Peter Blinnes - Deep Space Mine

 
hmc
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Peter Blinnes - Deep Space Mine

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Gepostet: 07.10.2024 - 10:59 Uhr  ·  #1
Peter Blinnes - Deep Space Mine

(2002 Bei "Deep Space Mine" handelt es sich um eine in Eigenproduktion erstellte CD von Peter Blinne in seinem Heimstudio.)



Das Wortspiel des Albums, "Deep Space Nine" ist eine Star Trek Serie, wird schon zu Beginn aufgenommen. Dort gibt es eine spacig-rockig nachgespielte Version der Titelmelodie. Das verursacht beim ersten Hören doch leichtes Stirnrunzeln.

Das ist aber auch die einzige Coverversion, die anderen Tracks stammen aus der Feder von Peter Blinne, der auch Gitarre, Bass und Keyboards spielt und von diversen Freunden und Gastmusikern auf der CD unterstützt wird. Richtig progressiv geht es dabei auf dem Album nicht zu. Es wird eher geradliniger AOR-Rock geboten, oft mit Hard Rock Anleihen, manchmal mit Fantasyelementen ausgeschmückt.

Während die instrumentale Arbeit solide und gut ist, hat das Album leider Schwachpunkte beim Gesang. Zum einen sollte hinterfragt werden, warum deutsche Musiker englische Texte verfassen, wenn dann hinterher ein mehr oder minder starker Akzent doch ablenkend wirkt, dann wiederum gibt es leider hier und da auch noch grammatikalische Fehler. "This two little people are all I see, The male one frightens me so heavy" ist so eine Textzeile, die man eher vermeiden sollte. Ich denke, deutsche Texte machen dann sehr viel mehr Sinn, wenn Englisch nicht perfekt beherrscht wird. So klingen leider viele Liedtexte auf dem Album etwas gequält. Als hätte man deutsche Texte übersetzt und immer wieder mal im Wörterbuch nachgeblättert.

Auch läßt die Qualität des Gesangs manchmal zu wünschen übrig. Während Wolfgang Deuchert und Rainer Eckert als Sänger noch passabel klingen, sind die immer wieder mal eingestreuten Frauenstimmen leider völlig mißlungen. Dann wird der professionelle Eindruck, den die Lieder an sich ausstrahlen, unterbrochen und in solchen Momenten klingt es wie das Demo einer Schülerband.

Die Musik als solches ist zwar überraschungsfrei, aber rockt dafür ordentlich. Trotz Mellotronsamples hier und da ist jedoch kaum etwas für Progfans vorhanden, das wirklich Interesse verursacht.

"Deep Space Mine" richtet sich viel mehr an Fans von AOR-Musik, an mit Keyboards und SF/Fantasyelementen ausgeschmückter Rockmusik. Auf diesem Sektor bietet Peter Blinne grundsolide Arbeit.

Peter Blinnes Heimstudio kann auch von anderen (Hobby)Bands gemietet werden. Neben dem reinen Studio kommt dazu auch noch das gesamte Knowhow, was bis hin zur kompositorischen Mitarbeit von Peter Blinne führen kann, jenachdem, was man wünscht. So bietet Peter also allen ambitionierten Bands die Möglichkeit, professionelle Alben in kleiner Auflage herzustellen. So betrachtet ist "Deep Space Mine" auch Werbung für Peter Blinnes Home Records. Mehr Infos dazu findet man unter http://www.homerecords.de, dort kann man das Album auch direkt bestellen. Dies hat natürlich den Vorteil, daß die Erlöse des Verkaufs zu 100% an den Künstler gehen, da keinerlei Label dahintersteht. Was wiederum den Nachteil hat, daß der Vertrieb und die Promotion sehr beschränkt sind.

Als Fazit bleibt zu sagen, daß "Deep Space Mine" gute Ansätze zeigt, aber leider auch an den Symptomen krankt, die vielen deutschen Untergrundbands anhaften - nicht immer gelungener Gesang und etwas holprige englische Texte. Warum verwendet man dann nicht lieber die Muttersprache? Ehrlich betrachtet ist für solche Projekte der Verkauf außerhalb des deutschen Sprachraums wohl eher die Seltenheit. Letztlich fehlt der Musik dann der letzte Biss, die Ecken und Kanten und die wirklich griffige Melodie, um mehr als durchschnittlich zu sein.
frimp
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Re: Peter Blinnes - Deep Space Mine

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Gepostet: 07.10.2024 - 12:12 Uhr  ·  #2
Danke und moin. Ich glaube, der Gute heisst Peter Blinne, ohne „s“.
Also ich muss Dir leider recht geben, Peter Blinne versucht, progressiv zu klingen und landet dabei nach ein paat Takten immer wieder bei häufig gehörten Stereotypen des AOR. Beim Gesang warten man die ganze Zeit, dass es endlich losgeht, aber leider passiert da nichts.
Nch drei Stücken musste ich abbrechen. Das Instrumental „Star Trek“ finde ich sogar ganz nett, zumal das nicht gesungen wird.

Vorher hat er sogar auf Deutsch gesungen - da wird es für mich noch schlimmer.
Floyd Pink
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Re: Peter Blinnes - Deep Space Mine

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Gepostet: 07.10.2024 - 13:22 Uhr  ·  #3
Zitat geschrieben von frimp

Das Instrumental „Star Trek“ finde ich sogar ganz nett, zumal das nicht gesungen wird.


Der Satz gefällt mir :-).

Aber ansonsten danke für die Warnung ebenso wie an Horst für die Rezensionen heute!
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