Persischstunden | Deutschland, Russland, Weißrussland | 2020 | 127 Minuten
Regie: Vadim Perelman
Nach der Erzählung "Erfindung einer Sprache" von Wolfgang Kohlhaase
Ein dreistes Schelmstück - könnte man meinen. Wäre da nicht der Holocaust, der dieses Drama schrieb.
Kurz bevor der belgische Jude namens Gilles von der SS aufgegriffen und verhaftet wird, kommt er in den Besitz eines persischen Buches.
Gemeinsam mit den weiteren aufgegriffenen Juden soll auch Gilles durch einen SS-Schergen erschossen werden. In letzter Sekunde zeigt er dieses persische Buch und gibt vor, kein Jude, sondern Perser zu sein. Gilles scheint Glück zu haben, sucht doch ein führender SS-Offizier einen Gefangenen, der ihm die persische Sprache beibringen kann.
Gilles wird dem Hauptsturmführer Klaus Koch vorgeführt, der Gilles schnell zu seinem persönlichen Lehrer der persischen Sprache erklärt. Gilles muss fortan als Gefangener seine Dienste in der Küche verrichten, wonach er anschließend seine Lehrertätigkeit aufnimmt.
Tatsächlich spricht Gilles kein Wort persisch. Vielmehr denkt er sich einzelne Wort aus, die er Koch als persisch vorgibt und beibringt. Für Gilles wird es immer schwieriger, sich weitere Worte auszudenken. So prägt er sich Namen der eintreffenden jüdischen Gefangenen ein, lässt Silben weg, fügt einige hinzu, um daraus persich klingende Worte zu machen. Zu Hilfe kommt ihm die akribische Aufzeichnung der Gefangenennamen, die er anstelle einer weiblichen Aufseherin weiterführen muss. Diese Aufzeichnungen helfen ihm dabei, die vom Hauptsturmführer geforderten 2.000 Wörter und Begriffe zu finden.
Der Film bezieht seine sich steigernde Spannung aus mehreren Fragen. Kann Gilles die Menge an erfundenen Wörtern behalten? Hat er sie auf Verlangen abrufbereit? Fliegt sein Schwindel doch irgendwann auf? Ein misstrauischer Aufseher nimmt Gilles den "Perser" nicht ab. Als irgendwann mit weiteren Gefangenen ein Perser eintrifft, wittert der Aufseher seine Chance, mit dessen Hilfe Gilles zu enttarnen. Doch es kommt anders... Dennoch drohen auch die Missgunst, Eifersucht und die sich aufbauenden Spannungen unter den ideologisch eingestellten Soldaten und Lagermitarbeiterinnen die wahre Identität des Gefangenen Gilles auffliegen zu lassen.
Ob Gilles den Holocaust, den Vernichtungshorror überlebt? Ob der Schwindel vor Kriegsende durch den Hauptsturmführer, durch den Wachmann oder auf andere Art und Weise aufgedeckt wird?
Antwort liefert der Film "Persischstunden", der durch die überragenden Darstellungen der Schauspieler Nahuel Pérez Biscayart (Gilles), Lars Eidinger (Hauptsturmführer Koch) oder Jonas Nay (Aufseher Max Beyer) zu einem echten Filmhighligt wurde.
Regie: Vadim Perelman
Nach der Erzählung "Erfindung einer Sprache" von Wolfgang Kohlhaase
Ein dreistes Schelmstück - könnte man meinen. Wäre da nicht der Holocaust, der dieses Drama schrieb.
Kurz bevor der belgische Jude namens Gilles von der SS aufgegriffen und verhaftet wird, kommt er in den Besitz eines persischen Buches.

Gilles wird dem Hauptsturmführer Klaus Koch vorgeführt, der Gilles schnell zu seinem persönlichen Lehrer der persischen Sprache erklärt. Gilles muss fortan als Gefangener seine Dienste in der Küche verrichten, wonach er anschließend seine Lehrertätigkeit aufnimmt.
Tatsächlich spricht Gilles kein Wort persisch. Vielmehr denkt er sich einzelne Wort aus, die er Koch als persisch vorgibt und beibringt. Für Gilles wird es immer schwieriger, sich weitere Worte auszudenken. So prägt er sich Namen der eintreffenden jüdischen Gefangenen ein, lässt Silben weg, fügt einige hinzu, um daraus persich klingende Worte zu machen. Zu Hilfe kommt ihm die akribische Aufzeichnung der Gefangenennamen, die er anstelle einer weiblichen Aufseherin weiterführen muss. Diese Aufzeichnungen helfen ihm dabei, die vom Hauptsturmführer geforderten 2.000 Wörter und Begriffe zu finden.
Der Film bezieht seine sich steigernde Spannung aus mehreren Fragen. Kann Gilles die Menge an erfundenen Wörtern behalten? Hat er sie auf Verlangen abrufbereit? Fliegt sein Schwindel doch irgendwann auf? Ein misstrauischer Aufseher nimmt Gilles den "Perser" nicht ab. Als irgendwann mit weiteren Gefangenen ein Perser eintrifft, wittert der Aufseher seine Chance, mit dessen Hilfe Gilles zu enttarnen. Doch es kommt anders... Dennoch drohen auch die Missgunst, Eifersucht und die sich aufbauenden Spannungen unter den ideologisch eingestellten Soldaten und Lagermitarbeiterinnen die wahre Identität des Gefangenen Gilles auffliegen zu lassen.
Ob Gilles den Holocaust, den Vernichtungshorror überlebt? Ob der Schwindel vor Kriegsende durch den Hauptsturmführer, durch den Wachmann oder auf andere Art und Weise aufgedeckt wird?
Antwort liefert der Film "Persischstunden", der durch die überragenden Darstellungen der Schauspieler Nahuel Pérez Biscayart (Gilles), Lars Eidinger (Hauptsturmführer Koch) oder Jonas Nay (Aufseher Max Beyer) zu einem echten Filmhighligt wurde.