Ein alte Liebe ist wieder aufgeblüht, schuld daran mein Soulbrother Wig, Schlagzeuger der Band Donkeyhonk Company. Diese Band hatte die Ehre das alljährlich, mittlerweile das 20. Weihnachtskonzert von New Model Army, im Paladium in Köln zu eröffnen. Er lud mich persönlich ein und musste mich nur um die Reise kümmern. Tja, die Vorfreude war groß und in dieser Zeit hatte ich meine alten Alben von New Model Army entstaubt und diese mir seit 20 Jahren wieder angehört. Und was soll ich sagen, ich war von der Musik hin und weg und dass ich die Songs noch lauthals mitsingen konnte, belegt das dies eine Musik für Ewigkeit ist!!!
In Köln hatten wir ein wahnsinnig intensives Konzert erlebt. Die Band wurde gefeiert und Sie gaben alles, allen voran Justin Sullivan, der Kopf und Denker dieser Band. Die emotionale und mit Inbrunst vorgetragenen Songs schwappte auf die ganze Halle über.
In mitten kündigte Justin einen neuen Song an „First Summer After“ und Dean White lies die Gitarre monoton erklingen und Mr. Sullivan ungebrochen „After all the days of waiting we were suddenly released, We filled our pocket with good fortune and headed out East..” So nimmt der Song Fahrt auf in einen dauertreibenden Tempo, es geht gleich über ins Ohr und der Refrain bleibt hier stecken. Die Rauhheit, das positive Feeling, die Botschaft!!!
Dies ist sogleich der Opener vom 16. Studioalbum „Unbroken“ der englischen, aus Bradford stammende Band. Seit 1980 tourt Justin Sullivan mit New Model Army schon durch die Welt und er liefert immer neues Material ab. Es geht gleich weiter in die Vollen mit dem aufmüpfingen Basslinien, die schon seit eh und je den Sound prägt „Language“ die Sprache die jeder versteht, ob in der Liebe oder ihm Krieg!!!
Gesprochen mystisch in der 2. Strophe nimmt dieser eine andere Stimmung an und wird fordernder, brachialer. Ein starker Song der zum genauen hinhören und Nachdenken anregt.
Und Er ist wütend!!! Wütend auf die Hierarchie des Union Jack, auf die Waffenlobby, auf die Milliardäre, die in ihren noblen Hütten um die Casino Tische sitzen und nicht um Gold spielen sondern um Stahl, Stahl für Waffen. Am liebsten würde Justin Sullivan dies alles auf „Reload“ setzen.
Er sagt was er denkt und bringt dies schon seit eh und je unwiderständlich in seine Texte ein.
Musikalisch hat sich an der Rauheit nichts verändert, ist moderner geworden. Die Strukturen sind sehr gut gesetzt und erhält durch kurze ruhige Momente und Tempiwechsel immer wieder für Spannung, trotz alle dem bleiben Sie ihren Stil treu. „ I did Nothin Wrong“ zum Beispiel fährt nach der Strophe kurz runter, um dann gezielt punkig den Refrain zu pushen oder „Legend“ mit Sirenengeheul, treibenden Drums und der Gesang gedoppelt, setzten die Gitarren ein, wie als wenn ein guter „The Cure“ Song sich aufbaut und mittig harte Twang Gitarren a la REM erklingen und es sich dann irgendwie nach harten U2 anhört, dies alles ergibt dann einen fantastischen Song im New Model Army Gewand.
Nostalgisch, geschichtlich beeindruckend „Idumea“ ist eine Hymne die Charles Wesley 1763 schrieb und Ananias Davisson 1816 erstmals vertonte.
Es wurde zu einer der meist gesungenen Hymnen des einfachen Volkes der abgelegensten Siedlungen in Großbritannien. Der letzte Chor Teil wurde vom „2nd Ireland Harp Convention“ 2012 entnommen. „ …. And see the Judge with glory crowned | and see the flaming skies !” erklingt es.
Der Schlusspunkt setzt das punkige „Desertes“ da dominiert der raue Basssound mit dem immer treibenden Schlagzeug. Ein klassischer NMA Song, das die Frische und Spielfreude hervorbringt, sie haben immer noch sozial- und weltpolitisch was zu sagen und zwar laut und aggressiv. Sind nicht nur dagegen, sondern sprechen direkt an und zeigen ebenso Lösungen auf.
Es gibt fast keine ruhige Minute auf diesem Album, gibt immer was zu entdecken. Die Akustische wurde diesmal eher im Hintergrund eingesetzt, damit ist „Unbroken“ rockiger und auch rotziger geraten, das dem Hörgenuss noch die sehr gute Tonqualität zugutekommt, ist ein weiterer Pluspunkt und Kaufanreiz.
Ich zähle dieses Album mittlerweile zu den Top 5 der besten New Model Army Aufnahmen und ungebrochen ziehen sie durch die deutsche Lande und nehmen die unbekannten „Donkeyhonk Company“ gleich mit auf Süddeutschland Tournee, sehr sympathisch.
I see you !!
Justin Sullivan – Vocals, Guitar
Dean White – Guitar , Keys
Michael Dean – Drums
Ceri Monger - Bass
1. FIRST SUMMER AFTER 4:13
2. LANGUAGE 3:45
3. RELOAD 3:54
4. I DID NOTHING WRONG 4:55
5. COLD WIND 5:27
6. COMING OR GOING 3:35
7. IF I AM STILL ME 4:19
8. LEGEND 4:20
9. DO YOU REALLY WANT TO GO THERE 3:32
10. IDUMEA 3:50
11. DESERTERS 3:25
Der Opener
Last Summer After
Language
Sehr ergreifend
Idumea