Groundhogs „Blues Obituary“ -1969-
Lehrjahre sind bekanntlich keine Herrenjahre. Diese schmerzliche Erfahrung durchlief auch die bereits im Jahre 1963 in London gegründete Band, als sie sich noch dem traditionellen Blues verschrieben hatten. Auch die Schützenhilfe gestandener Größen wie Champion Jack Dupree oder John Lee Hooker änderte nichts an ihrer Erfolgslosigkeit. Trotz zahlreicher Auftritte und Tourneen wurde das Kapitel der Murmeltiere bereits im Jahr 1966 wieder beendet. Die Auferstehung der Band erfolgte 1968 und wieder waren die beiden Gründungsmitglieder Tony McPhee (Gitarre) und Peter Cruickshank (Bass) involviert. Zu ihnen gesellte sich der Schlagzeuger Ken Pustelnik und man war seitdem als Trio unterwegs. Die Hinwendung zum knackigen Bluesrock zahlte sich aus, was sich auch in einigen hinteren Charterfolgen (Top 30) niederschlug. In der genannten Besetzung spielte das Trio vier überzeugende Platten ein: „Scratching The Surface“ (1968), „Blues Obituary“ (1969), „Thank Christ For The Bomb“ (1970) und „Split“ (1971), die allesamt auf dem Label Liberty erschienen sind.
Das Album:
Das Cover des Albums sollte man mit dem typischen britischen Humor betrachten, symbolisiert es nämlich das Begräbnis des Blues. Und dieser wird auf diesem Album in den unterschiedlichsten Schattierungen präsentiert.
Der Opener „BDD“,steht für „Blind, Deaf, Dumb“, weist erneut die humorvolle Seite der Band auf. Das Leitriff ist der Wegführer des Stückes, wird von der verfremdeten Stimme von Tony begleitet. Das Ganze nimmt immer mehr Fahrt auf und gewinnt zusehends an Intensität. Natürlich werden die ersten Gitarrensoli eingestreut und von der Rhythmussektion kraftvoll begleitet.
Das Folgestück „Daze Of The Weak“ ist im Bereich des Rhythm“ N’ Blues verwurzelt. Der eher verhaltene Start entwickelt sich anschließend zu einem gewaltigen Workout, der geradezu jamartige Züge mit sich führt. Beeindruckend ist hierbei auch das unaufdringliche klare Gitarrenspiel von Tony, der zwei kompetente Begleiter an seiner Seite weiß.
Das boogiegetränke „Times“ verfügt über einen fast schon hypnotischen Charakter und bewegt sich im Midtempo. Zudem wird der Song durch eine gewisse psychedelische Ummantelung begleitet. Pluspunkte setzt hier auch das gefühlvolle Slidegitarrenspiel.
Das vierte Stück „Mistreated“ ist ein bluesiger Rocker, der nur eine Richtung kennt, nämlich die, die treibend nach vorne führt. Man wird geradezu von der Rhythmusabteilung mitgerissen, trotzdem steht über alles das Riffing und die sonore Stimme von Tony.
„Express Man“ ist wieder ein schwerer Boogie, der durchaus in die Richtung von Clapton zielt. Es ist ein in sich fließender Song, der beste Erinnerungen an die Zeiten dieser bluesgeprägten Epoche wachruft.
Das 6. Stück „Natchez Burning“ ist Hommage an Howlin‘ Wolf, wohl einem Vorbild von Tony, ohne jedoch die stimmliche, als auch musikalische Intensität des Meisters zu erreichen. In meinen Augen das einzige Stück, dass auf diesem Album ein wenig abfällt, aber trotzdem nicht enttäuscht.
Einen würdigen Abschluss des Albums setzt der Song „Light Was The Day“, der bluesige mit psychedelischen Elementen miteinander verbindet. Fast könnte man meinen, Pink Floyd hätten bei den Aufnahmearbeiten im Studio hereingeschaut. Rein instrumental wird man auf eine Reise mitgenommen, die beschwörende, aber auch zugleich berührende Momente vermitteln.
Fazit:
Groundhogs präsentierten einen rauen riffbetonten Bluesrock, den sie auf ihren ersten 4 Studioalben perfekt umsetzten. Zudem stand der Band in Tony McPhee ein wirklich überzeugender Gitarrist vor, der in Peter Cruickshank und Ken Pustelnik zwei gleichwertige Begleitmusiker an seiner Seite hatte. Alles Bemühen sollte sich jedoch nicht auszahlen, so dass es in der Folgezeit immer wieder zu Auflösungserscheinungen kam. Zwar kam man immer wieder für Festival oder anderweitige Konzertauftritte zusammen, aber der Glaube an die Band Groundhogs war längst erloschen. Zudem erlitt Tony McPhee im Jahre 2009 einen Schlaganfall, der ihn seiner Stimme beraubte.
Leider habe ich die Band nie live erlebt. Aber ihre abrufbaren Liveauftritte auf Tonträgern sind aller Ehren wert und dokumentieren, mit welcher Wucht diese Gruppe aufspielte.
Musiker:
Tony McPee: Guitar, Vocals
Peter Cruickshank : Bass
Ken Pustelnik: Drums
Songs:
"B.D.D." 3:49
"Daze Of The Weak" 5:16
"Times" 5:20
"Mistreated" 4:01
"Express Man" 3:59
"Natchez Burning" 4:37
"Light Was The Day" 6:54
Lehrjahre sind bekanntlich keine Herrenjahre. Diese schmerzliche Erfahrung durchlief auch die bereits im Jahre 1963 in London gegründete Band, als sie sich noch dem traditionellen Blues verschrieben hatten. Auch die Schützenhilfe gestandener Größen wie Champion Jack Dupree oder John Lee Hooker änderte nichts an ihrer Erfolgslosigkeit. Trotz zahlreicher Auftritte und Tourneen wurde das Kapitel der Murmeltiere bereits im Jahr 1966 wieder beendet. Die Auferstehung der Band erfolgte 1968 und wieder waren die beiden Gründungsmitglieder Tony McPhee (Gitarre) und Peter Cruickshank (Bass) involviert. Zu ihnen gesellte sich der Schlagzeuger Ken Pustelnik und man war seitdem als Trio unterwegs. Die Hinwendung zum knackigen Bluesrock zahlte sich aus, was sich auch in einigen hinteren Charterfolgen (Top 30) niederschlug. In der genannten Besetzung spielte das Trio vier überzeugende Platten ein: „Scratching The Surface“ (1968), „Blues Obituary“ (1969), „Thank Christ For The Bomb“ (1970) und „Split“ (1971), die allesamt auf dem Label Liberty erschienen sind.
Das Album:
Das Cover des Albums sollte man mit dem typischen britischen Humor betrachten, symbolisiert es nämlich das Begräbnis des Blues. Und dieser wird auf diesem Album in den unterschiedlichsten Schattierungen präsentiert.
Der Opener „BDD“,steht für „Blind, Deaf, Dumb“, weist erneut die humorvolle Seite der Band auf. Das Leitriff ist der Wegführer des Stückes, wird von der verfremdeten Stimme von Tony begleitet. Das Ganze nimmt immer mehr Fahrt auf und gewinnt zusehends an Intensität. Natürlich werden die ersten Gitarrensoli eingestreut und von der Rhythmussektion kraftvoll begleitet.
Das Folgestück „Daze Of The Weak“ ist im Bereich des Rhythm“ N’ Blues verwurzelt. Der eher verhaltene Start entwickelt sich anschließend zu einem gewaltigen Workout, der geradezu jamartige Züge mit sich führt. Beeindruckend ist hierbei auch das unaufdringliche klare Gitarrenspiel von Tony, der zwei kompetente Begleiter an seiner Seite weiß.
Das boogiegetränke „Times“ verfügt über einen fast schon hypnotischen Charakter und bewegt sich im Midtempo. Zudem wird der Song durch eine gewisse psychedelische Ummantelung begleitet. Pluspunkte setzt hier auch das gefühlvolle Slidegitarrenspiel.
Das vierte Stück „Mistreated“ ist ein bluesiger Rocker, der nur eine Richtung kennt, nämlich die, die treibend nach vorne führt. Man wird geradezu von der Rhythmusabteilung mitgerissen, trotzdem steht über alles das Riffing und die sonore Stimme von Tony.
„Express Man“ ist wieder ein schwerer Boogie, der durchaus in die Richtung von Clapton zielt. Es ist ein in sich fließender Song, der beste Erinnerungen an die Zeiten dieser bluesgeprägten Epoche wachruft.
Das 6. Stück „Natchez Burning“ ist Hommage an Howlin‘ Wolf, wohl einem Vorbild von Tony, ohne jedoch die stimmliche, als auch musikalische Intensität des Meisters zu erreichen. In meinen Augen das einzige Stück, dass auf diesem Album ein wenig abfällt, aber trotzdem nicht enttäuscht.
Einen würdigen Abschluss des Albums setzt der Song „Light Was The Day“, der bluesige mit psychedelischen Elementen miteinander verbindet. Fast könnte man meinen, Pink Floyd hätten bei den Aufnahmearbeiten im Studio hereingeschaut. Rein instrumental wird man auf eine Reise mitgenommen, die beschwörende, aber auch zugleich berührende Momente vermitteln.
Fazit:
Groundhogs präsentierten einen rauen riffbetonten Bluesrock, den sie auf ihren ersten 4 Studioalben perfekt umsetzten. Zudem stand der Band in Tony McPhee ein wirklich überzeugender Gitarrist vor, der in Peter Cruickshank und Ken Pustelnik zwei gleichwertige Begleitmusiker an seiner Seite hatte. Alles Bemühen sollte sich jedoch nicht auszahlen, so dass es in der Folgezeit immer wieder zu Auflösungserscheinungen kam. Zwar kam man immer wieder für Festival oder anderweitige Konzertauftritte zusammen, aber der Glaube an die Band Groundhogs war längst erloschen. Zudem erlitt Tony McPhee im Jahre 2009 einen Schlaganfall, der ihn seiner Stimme beraubte.
Leider habe ich die Band nie live erlebt. Aber ihre abrufbaren Liveauftritte auf Tonträgern sind aller Ehren wert und dokumentieren, mit welcher Wucht diese Gruppe aufspielte.
Musiker:
Tony McPee: Guitar, Vocals
Peter Cruickshank : Bass
Ken Pustelnik: Drums
Songs:
"B.D.D." 3:49
"Daze Of The Weak" 5:16
"Times" 5:20
"Mistreated" 4:01
"Express Man" 3:59
"Natchez Burning" 4:37
"Light Was The Day" 6:54