Jess and the Ancient Ones - Vertigo

4. Album der Finnen

 
xanadu
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Jess and the Ancient Ones - Vertigo

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Gepostet: 31.03.2022 - 23:48 Uhr  ·  #1


Nach ihrem Soloausflug 2019 mit Jess by the Lake trommelte Jess 2021 ihre Männer (the ancient Ones) wieder zusammen und schrieben und kompnierten diese Songs, wie so viele andere Bands , im Sog der Pandemie

Daraus entstand das Album „Vertigo“, dort besannen Sie sich auf ihre Tugenden, bauten diese aus
und brachten diese in erfrischenden Gewand daher.
Da das Cover mit dem wütenden Orkan sehr düstere Anleihen hat und es doch manche beeinflussen lässt, sollte sich nicht abschrecken lassen.

Ich kenne diese Band schon seit Ihrer ersten Scheibe und da waren sie noch sehr im HeavyMetal Gewand um diesen in einen psychedelische Aura zu verzaubern z.B. „Astral Sabbath“ war der okkulte Höhepunk 2013.
Aber mit der Zeit wurden sie immer experimentierfreudiger und liesen andere Genres immer wieder eine Chance und somit formte sich die Band fanden ihren Stil.

Schon der Opener ist Programm „Burning of the Velvet Fires“ brennt die Band, um Thomas Corpes ein Rockfeuerwerk ab. Mit knackigen Riffs und Hammondsound , immer mittig die kraftvolle Stimme von der immerzu fegenden Jess. Da weiß man was man hat !!!
Man merk der Stil ist immer sehr Anfang 70er Rock getränkt und mit leichten Doom Anteilen von ihren Anfangstagen gespickt, aber diese positive Frische und Spielfreude sprießt direkt ins Ohr.

Ich hab schon beim ersten mal gesagt, wo ich die Band gehört hab, so würden die holländische Band „Shocking Blue“ heute klingen, wenn ihr das nicht glaubt, dann hört euch "Talking Board“ an !!
Nach einem kleinen Plausch zwischen Mum und Tochter erklingen
Süßliche Orgelklänge und eine Stimme die das Thema vorgibt, ein bisschen Handclaps dazu und einen fordernden kraftvollen Refrain. Klingt wie damals, halt in diese Zeit hineintransportiert.
Hat Hit Potenzial, nur das überraschende Ende mit dem hallenden Gelächter einer Hexenscharr, passt hier gar nicht rein, obwohl sie es musikalisch sehr zart verpacken.

Oder auch „Love Zombie“ versprüht ein 60er Feeling, weil die Finnen den Sinn für eingänliche Meldodien haben, aber eben nicht „leicht“ verpacken. Sondern um diesen herum einen Rocksong formen der aufregt, aufwühlt, zum entdecken einlädt oder auch einfach eben nur zum mitrocken animiert.
Diesen gewissen Funke springt des öfteren über, durch ihre eigenwillige Art.
Ob ihre erste Singleauskopplung „Summer Tripping Man“ oder auch „What‘s on your Mind“

„Born to Kill“ ehrt noch ihre Vergangenheit, da die Band eigentlich aus dem Doom Metal Bereich kamen und hier die düsteren Riffs erklingen lassen und der stampfende Rhythmus lässt Hawkwind grüßen. Tja und Jess trällert fröhlich weiter, man muss aufpassen das die Stimmung nicht umschlägt und diese dann nerven könnte. Da tue ich mich gerade bei diesem Dampfer sehr schwer.

Aber beim „Strang Earth Illusion“ beruhigt sich das ganz, denn der 11minüter und zugleich Highlight baut sich erhebend aus dem nichts auf, wie dieser Orkan vom Cover, hat alles seinen Anfang. Bis sich dieser Kraft holt und alles aufsaugt was im in die Quere kommt.
Hier findet sich die Band zu sich selbst und findet ihren inneren Segen in Form indem sie die Spannung aufrecht halten, damit die Magie im hier und jetzt nicht verloren geht. Es erinnert teilweise an die erfoglreiche deutsche Band Frumby mit ihrem Kravetz Hammond Sound und die Röhre Inga Rumpf.
Dieser Orkan fegt jetzt durch die Lande bis er sich wieder beruhigt und bevor er seine ganze Kraft aufgebraucht hat weht er noch so dahin und verstreut sanfte Töne.
Ein toller Song zum Schluss dieses 4. Album der Finnen. Die sich sichtlich wohl fühlen mit diesem Werk. Das Songwriting, die Melodien, der Vibe, ohne Frage die 60er und die 70er werden hier hervorgeschworen, auch Jefferson Airplanes oder Stones the Crowes schmeiß ich noch in die Runde. Alles Klassiker mit einer tollen starken Frau im Vordergrund
Aber angestaubt klingt das alles nicht. Eher zeitlos schön.
Und wem die Stimme von Jess nicht stört hat eine schöne Zeit mit dieser Band.



Titellist:

1. ‘Burning Of The Velvet Fires’ (4:40)
2. ‘World Paranormal’ (3:31)
3. ‘Talking Board’ (5:02)
4. ‘Love Zombi’ (4:40)
5. ‘Summer Tripping Man’ (2:57)
6. ‘Born To Kill’ (4:08)
7. ‘What’s On Your Mind’ (3:55)
8. ‘Strange Earth Illusion’ (11:35)

Besetzung:
Jess (Gesang)
Thomas Corpse (Gitarren)
Fast Jake (Bass)
Yussuf (Schlagzeug und Perkussion)
Abraham (Keyboards, Orgel und Synthesizer)

World Paranormal

Talking Board

Born to Kill
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Re: Jess and the Ancient Ones - Vertigo

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Gepostet: 01.04.2022 - 09:23 Uhr  ·  #2
@xanadu

schöne Beschreibung , die Platte steht hier auch .

LG - Franz :-)
holger_fischer
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Re: Jess and the Ancient Ones - Vertigo

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Gepostet: 01.04.2022 - 20:06 Uhr  ·  #3
xanadu
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Re: Jess and the Ancient Ones - Vertigo

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Gepostet: 01.04.2022 - 20:24 Uhr  ·  #4
Vielen Dank Franz udn Holger und genau hier sind wir auf einer Linie ;.)

Tja ich mag halt stimmlich starke Frauen im Rockbereich.
Jess verfolg ich ja schon lang und meine vorige Rezi über Anouk, diese ist stimmlich genauso visiert.
freaksound
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Re: Jess and the Ancient Ones - Vertigo

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Gepostet: 02.04.2022 - 11:40 Uhr  ·  #5
Danke für den Tipp,

hat Jess fast aus den Augen verloren.
Bei ihren Ausflügen an den Fluß fehlte mir ein bischen der zündende Funke
und meine Aufmerksamkeit ging in andere Richtungen.
War auch nicht schlecjht, da neue Entdeckungen gemacht.
muß echt wieder mal meinen Arsch hoch kriegen, diese (und viele andere) Bands wären sicher auch eine Rezi wert

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das ist übel.......... es gibt noch so vie da draussen.................. :-h
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Re: Jess and the Ancient Ones - Vertigo

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Gepostet: 02.04.2022 - 12:34 Uhr  ·  #6
Habe das Teil ja auch mal rezensiert, nicht mehr so heavy wie die Vorgänger, dafür (noch) mehr Psychedelic, Retro bzw. Classic Rock. Das Songwriting ist vielseitiger, allerdings droht so auch etwas das Untergehen in der Masse vergleichbarer Acts.
Die Vergleich mit Shocking Blue treffen es durchaus, meine Lieblingsscheibe der Finnen bleibt aber die Astral Sabbat.
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