bMF - Nocturnal Animals

 
badMoon
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bMF - Nocturnal Animals

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Gepostet: 19.01.2021 - 15:14 Uhr  ·  #1
Nocturnal Animals | USA 2016 | | Thriller / Psychothriller |Regie: Tom Ford


Mit seinem zweiten Film hat der Regisseur Tom Ford einen ultraspannenden, verstörenden Thriller hingelegt, der die Nerven blank liegen lässt.

Das Außergewöhnliche an diesem Thriller ist, dass der Zuschauer nach einiger Zeit gar nicht mehr weiß, in welcher Filmebene er sich befindet. Ist das Gezeigte die Realität? Handelt es sich um visualisierte Gedanken? Wann bin ich im hier und wann in der Phantasie der Protagonisten?

Hieraus, aus den Erzählebenen des Films sowie der ablaufenden Handlung bezieht er seine enorme Spannung.

Gleich zu Beginn startet der Film mit einer etwas längeren, zunächst verstörenden Sequenz: Zu sehen sind im Vollformat einige vollleibige, nackte Tänzerinnen, die Leiber bewegen sich teilweise in Zeitlupe und erhöhen den verstörenden Eindruck noch. Ganz langsam fährt die Kamera zurück, und dem Zuschauer wird klar, dass es sich hier um eine Inszenierung in einer gut gefüllten Kunstgalerie handelt. Die Besitzerin der Galerie ist die vermögende Susan Morrow (gespielt von Amy Adams)

Vor langer Zeit hat sie sich von ihrem Studienfreund und Lebenspartner Edward Sheffield (gespielt von Jake Gyllenhaal) getrennt, der ihr ein luxuriöses Leben nicht bieten konnte. Edward schien vielmehr ein Träumer zu sein, der sich ein Leben als berühmter Schriftsteller vorstellen konnte. Der Erfolg jedoch schien sich nicht einzustellen. In mehreren Filmszenen wird dem Zuschauer schnell klar, dass Susan ihre Liebe gegen ein zwar wohlhabendes, aber gefühlskaltes Leben mit einem Mann eingetauscht hat, der der Treue nicht unbedingt zugetan ist.

Susan erhält nach vielen Jahren ein anonymes Paket mit dem Manuskript eines umfangreichen Buches. Sie erkennt, wer der Absender des Werkes ist. Als ihr Ehemann sich (wieder einmal) auf eine Geschäftsreise begibt, beginnt sie, sich in das Buch zu vertiefen.

Was nachfolgend geschieht, ist für den Zuschauer zunächst nicht durchschaubar. In Rückblenden scheinen Ausschnitte ihres alten Lebens mit Edward vor ihrem geistigen Auge aufzutauchen, während sie gleichzeitig in das Buch versunken ist. Die Erinnerungen sind verstörend, zeigen sie doch eine Reise durch die Staaten, bei der die gemeinsame Tochter gewaltsam durch drei Highjacker um ihr Leben gebracht wird.

Mehr sei hier nicht verraten.

Was ist Realität? Was ist Fiktion? Handelt es sich hier um ein Rachedrama? Wer dies und das Ende des Films erfahren möchte - der Kauf lohnt!


„Prisoners gehört zu jener Sorte Film, die einen gefangennehmen, fast im wörtlichen Sinn: Man fühlt sich als Geisel, dazu verdammt, im Kinosessel festgenagelt alles mitzumachen bis zum befürchtet-bitteren oder dem erhofft-erlösenden Ende.“

– Barbara Schweizerhof: Die Welt[4]

„Blicke und Details verfolgen den Zuschauer noch lange nach diesem Film, ebenso wie die Gewalt der Geschichte und die der Bilder des Kamera-Veteranen Roger Deakins. Prisoners lässt tief in menschliche Abgründe gucken. Mit seltener Wucht skizziert Denis Villeneuve, wie weit Leute zu gehen imstande sind, deren Leben von Obsessionen und Verbrechen bestimmt werden.“

– Berliner Zeitung[5]

„Prisoners ist ein düsterer Thriller, der in Ästhetik und Dramaturgie an die Psycho-Dramen David Finchers (Sieben, Zodiac) erinnert. Keine der handelnden Figuren scheint ohne Schuld, jeder verbirgt ein dunkles Geheimnis, und je mehr sich die Krimihandlung in mysteriöse, teils haarsträubende Horror-Details verästelt, desto mehr wird auch der Zuschauer in einen Abgrund wettstreitender Emotionen gezogen, in dem Moral keine Kategorie mehr ist.“

– Spiegel Online[6]
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