Künstler: Herbert Grönemeyer & Band
Datum: 10. August
Ort: Schlossvorplatz Karlsruhe
Delegation vom Zirkus: Stattmeister und Frau
Vorbemerkung: Witzigerweise wird ja in unserem internen Thread u.a. von Holger darauf hingewiesen, dass die Gewinnung von neuen Forumsmitgliedern möglicherweise daran scheitert, dass altgediente Artisten beim Posten von „Mainstream-Künstlern oder -musik“ Zurückhaltung walten lassen (obwohl sie eventuell trotzdem eine gewisse Zuneigung haben). Daher werde ich mich hier mal aus der Deckung trauen und mein Erlebnis mit einem derartigen „Mainstream-Künstler“ schildern. Möglicherweise stolpert ja der/die eine oder andere im Netz über die Schlagworte „Herbert“, „Grönemeyer“ oder „4630 Bochum“ und gelangt dann auf unsere Seite.
Also, schon längere Zeit war es der Wunsch meiner Frau den Herbert mal live und in Farbe zu sehen. Als dann im letzten Jahr die 40-Jahr-Jubiläums-Tour zum Erfolgsalbum „4630 Bochum“ angekündigt wurde nahm dieser Wunsch dann konkrete Formen an. Allerdings waren die ursprünglich geplanten Konzerte, schwerpunktmäßig natürlich im Ruhrgebiet (allein viermal in Bochum!!), aber auch in Berlin und Dresden ratzfatz ausverkauft. Die schnell danach auf den üblichen Plattformen angebotenen Tickets erreichten dann rasch inflationäre Preiszuwächse von bis zu 100 %. Dies ließ uns dann schnell Abstand davon nehmen, diese Möglichkeit zu nutzen. Dann allerdings wurde irgendwann bekannt, dass es im August noch zwei zusätzliche Auftritte in Karlsruhe geben sollte. Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen und somit reihten wir uns in die Schar der anderen 40.000 Ticketkäufer ein. Ganz ehrlich: aus eigenem Antrieb hätte ich mir keine Karte gekauft, aber da es für meine Frau das erste Open-Air-Konzert war wollte ich ihr natürlich beistehen.
4630 Bochum in 7500 Karlsruhe
Wir hatten sogar das Glück zwei von uns bevorzugte Sitzplatz-Tickets erwerben zu können. Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig, denn der 10.8. war ein durchgehend sonniger und heißer Tag in Karlsruhe und die Tribünen waren beschattet. Ich möchte nicht wissen, wie sich einige auf den Stehplätzen gefühlt haben, die schon lange vor Konzertbeginn sich die besten Plätze in Bühnennähe gesucht hatten.
Der Schlossvorplatz füllt sich, lange vor Konzertbeginn
Und, was soll ich sagen, es war aus meiner Sicht ein rundum gelungener Abend. Zum einen war die Stimmung von Beginn an fantastisch, die beinharten Fans singen natürlich jedes Lied begeistert mit, und zum anderen war der Sound für ein Open-Air superb. Die Stimmenverständlichkeit (bei Herbert besonders wichtig, da er ja doch zum Nuscheln neigt) war klasse und auch die einzelnen Instrumente (immerhin begleitet ihn eine dreizehnköpfige Band) waren perfekt ortbar.
Und, ja, es gibt durchaus einige Songs, die auch mich ansprechen. So fand ich schon seinerzeit bei Erscheinen das Lied „Mensch“ wunderschön - „Musik nur, wenn sie laut ist“ beschreibt treffend das Schicksal von hörgeschädigten Menschen – und für mich entdeckt habe ich an diesem Tag „November“, ein sehr selten gespieltes Stück, so wie Herbert es erklärte, eigentlich nur ein Hiddentrack auf dem Album „Schiffsverkehr“.
Aber das Highlight für mich war die Lightshow. Der Auftritt von ihm vor der Front des Karlsruher Schlosses war gleichzeitig Auftakt der jährlich stattfindenden Schlosslichtspiele. Zu jedem Song wurde ein anderes Motiv auf die 170 mal 17 Meter große Schlossfassade projiziert, dies entspricht einer Fläche von 10.800 x 1080 Pixel. Die Südfassade des Karlsruher Schlosses zählt somit zu einer der größten Leinwände Deutschlands (im letzten Jahr spielten im Übrigen Kraftwerk als Opener der Lichtspiele). Zudem wurden natürlich auch Bewegtbilder von der Bühne für diejenigen die weiter entfernt standen übertragen. Daher war Beginn des Konzertes auch erst nach 21 Uhr nach Einbruch der Dunkelheit.
Fotostrecke:
Passend zum Jubiläum spielte Herbert dann natürlich zahlreiche Stücke aus seinem 84er Erfolgsalbum (5, wenn ich mich nicht verzählt habe), wobei seine Band es durchaus versteht den hinlänglich bekannten Songs neue musikalische Hüllen zu geben. Bei „Männer“ hat mir das neue Arrangement besonders gut gefallen.
Und, ja, Herbert liebt den Marathon. Unter drei Stunden kommt der Konzertbesucher nicht weg. Mit zwei Zugabenblöcken kam die Setlist somit auf sagenhafte 27 Titel. Kurz nach Mitternacht strebt dann eine sehr zufriedene Zuhörerschaft den Ausgängen entgegen – zu diesem Zeitpunkt reichte unverändert ein T-Shirt, war es doch noch deutlich über 20 Grad. Was uns erst dabei auffiel war, dass rund um den Schlossplatz noch einige Tausende außerhalb des abgesperrten Bereiches dem Konzert gelauscht hatten – viele hätten wohl auch gerne eine Karte gekauft, aber bei 20.000 pro Auftritt wurde nunmal Schluss gemacht.
Noch bei Tageslicht durfte Bandmitglied Marcus Zimmermann den Support für Herbert geben. Er traf mit seinem gemischt deutsch- und englischsprachigem Indie-Pop auch gleich den Nerv des wartenden Publikums und wurde eifrig beklatscht.
Support Marcus Zimmermann
Setlist:
Mein Lebensstrahlen (Instrumentalversion als Intro)
Das ist los
Sekundenglück
Kopf hoch, tanzen
Halt mich
Bochum
Was soll das
Vollmond
Der Weg
Doppelherz / Iki Gönlüm
Musik nur, wenn sie laut ist
Deine Hand
Männer
Mensch
Alkohol
November
Demo (Letzter Tag)
Mambo
Encore:
Oh wie ist das schön
Mein Lebensstrahlen
Flugzeuge im Bauch
Zeit, dass sich was dreht
Encore 2:
Land unter
Angstfrei
Bleibt alles anders
Lebe mit mir los
Immerfort
Datum: 10. August
Ort: Schlossvorplatz Karlsruhe
Delegation vom Zirkus: Stattmeister und Frau
Vorbemerkung: Witzigerweise wird ja in unserem internen Thread u.a. von Holger darauf hingewiesen, dass die Gewinnung von neuen Forumsmitgliedern möglicherweise daran scheitert, dass altgediente Artisten beim Posten von „Mainstream-Künstlern oder -musik“ Zurückhaltung walten lassen (obwohl sie eventuell trotzdem eine gewisse Zuneigung haben). Daher werde ich mich hier mal aus der Deckung trauen und mein Erlebnis mit einem derartigen „Mainstream-Künstler“ schildern. Möglicherweise stolpert ja der/die eine oder andere im Netz über die Schlagworte „Herbert“, „Grönemeyer“ oder „4630 Bochum“ und gelangt dann auf unsere Seite.
Also, schon längere Zeit war es der Wunsch meiner Frau den Herbert mal live und in Farbe zu sehen. Als dann im letzten Jahr die 40-Jahr-Jubiläums-Tour zum Erfolgsalbum „4630 Bochum“ angekündigt wurde nahm dieser Wunsch dann konkrete Formen an. Allerdings waren die ursprünglich geplanten Konzerte, schwerpunktmäßig natürlich im Ruhrgebiet (allein viermal in Bochum!!), aber auch in Berlin und Dresden ratzfatz ausverkauft. Die schnell danach auf den üblichen Plattformen angebotenen Tickets erreichten dann rasch inflationäre Preiszuwächse von bis zu 100 %. Dies ließ uns dann schnell Abstand davon nehmen, diese Möglichkeit zu nutzen. Dann allerdings wurde irgendwann bekannt, dass es im August noch zwei zusätzliche Auftritte in Karlsruhe geben sollte. Diese Gelegenheit wollten wir uns nicht entgehen lassen und somit reihten wir uns in die Schar der anderen 40.000 Ticketkäufer ein. Ganz ehrlich: aus eigenem Antrieb hätte ich mir keine Karte gekauft, aber da es für meine Frau das erste Open-Air-Konzert war wollte ich ihr natürlich beistehen.
4630 Bochum in 7500 Karlsruhe
Wir hatten sogar das Glück zwei von uns bevorzugte Sitzplatz-Tickets erwerben zu können. Diese Entscheidung erwies sich als goldrichtig, denn der 10.8. war ein durchgehend sonniger und heißer Tag in Karlsruhe und die Tribünen waren beschattet. Ich möchte nicht wissen, wie sich einige auf den Stehplätzen gefühlt haben, die schon lange vor Konzertbeginn sich die besten Plätze in Bühnennähe gesucht hatten.
Der Schlossvorplatz füllt sich, lange vor Konzertbeginn
Und, was soll ich sagen, es war aus meiner Sicht ein rundum gelungener Abend. Zum einen war die Stimmung von Beginn an fantastisch, die beinharten Fans singen natürlich jedes Lied begeistert mit, und zum anderen war der Sound für ein Open-Air superb. Die Stimmenverständlichkeit (bei Herbert besonders wichtig, da er ja doch zum Nuscheln neigt) war klasse und auch die einzelnen Instrumente (immerhin begleitet ihn eine dreizehnköpfige Band) waren perfekt ortbar.
Und, ja, es gibt durchaus einige Songs, die auch mich ansprechen. So fand ich schon seinerzeit bei Erscheinen das Lied „Mensch“ wunderschön - „Musik nur, wenn sie laut ist“ beschreibt treffend das Schicksal von hörgeschädigten Menschen – und für mich entdeckt habe ich an diesem Tag „November“, ein sehr selten gespieltes Stück, so wie Herbert es erklärte, eigentlich nur ein Hiddentrack auf dem Album „Schiffsverkehr“.
Aber das Highlight für mich war die Lightshow. Der Auftritt von ihm vor der Front des Karlsruher Schlosses war gleichzeitig Auftakt der jährlich stattfindenden Schlosslichtspiele. Zu jedem Song wurde ein anderes Motiv auf die 170 mal 17 Meter große Schlossfassade projiziert, dies entspricht einer Fläche von 10.800 x 1080 Pixel. Die Südfassade des Karlsruher Schlosses zählt somit zu einer der größten Leinwände Deutschlands (im letzten Jahr spielten im Übrigen Kraftwerk als Opener der Lichtspiele). Zudem wurden natürlich auch Bewegtbilder von der Bühne für diejenigen die weiter entfernt standen übertragen. Daher war Beginn des Konzertes auch erst nach 21 Uhr nach Einbruch der Dunkelheit.
Fotostrecke:
Passend zum Jubiläum spielte Herbert dann natürlich zahlreiche Stücke aus seinem 84er Erfolgsalbum (5, wenn ich mich nicht verzählt habe), wobei seine Band es durchaus versteht den hinlänglich bekannten Songs neue musikalische Hüllen zu geben. Bei „Männer“ hat mir das neue Arrangement besonders gut gefallen.
Und, ja, Herbert liebt den Marathon. Unter drei Stunden kommt der Konzertbesucher nicht weg. Mit zwei Zugabenblöcken kam die Setlist somit auf sagenhafte 27 Titel. Kurz nach Mitternacht strebt dann eine sehr zufriedene Zuhörerschaft den Ausgängen entgegen – zu diesem Zeitpunkt reichte unverändert ein T-Shirt, war es doch noch deutlich über 20 Grad. Was uns erst dabei auffiel war, dass rund um den Schlossplatz noch einige Tausende außerhalb des abgesperrten Bereiches dem Konzert gelauscht hatten – viele hätten wohl auch gerne eine Karte gekauft, aber bei 20.000 pro Auftritt wurde nunmal Schluss gemacht.
Noch bei Tageslicht durfte Bandmitglied Marcus Zimmermann den Support für Herbert geben. Er traf mit seinem gemischt deutsch- und englischsprachigem Indie-Pop auch gleich den Nerv des wartenden Publikums und wurde eifrig beklatscht.
Support Marcus Zimmermann
Setlist:
Mein Lebensstrahlen (Instrumentalversion als Intro)
Das ist los
Sekundenglück
Kopf hoch, tanzen
Halt mich
Bochum
Was soll das
Vollmond
Der Weg
Doppelherz / Iki Gönlüm
Musik nur, wenn sie laut ist
Deine Hand
Männer
Mensch
Alkohol
November
Demo (Letzter Tag)
Mambo
Encore:
Oh wie ist das schön
Mein Lebensstrahlen
Flugzeuge im Bauch
Zeit, dass sich was dreht
Encore 2:
Land unter
Angstfrei
Bleibt alles anders
Lebe mit mir los
Immerfort