ist.
Neben aller oft überraschender Neuinterpretationen ragt für mich die herausragende Version des DOORS-Klassikers "The End" heraus. Beim ersten flüchtigen Durchhören des Albums hatte ich diesen Song zuerst gar nicht erkannt, erst nach einigen Sekunden fiel der Groschen. Interessant zum Song auch der Videoclip. Im Vordergrund dreht sich der auf dem Plattencover abgebildete Torso. In der zweiten Ebene wird der Songtext eingeblendet und in der dritten Ebene, hinter dem Text, sind passend zum Text kleine Filmsequenzen zu sehen. So zum Beispiel Bilder des Sturms auf das Capitol.
Ein würdiger Abschluss eines insgesamt beeindruckenden Albums.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=X9szFyXEao0
[Die Songs]
01. Mystery Of Love (Sufjan Stevens)
02. God Yu Tekem Laef Blong Mi (Hans Zimmer)
03. Born to Lose (Shirley Bassey)
04. God And Monsters (Lana Del Rey)
05. Maybe Not (Cat Power)
06. Voyage, Voyage (Lifetime Version) (Desireless)
07. Johnsburg, Illinois (Tom Waits)
08. Girl Loves Me (David Bowie)
09. Stars (Janis Ian)
10. Pale Blue Eyes (The Velvet Underground)
11. What's Up? (4 Non Blondes)
12. The End (The Doors)
Nun ist kürzlich ihr Album mit dem Titel "Torso" erschienen. Auf diesem Werk nimmt sie sich Songs anderer Interpreten vor, vertont diese völlig neu, teilweise bis zur Unkenntlichkeit. So wie SOAP AND SKIN die Musikhörer spaltete, so wird dies auch auf ihr neues Werk zutreffen - man mag es, oder man lässt es. Wir werden sehen...
SOAP AND SKIN - Torso | Österreich 11/2024 | Alternative/Rock/Indie
Immer wieder hat Plaschg eine Fremdkomposition auf ihr Album geschmuggelt. Erstmals aufgefallen war mir dies auf dem eingangs erwähnten und besprochenen Werk "From Gas To Solid / You Are My Friend". Hier brachte sie ihre Version von "What A Wonderful World" zum Besten.

Ihr Talent, Songs mit ihrem ganz eigenen Ansatz neu zu interpretieren stellt sie auch mit dem zweiten Titel des Albums unter Beweis. Das Stück "God Yu Tekem Laef Blong Mi" hatte ich zum Erstaunen einiger Foristen auf einem Forensampler verewigt. Hier handelt es sich um den Teil eines Soundtracks zum Film "Der schmale Grat", zu dem niemand anders als Hans Zimmer die Musik beisteuerte. Nur durch Orgelbegleitung (?) gibt Plaschg hier ihre Version von --- God Yu Tekem Laef Blong Mi zum Besten.
Es ist schon ein mutiges Unterfangen, sich an Songs anderer Musikergrößen heranzuwagen. Mit ---> Born To Lose tat sie dies doch tatsächlich bei einem Stück der großartigen Shirley Bassey. Gewagt, Frau Plaschg. Verbucht unter "künstlerischer Freiheit" jedoch absolut gelungen.
In der Geschwindigkeit minimal reduziert, kommt ---> Maybe Not noch ein wenig melancholischer/depressiver daher als das Original von Cat Power. Kein Song, um den Besuch bei guter Laune zu halten. Auf Gruftie-Parties könnte das allerdings der Knaller sein.
Nur mit Klavier- und Trompetenbegleitung, ganz dem Original nachempfunden, interpretieren SOAP AND SKIN einen Song des von mir sehr geschätzten Tom Waits. ---> Johnsburg, Illinois Gut, Waits verzichtete auf den Einsatz von Trompete, dennoch eine der ursprünglichen Version gerecht werdende Neuinterpretation.
Wie treffsicher Anja Plaschg vermag, dem Original neues Leben einzuhauchen, stellt sie mit "Girls Love Me" unter Beweis. Der Darbietung von David Bowie (---> hier das Original) stellt sie eine absolut gelungene, frische Neuinterpretation entgegen:
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=UiP0xpqjV4E
Musikfreunde, die SOAP AND SKIN bereits kennen, sind diese als experimentelle oder gar neoklassische Künstler bekannt. Für ihre meist sehr gefühlsbetonten Darbietungen werden oft eindringliche Klaviertöne, bombastische Streicharrangements oder wilde elektronische Elemente vermischt. Hier wird etwas sparsamer damit umgegangen, sodass deren Versionen der Originale noch ein Quentchen intensiver wahrgenommen werden.
„Torso“ ist eine waschechte Cover-Platte - Plaschg allerdings mag diese Einordnung "Cover" nicht, ihr ist der Begriff "Neuinterpretation" lieber und für mein Verständnis auch zutreffender. Wieder einmal hat sie ein Album veröffentlicht, welches sich von dem oft anzutreffenden Einheitsbrei bekannter Bands und Künstler wohltuend abhebt - wohltuend, sofern man für diese Art Musik offen ist.
Neben aller oft überraschender Neuinterpretationen ragt für mich die herausragende Version des DOORS-Klassikers "The End" heraus. Beim ersten flüchtigen Durchhören des Albums hatte ich diesen Song zuerst gar nicht erkannt, erst nach einigen Sekunden fiel der Groschen. Interessant zum Song auch der Videoclip. Im Vordergrund dreht sich der auf dem Plattencover abgebildete Torso. In der zweiten Ebene wird der Songtext eingeblendet und in der dritten Ebene, hinter dem Text, sind passend zum Text kleine Filmsequenzen zu sehen. So zum Beispiel Bilder des Sturms auf das Capitol.
Ein würdiger Abschluss eines insgesamt beeindruckenden Albums.
Eingebettetes Medium: https://www.youtube.com/watch?v=X9szFyXEao0
[Die Songs]
01. Mystery Of Love (Sufjan Stevens)
02. God Yu Tekem Laef Blong Mi (Hans Zimmer)
03. Born to Lose (Shirley Bassey)
04. God And Monsters (Lana Del Rey)
05. Maybe Not (Cat Power)
06. Voyage, Voyage (Lifetime Version) (Desireless)
07. Johnsburg, Illinois (Tom Waits)
08. Girl Loves Me (David Bowie)
09. Stars (Janis Ian)
10. Pale Blue Eyes (The Velvet Underground)
11. What's Up? (4 Non Blondes)
12. The End (The Doors)