Nun also auf, um unseren "Orange" die entsprechende Würdigung zukommen zu lassen.
ELECTRIC ORANGE - Platte (2003/2007)
Dirk Jan Müller - Hammond, Synthesizer, Leslie, Rhodes, Tonband
Dirk Bittner - Gitarre, Bass, altes Schlagzeug, percussion
Silvio Franolic - Schlagzeug
Josef Ahns - Gitarre
1.kwark 19:55
2.holzbock 7:32
3.columb 11:54
4.dedicated to mk 10:39
5.flurstück 11:46
Eigentlich müsste die "Platte" nun "CD" heissen. Vor vier Jahren als LP erschienen, hat mein Betteln endlich Gehör gefunden, und Electric Orange haben dieses Werk, um zwei Stücke angereichert, bei Sulatron als CD wiederveröffentlicht.
Was mir als erstes auffiel; die Wahrnehmung der LP und der CD ist unterschiedlich, allein dadurch, dass das Umdrehen entfällt. Die LP-Seiten waren rückwirkend betrachtet sehr unterschiedlich ("kwark" bildete eine Seite, "holzbock" und "Columb" die andere), was aber allein durch den Akt des Steitenwechsels nicht so auffällt.
In den Zeiten der CD-Player laufen nun alle Titel hintereinander durch (ich programmiere nie) und der Höreindruck wird anders. Durch die Hereinnahme der beiden zusätzlichen Titel erscheint mir die "Platte" konzepzionell runder, in sich geschlossener.
"kwark" ist ein Stück, das Freunden der frühen Floyd (1969 - 1972) gefallen dürfte. Hier dominiert eine leicht spacige Hammond das Klangbild, gestützt auf diverse Rhythmen aus allerlei verschiedenen Instrumenten. Im Unterschied zu den Briten sind hier die Rhythmen aber "komplexer". Zum einen gibt es fast schon statisch gespieltes Schlagzeug (hauptsächlich auf den Becken), zum anderen diverse Pauken und Trommeln, die an Live in Pompeii erinnern. Die Gitarreneinsprengsel sind sehr dezent und dienen der Betonung der Orgel.
Lebhafter ist das folgende Stück. Hier schimmern CAN oder manche FAUST-Sachen durch. Die Gitarren nehmen jetzt das Heft in die Hand. Der/die Drummer orientieren sich an Jacki Liebezeit, stoisch, schnell und präzise wird geradlinig der Beat gelegt, die Orgel "rifft" flott vor sich hin und im Hintergrund soliert die Gitarre, allerdings hat man der jede Fülle abgedreht. Sie klingt, trocken, hoch und geisterhaft.
"Columb" ist wieder spacig, echohaft. Floydsche Orgelsounds und Echogitarren durchziehen den Raum. Das Tempo wird ebenfalls zurückgenommen . Dazu kommt eine sehr schöne Gitarrenarbeit, die mich in ihrer Wirkung an Peter Green erinnert.
"dedicated to mk" ist noch sparsamer. Es beginnt sehr frei mit leiser Orgel und anderen Klangspielereien. Langsam entwickeln sich "sequencerhaft" anmutende Rhythmen, die langen Orgeltönen als Basis dienen. Dieser Titel könnte als sehr früher TANGERINE DREAM-Track durchgehen, ist insgesamt aber viel leichtfüssiger als diese. Der Schlusstitel besteht, wie "Orange" selbst schon sagte aus Flügel, Harmonium und Beatbox. Der Track hat was von Robert Wyatt in einer Pianobar, der stellenweise versucht, Bo Hansons "Lord of the rings" zu intonieren. Mit einer der Höhepunkte für mich.
Insgesamt hat die Aufnahme durch die beiden zusätzlichen Tracks noch gewonnen. Die Stimmung ist sehr viel intimer, melancholischer geworden. Für mich die bisher beste "Platte" von der Band. Ich hoffe, die CD-Ausgabe von "Fleischwerk" (gibt es bisher auch nur als LP) wird ähnlich gut. Zumindest macht mir diese Aufnahme sehr viel Lust auf die kommende neue CD der Gruppe.
So, Orange genug gebauchpinselt
Trurl
ELECTRIC ORANGE - Platte (2003/2007)
Dirk Jan Müller - Hammond, Synthesizer, Leslie, Rhodes, Tonband
Dirk Bittner - Gitarre, Bass, altes Schlagzeug, percussion
Silvio Franolic - Schlagzeug
Josef Ahns - Gitarre
1.kwark 19:55
2.holzbock 7:32
3.columb 11:54
4.dedicated to mk 10:39
5.flurstück 11:46
Eigentlich müsste die "Platte" nun "CD" heissen. Vor vier Jahren als LP erschienen, hat mein Betteln endlich Gehör gefunden, und Electric Orange haben dieses Werk, um zwei Stücke angereichert, bei Sulatron als CD wiederveröffentlicht.
Was mir als erstes auffiel; die Wahrnehmung der LP und der CD ist unterschiedlich, allein dadurch, dass das Umdrehen entfällt. Die LP-Seiten waren rückwirkend betrachtet sehr unterschiedlich ("kwark" bildete eine Seite, "holzbock" und "Columb" die andere), was aber allein durch den Akt des Steitenwechsels nicht so auffällt.
In den Zeiten der CD-Player laufen nun alle Titel hintereinander durch (ich programmiere nie) und der Höreindruck wird anders. Durch die Hereinnahme der beiden zusätzlichen Titel erscheint mir die "Platte" konzepzionell runder, in sich geschlossener.
"kwark" ist ein Stück, das Freunden der frühen Floyd (1969 - 1972) gefallen dürfte. Hier dominiert eine leicht spacige Hammond das Klangbild, gestützt auf diverse Rhythmen aus allerlei verschiedenen Instrumenten. Im Unterschied zu den Briten sind hier die Rhythmen aber "komplexer". Zum einen gibt es fast schon statisch gespieltes Schlagzeug (hauptsächlich auf den Becken), zum anderen diverse Pauken und Trommeln, die an Live in Pompeii erinnern. Die Gitarreneinsprengsel sind sehr dezent und dienen der Betonung der Orgel.
Lebhafter ist das folgende Stück. Hier schimmern CAN oder manche FAUST-Sachen durch. Die Gitarren nehmen jetzt das Heft in die Hand. Der/die Drummer orientieren sich an Jacki Liebezeit, stoisch, schnell und präzise wird geradlinig der Beat gelegt, die Orgel "rifft" flott vor sich hin und im Hintergrund soliert die Gitarre, allerdings hat man der jede Fülle abgedreht. Sie klingt, trocken, hoch und geisterhaft.
"Columb" ist wieder spacig, echohaft. Floydsche Orgelsounds und Echogitarren durchziehen den Raum. Das Tempo wird ebenfalls zurückgenommen . Dazu kommt eine sehr schöne Gitarrenarbeit, die mich in ihrer Wirkung an Peter Green erinnert.
"dedicated to mk" ist noch sparsamer. Es beginnt sehr frei mit leiser Orgel und anderen Klangspielereien. Langsam entwickeln sich "sequencerhaft" anmutende Rhythmen, die langen Orgeltönen als Basis dienen. Dieser Titel könnte als sehr früher TANGERINE DREAM-Track durchgehen, ist insgesamt aber viel leichtfüssiger als diese. Der Schlusstitel besteht, wie "Orange" selbst schon sagte aus Flügel, Harmonium und Beatbox. Der Track hat was von Robert Wyatt in einer Pianobar, der stellenweise versucht, Bo Hansons "Lord of the rings" zu intonieren. Mit einer der Höhepunkte für mich.
Insgesamt hat die Aufnahme durch die beiden zusätzlichen Tracks noch gewonnen. Die Stimmung ist sehr viel intimer, melancholischer geworden. Für mich die bisher beste "Platte" von der Band. Ich hoffe, die CD-Ausgabe von "Fleischwerk" (gibt es bisher auch nur als LP) wird ähnlich gut. Zumindest macht mir diese Aufnahme sehr viel Lust auf die kommende neue CD der Gruppe.
So, Orange genug gebauchpinselt
Trurl