Schon wieder drängelt sich ein weibliches Wesen an den Gesangsempfänger. OK, nicht ganz allein. Cirka fifty-fifty wird gemeinsam mit dem männlichen Part in das Mikro gehaucht. Wenngleich - "gehaucht" ist hier völlig fehl am Platze. Was My Shaolin und Martin Östlund darbieten, darf schon als richtiger Gesang eingestuft werden. Ob die stimmliche Arbeitsteilung dem Gesamtwerk gut tut - wir werden sehen. Also, auf geht's.
Lykantropi - Tales to Be Told | Schweden 2020 | FolkRock, Psychedelic- / VintageRock
LYKANTROPI sind für mich keine alten Bekannten. Wenngleich diese schwedische Band bereits seit ~ 2013 existiert, habe ich sie doch erst kürzlich durch Zufall entdeckt. Dies geschah, als ich nach einigen Songs, in denen ein Flöteninstrument vorkommen sollte, auf der Suche war. LYKANTROPI wurde als eine von vielen Bands gefunden, das hier vorgestellte Album fand schnell den Weg zu mir nach Hause.
Martin Östlund hat wohl einmal (sinngemäß) in einem Interview gesagt: "Ich bin ein großer Fan von Horrorfilmen. Ich liebe die ganz alten Dracula-Streifen, weil sie so viel Atmosphäre haben. Ich mag Zeug aus den 70ern wie ,Werewolves On Wheels‘, kann auch vielen B-Movies und Filmen aus den 80ern etwas abgewinnen." Diesem Umstand ist wohl auch die Namensgebung der Band zu verdanken. Bedeutet doch "Lykantropi" die Verwandlung eines Menschen zum Werwolf. Was wiederum der Grund dafür sein könnte, dass manch einer der auf dieser Scheibe vorhandenen Songs einen leicht okkulten Einschlag hat - visuell in einigen Videoclips umgesetzt.
Tales to be Told ist mittlerweile das dritte Album der Band. Die Stilrichtungen verschmelzen förmlich ineinander - so habe ich mich dabei ertappt, es mal dem Folkrock, mal der Psychedelicschiene oder einfach nur dem melodischen Rock zuzuordnen. Eines aber haben alle Stilrichtungen gemeinsam: es klingt herrlich "vintage", wie ein Überbleibsel aus den 70ern. Das ganze kommt so easy und locker, so selbstverständlich daher, als wäre dieser Sound bereits mit der Muttermilch eingesaugt worden.
Als ich mir mit einem Musikfreund gemeinsam das Album anhörte, assoziierte er die alten Fleedwood Mac mit dem Sound von LYKANTROPI. Mag sein, aber dem kann ich nicht ganz folgen. Wenn ich Ähnlichkeiten mit "alten Bands" nennen müsste, würde ich an erster Stelle The Mamas and the Papas nennen. Vor allem, wenn sich mehrere Bandmitglieder um das Mikro scharen (...oder wird hier "einfach" eine Stimme mehrfach multipliziert?) und herrlicher Harmoniegesang aus den Boxen schallt. Da kommt unweigerlich der Sound der 70er in den Sinn. Stellvertretend für weitere Songs des Albums sei hierfür das Stück ---> Kom Ta Mig Ut genannt.
Aber zurück zum Anfang, zu den psychedelischen Flötenklängen sowie den okkulten Texten, mit denen die eingangs erwähnte horroraffinität unterstrichen wird. Close your eyes before it's too late / It's coming your way / Coming your way / I'm about to cross my heart / Run to the other side / How you fooled me with your smile / You have come to witness my trial heißt es in dem Song ---> Coming Your Way, und passend ist der Videoclip in blutrotes Licht getaucht.
Noch einmal kurz zurück zur gemeinsamen Hörsession mit meinem Musikfreund, der auch Jethro Tull ins Spiel brachte. Sein Aha-Erlebnis möchte ich am ehesten dem Titel Mother Of Envy zuordnen. Zwar klingt die Querflöte nicht unbedingt nach Tull, aber - sie ist vorhanden. Auch die Gitarrenriffs mögen an JT erinnern - mir kam der Gedanke allerdings nicht. Dies ist allerdings ebenso uninteressant wie die Tatsache, überhaupt nach Querverweisen zu suchen. Dazu wirkt mir das Album insgesamt zu eigenständig und abgerundet.
Diese Melange aus Flöte, Orgel, den oldschool Gitarren oder dem herrlichen Gesang vermag Freunde des Retrosounds wahrlich in den Bann zu ziehen und regelrecht zu verzaubern. Nachdem ich dieses Album, das dritte der Band, für mich entdeckte, werden die beiden Vorgänger garantiert auch den Weg zu mir finden. Ganz fett wird dies durch den letzten Song auf dem Album unterstrichen. Mit einer Laufzeit von 6:36 Minuten schrammelt ---> Världen går vidare mit einer Differenz von nur 3 Sekunden daran vorbei, der längste Track auf dem Album zu sein. Tolle Flöten- und Orgelsoli sowie der wunderbare Gesang verleihen dem Stück leichte Prog-Anklänge und machen es zu meinem Favoriten auf dem Album. Antesten lohnt - Kaufrausch nicht ausgeschlossen.
[Die Band]
Martin Östlund: Vocals & Guitar
My Shaolin: Vocals
Ia Öberg: Fluet
Tomas Eriksson: Bass
Elias Håkansson: Guitarr
Ola Rui Nygard: Drums
[Die Songs]
1. Coming Your Way
2. Tales to be Told
3. Mother of Envy
4. Kom ta mig ut
5. Spell on Me
6. Axis of Margaret
7. Life on Hold
8. Världen går vidare
Lykantropi - Tales to Be Told | Schweden 2020 | FolkRock, Psychedelic- / VintageRock
LYKANTROPI sind für mich keine alten Bekannten. Wenngleich diese schwedische Band bereits seit ~ 2013 existiert, habe ich sie doch erst kürzlich durch Zufall entdeckt. Dies geschah, als ich nach einigen Songs, in denen ein Flöteninstrument vorkommen sollte, auf der Suche war. LYKANTROPI wurde als eine von vielen Bands gefunden, das hier vorgestellte Album fand schnell den Weg zu mir nach Hause.
Martin Östlund hat wohl einmal (sinngemäß) in einem Interview gesagt: "Ich bin ein großer Fan von Horrorfilmen. Ich liebe die ganz alten Dracula-Streifen, weil sie so viel Atmosphäre haben. Ich mag Zeug aus den 70ern wie ,Werewolves On Wheels‘, kann auch vielen B-Movies und Filmen aus den 80ern etwas abgewinnen." Diesem Umstand ist wohl auch die Namensgebung der Band zu verdanken. Bedeutet doch "Lykantropi" die Verwandlung eines Menschen zum Werwolf. Was wiederum der Grund dafür sein könnte, dass manch einer der auf dieser Scheibe vorhandenen Songs einen leicht okkulten Einschlag hat - visuell in einigen Videoclips umgesetzt.
Tales to be Told ist mittlerweile das dritte Album der Band. Die Stilrichtungen verschmelzen förmlich ineinander - so habe ich mich dabei ertappt, es mal dem Folkrock, mal der Psychedelicschiene oder einfach nur dem melodischen Rock zuzuordnen. Eines aber haben alle Stilrichtungen gemeinsam: es klingt herrlich "vintage", wie ein Überbleibsel aus den 70ern. Das ganze kommt so easy und locker, so selbstverständlich daher, als wäre dieser Sound bereits mit der Muttermilch eingesaugt worden.
Als ich mir mit einem Musikfreund gemeinsam das Album anhörte, assoziierte er die alten Fleedwood Mac mit dem Sound von LYKANTROPI. Mag sein, aber dem kann ich nicht ganz folgen. Wenn ich Ähnlichkeiten mit "alten Bands" nennen müsste, würde ich an erster Stelle The Mamas and the Papas nennen. Vor allem, wenn sich mehrere Bandmitglieder um das Mikro scharen (...oder wird hier "einfach" eine Stimme mehrfach multipliziert?) und herrlicher Harmoniegesang aus den Boxen schallt. Da kommt unweigerlich der Sound der 70er in den Sinn. Stellvertretend für weitere Songs des Albums sei hierfür das Stück ---> Kom Ta Mig Ut genannt.
Aber zurück zum Anfang, zu den psychedelischen Flötenklängen sowie den okkulten Texten, mit denen die eingangs erwähnte horroraffinität unterstrichen wird. Close your eyes before it's too late / It's coming your way / Coming your way / I'm about to cross my heart / Run to the other side / How you fooled me with your smile / You have come to witness my trial heißt es in dem Song ---> Coming Your Way, und passend ist der Videoclip in blutrotes Licht getaucht.
Noch einmal kurz zurück zur gemeinsamen Hörsession mit meinem Musikfreund, der auch Jethro Tull ins Spiel brachte. Sein Aha-Erlebnis möchte ich am ehesten dem Titel Mother Of Envy zuordnen. Zwar klingt die Querflöte nicht unbedingt nach Tull, aber - sie ist vorhanden. Auch die Gitarrenriffs mögen an JT erinnern - mir kam der Gedanke allerdings nicht. Dies ist allerdings ebenso uninteressant wie die Tatsache, überhaupt nach Querverweisen zu suchen. Dazu wirkt mir das Album insgesamt zu eigenständig und abgerundet.
Diese Melange aus Flöte, Orgel, den oldschool Gitarren oder dem herrlichen Gesang vermag Freunde des Retrosounds wahrlich in den Bann zu ziehen und regelrecht zu verzaubern. Nachdem ich dieses Album, das dritte der Band, für mich entdeckte, werden die beiden Vorgänger garantiert auch den Weg zu mir finden. Ganz fett wird dies durch den letzten Song auf dem Album unterstrichen. Mit einer Laufzeit von 6:36 Minuten schrammelt ---> Världen går vidare mit einer Differenz von nur 3 Sekunden daran vorbei, der längste Track auf dem Album zu sein. Tolle Flöten- und Orgelsoli sowie der wunderbare Gesang verleihen dem Stück leichte Prog-Anklänge und machen es zu meinem Favoriten auf dem Album. Antesten lohnt - Kaufrausch nicht ausgeschlossen.
[Die Band]
Martin Östlund: Vocals & Guitar
My Shaolin: Vocals
Ia Öberg: Fluet
Tomas Eriksson: Bass
Elias Håkansson: Guitarr
Ola Rui Nygard: Drums
[Die Songs]
1. Coming Your Way
2. Tales to be Told
3. Mother of Envy
4. Kom ta mig ut
5. Spell on Me
6. Axis of Margaret
7. Life on Hold
8. Världen går vidare